In den Gängen

[Sanja]

Argwöhnisch schaut sie ihn an. Dann zuckt sie mit den Schultern. Jeder hat wohl seine eigenen Geister, die ihn verfolgen.

"Ja, es ist definitiv genug für heute. Komm, ich bring Dich noch rüber. Wir müssen auf jeden Fall einen Weg finden, dass Du danach nicht so müde bist." Minchen springt vom Tisch und bietet Xeldron ihre Hand an, um ihm zu helfen. "Aber vielleicht liegt es auch nur an dem für Dich so ungewohnten Wasser. Wenn ich es jetzt zuordnen müsste, würde ich sagen, es ist schwerer als Feuer, und damit wohl auch schwerer in sich zu tragen. Also, nicht schwerer im Sinne von schwieriger, sondern im Sinne von mehr Gewicht."

Langsam verlassen die beiden den Raum, und bewegen sich gemächlich Richtung den Zimmern von Haus Feuer.

[Xander Travin]

Spät in der Nacht ist auf den Fluren von Haus Feuer ganz leise eine Flöte zu hören und es öffnet sich langsam die Türe der Hausbibliothek. Nach minutenlanger Stille schlurft ein Schatten durch den Türspalt und lässt hinter sich die Türe sehr leise ins Schloß fallen.
Auf dem Gang richtet sich die Gestalt wieder auf und im Schein des Mondes ist Xanders Gsicht zu erkennen - tiefe Ringe unter den Augen, welche zum Morgenappell verschwunden sein müssen.
Ein leises Klirren ist zu hören worauf er sich eiligst hinkniet und etwas aufhebt.
Er schaut sich nochmals verstohlen aber übermüdet um und macht sich dann, erleichtert niemanden zu sehen, auf den Weg zu seinem Zimmer.

[Sanja]

Nach einem eher kleinerem Frühstück schlendert Wilhelmina mit unbewegtem Gesicht die Gänge der Akademie entlang. Anders als in den vorherigen Wochen geht sie nicht Richtung Hörsaal, sondern zurück in ihr Zimmer. Dabei scheint ihr Blick leicht abwesend zu sein, als würde sie ihre Umwelt kaum wahrnehmen.

[Nell Feldor]

Xeldron schaut ernst aus als er Minchen erblickt wärend er aus einer der Gänge kommt.  Er sieht wie sie auf ihr Zimmer geht und geht zu iherer Türe. Kuz nachdem sie ,die Türe geschlossen hat klopft es auch schon.

[Sanja]

Von drinnen erschallt ein leises "Herein".

[Nell Feldor]

Xeldron öffnet die Türe.

"Grüß dich."

Er schließt die Türe hinter sich und schaut Minchen an.

" Hast du etwas Zeit?"

[Sanja]

Wilhelmina sitzt in der Mitte des Raumes im Schneidersitz, in der linken Hand einen kleinen Kristall. Das Zimmer riecht nach leichtem Räucherwerk.

Mit gleichmütigem Blick betrachtet sie Xeldron, als er herein tritt und nickt leicht.

"Sicher, nimm Platz." antwortet sie mit leiser Stimme.

[Nell Feldor]

Xeldron setzt sich langsam hin. Er nimmt seine Brille vom Gesicht, faltet sie zusammen und steckt sie weg.

"Es gibt da noch ein halb offenes Gespräch das wir füren müssen. Es geht darum was auf der Taverne vorgefallen ist. Wir haben uns meiner Meinung nach nicht ausgiebig genug drüber unterhalten. Möchtest du darüber reden?"

[Sanja]

"Welchen von den Vorfällen meinst Du genau? Es ist ja doch einiges im Goldkrug passiert."

Ihr Blick geht leicht an Xeldron vorbei, die Augen verengen sich kurz, doch schon bald glätten sich ihre Züge wieder, und sie schaut wieder ruhig und entspannt zu Xeldron auf.

[Nell Feldor]

" Meine den wo du mich mit genommen hast um darüber zu reden. Ich bin mir nicht ganz genau sicher aber ich glaube es ging Hauptsächlich um die Sache mit Eran. Eigentlch geht es doch recht häufig darum. Ich sehe wie du dich immer weiter damit beschäftigst und wie es dich mitnimmt. Darüber reden ist wichtig."

Xeldron gestikuliert fast nicht

[Sanja]

"Ach, Eran... ich glaube, das hat sich mittlerweile erledigt. Er wird wohl nicht mehr in der Lage sein, mir noch einmal weh zu tun, also sorge Dich nicht darum."

Ein Lächeln stiehlt sich auf ihr Gesicht, das zwar die Mundwinkel hochzieht, doch weder die Lippen öffnet noch die Augen erreicht.

[Nell Feldor]

Xeldrons blick verfinstert sich. Er wirkt jetzt ernster als er jeh war. Er greift in seine Tasche holt seine Brille raus und zieht sie an. Mit einer ebenso bewegten als auch monotonen Stimme fragt er.

" Was meinst du damit er wird nicht mehr in der Lage sein dir weh zu tuen?"

Xeldrons Gestick verrät das er eine eindeutige Antwort erwartet

[Sanja]

Wilhelmina zieht leicht eine Augenbraue hoch.

"Verletzen kann uns nur jemand, der uns was bedeutet. Ich denke nicht, dass ich nochmal jemanden so nah an mich heran lasse."

[Nell Feldor]

Xeldron runzelt die Stirn und seine Mundwinkel sinken ab.

" Wie kann ich nun das was du mir einst als lehre kund tuen wolltest nun berücksichtigen? Sehe ich das richtig das du nun das tust wovon du mir immer abgeraten hast und anfängst dich zu verschließen? Du musst doch selber einsehen das dir das nicht gut zu Gesicht steht. Ich muss zugeben ich bin zornig auf Eran und in letzter Zeit auf einige mehr. Aber trozdem bin ich am wütensten darüber das ich einfach nichts von dem weiß was genau zwischen dir und ihm vorgefallen ist. Was er gesagt hast was du gesagt hast. Ich fühle mich schlecht bei dem Gedanken das ich die Situation nicht einmal mehr richtig beurteilen kann, aufgrund meiner eigenen eingeschränkten Empathie. Ich will nicht begreifen warum sich Menschen wenn sie sich näher kommen immer gegenseitig einen Dolch ins Herz rammen. Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne einmal die ganze Geschichte hören. So weit ins Detail wie es geht und wie es für dich genehm ist."

[Sanja]

"Da gibt es nicht viel zu erzählen. Er hat mir wohl immer näher gestanden als ich ihm, und daraus habe ich nun die Konsequenzen gezogen.
Und was im Goldkrug genau passiert ist... nun, ich habe versucht, freundschaftlich etwas Nähe zu suchen, wie ich es bei Dir auch tun würde, und er hat mich schroff zurückgewiesen. Das war für meinen Geschmack einmal zu häufig. Ich wüsste nicht, warum ich meine Gefühle an jemanden verschwenden sollte, der sie nicht zu würdigen weiss."

Langsam schleicht sich etwas wie Wut und Trauer in ihre Stimme, die Augen umwölken sich leicht.

"Ich verschließe mich nicht, Xeldron, ich lösche lediglich aus, was keinen Sinn mehr hat."

Ihre Hand umklammert den Kristall fester, als würde sie Halt daran suchen.