Büro von Gaerion Sturmfels

[Andariel]

*Als Sanja die Türe öffnet ist ein rhythmisches Geklirre und Geschepper die Treppe des Turmes hinauf zu vernehmen. Die Türe schließt sich, aber das Scheppern wird lauter und ist nun auch durch die geschlossene Türe zu hören. Es stoppt auf halben Wege kurz, setzt  sich dann aber wieder in Bewegung.
Die Geräusche enden abrupt vor der Tür des Büros von Prytanus Sturmfels.

[Kaledor Zacharias]

Kaledor lächelt das Mädchen, welches den Tee bringt ,freundlich an und nickt ihr zum Dank zu als diese den Tee vor ihm abstellt.

Als sie den Raum verlassen hat und der Magister seine Worte an Kaledor richtet, lächelt dieser ihn an und fährt mit der Geschichte fort.

Als der Jäger und der Müller immer tiefer in den Wald vordrangen, stießen sie auf viele merkwürdige Pflanzen und hörten so manches seltsame Geräusch. Doch keines war der Melodie gleich, welche sie an dem dritten Tage dazu brachte eine Lichtung voller Blumen zu betretten, Der Müller konnte sich später kaum noch an diesen Klang erinnern außer das er etwas Zwingendes an sich hatte. Die Lichtung war voller Ringe aus Blumen und in der Mitte eines Kreises schien etwas im Gras zu liegen. Der Müller und der Jäger traten näher und fanden einen bewusstlosen Jüngling vor. Als die Beiden nachdem sie sicher waren dass niemand in der Nähe lauerte, den jungen Mann weckten. Stellte dieser sich in höfischer Umgangsform mit seinem Namen vor konnte sich aber außer seinem Vornamen nicht einmal seines Familiennamens geschweige denn an etwas anderes erinnern. Nach weiteren drei Tagen gab der Müller sein vorhaben auf und die drei machten sich auf den Weg aus dem Wald heraus. Während dieser Zeit sprach der Jüngling wenig. Zu verwirrt war er noch. doch manchesmal bediente er sich Fremder Sprachen, welche später sich als Sindarin und Drow herausstellen sollte. Er wusste nicht woher er diese Sprachen kannte, ebensowenig wie er wusste warum er Visionen hatte, welche später fast immer eintraten. Noch nie hatte er den Begriff eines Sehers gehört.

Kaledor macht hier eine kurze Pause. Sein Blick scheint in weiter Ferne.

Am Tage bevor sie den Wald verliessen stürmte dass die Äste des Waldes nur so ächtzten. In der Ferne war das Heulen der Wölfe zu hören. Die drei Gefährten kauerten sich um das erlöschende Feuer. Der Jäger hielt den Bogen gespannt mit einem Pfeil auf der Sehne. Alle Drei betrachteten den Wald. Näher und näher schien das Heulen zu kommen. Als ein Schatten auf einmal aus dem Wald auf den Jäger zu sprang. Dieser schoß einen Pfeil und der Schatten ging getroffen zu Boden. Ein schneller verängstigter Blick reichte dem Jüngling um einen großen schwarzen Wolf zu erkennen. Doch dieser war nicht allein gekommen. Entsetzt ächtzte der Jäger als Zehn weitere der schwarzen Jäger sich vorsichtig auf die drei Gefährten zu bewegten. Zwei schaffte der Jäger niederzuschiessen bevor drei Wölfe sich auf ihn stürzten und ihn unter Schreien zerfleischten. Die restlichen sprangen wie auf ein geheimes Zeichen hin auf den Jüngling und den alten Müller zu. Das letzten woran sich der junge Mann erinnern konnte als er am nächsten Morgen erwachte und dem Müller dabei zu sah wie dieser die Überreste der Wölfe und des jägers begrub, waren Feuerbällen die aus seiner Hand kamen.

Kaledor nimmt sich die Teeschale, nippt leicht an ihr und lächelt dem Magister zu.

Ein vorzüglicher Tee, habt dank!

[Thomas Michalski]

Gaerions Gesicht ist von einem leichten Lächeln umwölkt, als er selber an seinem Tee nippt. "Nichts zu danken," meint er, "Gastfreundschaft sollte man jemandem nie verweigern."

Er nimmt einen weitere tiefen Zug.
"Nun ist mir nicht entgangen, wohin Eure Geschichte strebt, dass sie mehr ist als einfach eine Geschichte. Wie, im übrigen, bei eigentlich jeder guten Geschichte.
Wir hatten im Goldkrug bereits kurz darüber gesprochen, aber lasst mich meine Frage wiederholen: Was genau führt Euch nun an die Cantus Harmoniae?"

Gaerions Körperhaltung hat sich seit dem Ende der Geschichte nicht verändert. Falls er mit dieser Frage absichtlich langsam das Feld einfachen Geplauders verlasssen hat, so ist es ihm nicht anzusehen.

[Kaledor Zacharias]

Kaledor nickt kurz.

Mich führt der Durst nach Wissen an diese Akademie. Als Sprachgelehrter und Kräuterkundler bin ich geschult. Doch meine Visionen ermöglichen mir kaum ein normales Leben zu führen. Ich möchte lernen wie ich sie kontrollieren kann und außerdem möchte ich meine bisher noch recht unkontrollierbare Gabe der Magie ausweiten. Zudem möchte ich in diesem Reich en wenig über die Staats und Kriegskunst erlernen, da ich aus einem wohlhabenden Land, welches noch im Aufbau ist, stamme. Soviel zu den Dingen die mich herführen, verratet ihr mir nun was ich tun kann um diese Ziele hier in eurer Akademie zu erreichen.

Kaledor blickt gespannt und direkt seinen gegenüber an denn er weiß nichts ist umsonst.

[Gaerion Sturmfels]

"Der Durst nach Wissen ist mir durchaus einer der liebsten."
Langsam beugt sich Gaerion auf seinem Stuhl vor.
"Euch ist aber hoffentlich durchaus bewusst, dass ihr euch hier in einer elementaren Akademie befindet? Unsere Lehre rankt sich um die Macht der einzelnen Elemente, um die Balance zwischen ihnen, auch um ein inneres Gleichgewicht. Wissen werdet Ihr hier durchaus finden, wenn ihr es sucht, aber ... man sollte alleine Staats- und Kriegskunst nicht in einen Topf werfen.
Die Neutralitätserklärung der Cantus Harmoniae im aktuellen Konflikt mit den ... Fehlgeleiteten in Schieferbruch sollte Euch Zeugnis davon sein, das wir sehr darauf bedacht sind, Belange der Akademie sauber von anderen Belangen zu unterscheiden."
Er nippt erneut.
"Die Kunst der Diplomatie wird in unseren Hallen durchaus gelehrt, ebenso der Umgang mit aggresiverer Magie. Doch legen wir hier genauso Wert auf das, was wir profane Ausbildungen nennen, das Gärtnern, das Backen, die Schreinerei, dergleichen. Wir an der Cantus Harmoniae sehen das Anrufen der elementaren Mächte nicht als ein Luxusgut, sondern als ein Hilfsmittel. Eines, das man ergreift, wenn die profanen Hilfsmittel einem einmal nicht genügen.
Wenn Ihr Feuerbälle erwähnt, dann muss Euch klar sein, dass - so oder so - Eure Ausbildung nicht in einem derartigen Bereich seinen Anfang nehmen dürfte.
Alleine das Verständnis vom Gleichgewicht der sechs Elemente und von dessen allgemein zentraler Bedeutung, eigentlich für alles, werden ebeso große Rollen einnehmen."

Gaerion lehnt sich wieder zurück, wirft einen kurzen Blick zu seinen Vögeln, richtet ihn dann aber wieder auf Kaledor.
"Das ist Euch klar?"

[Kaledor Zacharias]

Kaledor lächelt leicht und nickt.



Ich bin am Wissen an sich nicht an einzelnen Aspekten interessiert. Ich habe viele Aspekte, welche ich noch lernen möchte. Kriegskunst war nur ein Beispiel, welches vielleicht schlecht gewählt war. Mit Kriegskunst meine ich die Theorie des Krieges nicht die Praxis. Und ich kann euch versichern als Kräuterkundler, Heiler, Alchemist und Sprachgelehrter, empfinde ich das Wirken von Feuerbällen abschreckend und zumeist übertrieben.
Was den Konflikt in eurem Lande angeht, so muss ich gestehen weckt er meine Neugier und ich werde ihn gespannt verfolgen. Aus einer neutralen Warte versteht sich.

Kaledor mustert die Vögeln leicht in Gedanken

[Kaledor Zacharias]

Kaledor wendet sich wieder dem Prytanus zu.

Ihr spracht von dem Gleichgewicht der sechs Elemente. Magister Arian Dar glaubt an acht Elemente. Wasser, Erde, Feuer, Luft, Magma, Eis, Humus und Weißes Feuer. Wie steht ihr dazu?

[Gaerion Sturmfels]

Gaerion schaut seinen Gast einen langen Moment unverwandt an, bevor er antwortet.
"Magister Arian Dar hat sich offenbar bemüht, nachdem er sich von der Cantus Harmoniae getrennt hat, eine Lehre zu finden, die betont von der hiesigen abweicht, um sich selber eine eigene Grundlage zu schaffen, auf die er sich berufen kann, ohne ... aber lassen wir das jetzt.
Wenn das für den Magister funktioniert, so sei es generell nicht an mir, das zu verurteilen, ich kann Euch allerdings versichern, dass mir in meinem Leben noch keine Elementarlehre begegnet ist, die eine noch größere Aufspaltung als die in sechs Teile benötigt hätte. Zumal ich, rein terminologisch, wohl anmerken muss, dass Feuer, Magma und Weißes Feuer von geradezu erquicklicher Redundanz sind."
Er denkt einen Moment nach.
"Aber das Stichwort ist gut. Habt Ihr diese Unterlagen Arian Dars dabei, über die wir sprachen? Ich wäre ja nun doch interessiert."

[Kaledor Zacharias]

Kaledor reicht seinem Gegenüber ein in Leder gebundenes Buch.
Auf der ersten Seite stehen folgende Worte.

Die ist eine Abschrift der von Zacharias di Xorosch erstellten Abschrift des Manuskriptes der Einführung in die Elementarmagie von Magister Arian Dar.

Auf den nächsten Seiten ist von Arian Dars These der Acht Elemente zu lesen, Jedes Grundelement, die da wären Wasser, Erde, Feuer und Luft,
habe ein so genanntes Hybritelement. Das Hybritelement zwischen Feuer und Luft sei Weißes Feuer und nicht Dampf wie viele annähmen, da man für Dampf einen hohen Wasseranteil bräuchte um diesen zu erzeugen. Die Hybrite zwischen Feuer und Erde sei Magma waährend die Zwischen wasser und Luft Eis sei. Bei Eis hätten sich die bewegenden Strukturen beider benachbarten Grundelemente aufgehoben. Zuletzt sei die Hybrite zwischen Erde und Wasser das Element Humus.

[Gaerion Sturmfels]

Gaerion nimmt sich einen kleinen Moment und liest die ersten paar Seiten flüchtig quer. Er stockt einmal relativ zu Beginn mit gut erkennbarem Stirnrunzeln, zeigt ansonsten wenig Reaktion auf das, was er dort mit seinen Augen abfährt.
Dann blickt er wieder auf, legt das Dokument neben sich und lächelt seinen Gast wieder an.
"Bedeutet 'eine Abschrift der Abschrift', dass ich dieses Schreiben behalten kann? Ansonsten würde ich es zumindest gerne, sagen wir, für einen Tageslauf hier behalten, damit ich meinerseits ein paar Notizen dazu machen kann."

Wie immer: Er nippt kurz am Tee.

"Was eure weitere Tätigkeit an der Akademie betrifft, so obliegt das wie gesagt nicht mir persönlich."
Gaerion langt über den Tisch, nimmt einen der zahlreichen unbeschriebenen Zettel von der Kante, legt ihn vor sich und beginnt geschwind mit einem Federkiel zu schreiben, während er weiterredet.
"Ich werde euch zu Magister Oldental schicken. Der ehrenwerte Magus ist bei uns für die Verwaltung zuständig und mit ihm könnt ihr dann, so ihr wünscht, eine entsprechende Abmachung treffen, könnt euch um eine entsprechende Vereinbarung bemühen."

Gaerion faltet den Zettel, nimmt ein kleines Stück kupfernen Sigelwachs neben sich, hält ihn in die Kerze ... zögert ... lässt ihn dann auf das Papier tropfen und drückt ein Sigel darauf.

"Wäre das so alles in eurem Sinne?"

[Kaledor Zacharias]

Kaledor lächelt seinen Gesprächspartner freundlich an.

Ich dachte mir das ihr dieses Schriftstück etwas genauer studieren möchtet, deshalb habe ich mir erlaubt eine Abschrift anzufertigen. Sie gehört euch. Was den geschätzten Magister Oldental angeht, so werde ich ihn mit Freuden aufsuchen.

Kaledor erhebt sich.

Habt dank für dieses Gespräch und für eure Unterstützung. Ich hoffe es findet sich in der Zukunft die Gelegenheit einer erneuten Konversation.

[Kaledor Zacharias]

Kaledor schaut seinen Gegenüber erwartungsvoll an.

[Thomas Michalski]

Gaerion nickt kurz. "Ich bin sicher, dass sich da etwas Zeit für finden lässt. Nun aber wünsche ich euch viel Erfolg mit Magister Oldental. Er kann von Zeit zu Zeit etwas ... bürokratisch sein, aber er ist ein guter Mann."
Mit diesen Worten überreicht er seinem Besucher das verschlossene Dokument mit einem freundlichen Lächeln, wendet seinen Blick dann zur Türe und ruft, gut vernehmbar, "Yanus? Tritt bitte ein!"

[Andariel]

*Nur einen Sekundenbruchteil später öffnet sich die Türe zum Büro des Prytanus und der Akademiegardist, den Kaledor bereits bei seinem ersten Zusammentreffen mit dem Magister gesehen hat, tritt in den Raum. Diesmal trägt er über dem roten Uniformmantel  jedoch ein kurzes Kettenhemd, einen Brustharnisch und einen großen Metallschild. In seinem Gesicht ist keine Emotion abzulesen als er ins Zimmer tritt, die Hand an der Waffe. Kurz mustert er den Gast und nimmt dann stramm Haltung an.*

"Wie lauten Eure Befehle, Prytanus Aura?"

[Kaledor Zacharias]

Kaledor verneigt sich lächelnd vor seinem Gastgeber und nimmt den Umschlag entgegen.