Büro von Gaerion Sturmfels

[Kaledor Zacharias]

Ja , ich habe im Haus Erz meine Zeit verbracht. Ein sehr interessantes Haus, obwohl es nicht mein Weg zu sein scheint, habe ich dort viel gelernt


Kaledor lächelt leicht bei dem Gedanken an einen gewissen Zwerg.

[Thomas Michalski]

Gaerion nickt nach einer Weile. "Nun gut. Ich wünsche Euch viel Erfolg bei den weiteren Zirkeln. Ich denke, wir werden uns ja sicher wiederholte Male sehen und früher oder später werdet ihr ja auch euren Weg in Haus Luft finden, um Eure Zeit hier zu verbringen."
Er sinniert eine Weile nach, fragt dann aber freundlich: "Wäre das dann vorläufig alles?"

[Sanja]

Im späten Nachmittag klopft es zaghaft an die Tür des Prytanus Sturmfels.

[Thomas Michalski]

Gaerion, über diversen Büchern voll offenbar geometrischer Darstellungen brütend, blickt auf, schlägt eines der Bücher zu, produziert ein müdes Lächeln und bittet "Herein."

[Sanja]

Immer noch humpelnd betritt Adepta Lenzing das Büro des Prytanus. Ihre Miene scheint versteinert, und ihr Blick ist leicht über die linke Schulter des Vorstehers von Haus Luft gerichtet.

"Ich bringe Euch den Bericht bezüglich der Vorfälle an der Ausgrabungsstätte. Da ich im Moment keinem Prytanus unterstellt bin, habe ich mich entschieden, Euch zu meinem Anlaufpunkt zu machen, da Euer Element mir wohl nach Wasser am nächsten steht."

Sie überreicht dem Prytanus einige eng beschriebene Seiten, deutet dann auf den Stuhl.

"Ich würde gerne warten, bis Ihr den Bericht gelesen habt, um eventuelle Unklarheiten zu besprechen."

[Thomas Michalski]

Gaerion schenkt der Adepta ein warmes Lächeln, als er die Seiten entgegen nimmt. Er bedeutet der jungen Frau, doch Platz zu nehmen und ruft kurz seine Zofe. Er weist Sanja an, dem Gast einen Tee mit Kräutern zu bereiten und beginnt zu lesen.

Sein Gesicht ist unbewegt und verrät keine Emotion, die in ihm vorgehen mag. Er liest aufmerksam und gründlich, scheint auch einige Male zu vorigen Punkten zurückzuspringen. Ein Mal greift er, ohne aufzusehen, nach einer Feder, die auf seinem Tisch liegt und bewegt sie zu seinem Tintenfass, legt sie dann aber wieder beiseite.
Während er liest, bringt Sanja den versprochenen Tee und stellt ihn vor der Adepta ab, nur um sich dann wieder leise zurückzuziehen.

"Ich danke Euch." sagt er schließlich, noch immer die Blätter betrachtend. Dann aber legt er sie beiseite und mustert Wilhelmina lange und ausführlich.
"Gerne werde ich euch bei euren Studien unterstützen, solange der Posten eures Hausleiters vakant ist. Ich fürchte fast, dass sich dieser Umstand auch nicht von heute auf morgen wird ändern lassen."

Er hält einen Moment inne, wartet, ob eine Reaktion der Adepta zu beobachten ist.

[Sanja]

Wilhelmina nickt leicht, die Augen mittlerweile niedergeschlagen. Mit einer schnellen Handbewegung wischt sie sich eine Träne weg, und ihr Gesicht ist wieder gefasst, als sie den Prytanus anblickt.

"Danke. Ich komme gerne auf dieses Angebot zurück. Allerdings habe ich mich entschlossen, nun auch einige Zeit auf dem Übungsplatz zu verbringen. Offensichtlich werde ich wohl in Zukunft die elementaren Studien mit einer körperlichen Ausbildung kombinieren müssen."

Gespannt schaut sie, ob Gaerion noch weitere Anmerkungen zu dem Bericht hat, während sie an ihrem Tee nippt.

[Thomas Michalski]

"Es tut mir leid, dass Ihr das erleben musstet, Adepta. Ich weiß selber nur zu gut, wie es ist, gute Freunde zu verlieren."
Und nach einer Pause: "Oder auch den eigenen Lehrmeister."

Auch Gaerion schweigt einen Moment versonnen vor sich hin, lächelt dann erneut fast zaghaft und nickt Wilhelmina dann zu. "Das wäre dann soweit denke ich alles. Nur eine letzte Anmerkung noch: Ihr könnt mich, wenn ihr mögt, Gaerion nennen. Das tun die Schüler meines Hauses auch, es gibt keinen Grund, Euch da auszunehmen."

[Sanja]

Wieder füllen sich die Augen der Adepta mit Tränen, doch sie hat sich innerhalb kürzester Zeit unter Kontrolle.
"Ich denke, ich habe noch weit mehr verloren. Nicht nur der Tod kann uns geliebte Menschen nehmen. Aber es würde zu weit führen, davon zu berichten."
Mit den Fingerspitzen berührt sie leicht die verbrannte Seite ihres Gesichts, ehe sie sich erhebt.
"Ich will nicht noch mehr Eurer Zeit stehlen. Ich hoffe, Ihr seid so gut, auch das Concil in Kenntnis zu setzen, was passiert ist."

Mit einem kleinen Knicks wendet sich Wilhelmina der Tür zu und verlässt den Raum, ohne auf eine Antwort zu warten.

[Thomas Michalski]

Gaerion starrt ihr noch einen Moment hinterher, dann tritt er erst einmal gedankenverloren zu seinen Krähen, die ungewöhnlich still dem Gespräch gelauscht haben. Eine geraume Weile steht er dort und bemerkt auch Sanjas fragenden Blick in seinem Rücken nicht. Oder bemerkt und ignoriert ihn.

Nach einer Weile macht er auf der Stelle kehrt, geht in sein Schlafgemach und reißt den Kleiderschrank auf. Nur ein kleiner Rucksack steht auf dem Boden. Er holt ihn heraus, öffnet ihn und beginnt, geschwind und ohne Unterbrechung, die darin gesammelten Gewänder in den Schrank zu räumen. Einige davon sind offenbar alt, einige relativ neu, manches hat er in Tharemis getragen, manches nicht.
Nach einigen Minuten ist er fertig und begutachtet den Schrank noch einmal, bevor er ihn schließt.

Gaerion hat eine Entscheidung getroffen, über die er nun fast drei Jahre nachgedacht hat.

[Gaerion Sturmfels]

Es ist schon spät am Abend, als der Prytanus beschwingt mit Federkiel und Tinte einem Bogen Pergament zu Leibe rückt. Es ist kein sehr langer Text, den er schreibt, aber er scheint seine Worte dennoch mit Bedacht zu wählen.
Nachdem er fertig ist, legt er das Schreibwerkzeug beiseite, faltet das Blatt sorgfältig und beginnt, Siegelwachs heiß zu machen.
Er sucht einen kleinen Moment auf seinem Schreibtisch umher, findet dann aber, was er sucht: Eine kleine, hölzerne Figur. Er verschließt den Brief ordentlich und blickt dann seine Zofe an.
"Sanja," meint er, "magst du der Adepta Lenzing sagen, dass ich nun für sie Zeit hätte?"

[Sanja]

Sanja schaut dem Prytanus erst neugierig zu, vermeidet aber absichtlich, das Geschriebene zu lesen.

Als sie dann ihre Anweisungen bekommt, knickst sie kurz, strahlt den Hausleiter an und rauscht raus, die Röcke flattern hinter ihr im leichten Wind des Raumes.

Nur kurze Zeit später kommt sie wieder rein, hinter ihr Adepta Lenzing, immer noch auf ihren Stab gestützt. Das Gehen macht ihr offensichtlich immer noch Schwierigkeiten, aber es wird schon wesentlich besser.

"Du hast nach mir geschickt, Prytanus?"

[Thomas Michalski]

"Ja, das habe ich. Setz dich doch bitte einen Moment." Er nickt dem Stuhl auf der gegenüberliegenden Seite seines Tisches zu. "Und nimmt dir, wenn du magst, etwas Tee."

Gaerion schiebt den versiegelten Brief auf dem Tisch gerade vor sich, denkt einen kurzen Moment nach und blickt der Adepta dann wieder geradewegs in die Augen.
"Dies ist ein Schreiben für die engonische Akademie zu Ayd'Owl. Ich könnte nun einen Gardisten oder einen Boten, einen Botenvogel oder Botengeist schicken. Aber ich habe mir überlegt, dass ich dich bitten möchte, diese Nachricht zu überbringen. Alle weiteren Informationen sollst du noch bekommen.
Fühlst du dich der Aufgabe gewachsen?"
Und ergänzt mit einem Lächeln:
"Eine ehrliche Antwort, bitte."

[Sanja]

Minchen überlegt einen Moment.

"Nach Engonien? Ich habe Condra bisher nicht verlassen. Genau genommen war ich bisher erst einmal überhaupt ausserhalb von Tharemis, wenn man von kleinen Spaziergängen ausserhalb der Mauern absieht.
Aber ich wüsste nicht, warum ich die Reise nicht schaffen sollte."

Ein verhaltenes Lächeln stiehlt sich auf ihre  Züge.

"Vielleicht lenkt mich die Reise ja auch ein wenig ab. Diese Mauern bergen zu viele bittere Erinnerungen, mit denen ich erst fertig werden muss. Und Heilerin Baumgärtner meinte, ich sollte wieder anfangen, das Bein längere Zeit zu belasten."

Nach einer weiteren kurzen Pause, in der sie an ihrem Tee nippt, schaut sie dem Prytanus zum ersten Mal wirklich in die Augen.

"Hast Du noch weitere Anweisungen für mich?"

[Gaerion Sturmfels]

"Nein, vorerst keine. Beeile dich einfach und kehre, nachdem du den Brief übergeben hast, auf relativ direktem Wege zurück zur ACHT. Die genaue Reiseroute lasse ich dir heute Abend noch auf dein Zimmer bringen."

Er lächelt sie an, lehnt sich zurück, nippt an seinem Tee und verschränkt danach zufrieden die Hände vor dem Bauch.

"Kann ich umgekehrt noch etwas für dich tun?"