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Autor Thema: Dunkelbach  (Gelesen 12734 mal)
Morbus
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« Antworten #45 am: 07. November 2014, 21:12:16 »

Barn bleibt zunächst sitzen, betrachtet die Feldscherin und dann den Himmel.

"Auch ich werde dich erinnern, sollte es jemals nötig werden... an diesen Tag.", er lächelt freundlich, doch dieses bleibt Rika verborgen. Eine ganze Weile schweigt er.

Dann beginnt er erneut.

"Ja, auch darin hast du recht. Dieses Wissen bringt Gefahr mit sich und... sind wir dann nicht doch jene, die die Gefahr in uns tragen, auch wenn sie nicht von uns ausgeht? Wie eine Krankheit, ein Makel, haftet sie uns an und breitet sich aus, auf alle, die uns..., die dir zu nahe kommen oder waren. Wir sind nicht die Gefahr, aber sie zieht mit uns..."

Er schweigt, starrt wieder auf den See.

"Den Ort... den Ort kann ich dir nur allein zeigen. Wenn sie mit uns gehen...", er blickt auf die beiden Falken, die ebenfalls auf Vater Nathan warten, "...werde ich nicht dorthin gehen. Dieser Ort ist nicht für sie bestimmt. Ich hoffe, du kannst das verstehen?",

er senkt den Blick, wartet nicht auf eine Antwort. Dann erhebt er sich und tritt neben Rika an das Ufer. Lange Zeit sagt er gar nichts. Auch er betrachtet den See.

Dann lächelt er und schaut zu ihr hinüber.

"Und... was siehst du?"

 


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« Antworten #46 am: 10. November 2014, 10:20:49 »

"Ja..." beginnt sie langsam "Du hast Recht...wir tragen die Gefahr in uns. Ist es ein Makel? Ich weiß es nicht..."

Rikas Hand wandert wohl zum hundertsten Mal an ihren Hals, wie immer in letzter Zeit, erfolglos. Nichts war mehr da zum festhalten, dass Andere hatte sie abgegeben. So verbleibt die Geste ohne Ziel, nur eine fahrige Handbewegung.

"Ich hatte die Wahl und ich würde lügen, wenn ich sagen würde das ich nicht auch den Wunsch gehabt hätte, die Gefahr zu teilen...alles in mir schrie danach, ihnen einfach alles zu sagen, somit die Entscheidung vielleicht jemand anderem zu überlassen...die Verantwortung abzugeben, zu teilen." beim sprechen hatte sie erneut die Augen geschlossen, schien die Zerrissenheit noch einmal zu erleben. Als sie die Augen wieder öffnet stiehlt sich ein trauriges, kleines Lächeln auf ihr Gesicht.

"Aber so feige bin ich dann doch nicht...ER hat mich dazu ausgesucht, ich habe angenommen...die Entscheidung und die Verantwortung liegen bei mir...ich bürde das jetzt nicht mehr jemand anderem auf..." Rikas Worte klingen endgültig in der Ruhe des Tages.

"Ich habe vermutet, dass nur du und ich dort hin gehen werden...dann werden wir es eben möglich machen...und danach nach Tharemis...ich muss mit jemandem dort sprechen und dann wäre da noch das was fehlt..." sie verstummt plötzlich und lässt sich am Fuße des Sees niedersinken. Die Spitzen ihrer Schuhe berühren das Wasser und ihr Atem geht in kleinen weißen Wölkchen in die Luft über.

"Ich fürchte ich sehe nichts weiter außer Wasser..." sie verstummt für eine Weile.

"Noch nicht!"

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« Antworten #47 am: 10. November 2014, 21:03:53 »

Ein kurzes Lächeln huscht über Barns Gesicht bei den letzten Worten, fast so als könne er seine Freude hierrüber nicht verbergen, doch dann wird er wieder ernst.

"Ich denke, du tust gut daran, diese Verantwortung selbst zu tragen. Er hätte dich nicht ausgewählt, wenn er nicht an dich glauben würde oder daran das du es schaffst...", er denkt kurz nach, dann ändert er den Satz, "...schaffen... könntest..."

Es scheint, als liege noch etwas in den Worten, vielleicht Zweifel oder noch etwas. Es ist schwer zu sagen.

"Letztlich... wir sind, was wir sind und wir entscheiden über den Weg, den wir gehen, den Pfad, den wir einschlagen, den Fluss, dem wir folgen, die See, die wir befahren... wir selbst sind der Navigator... nicht wahr?"

Er wird nun nachdenklicher.

"Mit wem willst du in Tharemis sprechen? Darf ich es wissen?", er blickt zu ihr hinnüber, wartet jedoch nicht ab.

"Das, was fehlt...", er schüttelt fragend sein Haupt. "Hmmmm....", er verwirft scheinbar einen Gedanken und fügt fast nahtlos an.

"Es dauert eine Zeit bis man etwas sieht...", lächelnd blickt er zu ihr. "Es geht um die Stille und die Selbsteinkehr. Sie öffnet den Blick. Den Blick auf das Innerste, auf das, was verborgen ist. In uns..."

Barn sieht ihre suchende Hand. Dann nimmt er den Ring und hält ihn ihr herrüber.

"Willst du... willst du ihn zurück? Vielleicht brauchst du ihn gerade mehr als ich? Ich weiß es nicht?"
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« Antworten #48 am: 10. November 2014, 21:45:01 »

Ihre Reaktion erfolgt fast gleichzeitig, dabei wirkt sie jedoch nicht hektisch, sondern bestimmt. Eher als hätte sie erwartet, dass Barn ihr dieses Angebot machen würde.

"Nein" ihr Blick wendet sich nicht von den sanft schwappenden Wellen des Sees ab, als sie abwehrend die Hand hebt "Auch wenn ich noch nicht viel von mir oder dem Grund aller Dinge sehe, sehe ich doch dich...behalte ihn, Barn. Ich habe meine Entscheidung nicht geändert oder bisher bereut. Behalte ihn. Aber ich gestehe dir freimütig: ich vermisse meinen Anhänger...sollte Tuffen ihn haben, hole ich ihn mir zurück. Vielleicht ist es aber auch ein Zeichen?! Das es Zeit ist den Glauben allein in meinem Herzen zu tragen...? Das alles was ich berühre, am Ende nur das Werk des Ewigen und seiner Töchter ist, genauso wie das Symbol, was ich so lange trug? Oder war ich am Ende nicht würdig genug um das Symbol des Nachtblauen zu tragen? Ich weiß es nicht...vielleicht gehört es zu den Dingen die ein weiterer Schritt auf dem Weg offenbaren wird!" Während sie spricht wird deutlich, dass sie mehr als nur einen flüchtigen Gedanken darauf verschwendet hat.

"Und was die Aufgabe angeht...natürlich ist es nur eine Möglichkeit...ich denke nicht das ER mich ausgesucht hat, weil ER meinen Weg gesehen hat. Sondern weil ER eine Möglichkeit gesehen hat...ich habe sie ergriffen...es ist an mir das zur Realität zu machen oder auch nicht. ER hat mir die Wahl gelassen, es ist mein Wille und meine Entscheidung die zählt, nicht mehr und nicht weniger! Eine Goldmünze, ein fragwürdiges Geschenk Barn...ich kann sie versaufen, sie verspielen, sogar für sie überfallen werden und sterben oder aber ich investiere sie klug und werde reich, versorge meine Familie für mehrere Monate, was auch immer. Es ist nur eine Möglichkeit, es ist an mir sie zu formen." Mittlerweile sieht sie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, fast so als würde sie ihn etwas fragen, ohne etwas zu sagen.

Mit einem Kopfrucken zum See fügt sie noch an: "Und natürlich braucht es Zeit, vermutlich auch Geduld, Ruhe und Glaube...wenn es einfach wäre, würde es ja jeder tun!"
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« Antworten #49 am: 10. November 2014, 22:22:39 »

Barn lauscht aufmerksam ihren Worten. Er nimmt die Hand mit dem Angebot zurück und lässt den Ring am Finger verschwinden. Wieder beginnt er damit zu spielen, während er auf den See starrt.

Lange sagt er nichts. Dann schaut er sehr ernst zu ihr.

"Sag mir... was bedeutet der Anhänger für dich? Und... bevor du antwortest, denk einen Augenblick darüber nach...Wann hast du ihn erhalten, von wem? Wie lange trägst du ihn bereits und welche Bedeutung misst du ihm zu...? Ist er nicht nur ein Gegenstand? Oder ist er mehr als das? Kann er überhaupt mehr als das sein? Hat er die Bedeutung aus sich heraus oder aus etwas anderem?",

er mustert Rika genau, sein Blick ist weniger fragend, denn nachdenklich. Er blickt wieder auf den See.

"Deine erste Deutung hat mir besonders gefallen..., warum hast du sie sofort wieder in Zweifel gezogen? Warum solltest du unwürdig sein?", er klingt nun fast bestimmend, auch wenn seine Stimme immer noch sanft bleibt.

Dann verengen sich seine Augen.

"Dann forme sie. Forme die Möglichkeit, die dir gegeben wurde. Ich begleite dich dabei. Aber sie wurde dir gegeben. Und... gewiss... alles hat zwei Seiten. Jede Entscheidung hat Folgen, gute und schlechte... Es gibt fast keine Entscheidung, die nur gut ist... Es ist alles... eine Frage der Perspektive...",

er wirkt nun fast verträumt. Dann scheint ihn etwas wie ein Schmerz zu durchzucken. Er schüttelt sich.

"Jede Entscheidung hat Folgen...", murmelt er, fast mehr zu sich selbst, denn zu Rika.

Dann schweigt er lange. Dann flüstert er fast.

"Im Grunde kann es jeder tun... Warum auch nicht? Die Frage ist, ob man es will... denn... manche Dinge, die man dort sieht, vermögen alles zu verändern und manche Dinge machen Angst..."

Dann schweigt er wieder und schließt die Augen, scheinbar um sich zu konzentrieren.
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« Antworten #50 am: 11. November 2014, 10:00:27 »

Plötzlich ruckt ihr Kopf zurück zum See, hatte sie etwas gesehen? Etwas aus dem Augenwinkel? Eine alte Frau?

Suchend gleitet ihr Blick über die Wasseroberfläche, findet jedoch nichts außer kaltes blau. Vermutlich nichts weiter als eine Erinnerung.

Etwas abwesend nimmt die Falkin das Gespräch wieder auf. "Ich sagte auch nicht, dass es nicht jeder könnte, ich sagte nur das es eben nicht jeder tut. Selbst wenn ich mir die Zeit nehmen würde, wüsste ich nicht ob ich jetzt etwas sehen würde."

Dann herrscht eine Weile Schweigen zwischen den beiden. Rika blickt unterdes immer noch auf den See, offensichtlich ihre eigenen Worte Lügen strafend.

"Ich bekam meine Triskele zu meiner Taufe und ich bekam sie von Valerian" den Namen des letzten Truppenpriesters betont sie mit deutlicher Verachtung "Sie bedeutet für mich Veränderung...die Essenz des Wassers selbst...was ich sah bei meiner Taufe...er erinnert mich daran. Danach begann sich alles zu verändern, nein, genaugenommen begann ich mich zu verändern. Deswegen ist es für mich mehr als nur ein Gegenstand. Hat er Bedeutung aus sich heraus? Sicherlich, aber ich denke er gewinnt mehr Bedeutung durch das was ich damit verbinde...jemand anderes sieht vermutlich nur eine weitere Triskele."
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« Antworten #51 am: 11. November 2014, 22:24:38 »

Barn steht auf und schreitet einige Meter am Ufer entlang. Sein Blick ist nun auf die Tempelanlage gerichtet. Dann schaut er zum Himmel und nähert sich wieder.

"Ich habe deine Worte wohl verstanden. Du meinst, wenn es einfach wäre, würde es jeder tun... Ich denke, eigentlich ist es einfach. Wenn nur der Wille da ist. Das ist alles. Aber wie dem auch sei. Vielleicht ist jetzt nicht der rechte Zeitpunkt darüber nachzudenken. Wir sollten unsere nächsten Schritte überlegen....",

wieder zuckt Barn zusammen, so als sei er von einem stechenden Schmerz durchzogen worden. Er schüttelt sich, atmet tief ein.

"Wir sollten versuchen, mehr über die Namen herauszufinden, die dir der Navigator genannt hat und was er damit meinte. Ich glaube, dies wird wichtig werden. Ich hätte ein paar Ideen, aber ich weiß nicht, ob sie von Erfolg gekrönt sein werden..."

Dann setzt er sich wieder.

"Hast du noch etwas zu trinken? Meine Kehle ist ganz trocken?",

er blickt nun wieder in den Himmel, spielt mit dem Ring. Ein Lächeln umspielt seine Züge.

"Ich glaube... er hat keine Bedeutung aus sich heraus... Du bist es, deine Erinnerungen, die ihm Bedeutung geben, die ihm einen Wert beimessen. Aber... sind diese nicht auch jetzt bei dir? Dein Anhänger ist nur ein Gegenstand. Dein Herz und dein Geist lassen ihn zu mehr werden."

Nachdenklich sieht er zu ihr.

"Dieser Valerian scheint nicht gerade deine... Hochahtung zu haben? Du hast ihn schon einmal erwähnt... Was hat er getan, dass du so von ihm sprichst?"

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« Antworten #52 am: 12. November 2014, 16:02:15 »

Mit einem nicht enden wollenden Stirnrunzeln wendet sich Rika endlich vom See ab um sich in der kalten nunmehr Mittagsluft aus ihrem Mantel zu schälen. Sie fördert erneut ihre Pfeife zutage und entknotet dabei den Wasserschlauch von ihrem Gürtel, den sie neben sich legt.

Sie wirft einen verächtlichen Blick zum Himmel der sowohl Wut als auch Ungeduld ausdrückt.

"Valerian" spuckt Rika das Wort aus, als sie beginnt sich an ihrer Pfeife zu verlustieren "...war unser letzter Truppenpriester. Als ich noch ein Küken war, hatte ich Ehrfurcht vor ihm...vor seinen großen und getragenen Worten, die leeren Hülsen die er um sich spuckte, als wäre er der Hydrofex höchst selbst und die 'Mysterien' würden ihm aus dem Arsch scheinen. Ein echter Priester eben."

Für Barn bietet sich hier ein eingehendes Bild: Selbst ohne ihr Gambeson, hat Rika eine eher "breite" Haltung angenommen, die Knie aufgestellt, die Ellbogen darauf abgelegt, während ihr Kinn herausfordernd gen Himmel gestreckt ist. Allerdings kann er neben der Aneinanderreihung von Beleidigungen und Unrat aus dem Mund der Frau auch noch etwas anderes wahrnehmen: Enttäuschung.

"Tja und was tat der gute 'ach so fromme' Priester dann? In Sandheim, als wir einen Priester bitter nötig gehabt hätten, hielt er es für eine gute Idee den Götzenwurm und seine Bastardsöhne anzubeten...ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung was wir überhaupt mit diesen Truppenpriestern sollen...unnützes Pack, alle miteinander." Für einen Moment klang es fast so, als hätte Rika statt "wir" etwas anderes sagen wollen. Allerdings redet sie da auch schon weiter.

"Und jetzt warte ich wieder einmal auf einen Priester...in der Kälte wo ich mir den Arsch abfriere. Warum? Weil ein Priester nen Koboldschiss in der Hose hat, wegen etwas was ihm ein anderer Priester gesagt hat. Das Urteil dieses Priesters mag jedoch darüber entscheiden, was mein eigener Trupp von mir denkt....WEIL WIR SO VIEL AUF IHRE FEHLBAREN WORTE GEBEN!" Sie hatte die letzten Worte nicht gebrüllt, nicht ganz. Deutlich leiser sagt sie noch:

"Und ich bin keinen Deut besser..."
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« Antworten #53 am: 12. November 2014, 16:23:49 »

Barn nickt verständnisvoll, als sie von Valerian berichtet. Ohne Rikas Einverständnis einzuholen, nimmt er sich den Wasserschlauch und trinkt einen großen Schluck.

"Ahhhhh...", scheint es ihn zu erlösen, aber sein gieriger Blick geht nun zu der genüsslich riechenden Pfeife.

"Nun... ich war niemals Soldat... keine Ahnung wozu ein Trupp einen Priester braucht... na ja... vermutlich, weil ihr schlimme Dinge seht? Oder... vielleicht auch tun müsst?",

Er wird ernst.

"Oder, weil man euch misstraut, dass ihr womöglich vom Glauben abfallt, wenn man ihn euch nicht täglich einbläut...",

er lächelt zynisch. Die Worte waren nicht ernst gemeint, nicht ganz jedenfalls.

"Was hat man mit diesem Valerian gemacht? Ihn hingerichtet... immerhin... den Blutwurm anbeten, als... Truppenpriester...", nun ist es Barns Stirn die in Runzeln liegt.

"Aber... ich höre noch mehr in deinen Worten. Du würdest dir etwas anderes wünschen... von den Priestern. Ich weiß, ich habe eine Ahnung, was es sein könnte... Und dennoch. Was würdest du ändern, wenn du es könntest? Und ja... sie sind fehlbar... denn sie sind Menschen, wie du und ich. Daran sollte man sich stets erinnern. Mögen sie auch das Wort des Ewigen verkünden, so ist es doch nicht seine Zunge, die diese Worte spricht... Und da wir die Wahl haben, den freien Willen... mag jeder die Worte ändern, die gesprochen werden und jeder mag hören, was er hören will. Dies ist das... Geschenk... manchmal braucht man sehr lange... um es zu begreifen... Ich habe es erst begriffen, als ich den... 'Mann' getötet hatte... und dennoch... man muss sich daran jeden Tag erneut erinnern...",

bei den letzten Worten wirkt Barn nachdenklich, so als befinde er sich an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit. Für einen kurzen Augenblick scheint es, als spiegele sich auf dem See ein anderer Mann. Jünger, mit einem Kelch in der Hand und einem Dolch, dessen Blick energisch ist, soweit es das leichte Woge der Wellen erkennen lässt. Dann ist wieder Barn zu erkennen. Nur eine Sinnestäuschung... vermutlich...
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« Antworten #54 am: 12. November 2014, 16:56:36 »

Offenbar hat Barn exakt die falschen Worte gewählt oder die Richten, je nach Standpunkt.

"Und was hat es mir geholfen als ich schlimme Dinge sah und tat? Ich war im Tempel in Tharemis. Was habe ich bekommen? Mehr Fragen, mehr Vermutungen, noch mehr Unsicherheiten...und dann kommen sie und sagen 'Ah mein Kind, du kannst mehr, mehr sein als du bist'. Und was sind sie? Ich habe noch nie" sie unterstreicht die Worte mit einer ärgerlichen Handbewegung samt Pfeife "...einen Priester ein klares Wort sprechen hören! Ich muss erst sterben, um einen See schippern und mit einem Baumdings reden um ein paar Antworten zu bekommen." Wütend schnaubend wühlt sie in ihrer Tasche und zieht ein ledernes Buch hervor. Hatte sie Barn überhaupt gehört?

"Und schau dir das an!" wild blättert sie in den Seiten umher, offenbar auf der Suche nach etwas "Selbst die Geschichten sind...ich meine, sollen sie uns nicht etwas lehren? Du hast mir von den zwei Wölfen erzählt und dann gibt es hier eine die fast gleich ist aber Moral ist so vage...wer zum Geier soll das..."

Urplötzlich wird Rika still. Auf ihrem Gesicht zeichnet ausschließlich erstaunen ab. Wie vom Donner gerührt sitzt sie da und flüstert ein einzelnes Wort, einen Namen.
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« Antworten #55 am: 13. November 2014, 21:31:11 »

Barn erkennt zunächst nicht, das Rika ihren Monolog über Priester und die Mysterien geendet hat. Er blickt weiterhin nachdenklich auf den See.

"Du meinst die Geschichte von gut und böse...? Und das man die Antwort im Glauben finden kann, was das eine und was das andere ist.. Ja... die Geschichten ähneln sich, aber...",

er wird leiser und ein kurzes Lächeln huscht über die ansonsten ernste Miene,

"... sie sind anders. Mögen es auch nur wenige Worte sein, so verändert dies doch den Sinn und die Bedeutung ganz erheblich. Manchmal ist es ein Wort, ein einziges, das alles zu ändern vermag. Alles für das du bisher gelebt hast.",

nun scheint Barn zornig.

"Woran das liegt? Weil Worte nur unzulänglich sind. Sie können nie ganz das ausfüllen, was derjenige, der sie gesprochen, wirklich gemeint und gefühlt hat. Sie sind nur ein Tropen aus einem tiefen Brunnen. Vielleicht lassen sie dich hinabsehen, aber den wahren Grund verbirgt oftmals der Schatten der Sonne, der nicht von gerade oben hinab scheint, sondern von der Seite. Worte sind unzulänglich... Sie täuschen schnell, lassen sich schnell mussverstehen und eine Wahrheit... die Wahrheit, die du eben noch darin gesehen hast, ist nichts weiter als...",

er stösst die Hände von sich in einer weiten Geste, so als schleudere er etwas von sich. Er wird stiller und greift einen flachen und einen spitzen Stein vom Ufer. Dann murmelt er leise vor sich hin, aber offensichtlich sind die Worte für jemand anderen gedacht "Meine Füße hinterlassen Spuren, die das Meer verwischt. Und doch bleibt dort, wo ich ging
ein Stück von mir zurück. Auch wenn es nur in den Wind und die Wellen geschrieben… Für dich... mein Freund... mein Bruder...
" Barn wirkt nun fast wie in Trance.

Dann schrickt er auf. Erst jetzt realisiert er Rikas Erstaunen, als diese in dem Buch blättert. Den Namen hat er nur vage verstanden. "Ka...p?", dreht er sich nun zu ihr.

"Was ist? Was hast du? Ist etwas passiert?"

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