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Autor Thema: Das Dorf Weißbach... Hier und andern Ortes in Jashra  (Gelesen 1216 mal)
Brandor_2000
Gast
« am: 07. Mai 2005, 04:46:04 »

Es war ein sonniger Tag. Gutrune, die Frau des Dorfschmiedes, stand in der Kochstube und knetete den Teig für den Festtagskuchen. Es sollte ein großer, schöner Kuchen werden, schließlich war morgen der Geburtstag des Dorfältesten. Sechzig Jahre würde der Alte werden, und dafür würde das ganze Dorf feiern. Alle waren seit Tagen mit den Vorbereitungen beschäftigt. So ein Fest feiert man ja auch nicht alle Tage.
Hastig schlug Gutrune den Teig in ein Tuch ein und legte ihn in eine Schüssel, damit er aufgehen würde.
"Thoral, Elfwyne"
Zwei Kinder steckten ihre Köpfe vorsichtig in die Kochstube, während Gutrune wartend sich die Hände von Mehl und Teig säuberte. "Ich gehe jetzt kurz zu Jorga rüber. Ich brauch noch ein paar Eier und etwas Milch. Ihr beide bleibt hier und stellt mir nichts an, ist das klar?"
Die beiden Kinder nickten stumm.
"Wenn ihr brav ward, dann mach ich euch gleich aus dem Rest des Teigs süße Brötchen mit Rosinen, aber nur wenn ihr lieb seid"
Die Augen der kleinen weiteten sich vor Freude:"Jaaaaa... wir versprechen ganz lieb zu sein Mama."
Gutrune nahm den Korb vom Tisch, verließ das Haus und ging die Straße hinunter. Schon von weitem konnte sie erkennen, daß sich bald das ganze Dorf vor der Schenke versammelt hatte. Selbst der alte Fricke, der normalerweise den ganzen Tag schlafend in seinem Schaukelstuhl saß und schlief, drückte sich die Nase am Fenster der Taverne schier platt.
"Hee, Jorga", sprach Gutrune die Frau des Böttchers an,"Was ist denn hier los? Ist Jansen ein Bierfaß geplatzt, oder warum steht die ganze Meute vor der Schenke?"
"Hee, Gutrune."Jorga hob die Hand zum Gruß,"Ritter Hunbald ist ins Dorf gekommen und berät sich mit dem Ältesten und Pfarrer Josse. Niemand hier weiß was genaues, aber die wildesten Sachen wurden schon..." Jorga unterbrach sich, als die Tür zur Schenke sich öffnete und die drei Männer auf den Brunnenplatz traten.
Hunbald war ein großer, breitschultriger Mann und mußte so um die vierzig Jahre alt sein. Sein Kettenhemd glänzte matt im Sonnenlicht. Mit einer Hand strich er sich durch den roten Bart, der in seinem gutmütigen Gesicht hing, wie ein aufgeklebtes Vogelnest. Gutrune mußte schmunzeln.
"Nun Leute", begann er mit seiner tiefen Stimmt," Seid mal alle ruhig, ich hab Euch ein paar Dinge zu sagen, die Euch interessieren werden."
"Natürlich, alles interessiert, was von außerhalb des Dorfes kommt.", warf Jorga zu Gutrune herüber.
Hunbald räusperte sich. "Gestern kam ein Bote aus Jashra an meinen Hof", die Leute murmelten aufgeregt. Neuigkeiten von außerhalb waren immer was besonderes, aber Nachricht aus Jashra, das war mehr als nur aufregend. "Er teilte mir Folgendes mit. Graf Thurdred hat für nächste Woche eine Heerschau angeordnet." Das ganze Dorf schien die Luft anzuhalten. "Ja meine Freunde, Betheuer ist stark. Wir werden die schwindsüchtigen Katzenärsche und ihre verräterischen Freunde von Blumenog aus Thearodan rausjagen." Mit entrüstetem Gesichtsausdruck ob der verruchten Wortwahl Hunbalds stieß der alte Pfarrer Josse dem Ritter seinen Ellbogen in die Rippen und Hunbald rieb sich grinsens die Seite. "Betheuer wird frei sein!" Nun brach spontaner Jubel aus. Betheuer frei sein! Das Land wieder geeint. Nichts was sich alle Leute mehr wünschten. Alles sprach wild durcheinander und Hunbald hatte seine Mühe, die Menschen mit erhobenen Armen um Ruhe zu bitten.
"Es wird eine schwere Zeit voller Entbehrungen auf uns alle zukommen können, und viele die in den Krieg ziehen werden nicht mehr zurückkehren, denn die Schergen der ketzerischen Priester werden Zähne zeigen und das Land nicht Kampflos freigeben, aber Ihr wißt es, tief in Euren Herzen, Betheuer braucht die Freiheit, der es so lange beraubt war.
Aus dem Grund der Gefahr habe ich zusammen mit eurem Ältesten und Pfarrer Josse beschlossen, das vorerst die Kirchenglocke nur dann geläutet wird, wenn der Feind anrücken sollte. Es ist zwar unwahrscheinlich, weil wir hier tief im Süden der Grafschaft sind, aber man kann ja nie wissen. Wenn also die Kirchenglocke läutet dann geht in die Kirche, verriegelt die Pforte von innen. und wartet, bis die Gefahr vorüber ist. Ich habe Euch zusätzlich einige Speere und Bögen mitgebracht, damit ihr nicht ungeschützt seid.
Betet für mich un meine Mannen, die wir in den Krieg ziehen, betet für die Freiheit Betheuers."

Lange standen die Leute von Weißbach noch auf dem Brunnenplatz und diskutierten über das was die Zukunft bringen würde, aber einig waren sich alle, Betheuer mußte frei sein, die Götter wollten es so und sie würden ihr bestes tun zu helfen...
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