Vor einigen Tagen vor dem Goldkrug....

[Felian]

Kairik war außer sich. Er hatte gerade die Gruben geleert und schleuderte nun einen gefüllten Eimer zu Boden, der dabei zerbrach und seinen ganzen Inhalt auf dem nassen Waldboden verteilte. Einige Vögel beobachteten sein tun und zwitscherten dabei belustigt ein Lied.
„Dieser elende Gestank!! Dieser verfluchte, elende Gestank die ganze Zeit!!! Ich halte das nicht mehr aus. Für wen hält sie sich eigentlich? Ich bin ein Soldat und das hier fällt bin bestimmt nicht in meinen Aufgabenbereich… Diese verflucht Hexe. Diese garstige, alte Hafendirne. Aufhängen sollte man sie oder auf eine Streckbank legen und sie dort ganz langsam zerreißen oder in die tiefsten Niederhöllen werfen und sie dort auf ewig brennen lassen und von den Qualen, die ihr diese ganzen Wesen antun mal ganz abgesehen. Diese Metze glaubt wohl sie könnte hier tun und lassen was sie will, wie? Pah…“ Mit einem kräftigen tritt gegen einen weiteren Eimer, verteilte sich auch dessen Inhalt in einem hohen Bogen in der Landschaft und das obwohl mit seiner Arbeit schon fast fertig war und nur noch wenige Schritt von der neuen Grube weg war, die er extra mühselig hierfür geschaufelt hatte.
Doch dann hielt er kurz inne. „Ruhig…. Ruhig. So leicht lässt du doch nicht aus der Ruhe bringen, oder?“ Er atmete einmal lang ein und der Gestank der wieder in seine Nase zog ließ ihn in dem Moment völlig kalt.  „Doch so schnell kriegt sie mich nicht klein. Das wäre doch gelacht, wenn ich das nicht überstehe.“
Dann holte er sich eine Schaufel und fing an, das Chaos zu beseitigen das er angerichtet hat.

[Felian]

Einige Tage später….

„So Marthos, jetzt hört der Spaß auf!“ Kairik stellt seinen Krug auf die Theke, beugt sich darüber, stützt sich mit den Händen ab und starrt dem Wirt des Goldkruges mit wütendem Blick an.
„Weißt du eigentlich, dass ich nun schon über eine Woche hier bin? Ich hab diese Grube draussen mehrmals geleert, diesen verfluchten Raum hier mindestens hundert mal gewischt, hab stunden lang Holz für dich gehackt, hab dir dein Dach repariert und musste mir hier von den Leuten teilweise wirklich „nette“ Sachen sagen lassen müssen. Ach ja und von deiner größten Idee, mit dem plötzlichen Ausbau des Kellers mal ganz abgesehen. Weißt du eigentlich wie viele Stunden ich da unten schon gebuddelt hab? Ich kann meine Hände kaum noch spüren.
Und so im nach hinein betrachtet frag ich mich doch, wie dein keines Mädchen einige von den Sachen wohl geschafft hätte. Ist doch seltsam, oder?
Und das Beste von allem ist doch eigentlich, dass du es geschafft hast mich irgendwie diese ganze Zeit lang von dem Met und dem Bier fernzuhalten. Und das obwohl ich fast jede Nacht kaum 20 Schritt entfernt davon geschlafen habe. Aber jetzt reicht es, alter Mann! Wenn du mir jetzt hier nicht sofort meinen Krug mit Met füllst, werde ich wirklich unangenehm. Und deine andauernde Ausrede und die wirkliche Tatsache, dass du doch ein Krüppel bist, wird in diesem Fall nicht wirklich ein Vorteil für dich sein.“

[Rhoderan]

Marthos sass gelangweilt auf seinem Lieblingslatz hinter dem Tresen, von wo aus er die seine Taverne stets im Blick hatte und schaute etwas von oben auf den zornigen jungen Soldaten herab, der da vor seiner Theke stand...

Sein Krug, dessen Henkel schon lange abgebrochen war lag halbvoll in seiner Hand und er nahm noch einen guten Zug bevor er antwortete...

"Wie weit bist du mit dem Zaun?"

[Felian]

Im ersten Moment konnte Kairik gar nicht glauben was er da hörte und die Verblüffung war in seinem Gesichtgesichtsausdruck deutlich zusehen. Doch dann atmete noch einmal tief ein und schloss dabei die Augen. Seine Hände umklammerten, angespannt seinen Krug.
Als er Antwortete, öffnete er die Augen wieder und sprach mit ruhiger Stimme.
„Er ist fertig. Das war er aber auch schon heute Mittag und wenn ich mich recht erinnere hab ich dir das auch schon zweimal gesagt. Nun ja, hast du sonst noch irgendwas für mich zu tun heute? Ansonsten möchte ich gerne noch was an die frische Luft, wenn es dir Recht ist.“

[Rhoderan]

Marthos blickte nachdenklich an Kairik vorbei.
seine rechte Hand strich geistesabwesend über das Holz der Theke.

"Morgen wird mein Weib wieder hier sein. Geh ein bisschen raus; runter zum Wasser und wasch dich mal. Wenn du wieder hier bist werd ich schon noch was für dich zu tun haben"

Sein Blick geht hinaus zum unruhigen Frühjahrs-himmel.
"Der Zaun gefällt mir so noch nicht. Hast schlampig gearbeitet. War wohl zu erwarten. Ich werds wohl selber machen müssen...
Heut abend wir nicht viel los sein. Das bedeutet, dass du heute den Ausschank machst während ich versuche zu retten was zu retten ist."

[Felian]

„Wie du meinst.“ Kairik zuckte mit den Achseln. Ihm scheint es mittlerweile gleichgültig geworden zu sein, dass Marthos fast jede seiner Arbeiten bemängelt.
 „Soll das mit deinem Weib etwas heißen, dass der ganze Spaß hier für mich morgen schon vorbei ist? Zu schade. Hab gerade angefangen dich zu mögen. Na ja, aber wie sagt man so schön: Nicht jedes Glück hält ewig.“

[Rhoderan]

Marthos Mine erstarrt plötzlich und  seine Finger verharren reglos auf dem Tresen. wie in Zeitlupe dreht er den Kof und blickt Kairik direkt in die Augen. Mit ungläubigem Blick mustert er dessen Gesicht und blinzelt mehrfach heftig als wollte er klarer sehen ob da wirklich Kairik vor ihm steht...

Es dauert einen Moment bis er die richtigeb Worte gefunden hat.
Und in seiner Stimme liegen weder Hohn noch Spot sondern ehrliche aufrechte Verwunderung:

"Sag mal bist du dumm???"

[Felian]

Kairik zieht eine Augenbraue hoch. "Und wie bist du nun zu dieser schlauen Erkenntnis gelangt, wenn ich fragen darf?"

[Rhoderan]

Marthos zieht eine Augenbraue hoch und lächelt ein wenig traurig er will grade antworten als er erschrocken zusammenzuckt.
Er reisst den Kopf zur Seite und starrt aus dem Fenster gen Norden hinaus als hätte er dort etwas gehört. Einen Moment lang scheint er wie erstarrt nur seine Lippen bewegen sich wie im stummen Gespräch.

Sein Blick haftet immernoch an einem weit entfernten Punkt als er mit trockener  Stimme spricht.

"Heute abend trinken wir, Kairick. Morgen bringen wir beide den Weg zum See hinunter in Ordnung. Ich habe das Gefühl, das er bald wieder gebraucht wird..."

[Felian]

Als Marthos zusammenzuckt und aus dem Fenster schaut, beugt Kairik sich vor und versucht zu erkennen was dort die Aufmerksamkeit des Wirtes auf sich gezogen hat. Als er jedoch nichts erkennt und Marthos spricht, schaut er ihn fragend an.

„Hmm, der Weg zum See? Mir fallen im Moment nur zwei Gegebenheiten ein, wofür wir das tun sollten…. Na ja, hoffe mal, das es zumindest die Erfreulichere ist…. und wie auch immer du da gerade drauf gekommen bist….“

[Rhoderan]

Marthos schaut noch einen Moment lang in die Ferne bis sein Blick wieder in die Schankstube zurückfindet. Er mustert Kairik als sähe er ihn zum ersten Mal bevor er spricht.

"Mach dir mal keine Sorgen. Heute abend lässt du dirs gut gehen und morgen, wen mein Weib hier ist um die Geschäfte zu übernehmen kümmern wir uns um den Weg. und jetzt sieh zu , dass du voran kommst. die Stelle im Dach die du repariert haben willst tropft immernoch durch!!"

[Felian]

„Ja, ja bin ja schon weg. Wollte eigentlich zuerst zum Fluss gehen und mich mal waschen wie du es eben vorgeschlagen hast, aber das lohnt sich ja jetzt wohl nicht. Dann wohl doch zuerst das Dach.“  Mit einem Seufzer dreht Kairik sich um und verlässt den Schankraum.