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Autor Thema: An einer kleinen Hütte nahe Tharemis  (Gelesen 1842 mal)
Rika
Mettigel
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« am: 13. November 2015, 09:39:13 »

Das fröhliche Wiehern des Pferdes auf dem Rika sitzt, steht im krassen Kontrast zu der Trostlosigkeit des grauen und regnerischen Morgens. Dennoch scheint die allgemein drückende Stimmung nicht auf die Rösser zu wirken, grüßt doch ein anderes das vor der auftauchenden Hütte angebunden ist ebenso fröhlich zurück.

Zwischen all der erhabenen Pferdekonversation scheint die ehemalige Falkin auf dem Pferd schon wieder betrunken zu sein, hängt sie doch mehr im Sattel als das sie sitzt, den Blick seltsam abwesend in die Ferne gerichtet als würde sie auf etwas horchen.

Als das Pferd anhält und eine Frau aus der Hütte tritt die zu Pferd und Reiter eilt, die Zügel aus Rikas schlaffen Händen nimmt, scheint gleichzeitig auch das Pferdegespräch seinen Höhepunkt zu erreichen, zumindest klingt es für Rika so die ihre Hände über die Ohren schiebt um das Gelächter der Tiere auszublenden das in ihren Ohren herrscht.

"...ut? Da...erd...hier ...!" Langsam, ganz langsam blinzelt die Frau zu Pferd die Andere an, irgendwie scheint ihr nicht klar zu sein, dass die Hände über den Ohren sie davon abhalten die Worte ihres Gegenüber zu verstehen. Plötzlich geht ein Ruck durch Rika die ihre Hände herunter nimmt und seltsam alarmiert ihre Umwelt in Augenschein nimmt.

"Wie bin ich...ich bin schon...ähm...Was?" Auf den zweiten Blick wirkt Rika überhaupt nicht mehr betrunken, vielmehr so als wäre sie zutiefst verängstigt.

"Ihr seht schlecht aus, seid ihr krank? Kommt, kommt herunter ich mache Euch Frühstück und vielleicht wollt Ihr etwas wärmeres anziehen? Der Händler brachte das Pferd vor drei Tagen, so wie Ihr verlangt habt...nur ich fürchte Euer Begleiter ist...ähm"

Rika, mittlerweile vom Pferd abgestiegen wenn auch wackelig auf den Beinen, bekommt sofort argwöhnischen Gesichtsausdruck bei der Erwähnung ihres Begleiters.

"Was hat er angestellt? Ist er noch hier?"

Der Frau ist es offensichtlich unangenehm darüber zu sprechen, sie reibt ihre Hände, ihr Blick wird entschuldigend.

"Ich konnte ihn nicht länger im Haus behalten... er hatte zu viel getrunken, ich weiß nicht mal wo er es her hatte...Ihr habt ja gesagt das er nichts trinken soll, nicht mal Apfelwein...aber irgendwie ist er...naja und ich musste ihn...er ist in der Scheune." schließt sie letztlich und lässt den Kopf sinken.

Rika drückt der Frau im vorbeigehen kurz die Schulter und gibt ihr eine silbrig schimmernde Münze gegen die, die Frau zu protestieren versucht, aber Rika geht schon weiter, zu der Scheune neben der Hütte.

Mit einem Tritt ihrer Schuhe fliegt die Tür polternd auf und das erste Licht an diesem Tag fällt in die schummrige Scheune. Ohne viel nachzudenken nimmt Rika einen Eimer auf indem vielleicht Handbreit das Wasser steht, geht auf die zusammengekrümmte Gestalt zu und entleert den Eimer schwungvoll über Barns Kopf.

Sie schiebt ihren Kopf in sein prustendes und erschrockenes Sichtfeld. Sie sieht wirklich schrecklich aus, ihre Augen sind rot und einzelne Äderchen sind geplatzt, sie hat dunkle Schatten unter den Augen und ist leichenblass. Vielleicht war sie wirklich krank, denn jeder der sie noch in Silbertor gesehen hatte, hätte schwören können das sie, sauber und gefüttert, durchaus besser ausgesehen hatte als in den vergangenen Wochen.

"Ich hoffe du kannst reiten Barn. Zeit zu gehen!"

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« Antworten #1 am: 13. November 2015, 10:33:12 »

Als das Wasser mit einem satten Platschen auf den Kopf der zusammengekauerten Gestalt trifft, fährt diese ruckartig hoch, einen stummen Schrei des Entsetzens nur kurz auf den Lippen, nur um dann die Augen erneut zu schließen und sich nach hinten in das nur durchnässte Heu fallen zu lassen.

"...zu gehen!", dringt irgendwie an sein Ohr ohne aber seinen Verstand zu erreichen.

"Ich bin müde...", brummt er. "So... müde...", die schwere Fahne von Alkohol strömt zu Rikas Nase.

"Un duh siehssst auch so aus als könnteste ne Mütze Schlaf vertragen. Der Rest hat noch Zeit... viiieeel Zeit...", säuselt und gähnt er. Wie er so da liegt in seinen zerlumpten Klamotten wirkt er noch kleiner und in sich zusammengezogener als er ohnehin schon ist. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, er würde immer mehr verschwinden.

Dann wälzt er sich auf die andere Seite und blinzelt, sich der Gefahr eines weiteren Eimer Wassers bewusst...
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Rika
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« Antworten #2 am: 13. November 2015, 12:20:55 »

"Dafür hast du deinen Trupp verlassen?" Ira geht in die Knie und spuckt Barn so ziemlich direkt vor die Nase.

"Du weißt das er dich verraten wird, nicht wahr?" Rika, der Barn nun den Rücken zugekehrt hat, öffnet den Mund so als würde sie ansetzen um etwas sagen zu wollen aber die furchteinflößende Falkin redet schon weiter.

"Du weißt auch das er dich schon verraten hat...er wusste das ich tot bin bevor du es wusstest...und dabei habe ich es ihm gar nicht verraten!" plötzlich kommen die harschen Worte von einem Ort hinter ihrer linken Schulter.

"Wenn der Trupp dir auch nur halb so viel bedeutet wie du immer behauptest...dann kümmerst du dich um ihn! Komm schon, du hast das Messer das ihn schon einmal seinen Kopf gekostet hat...du lässt ihn doch nicht mit dieser Scheiße davon kommen oder? Der kleine miese Säufer tötet mich, versaut dein Leben, mit wem hat denn alles angefangen? Es wurde erst wirklich schlimm als er aufgetaucht ist! Er belügt dich, er hat diesen Brief selbst geschrieben! Damit du das Auge nicht benutzt...er will es für sich selbst haben und du bist so dämlich und glaubst ihm auch noch! Wenn du es jetzt beendest kann ich vielleicht sogar zurück kommen...du kannst es tun, mit dem Auge...komm schon...tu es...tu es...tu es...."

Barn kann es nicht sehen so wie er auf der Seite liegt. Er sieht nicht wie sich Rikas Gesichtsausdruck langsam ändert, immer hasserfüllter und kälter wird, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballen und ihre Rechte langsam zu dem Messer wandert das an ihrer Seite hängt. Langsam geht sie in die Knie, die eine Hand am Messer die Andere ausgestreckt nur um das betrunkene Häufchen Elend vor ihr an der Schulter zu greifen und zu sich herum zu drehen.

Und genau das sieht Barn als er, noch immer leicht tropfend, herum gedreht wird: eine von Hass erfüllte, müde, kranke Frau die vor Anspannung beinahe zittert. Das alles reicht jedoch nicht bis in die Augen, diese sind ruhig und gelassen jedoch auch irgendwie schmerzerfüllt, fast so als würde das schummrige Licht sie blenden. Ihre Stimme ist kaum mehr als ein sanftes Flüstern:

"Du missverstehst mich Bruder, Zeit zu gehen, Zeit es zu beenden! Komm...ich glaube nicht das ich das sehr lange aushalte ohne endgültig den Verstand zu verlieren!"
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« Antworten #3 am: 13. November 2015, 13:27:31 »

Als er das Messer sieht und den Hass weicht er unweigerlich ein Stück zurück, stösst sich von ihr. Überraschung, Furcht und Angst spielen über die Gesichtszüge des Betrunkenen. Er schluckt, betrachtet für einen kurzen Augenblick Rika, ihre Augen, den Irrsinn, der droht sich Bahn zu brechen oder was dort noch lauert.

Dann schließt er die Augen. Schüttelt sich, so als wolle er das eben Gesehene von sich abfallen lassen. Er atmet schwer. Hustet, prustet. Legt die Stirn in seine Rechte, so als müsse er sich übergeben. Streicht dann langsam mit dem Finger über sein Gesicht und steht auf. Öffnet die Augen.

Der Blick dieses Mannes ist nur klar. Klar und nüchtern. Nichts mehr zu sehen von dem Häuflein Elend, das eben noch ein unfreiwilliges Bad genommen hat. Er steht gerade da, die Schultern durchgedrückt und reicht Rika seine rechte hinunter, um ihr aufzuhelfen. Es hat fast den Anschein, als wäre er erwacht.

"Ich verstehe!", seine Stimme klingt gefasst, entschlossen. "Keinen Tropfen Zeit wollen wir mehr ungenutzt verrinnen lassen."

Er schaut zu Rika herunter, lächelt aufmunternd.

"Ich kann es dir nicht abnehmen. Aber ich werde an deiner Seite sein. Wie auch immer es endet. Was auch immer geschieht."

Er atmet tief durch. Nickt ihr zu, endlich seine Hand zu nehmen.

"Ich denke, es ist an der Zeit zu beten..."
« Letzte Änderung: 13. November 2015, 13:35:28 von Morbus » Gespeichert

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« Antworten #4 am: 13. November 2015, 14:15:47 »

Den ganzen Körper gespannt wie eine Bogensehne kniet Rika im feuchten Stroh, den Blick fest auf die Hand Elions gerichtet beseelt von dem Wunsch sie einfach zu ergreifen, aufzustehen und sie hat es fast geschafft als erneut eine Stimme hinter ihr erklingt.

Diese gehört jedoch nicht Ira.

Diese Stimme kennt sie aus ihren Alpträumen.

"Du wirst schreiend sterben und dann, wenn deine Seele entschwinden will binde ich sie an mich damit ich dein Schreien auch noch höre wenn ich mir die Köpfe von all jenen hole dessen Leben du in dem Moment verwirkt hast, als du MICH zum Narren halten wolltest!"

Ohne es kontrollieren zu können entfährt Rika ein geschluchzter Atemzug, eine Träne rinnt ihr aus dem Auge über die Wange und tropft auf den Boden, Angst solche Angst spiegelt sich jetzt in den tränennassen Augen der jungen Frau wieder.

Sie schluckt schwer einmal, zweimal und kneift die Augen fest zusammen. Ohne hinzusehen greift sie fest die Hand des Priesters und lässt sich auf die Beine ziehen. Und die beiden sind wieder allein.
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« Antworten #5 am: 13. November 2015, 16:18:38 »

Der Mann greift nun auch ihre andere Hand, mustert sie. Er sagt kein Wort, keinen Ton. Wartet, blickt zu ihr, nickt.
Dann einen ewigen Moment später beginnt er leise etwas zu flüstern...

Als er geendet hat, wird seine Stimme wieder lauter und fester. Er lässt Rika los. Er tastet an sich hinunter, zieht einen Flachmann hervor. Er lässt ein paar letzte Reste hinaustropfen, dann schleudert er ihn in die Wildnis.

"Ich fürchte zwar, dass wird ihn nicht gänzlich davon abhalten, aber ihn vielleicht eine Zeit lang aufhalten. Vielleicht lang genug, um die lange Reise zu überstehen." Er lächelt zu Rika.

"Und nun lass uns aufbrechen. Wie du schon vor einer Ewigkeit sagtest, Zeit zu gehen..."
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