Die Boten des Feuers....

[Fenya]

Es dauert einige Zeit bis Pinar die Augen aufschlägt. Diese sehen allerdings nicht ausgeruht aus, eher gehetzt, undsicher und nachdenklich. Sie blickt sich um, als sie den Vogt sieht will sie sich aufsetzen, taumelt jedoch. Eine helfende Hand lehnt sie ab. Schließlich schafft sie es sich zu setzen und blickt den Vogt an. Einen Ton bekommt sie nicht aus dem trockenen Mund. Brückner reichner ihr ein Glas Wasser, dann verzieht er sich...

[Ilayda]

Sarah betrachtet das Mädchen besorgt, lässt sie erst etwas trinken, und packt die Sehne wieder weg.

"Wie geht es Dir?"

[Fenya]

Pinar schaut den Vogt an.

"Es geht schon so."

Krächtz sie, wobei ihre Stimme deutlich an Kraft gewinnt mit jedem Wort

"Was kann ich für Euch tun, Vogt?"

[Ilayda]

"Fühlst Du Dich kräftig genug, einige Fragen zu beantworten, was Deinen... Bruder angeht?"

[Fenya]

Pinar nickt

"Aye"

[Ilayda]

"Gut. Ich muss wissen, ob Dein Bruder in der letzten Zeit... verändert war. Ob er sich mit bestimmten Leuten getroffen hat. Hast Du irgendwas mitbekommen?"

[Fenya]

Pinar schüttelt den Kopf
"Er war nie anders als sonst...."
keine Gefühlsregung erlaubt sich das Mädchen
"Ich war mit Berik anderen Aufgaben zugewandt als er, daher kann ich nicht sagen ob er etwas getan hat oder neue Bekanntschaften gemacht hat."

[Ilayda]

"Hat er irgendwelche... Andeutungen gemacht? Wie viel Kontakt hattest Du mit ihm in der letzten Zeit?"

[Fenya]

Pinar schaut den Vogt lange an ehe sie antwortet
"Er war mein älterer Bruder, er hat sich immer um mich gekümmert und nie etwas anderes getan seit wir klein waren. Er war alles für mich. Wir haben uns ohne Worte verstanden..."
Ein emotionsloses lachen...
"Er wird immer alles für mich bleiben... "

Dann fixiert sie wieder den Vogt
"Ich habe ihn immer dann gesehen wenn mein Dienstplan es zugelassen hat, Vogt."

[Ilayda]

"Pinar, Dein Bruder mag alles für Dich gewesen sein. Und es tut mir Leid, wenn ich jetzt verdammt hart bin. Du hast die Falken. Und Du bist ihnen verpflichtet. Dein Bruder ist für den Tod von mindestens 59 Falken verantwortlich. Leute, die Dir und ihm in jeder Sekunde den Arsch gerettet hätten. Soldaten, die für Dich, für mich und für Condra jederzeit in den Tod gegangen wären. Aber nicht so! Das war eine verdammte Scheiße, und die Leute sind für NICHTS gestorben. Das werde ich nicht zulassen, und wenn Du irgendwas zu sagen hast, FALKE, dann tu das jetzt!"

[Fenya]

"Als wenn ich das nicht wüsste, Vogt! Ich habe mich den Falken verpflichtet, mich einem Land verpflichtet -meinem Land. Für das meine Eltern verreckt sind, für das meine kleine Schwester verreckt ist. Und dennoch habe ich es getan und würde es jederzeit wieder tun. Und wenn das jetzt hart klingt. Ich würde etwas sagen, wenn ich etwas wüsste. Er hat mich aus dem Dreck gezogen, und er war alles was mir geblieben war von meiner Familie. Ich habe nichts mehr. Ob ic noch glaube dass mir je einer wieder traut von den Falken? Nein, irgendwie zweifle ich daran, denn das war mein Bruder. Ob ich noch ein Falke bin? Weiß ich nicht, das muss jemand anderes entscheiden, nicht ich..."

[Ilayda]

Sarahs Stimme klingt resigniert.
"Niemand macht Dir einen Vorwurf, Pinar, für das, was Dein Bruder getan hat. Du musst nicht die Verantwortung für das übernehmen, wofür Dein Bruder die Verantwortung tragen wird, und niemand hält Dich für einen Verräter. Ich will nur... ich versuche nur, herauszufinden, wie ich in Zukunft so etwas verhindern kann. Und das kann ich nur, wenn ich mehr weiß. Ich weiß zu wenig über das was passiert ist. Darum musst Du mir helfen."

[Fenya]

Pinar wendet den Blick ab
"Ich wüsste nicht wie ich helfen könnte..."

[Ilayda]

Sarah zuckt mit den Schultern.
"Erzähl mir einfach alles, was ihr in der letzten Zeit gemacht habt. Was Ihr unternommen habt, worüber Ihr Euch unterhalten habt. Egal was. Auch Unwichtiges. Ich versuch mir nur ein Bild zu machen."

[Fenya]

Pinar seufzt...

"Wir haben uns über meine Schwester unterhalten, über unsere Eltern und was es bedeutet eine neue Familie zu haben. Wir haben uns über Velkan unterhalten - über mein Kopftuch, über seines... über Berik und den Wolf."

Pinar schweigt einen Moment

"Meistens habe ich geredet, er hat zugehört, wie immer. Er wusste im rechten Augenblick immer was er sagen musste, damit es mir besser ging."

Erneut schweigt sie

"Der Tag des Feuers, das war der Geburtstag unserer Schwester... und der Todestag unserer Eltern... und ihrer..."