24. April 2024, 19:12:23 *
Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
 
   Übersicht   Hilfe Kalender Einloggen Registrieren  
Seiten: [1]
  Drucken  
Autor Thema: Am Tag nach dem Abend im Goldkrug  (Gelesen 667 mal)
Meriwald
Condra-Mitglied
Halbgott
****
Beiträge: 2459



« am: 26. Juli 2010, 18:12:50 »

Früh, noch in der Dämmerung war Valerian aufgestanden. Auf dem Heuschober über dem Schankraum waren dieses mal nicht viele geblieben und er war vom Gebrüll der Landsknechte draussen aufgewacht, die wohl mal wieder zeigen mussten, wie gut sie exerzieren können.

Er ging, nachdem er sich angekleidet hatte, hinunter in den Schankraum und bestellte an der Theke ein kleines Frühstück.
Nach einem kurzen, aber kräftigenden Mahl schulterte er seinen Rucksack, nahm seinen Stab und wanderte den Weg hinab in Richtung Dunkelsee.

Unten am See angekommen ging er zu der kleinen Landzunge, zu der er schon so oft gewandert war. Er stellt oben seinen Rucksack ab, legte seinen Stab fort und entkleidete sich bis auf seine Unterwäsche. Ein kalter Wind hob an, aber er beachtete ihn nicht weiter und stieg vorsichtig die Felsen bis zum Ufer hinab.

Die Sonne schob sich langsam über die Berge und beschien die Szenerie, sodass das Wasser glitzerte und anfing zu Funkeln. Die Wellen brachen das Licht, während leise Wasser gegen das Ufer schwappte. Kurz hielt er inne, schloss die Augen und dachte nach.

Nach einer Weile, in der er den Wind auf sich gespürt hatte, dem Wasser gelauscht und den Felsen unter seinen Zehen gefühlt hatte, hob er an: "Ihr Schwestern. Oh Nachtblauer. Ich habe vor einer gefühlten Ewigkeit an diesem Ufer gelegen und mich auf den Weg gemacht, mein Versprechen zu erfüllen. Zweifel hatte ich, Zweifel über den Weg, den ich weiter gehen soll. So viele habe ich auf meinem Weg getroffen, denen ich versucht habe zu helfen, wenn sie selbst den Weg nicht mehr sahen, auf dem sie wandeln wollten. Vielen habe ich versucht zu zeigen, wie sie ihren Brunnen wieder mit Wasser füllen können. Und doch habe ich selbst den Brunnen versiegen lassen."

Wieder denkt er kurz nach, bevor er weiterspricht: "Freunde habe ich gefunden auf meinem Weg. Gefährten im Geiste. Menschen die mir neue Inspiration gegeben haben, meinen Weg fortzuführen und nicht länger zu zaudern. Ich habe mich entschieden. Ich werde meinen Brunnen mit Wasser füllen, ich werde weiter gehen auf dem Weg, den ich wähle und mit all seinen Konsequenzen leben und handeln."

"Es war mir immer das wichtigste, Freunde zu haben, Menschen zu helfen und für sie zu Sorgen, wenn sie mich brauchen. Aus diesem Grunde, bitte ich die Schwestern und den Ewigen, über meine Wahl zu befinden: ich wähle den Weg Marathas. Den Weg von Familie und Freunden, dem stärksten Band, das die Menschen verbindet.
Mit Schiffen bin ich gereist auf meinem Weg, viele Menschen habe ich getroffen, die es mir gleich taten. Oft haben mich die um Beistand gefragt, die den Kampf um die Freiheit Condras auf See austragen. Aus diesem Grunde, bitte ich die Schwestern und den Ewigen, über meine Wahl zu befinden: ich wähle den Weg Marathas. Dem Weg der Schiffe, die auf unsichtbaren Linien den Kurs halten, den sie eingeschlagen haben.
Viele Brunnen habe ich in meinem Leben gegraben - und alle waren sie dazu da, damit die Menschen trinken und die Felder wässern konnten. Nun ist es das Ziel meines Lebens, die Brunnen der Seelen der Menschen zu graben, zu festigen und dort wie zu richten, wo es notwendig ist, damit die Früchte des Seele weiter wachsen. Damit die Menschen auf meinem Weg eines Tages ernten, was sie ihr Leben lang sähen und wieder einkehren in die Ewigen Fluten, auf das sie erneut im Ewigen Wandel Teil des Göttlichen werden. Aus diesem Grunde, bitte ich die Schwestern und den Ewigen, über meine Wahl zu befinden: ich wähle den Weg Marathas. Den Weg des Bauern, der sein Feld bestellt, der Wasser, das Elixier des Lebens dazu verwendet neues Leben zu schaffen und altes zu erhalten."

Demütig kniet er jetzt am Ufer, verharrend. Dann schöpft er eine Handvoll Wasser und trinkt langsam, bedächtig. Er steht auf und sagt wieder zum Wasser gerichtet: "Ich werde einkehren in das Haus des Ewigen und mich rüsten für meine Reise. Ich werde den Weg gehen, den ich gewählt habe und jedwede Konsequenz als gut und richtig erachten."

Mit diesen Worten geht er wieder hinauf zu seinen Sachen, zieht sich an und begibt sich mit Rucksack und Stab sicher ausgreifenden Schrittes in Richtung Tharemis. Zuversichtlich blickt er dem Tag entgegen - wenn er sich beeilt, ist er vielleicht heute abend noch vor Toresschluss im Tempel.
Gespeichert
Seiten: [1]
  Drucken  
 
Gehe zu:  

Powered by MySQL Powered by PHP Powered by SMF 1.1.21 | SMF © 2006-2009, Simple Machines
Theme based on Diablo3 theme by Vaun.
Prüfe XHTML 1.0 Prüfe CSS
Seite erstellt in 0.251 Sekunden mit 18 Zugriffen.