Tintenfass (Seiteneingang)

[Mätti]

Früher Nachmittag in Tharemis.
Mit wackeligen Schritten hatte sich der fein gekleidet junge Mann der Hölzernen  Seitentüre genährt.
Er wartete einen kurzen Moment bevor er das verabredete Klopfzeichen erklingen lies.

[Anonymous]

*Es vergehen ein paar Sekunden bevor sich eine Klappe in der Tür öffnet. Man hört ein Scharren. dann erscheint ein Augenpaar in der Öffnung. Der Fremde wird einen Moment lang gemustert, dann schließt sich die Klappe. Die Tür wird geöffnet und ein vielleicht 14 Jahre alter Junge steht darin, neben einem Hocker. hinter ihm zieht sich ein Gang mehrere Meter in die Dunkelheit. von hinten hört man jemanden atmen. Leise Gespräche sind um die Ecke zu hören. Drei, vielleicht vier Personen. Der  Junge macht einen Schritt vor die Tür und zieht sie hinter sich wieder ins Schloß*

"Hallo, du mußt Alrik sein. Balin hat mir schon gesagt, daß du kommen würdest. Bis´spät dran. "

*Dann grinst der Bengel frech und hält die Hand auf*

[Mätti]

Langsam zieht der Gast eine Augenbraue hoch und mustert den jungen.
Dann greift er mit wackeliger Hnd in seine Tasche und legt dem Burschen mit einem festen Händedruck eine kupferne Münze in die Hand.

[Anonymous]

*Der Junge blickt einen Moment die Münze an. Er wirkt irgendwie enttäuscht...
Dann läßt er sie mit einer Geste, die fast zu schnell für das Auge ist unter seiner Tunika verschwinden.*

"Danke, eure Majestät," antwortet er ätzend und vollführt einen vollendeten Kratzfuß. "Wollt Ihr mir die Ehre erweisen mich zu begleiten?"

*Der Kleine wartet die Antwort des Mannes nicht ab, sondern dreht sich herum und geht ein paar Meter die Straße hinab. Er winkt noch einmal kurz bevor er in eine schmutzige enge Gasse zwischen zwei verlassenen Häusern einbiegt.*

[Mätti]

Langsam geht der Mann dem Jungen hinterher.
Immer wieder dreht er sich um und beobachtet die Gegend.

"Sag Junge! Wie nennt ihr diese Straße hier?"

[Anonymous]

*Der Junge ist schon ein gutes Stück vorausgegangen, und trotz des nur leicht bewölkten Himmels im schummrigen Zwielicht der Gasse  kaum noch zu sehen.*

"Och, das ist nur der Krähwinkel", sagt er über die Schulter nach hinten. "Keine Ahnung warum der so heißt. Da vorn um die Ecke geht´s zur alten Mühle. Keine Sorge Alrik,  Ihr werdet euer Ziel schon bald erreicht haben."

*Mit diesen Worten geht er um eine Biegung in der Gasse. Anscheinend hat hier jemand ein Haus mitten in den Weg gebaut. Der Durchschlupf ist nicht einmal mehr einen Meter breit, aber dahinter wird die Gasse wieder heller. Plötzlich hört der Fremde ein leises Scharren vom Dach eines der benachbarten Häuser. *
"Kommst du jetzt?", hört er den Jungen am Ende der Gasse rufen.*

[Mätti]

Unbeirrt folgt der Mann dem Jungen.

Als die Enge erreichen schaut er sich kurz um, um dann weiter zu gehen.

[Mätti]

Könnte der Autor an dieser Stelle bitte fortfahren!

[Anonymous]

*Die Gasse hinter "Alrik" ist menschenleer, abgesehen von den zwei Beinen, die unter einem Haufen Unrat hervorschauen, der anscheineng achtlos in die Gosse geworfen wurde. Totenstille liegt über allem. Die allgegenwärtigen Geräusche des Tintenfasses verstummen hinter diesen Mauern zu einem leisen Summen.
Der Mann tritt durch die schmale Öffnung am Ende der Gasse, und in eine andere Welt. Nicht einmal zwei Straßen weiter pulsiert das Leben durch den wohl größten Markt Condras. Mannigfaltige Gerüche. Alle Arten von Alchemica, Räucherwerk, frisch gebratenes Fleisch. Marktschreier, die sich gegenseitig überbrüllen. Feilschende Händler, spielende Kinder und der ein oder andere, der sich glücklich in Furatas Armen wiegt.
Das alles und mehr ist die wundervolle Welt des Tintenfasses.
Aber das ist nicht das Tharemis, das der Fremde zu sehen bekommt:
Viele Häuser hier sind unbewohnt, und selbst an denen, die offensichtlich noch im Besitz sind, nagt der Zahn der Zeit. Er tritt auf einen kleinen Platz, der wohl vor Jahren einmal sauber gepflastert war. Auf der anderen Seite steht eine alte Nekanische Villa. Ein prachtvolles Gebäude, welches einmal einem hohen Beamten gehört haben muß. Jetzt fehlt ein Teil des Daches und man kann durch eines der Fenster den schmierig grauen Frühlingshimmel sehen.
Ein Ochsenkarren fährt vorüber, begleitet vom Gefluche des Lenkers, der unter Hut und  Ölzeugmantel gen Himmel blickt und sich den Weg durch eine der schmalen Straßen sucht, welche vom Platz herunterführen. Auch hier sieht es so aus, als hätte einfach jemand einen Schuppen halb auf die ehemalige Prachtstraße gebaut. Über allem Liegt ein leichter Geruch nach feuchter Asche und Moder.
Der Junge wartet um die Ecke. Er wirft "Alrik" freudig grinsend einen einfachen grauen Kapuzenumhang zu und macht sich auf den Weg über den Platz*

"Willkommen zu Hause eure Herrlichkeit. Hier, zieh das an. Es könnte sonst einer auf die Idee kommen, das ihm deine schicken Sachen besser passen als dir selbst."

*Der Junge marschiert weiter. Er hält direkt vor der Villa an, kratzt sich mit der linken Hand am kopf und drückt sich dann an dem Gebäude vorbei zu einem kleinen aber noch gut erhaltenem Haus, welches in den Tagen der Besatzung vielleicht einmal das Haus der Schreiber oder niederer Beamten war. Vor der Haustür bleibt er stehen, kramt einen Schlüssel aus der Tasche und wartet darauf, daß sein Begleiter ihn einholt.*

[Mätti]

Langsamen Schrittes geht "Alrik" über die kaputte Straße.
Immer wieder schaut er sich interessiert um.
Dann bleibt er stehen und lässt seinen Blick auf der alten Villa ruhen.
Ein leichtes seufzen entfährt ihm, bevor er sich dem Burschen zuwendet.

"Ich hoffe das mich drinnen ein besserer Anblick erwartet."

[Anonymous]

*ein Grinsen zieht sich über das Gesicht des Jungen, während er die Tür öffnet.*
"Ich weiß gar nicht, was du hast, die Gegend hat doch ne ganze Menge Charme... erinnert mich an eine Tante von mir. Hat nie geheiratet die arme.
Aber schwamm drüber, willkommen in deinem neuen Zuhause Oh anspruchsvollster unter der Sonne."
*Mit diesen Worten tritt er aus der Öffnung und gibt den Blick auf eine kleinen Vorraum frei. Das Zimmer sieht ordentlich und sauber aus, ganz im Gegensatz zu seiner heruntergekommenen Fassade. Eine angenehme Wärme dringt aus dem Raum und von nebenan ist das Prasseln eines Feuers zu hören.  zwei an der Wand hängende Laternen spenden ein wenig Licht. Das einzige sichtbare Fenster wurde schon vor einer ganzen Weile zugenagelt. Neben einer kleinen Garderobe steht ein kleiner Tisch, darauf ein Kastenkoffer aus hochwertigem schwarzem Leder und ein Brief.*
"Ich hoffe es gefällt..." meint der Junge und hält lächelnd die Hand auf*

[Mätti]

Kurz schaut Alrik sich um.

"Gut Bursche, ich nehme es so."

Dann drückt er dem Jungen ein Silberstück in die Hand.

"Schick mir für morgen ein paar vernünftige Handwerker vorbei. Ich möchte dieses wunderbare Heim noch etwas verschönern.
Des Weiteren denke ich das dieses Viertel einen neuen Anstrich vertragen könnte.
Es wäre nett von Dir wenn Du die zuständigen Herrn fragen könntest, was sie dazu meinen.
Und jetzt geh!"

Dann nimmt er den Biref und öffnet ihn.