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Autor Thema: Im Frühjahr, während eines Gewitters...  (Gelesen 3781 mal)
Ilayda
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« am: 31. Mai 2006, 23:26:21 »

Kurze Zeit später fährt die Kutsche recht schnell durch die engen Gassen von Tharemis, und nähert sich dem Haller. Vor dem Gasthaus hält sie an, blockiert die ganze Straße.
Der Kutscher öffnet seiner Herrin die Türe und diese tritt in die Wirtsstube. Schweigend blickt sie sich um, der Blick mag verächtlich auf den gescheiterten Persönlichkeiten und sonstigen Gästen ruhen...
Während der Kutscher zum Wirt schlurft, fängt er bereits an zu reden: „Meine Herrin, Ihre Spectabilität, die höchst gelehrte Meisterin, hochwürdige, hoch ehrwürdige, hochgeborene Spectabilitas maior Samira Gerian, Convocata prima Academiae Andrafallis, Convocata ordinaria in representatio Andrafallis capitis, Baronin von Gellengecken und Trodeldorf wünscht ALLE Zimmer Eurer Herberge zu mieten; erst einmal für zwei Tage… Und sie ERWARTET, dass innerhalb eines halben Stundenglases niemand mehr in dem Geschoss mit den Schlafräumen ist. Sie denkt, dass dies für Eure Unkosten und die Umquartierungsprobleme reicht.“ Er legt Angus einen Geldbeutel auf dem Tisch. Angus wollte gerade zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, als er das Gewicht des Beutels bemerkt. Wohlweislich hält er den Mund und prüft erst einmal den Inhalt. Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, als er zustimmend nickt. Der Kutscher jedoch wartet die Reaktion von Angus gar nicht erst ab, es scheint ihm selbstverständlich, dass die Wünsche seiner Herrin befolgt werden. Er schlurft hinaus, um das Gepäck seiner Herrin hinaufzubringen, während sie sich zu einem Ecktisch begibt, von dem aus sie die Türe im Auge hat, eine Gruppe von vier Glücksrittern ansehend, die diesen Tisch besetzt hält und laut lärmend ihr Bier trinken und sich mit Würfelspielen unterhalten. Nach ein paar Augenblicken stehen diese auf und räumen den Platz, um sich bedeutend stiller an einem anderen niederzulassen...
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Auf meinem Grabstein soll stehen: "Schau nicht so doof, ich läg jetzt auch lieber am Strand."
Andariel
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« Antworten #1 am: 17. Januar 2007, 02:50:04 »

*Am selben Abend:

Das Wetter hat die meisten Leute von der Straße verscheucht, nur derjenige der wirklich muß ist noch draußen. Sonst ist um diese Zeit, und vor allem bei dem Wetter, immer lauter Trubel auf den Straßen vor dem Haller zu vernehmen Doch heute ist der Ort wie ausgestorben.
Ein Reiter im Livree der Akademie kommt die Straße entlang. Er kommt nicht aus der Richtung der Cantus Harmoniae und doch ist er noch fast trocken unter dem Mantel. Vielleicht kommt er aus einer der anderen Tavernen oder von einem Handwerker, vielleicht ist er aber auch bloß einen Umweg geritten.
Vor ihm auf dem Sattel liegt ein großes Bündel, und im Steigbügel hält er einen Speer... oder eher einen Stab, einen Magierstab wie es aussieht. Einige Meter vor dem Haller hält er an und steigt ab - wirft sich Sack und Stab über die Schulter und steigt die schmale Treppe zum alten Festungsturm hinauf.
Nach nur wenigen Metern, er ist gerade um die erste Ecke, hält er an, läßt den Sack unter einen Felsvorsprung fallen und kehrt zum seinem Pferd zurück. Dann reitet er weiter und wird schnell wieder vom Regen verschluckt.

Ein paar Minuten vergehen, während denen das Bündel unbeachtet im Regen liegt.
Als plötzlich ein dunkler Vogel auf dem Pfad landet, ein Rabe oder eine Krähe. Der Vogel torkelt als wäre er betrunken, und nur mit Mühe und Not landet er auf dem Weg und nicht in einem der Gebüsche.
Das Tier schüttelt sich den Regen aus dem Gefieder und hüpft in den Regenschutz eines Baumes. Hätte Jemand dies beobachten können, er hätte wohl bemerken können daß dieser seltsame Vogel einen Ring um eines seiner Klauenbeine trug: Einen Ring aus schwarzen Federn um genau zu sein.
Und eben diesen Ring beginnt der Vogel nun zu zerreißen. Feder um Feder löst sich von dem Draht, der alles zusammenhält. Die letzte Feder fällt zu Boden und der Vogel beginnt sich zu verändern:
grünliche Funken stieben aus dem Gefieder, und die ganze Gestalt wächst in die Höhe, verzerrt sich während die Federn langsam verschwinden und einer blassen Haut Platz machen.
Als das Gewitter der Funken nachgelassen hat steht dort die nackte Gestalt eines Mannes auf dem Pfad.
Er geht zu dem großen Bündel und öffnet es.

Kurz darauf betritt Magister Dagonett, angetan mit seinem Prunkgewand, dem Stab und einer großen Umhängetasche entschlossenen Schrittes den Haller.
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Ilayda
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« Antworten #2 am: 06. März 2007, 11:21:35 »

Im Haller herrscht so etwas wie eine miese Stimmung, man unterhält sich leise und es sind auch nur recht wenige Gäste anwesend, das übliche Gesocks, wie Andariel missmutig feststellen kann. Seltsam, bei so einem Wetter... Zum Aufgang zu den Zimmern steht ein Buckliger, der ihn kurz mustert, ehe er wieder gelangweilt den Blick abwendet.

Nur der Wirt scheint bester Laune zu sein und zapft sein Zwergenbier. An einem Ecktisch mit Blick zum Fluss sieht er die Frau sitzen, die für all das, was gerade auf der Ratsburg passiert ist, verantwortlich ist. Diese schaut ihn lächelnd an, während hinter ihm der Bucklige spricht: "Hey, Wirt! Den besten Wein, den Ihr habt, für Prytanus Dagonett. An den Tisch meiner Herrin."
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Andariel
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« Antworten #3 am: 10. April 2007, 21:53:03 »

Prytanus Dagonett bleibt für einen kurzen Moment im Eingang stehen. Leise Murmelnd läßt er einen kleinen Gegenstand in der Tasche verschwinden und zieht die Kapuze vom Kopf.  
Er schaut sich um, sieht all diese trinkenden, gedankenlosen Versager, die ihr hart verdientes Geld mit kleinlichem Vergnügen verschwenden. Tief atmet er ein und scheint merklich gelassener zu werden, auch wenn ein harter Zug um den Mund bleibt.
Ohne ein Wort geht er gemessenen Schrittes durch den Haller. Der Stab tönt mit jedem Schritt auf dem Dielenboden.
Den Buckligen völlig ignorierend nähert er sich dem Tisch, an dem diese..Person sitzt.
Er setzt sich, lehnt den Stab gegen einen der Deckenbalken, ein leises Klingeln ist zu hören, und faltet die behandschuhten Hände auf dem Tisch.

"Verzeiht mein verspätetes Erscheinen. Die ... Geschäfte, über die wir sprachen hielten mich länger auf als ich es geplant hatte."
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Ilayda
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« Antworten #4 am: 29. April 2007, 18:26:43 »

Die Frau schaut ihn ausdruckslos mit kalten, fast leblosen Augen an. Der Prytanus merkt, dass die Pupillen viel zu klein sind für das schummrige Licht im Haller.
Sie ergreift ruhig das Wort, während sie sich sachte zurücklehnt. "Ach ja? Keine gute Entschuldigung, Uns so lange warten zu lassen. Sind diese Geschäfte denn wenigstens zu Eurer Zufriedenheit verlaufen?...
Nun ja, ist ja auch uninteressant, nicht wahr? *sie lächelt etwas lieblos*
Wir sollten über... nun, unsere geschäftlichen Beziehungen reden, nicht wahr? *ohne eine Antwort von Dagonett abzuwarten spricht sie etwas lauter, als nötig gewesen wäre* Ihr habt einen Kontrakt gebrochen Prytanus Dagnonett. * Sie fährt nun leiser fort, Dagonett kann aber sicher sein, dass zumindest der eine oder andere Gast aufmerksam geworden ist* Pyranta Kurrendis wird, da sie sich der Behilfe des Vertragsbruches schuldig gemacht hat, wohl durch den Rat verurteilt werden... und wenn nicht, so wird sie ein Leben lang mit dem, was sie getan hat, leben müssen. Auch werden die anderen Sterblichen, die beteiligt waren, ihre Strafe erhalten."
Sie läst kurz dieses Versprechen nachwirken und schaut ihn abwartend an. Als der Magier gerade ansetzen will zu sprechen, beugt sie sich vor, starrt Dagonett in die Augen und unterbricht ihn rüde:

"Wir fordern das Wiedereinsetzen der Vertragsstatuten!"
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Anonymous
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« Antworten #5 am: 03. Mai 2007, 22:02:04 »

*Der Ausdruck in Magister Dagonetts Gesicht verändert sich keine Sekunde, aber einen winzigen Moment verkrampfen sich die ineinander verschränkten Finger. Er sagt kein Wort während er der unheimlichen Gestalt in die Augen blickt.
Die Magd, die in diesem Moment an dem wiederlich glotzenden Buckligen vorbei an den Tisch tritt um den Wein zu bringen, wäre wohl an jedem anderen Ort der Welt lieber gewesen, so eiskalt war das Klima am kleinen Tisch in der hintersten Ecke des Hallers. Mit ängstlichen Augen mustert sie die beiden, ohne ihrem Blick zu begegnen. Als sie gerade Magister Dagonetts Kelch gefüllt hat und sich vom Tisch abwenden will schießt eine Hand vor und greift nach ihrem Handgelenk. Der Magister blickt ihr in die Augen und drückt ihr einen klimpernden Beutel in die Hand.*

"Ihr könnt Meister Rostbart ausrichten, daß ich davon ausgehe, daß hiermit alle Kosten und Unannehmlichkeiten dieses Abends ...beglichen sind."

*Als er ihre Hand losläßt und sich wieder seinem Gegenüber zuwendet, stürzt sie mit verstörtem Blick zur Theke, und spricht dort für einen Moment mit Angus, dessen Miene sich mit jedem Wort weiter verdunkelt. Der Beutel wechselt den Besitzer, aber der alte Zwerg scheint nur wenig begeistert von dem, was heute in seiner Taverne geschieht. Vor allem, als Magister Dagonett in eine Tasche seiner Robe greift und eine schwarze Feder daraus hervorholt, leise ein paar Worte murmelt und die Feder vor die Lippen führt. Alle Geräusche um den Tisch der beiden herum werden erst dumpfer, um innerhalb weniger Sekunden völlig zu verstummen.. Nicht einmal mehr das enervierende leise Gekicher des Buckligen ist im Rest des Hallers zu vernehmen. Nur einige leise Worte sind an den angrenzenden Tischen zu vernehmen bevor die Stille absolut ist, und nur wer ihn kennt, bemerkt vielleicht zum aller ersten Mal eine Spur von Zorn in den Worten des Magisters:*

"Dramatismus und kleinliche Drohungen. Ich muß wirklich sagen, ich hatte, ein wenig mehr erwartet. Aber Ihr habt Recht, meine....Dame...wir werden uns über diese Geschäfte unterhalten. Wir werden darüber sprechen, Wie ein Vertrag gebrochen wurde"
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