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Autor Thema: Die weite See  (Gelesen 841 mal)
Hugo
Gast
« am: 06. April 2006, 16:38:04 »

Dunkel liegt die Nacht auf den Wogen der See, unweit der Küste Condras.
Vereinzelt brechen Strahlen aus silbernem Mondlicht durch die grauen Wolken. Sie schneiden das Meer nur wenige Meter bevor sie die unendliche Schwärze frist.
Im Takt der Wellen schwankt die "Escordia" ohne jedes Ziel. Lange schon ist der große Zweimaster unter Segel, doch Land war er schon seit Monaten nicht mehr so nah wie in dieser Nacht.
Vielleicht hätte der Mann im Ausguck die Lichter auf den Klippen gesehen, doch war er seinem Durst schon Tage zuvor erlegen.
Neben dem großen Steuerrad aus dunklem Holz liegt einsam die karge Gestalt eines Mannes.
Langsam, ganz langsam öffnet sie die Augen als der Wind ihr den süßen Duft der faulenden Leichen vom Bug herüber in die Nase weht.
Zitternd vor Kälte probiert es der Mann mal für mal sich aufzurichten. Doch sein Körper folgt seinen Befehlen nicht mehr.
Immer wieder erwacht er aus seinen fantastischen Träumen.
In diesen Momenten, in denen sein Geist klarer als je zuvor ist, sieht er wie sein Schicksal endgültig besiegelt wird.
Eine gigantische Welle bricht mit ihrer ganzen Größe über dem Schiff, zerreist es wie ein Blatt Pergament, die Masten brechen wie trockene Äste, und die Segel ziehen im Suff dem Meeresboden entgegen.
Ein letztes Mal träumt der mann seinen Traum, und hört die Stimme seiner Mutter.

"Mein Junge! Dies muss nicht dein Ende sein. Dein Leben hat noch soviel was es erreichen kann. Wirf es nicht weg wie den alten Stiefel. Tue wonach dir ist, und du wirst ein Leben führen, das dir kein Gold geben kann.
Ein göttliches Leben!
ATME! SCHWIMM! und folge deinem Weg, dann wird dieser Ozean ein neuer Anfang für dich sein."

"Ich liebe dich!"

"Ich liebe dich auch Mutter! Mutter? M - U - T - T - E - R!"

Diese Nacht war eine gute für den alten Hummer. In dieser Nacht hat er auf dem tiefen Grund des Meeres, in einem alten Schiff, ein neues Heim gefunden.
Doch soll er nicht der Einzige bleiben der in dieser Nacht ein neues Zuhause findet.
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