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Autor Thema: Tharemis im Herbst  (Gelesen 5868 mal)
Rhoderan
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« am: 22. Oktober 2014, 20:19:01 »

Der Sturm schlug wie mit Fäusten gegen die Häuser von Tharemis. Wo gestern noch die Sonne auf das Tintenfass geschienen hatte schwemmte nun der Regen Laub, Unrat und tote Ratten über den Platz hin zum anschwellenden Dunkelbach. Das Unwetter war plötzlich gekommen und hatte die Strassen der Stadt gründlich leergefegt.

Alles in allem ein ordentliches Wetter für diesen Tag.
Valentin hatte das klatschnasse Kopftuch tief in die Stirn gezogen und drückte seine Schultern so weit wie möglich nach oben um dem Regen zumindest optisch zu trotzen. Seine Stiefel waren nass und seine Kleidung bleischwer.
Langsam aber fluchend erklomm er die steilen Treppen die vom Haupttempel zur Ratsburg emporführten.

Kurz bevor er den Schutz des Eselturmes erreicht hätte bog er ab und betrat das Haupthaus der tharemischen Falken.
"Aye. Schafft mir Wolf Eberheim ran ihr Gerippe? Es gibt ne Menge Arbeit!" Hört man ihn noch durch die Wachstube bellen bevor der Wind die Türe hinter ihm zuschlägt.
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Morbus
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« Antworten #1 am: 18. November 2014, 11:37:57 »

Die Dunkelheit war über Tharemis hereingebrochen. Friedlich lag die kleine Gasse, in der tagsüber ein mehr oder weniger geschäftiges Treiben geherrscht hatte, da. Der kleine Kürschnerladen machte einen irgendwie trostlosen Eindruck. Die Läden waren nun verrammelt und das Geschäft lag im Halbschatten des größeren Nebenhauses. Seit ein paar Tagen hatte es nicht geregnet. Eine der seltenen Pausen zu dieser Jahreszeit.

Wolken zogen am Mond vorbei und die drei Falken, die den Auftrag hatten, das Haus unauffällig zu observieren, lagen in ihren Versteckposten mit der Aussicht auf eine weitere öde, wenn auch trockene, doch ereignislose Nacht.
Es war inzwischen spät nach Mitternacht, bald würde der nächste Morgen anbrechen, als eine Gestalt, torkelnd die Gasse entlang schlurft, eine Flasche Wein oder Bier in der Hand.

Erst schenken die beiden Falken, die ganz in der Nähe kauern, ihm kaum Beachtung. Doch plötzlich in der Nähe des Hauses von Jabek Tuffen wird die Gestalt, ein Mann in schmuddeligen Kleidern, scheinbar schlagartig nüchtern. Er richtet sich auf. Er hält die Flasche gerade. Sein Blick geht zu einem Gebäude schräg gegenüber von Tuffens Laden hinauf und er nickt mit dem Kopf.

Währenddessen kann der dritte Falke, der Posten in eben jenem leerstehenden Haus schräg gegenüber von Tuffens Laden bezogen hat, bemerken wie ein Schemen sich langsam die knarrenden Stufen in den ersten Stock hinaufschleicht. Offensicht hat er den Falken nicht bemerkt. In der Hand hält er eine abgedunkelte Laterne. Er kauert sich an das Fenster und beobachtet die Straße. Nach kurzer Zeit nimmt er seinen Bogen vom Rücken und einen Pfeil aus einem Köcher und entzündet dessen Tuch umhüllte Spitze an der Laterne. Kurz schimmert das Licht auf und nun entpuppt sich der Schemen als eine Frau mittleren Alters mit dunklem Haar, das Gesicht unter einer Gugel halb verborgen… Sie blickt aus dem Fenster und nickt irgendjemandem zu. Könnte der Falke die Straße sehen, dann wüsste er, dass es sich um den Mann mit der Flasche handelt, dem sie zunickt. Dann hebt sie den Bogen an… Der Falke könnte sie problemlos aufhalten, da die Konzentration der Frau voll und ganz auf das Haus gerichtet ist.

Die beiden Falken draußen achten nun genau auf den Mann mit der Flasche. Dieser macht sich nun an einem der Fensterläden zu schaffen… Auch er scheint die ihn Beobachtenden nicht bemerkt zu haben…
« Letzte Änderung: 29. November 2014, 13:23:06 von Morbus » Gespeichert

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« Antworten #2 am: 30. November 2014, 13:55:11 »

Die Befehle des Wolfs waren eindeutig gewesen.

Mit flinken Fingern spannt einer der beiden Falken seinen Bogen und legt einen Pfeil auf, während der plötzlich nüchterne Fremde noch mit den Fensterläden beschäftigt ist. Der andere Falke zieht langsam und fast lautlos sein Kurzschwert.

Währenddessen schießen dem Falken im Haus verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf, bis er sich dann für die naheliegendste entscheidet.

Er spannt sich an und sprintet los, überwindet die kurze Entfernung von seinem Posten bis zu dem Fenster, welches die Frau nutzt und springt sie an, ehe ihr Brandpfeil sein Ziel finden kann, in der Hoffnung, dass er Überraschungsmoment reicht, um sie mit möglichst wenig Gewalt zu überwältigen.
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« Antworten #3 am: 30. November 2014, 20:45:19 »

Der Aufprall im Haus verfehlt seine Wirkung nicht. Die Frau wird - noch bevor sie den Pfeil abfeuern kann - zur Seite geschleudert und kracht prasselnd mit dem Gewicht des Falken auf einen alten Stuhl, der unter ihnen zerbirst. Ihr Kopf wird gegen die Wand geschleudert, was der Frau unmittelbar die Besinnung raubt. Bewusstlos bleibt sie an der Wand liegen.

Dies ist jedoch auf der Straße nicht unentdeckt geblieben. Der Mann mit der Flasche greift zu einem Dolch an seinem Gürtel, blickt sich zweimal um und sprintet los, augenscheinlich will er fliehen...
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« Antworten #4 am: 30. November 2014, 23:53:19 »

Als der Falke im Haus merkt, dass er deutlich zu laut gewesen ist, pfeift er zweimal. Er tritt den brennenden Pfeil aus, lässt die Bewusstlose dabei nicht aus den Augen. Danach widmet er sich erstmal in Ruhe der Frau. Er zieht sie auf den Boden, dreht sie auf den Bauch und legt ihre Hände auf den Rücken.

Derweil reagieren die Soldaten unten fast routiniert. Die Pfiffe ihres Kameraden lediglich zur Kenntnis nehmend, konzentrieren sie sich auf ihr Ziel. Während der eine den Pfeil auf seinen Weg schickt, um den Mann an der Flucht zu hindern, wartet der andere ab, bis der Pfeil fliegt und sprintet dann selber hinter dem Flüchtenden her, das Kurzschwert fest in der Hand. Der Schütze zieht einen weiteren Pfeil, legt ihn auf  und setzt sich auch in Bewegung. Falls er verfehlt hat, ergibt sich vielleicht nochmal die Möglichkeit, einen Schuss zu plazieren.
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« Antworten #5 am: 13. Januar 2015, 09:11:24 »

Die liegt weiterhin bewusstlos auf dem Boden. Ein erster Blick zeigt dem Falken, dass sie noch weitere Waffen, vor allem Dolche, mit sich führt.

Derweil findet der Pfeil sein Ziel. Jedoch streift er den Flüchtigen  nur an der Halsbeuge, worauf diese kurz ins taumeln gerät, sich dann aber wie fängt und seine Flucht in Richtung Akademie fortsetzt.
Die Falken kommen gerade noch rechtzeitig am Akademievorplatz an, um zu sehen wie der Mann neben der Akademie über ein Geländer steigt und zum Dunkelbach hinab klettert.
An der Brüstung angekommen sehen die Falken wie er über einen der Ufersteige unter der Marktbrücke verschwindet. Der Mann scheint ernsthaft verletzt, zumindest sehen die Falken eine Blutlache vor dem Geländer.
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« Antworten #6 am: 28. Januar 2015, 23:09:41 »

Nachdem der Falke im Haus die Frau relativ routiniert entwaffnet und dann gefesselt hat, erhebt er sich kurz und blickt aus dem Fenster, um zu sehen, was sich unten auf der Straße tut.

Seine beiden Kameraden sind inzwischen nicht mehr im Blick. Daher wendet er sich wieder der Frau zu. Er hockt sich vor sie, nimmt eines ihrer Messer, ein Stück Holz, was er gerade findet und fängt an zu schnitzen. Währenddessen beobachtet er, ob sie aufwacht.


Die beiden Falken fluchen kurz, als sie am Geländer stehen. Dann springt der eine hinter dem Flüchtenden her in das Wasser und verfolgt ihn dort. Der Schütze hingegen überquert den Dunkelbach an der kleinen Brücke neben der Akademie und sprintet dann Richtung Marktplatz. Weiterhin hält er seinen Pfeil locker auf der Sehne, vielleicht bekommt er nochmal die Möglichkeit für einen Schuss.

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« Antworten #7 am: 06. Februar 2015, 18:34:50 »

Der Falke klettert hinunter zum kalten Wasser. Dort angekommen sieht er, dass der Flüchtige sich entlang der alten Upferpfade bis zum einer Kellerluke geschlagen haben muss. Zumindest deuten die Blutspuren dort hin. Mit einem kurzen Blick versichert er sich, dass sein Kamerad schussbereit auf der gegenüberliegenden Brücke in Stellung gegangen ist. Vorsichtig nährt er sich dann der leicht geöffneten Luke. Dahinter ist in der Dunkelheit nicht wirklich etwas zu erkennen. Der nebenfließende Fluss verschluckt nahezu jedes Geräusch.

Währenddessen regt sich die Gefangene langsam und scheint wieder zu Sinnen zu kommen. Nach einer kurzen Aufwachphase mustert sie ausgiebig ihre Umgebung, ehe ihr Blick auf dem Falken ruhen bleibt.
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« Antworten #8 am: 08. Februar 2015, 00:04:20 »

Zunächt inspiziert der Falke mit inzwischen klatschnassen Füßen den Bereich um die Kellerluke herum, ob die Blutspur irgendwo anders weitergeht.


Im Haus erwidert der dortige Falke ruhig den Blick seiner Gefangenen. Er nickt ihr kurz zu, ehe er sagt: "Nicht ganz so gelaufen, wie gedacht, hm?"
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« Antworten #9 am: 08. Februar 2015, 13:15:51 »

Die einzige Spur führt in Richtung Luke. Ansonsten bleibe noch der Weg durch den Dunkelbach. Aber weder Flussauf- noch Flussabwärts kann der Falke etwas verdächtiges entdecken. Sollten die Spuren eine Falle sein, dann müsste der Flüchtige irre schnell gewesen sein oder vielleicht noch weitere Komplizen haben.

Die Gefangene scheint sich ihrer Situation recht schnell bewusst geworden zu sein. Zumindest unternimmt sie keine Anstrengungen um zu entkommen. Bei den Worten des Falken rollt sie nur mit den Augen und starrt dann auf den Boden.
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« Antworten #10 am: 15. Februar 2015, 20:42:00 »

Ein kurzes Signal an seinen Kameraden auf der Brücke muss reichen, dann tastet sich der Falke vorsichtig in den Keller hinter der Luke hinunter. Sein Schwert versucht er dabei locker vor sich zu halten. Unten angekommen bleibt er kurz regungslos stehen und lauscht, ob er etwas hören kann. Derweil verlässt der Andere oben die Brücke, nachdem er sich die Position des Hauses gemerkt hat und nähert sich dem Haus von der Straßenseite.


Der Falke mit seiner Gefangenen rappelt sich auf und bedeutet der Frau, ebenfalls aufzustehen. "Kein Grund, hier noch länger zu bleiben. Wir gehen zur Wache."
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« Antworten #11 am: 18. Februar 2015, 13:13:29 »

Die Gefangene steht bereitwillig auf und begibt sich in die Obhupt des Falken. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch Tharemis.

Derweil herscht hinter der Luke gespenstige Stille. Vorsichtig tastet der Falke mit seiner Schwertscheibe den kleinen Kellerraum ab, bis er auf etwas Weiches stößt. Nachdem er nichts weiter als einen verriegelten Treppenaufgang findet, entzündet er einen seiner Brandpfeile als Fackel. Das "Weiche" ist der Gesuchte, der in einer Blutlache liegend bereits seinen letzten Atemzug getan hat. Routinemäßig kontrolliert der Falke den Leichnam, findet jedoch außer Waffen und paar Münzen nichts weiter. Bei der Untersung der Leiche fällt dem Falken auf, dass die Verletzungen durch den Pfeil zwar schwer sind, seiner Meinung nach aber nicht zu so einem raschen Tod hätten führen können.
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