Ich hab gerade mal nur den Thread überflogen, insofern vergebe man mir Dopplungen:
*Sapkowski, Butcher und Gaiman wurden schon genannt – vorbehaltlose Empfehlungen; vor allem Gaiman kann ich rauf und runter lesen*
* Robert Schwarz: Das Geheimnis von Askir *
Sechsteilige Fantasy-Reihe mit einem Spin-Off-Band ("Die Eule von Askir") und einem Nachfolgezyklus; ist eine deutsche Fantasy-Reihe und man merkt (sehr), dass der Mann offenbar viele Ideen aus dem Bereich Fantasy-Rollenspiel gewonnen hat; Heldengruppe, Struktur des Plottes, einige "geklaute" Namen. Aber ich hab es echt gerne gelesen, zumal ich mich immer freue, wenn heimische Phantasten etwas Erfolg haben können.
Die ersten vier Bände hab ich auch auf der DORP rezensiert:
Eins |
Zwei |
Drei |
Vier* Daniel Abraham: Die magischen Städte *
Etwas mir Vorbehalt – vier Bände umfassender Fantasy-Zyklus, der sich allerdings weniger an Tolkien, sondern mehr an asiatischer Fantastik orientiert. Aber Achtung – das ist so korrekt "Japan" wie Tolkien korrekt "Mittelalter in Europa" ist – also keine falschen Erwartungen.
Spannend gemachter Zyklus der vor allem sehr viel auch mit Rängen, Bräuchen, Höflichkeitsformen und Sprachebenen spielt … ohne dass er mir dabei vergeistigt vorkam. Wobei ich nicht das beste Maß bin, was das betrifft, vermutlich. Vorbehalt sage ich deshalb, weil ich gerade selber am Ende von Band 2 bin und natürlich noch alles den Bach runter gehen könnte.
* Heinlein *
… könnte irgendwann eine Neuauflage auf Deutsch bekommen …
sprich mich mal persönlich drauf an.Hast du den Genre-Urvätern mal eine Chance gegeben? Also nicht Tolkien, sondern davor?
Einen Blick wert könnte tatsächlich Robert E. Howard sein – klar sind seine Conan-Geschichten heute etwas … einfach, aber dennoch ist der Zyklus, wenn man ihn von a nach z liest, schon ein recht imposantes Werk.
Ähnliches gilt für Fritz Leibers Reihe um Fafhrd und den Grauen Mausling. Einige kennen die Dinger noch in der weniger guten alten deutschen Fassung ("[immer irgendwas" für Lankhmar") – aber die Neuauflage (erster Band ist "Der unheilige Gral") lohnt sich mehr. Gilt wie bei Heinlein: Die alten Bücher sind gekürzt.
Wie eigentlich fast alles, was an SciFi und Fantasy in den 60ern bis frühen 80ern in Deutschland erschien. Und wenn es nur an der … "Übersetzung" … mancher Bücher liegt.
Und zum Schluss zwei schrecklich voreingenommene Empfehlungen:
* Christian von Aster *
Christian von Aster zu empfehlen ist, selbst wenn man es auf Fantasy-Bücher beschränkt, in etwa so wie zu sagen "Du bist kein Vegetarier? Also ich würde ja Fleisch empfehlen …" – sprich, die Anzahl Geschmacksrichtungen in der Unterkategorie ist gewaltig und der Stil des Mannes ist
immer speziell.
"Der letzte Schattenschnitzer" ist zwar gerade ziemlich groß bei Klett erschienen und damit irgendwie das namhafteste, aber a) urban fantasy (was ja auch etwa Gaiman ist) und b) in meinen Augen bockschwer zu lesen.
Total lockere Lektüre ist sein Zwergenzyklus ("Die große Erzferkelprophezeiung"), den ich aber selber bislang nur angelesen habe. Lina weiß da glaube ich mehr; der Geister schieden sich daran.
Er hat drei "märchenhafte" Bände geschrieben die ich sehr schätze, die sind aber de facto fast nicht mehr zu kriegen ("Harem der verschleierten Geschichten", "Karawane der Diebe" und "Sieben Sonderliche Schellen"). Es gibt eine
Leseprobe, die aber auch nicht recht aussagekräftig ist.
Hach, schwer.
Und wie gesagt, ich bin voreingenommen; ich kenne ihn und er spricht den Prolog von "Xoro". Ja.
Egal.
Und, wenn es mal was anderes sein darf (schamlose Eigenwerbung, aber ehrlich empfohlen):
* Dirk van den Boom: Kaiserkrieger *
Alternate-History-Plot: Ein Schiff der kaiserlich-wilhelminischen Marine wird durch ein ungeklärtes Phänomen durch die Zeit geworfen und strandet in der Zeit des ausklingenden, weströmischen Reiches. Das ist kurz vor dem Auseinanderbrechen des Reiches, nach der Niederlage Kaiser Valens und kurz vor der Völkerwanderung – also sozusagen maximal ungünstig.
Was folgt ist eine nette Abenteuererzählung die sich Band für Band damit auseinandersetzt, wie die Geschichte durch das Eintreffen des Kleinen Kreuzers 'Saarbrücken' immer weiter anders verläuft, als sie es eigentlich hätte tun sollen.
Der Zyklus ist auf sechs Bände angelegt, von denen der vierte frisch erschienen ist und der fünfte bald ins Lektorat geht. Ich weiß das, weil ich die lektoriere – und damit halt auch voreingenommen bin. Ist aber einer der Hits im Verlag, scheint also nicht nur mir zu gefallen.
Ist aber halt noch mal ein gutes Stück weiter weg von "richtiger" Fantasy.
Viele Grüße,
Thomas