Schlafsaal der Küken

[Rika]

Auf den ersten Blick erscheint der relativ kleine Saal, beengt und geradezu überladen. Die verstreute Habe von mindestens 8 Personen ist im faden Tageslicht zu erkennen, insgesamt herrscht ein heilloses Chaos. Die Betten der Küken sind ungemacht, so als hätten ihre Bewohner diese in aller Eile verlassen.
Wackelige, von den Jahren abgenutzte Bänke und Tische, die den Mittelpunkt des Raumes markieren, tragen die Last einiger Kerzenständer, Bücher und insbesondere: Waffen aller Art. Ein scharfes Auge erkennt an einer abgeschlagenen Kante die eingeritzten und sehr verblichenen Worte "Darian war hier".

An eben dieser Kante hat sich Rika eine kleines Fort geschaffen. Die Waffen und Kleider ihrer Kameraden scheinen einen Wall um den Arbeitsplatz des jungen Küken zu bilden. An die sich auftürmenden Gegenstände sind mehrere aufgeschlagene Bücher gelehnt. Rika sitzt tief in Gedanken versunken vor einen Blatt Papier ihr Blick wandert stetig von den Büchern zu ihrem Papier während sie angestrengt auf einem Stück Kohle kaut.

Leise murmelt Sie "Das kann doch n-nicht alles sein...". Sie realisiert den Geschmack der Kohle, verzieht angewidert das Gesicht und erhebt sich seufzend von ihrem Platz. Das Blatt Papier schiebt sie, nachdem sie an ihrem Lager angekommen ist, wohlbehütet unter ihre Decke.

Anschließend zieht sie aus einer Tasche, eine Orange, eine Nadel und etwas Garn und begibt sich wieder auf ihren Platz. "Saphira, wo bleibst d-du d-denn nur..." flüstert sie leise während sie sich setzt.

Rika beginnt damit, der Orange geschickt einige sich kreuzende Stiche zu verpassen. Sie hält inne, sieht sich argwöhnisch um und beginnt mit leiser, dünner Stimme zu singen: "Hey Ho ein Feuerlein brennt und so kalt ist die Nacht für die Söldner...."

[Sanja]

Nachdem Rika die Orange schon ordentlich perforiert hat, lässt sie ein lauter Ruf aufschrecken:

"RIKA?!"

Schon fliegt die Tür zum Schlafsaal auf und Rhea kommt reingestapft. Die übliche braune Yakledertasche hat sie heute durch eine leichtere Leinentasche ausgetauscht, in der offensichtlich auch wesentlich weniger Krimskrams ist, und das weiße Gambeson, das normalerweise ihr Markenzeichen ist, ist durch eine leichte, braune Weste ersetzt worden.

"Ah, hier steckst Du."

Nachdem sie ihr Küken erblickt hat, lehnt sie sich an den Türrahmen und kratzt sich den Nacken.

"Hast Du nicht was vergessen? Wir warten schon mindestens ein Glasen auf Dich. Wenn Du Dich nicht etwas beeilst, hat Brückner den gesamten Vierkant ausgetrunken, ehe wir bei ihm sind. Na los... oder wolltest Du wirklich den ganzen Tag nur diese dumme Orange vernähen? Ich glaube, wir können Dir da doch besseres beibringen."

[Rika]

Bei Rheas eintreten macht Rika einen ordentlichen Satz auf der Bank und sticht sich die Nadel gezielt in den Daumen.

"R-Rhea was? Ja, natürlich s-s-s-sofort. Ich m-meine Aye" während sich das schreckhafte Kücken an der eigenen Zunge verschluckt, verheddert es sich arg mit den Beinen in der Bank und landet, zwar nicht elegant aber einigermaßen sicher, auf den Füßen.

Hustend und Prustend stapft es, immer noch die Orange in der Hand und die Nadel im Finger, hinter Rhea her.

"I-i-i-ich hab halt geübt...s-s-s-schadet doch nicht!"

[Sanja]

Grummelnd geht Rhea den Gang entlang, während Rika schüchtern hinter ihr hereilt.

"Wir haben heute ein volles Programm, und ich dachte eigentlich, ich hätte das klar gemacht. Erst steht eine Stunde bei Brückner an, da kann ich nämlich auch noch was lernen, und danach gehts auf den Übungsplatz. Silke hat uns ein paar Armbrüste besorgt, und wir sollten besser lernen, damit umzugehen. Aber das hat auch alles seine Vorteile...." Sie grinst in sich rein. "Dann lernst Du nämlich heute vielleicht endlich Sophy kennen. Mit der wirst Du Dich sicher gut verstehen. Gehört auch zu unserem Trupp, und ist Dir nicht ganz unähnlich." Beim Gedanken an Sophy lächelt Rhea wieder etwas, die schlechte Laune scheint schnell verflogen zu sein.
Vor einer Tür bleibt sie stehen.

"So, dann wollen wir mal. Du erinnerst Dich noch, was ich über Brückner erzählt habe? Der Mann ist fähig, lass Dich also nicht von seiner Art täuschen. Von dem kannst Du verdammt viel lernen, Mädchen, wenn Du genau auf seine Finger guckst. Und heute ist das umso wichtiger. Heute lernen wir nämlich, wie wir einen Pfeil mit Widerhaken aus einer Wunde rauskriegen, ohne dass uns die arme Sau untendrunter verblutet."

Schwungvoll öffnet sie die Tür und tritt ein.

[Lillithienne Tasartir]

Nachdem Rhea und Rika den Schlafsaal verlassen haben, huscht Lillithienne unbemerkt ins leere Zimmer; ist etwas irritiert vom Chaos und dem leichten Geruch nach Blut, der fast überdeckt wird vom dominanten spritzig fruchtigen Duft der Orange, die Rika eben mit sich genommen hat. Der so gar nicht in das übliche Duftboquet eines menschlichen Schlafsaals passt. Sie beginnt sogleich Ihr weniges an Hab und Gut zu sammeln, zu verstauen und macht anschließend ihr Bett, welches direkt neben der Tür steht. Schaut sich um, macht auch gleich schnell die anderen Betten und räumt zu jedem Bett den entsprechenden Haufen Waffen und Kleidung, damit niemand stolpert wenn er später im Dunkeln durchs Zimmer muss. Dabei fällt ihr ein kleiner Tropfen Blut auf der Bank auf, und einige Spritzer Orangensaft... *also daher der Geruch....* Lillithienne lächelt leicht über Rikas Fleiß und Wissensdrang. Sie steht in der Mitte des Raumes und sieht sich in dem nun akkurat aufgeräumten Zimmer erneut um. Viel besser - selbst ein volltrunkener Falke würde sich auf dem Weg zum Bett nicht mehr groß verletzen oder andere wecken, dann sollte es den Küken am Abend auch gelingen. Sie öffnet noch schnell das Fenster und möchte den Saal verlassen als sie Schritte auf dem Gang wahrnimmt....

[Rika]

Rika stapft Rhea mit langen Schritten hinterher während sie die Nadel begutachtet die immer noch in ihrem Finger steckt.

Mehrmals versucht sie zwischen Rheas Monolog das ein oder andere Wort einzubringen und scheitert. Als Rhea die Tür aufstößt fässt Rika sie jedoch fest am Arm.

"I-Ich weiß das w-w-wir heute einen v-vollen T-tag haben. W-w-wir dürfen a-allerdings Velkan n-nicht v-vergessen. D-den m-muss ich n-nochmal aufm-m-machen, w-wegen d-der Geschichte im G-Goldkrug. D-der s-säubert s-seine Wunde s-schon von i-innen w-wenn du weißt w-w-was ich m-meine."

Mit einem festen Ruck zieht Rika die Nadel aus ihrem Finger und lässt die Orange samt Faden und Nadel in ihrer Tasche verschwinden.

"H-hast du eigentlich V-Victors N-Nase gesehen? M-meine Arbeit!" Mit unverholenem Stolz und einem blutenden Finger im Mund blickt Rika erwartungsvoll zu Rhea.

[Saphira]

Ein weiteres mal geht die Tür zum Schlafsaal der Küken auf. Diesesmal ist es Saphira die leicht müde in den Raum tritt. Irritiert von der Ordnung im Raum bleibt sie kurz stehen und schaut sich nach ihren Sachen um, die sie vorher auf den Tisch, an dem Rika eben noch saß, hingelegt hatte. Dann bemerkt sie die unterschiedlich großen Haufen bei den Betten und auch bei ihr liegt ein solcher Haufen. Sie geht zu dem Bett auf der linken Seite des Raumes an der Wand. Angekommen kramt sie in ihren Sachen. Dabei bemerkt sie Lilli die anscheinend schon die ganze Zeit neben der Tür zum Gang stand.
"Morgen Lilli. Das hier ist dein Werk, oder? Denn sonst wüsste ich keinen der einfach so den Raum aufräumen würde."
Währendessen hatte sie ihren Gürtel umgebunden und suchte im Haufen das Übungsschwert.

[Belaravon]

Die Tür fliegt auf und die Angeln ächzen als ein finster dreinblickender Zwerg durch die Tür poltert. Wütend grummelt er in seinen Bart* "Bei den Kücken schlafen? Das war nur ein leichter Klaps gegen das Bein, der soll sich nicht so anstellen. Angebrochen? Ach was angebrochen.... der Brückner war doch wieder besoffen."
*Mit viel Schwung wirft er das Bündel das er über die Schulter geworfen hatte in die Ecke neben der Tür. Es kracht gewaltig und scheppert metallisch während man kurz den Eindruck hat die Wand der Baracke würde wackeln.*[/i

*Ruhig hebt Tagor den Blick und sieht sich kurz um, dabei hebt er ein wenig die Brauen, als er Saphira und Lilli entdeckt.* "Hallo die Damen, wenn ihr euch herausgeputzt habt und mit dem Gespräch fertig seit, dann wird man euch bestimmt gerne beim Training sehen, das heißt wenn ihr die Zeit habt. Man will euch ja nicht drängen oder so. Das hier ist ja schließlich nur eine verkakte Kaserne und ihr seit Soldaten. *Tagor schüttelt den Kopf, zieht sich den Helm über und geht ohne ein weiteres Wort wieder hinaus.*

[Saphira]

Leicht verdutzt starren Saphira und Lilli auf die Tür, wo der Zwerg so schnell rausgegangen ist, wie dieser reinkam. Kurz den Kopf schüttelnd begibt sich Saphira weiter auf die Suche nach dem Übungsschwert.
"ich hatte das doch auf die Bank gelegt...."
leise flucht sie vor sich hin
"Wir sollen uns dann auch auf den Weg machen. Sobald ich das Schwert mal finden würde."
Mit den Worten dreht sie sich wieder zu Lilli um. Diese streckt ihr das gesuchte Fundstück entgegen und lächelt dabei. Leicht überrascht nimmt sie dieses und entsinnt sich an die Aufräum-Aktion von ihr. Kurzerhand wirft sie ihr Schild noch über die Schulter. Zufrieden alles beisammen zu haben macht sie sich auf den Weg zur Tür. Dort bleibt sie stehen, dreht sich um und wartet auf Lilli.

[Lillithienne Tasartir]

"... naja so wie er diese Nacht geschnarcht hat, kann er kaum gut geschlafen haben; wundert mich sowieso das hier irgendjemand bei dem Lärm zur Ruhe kommt. Und wenn er beim nächsten mal feststellt was ich bin wird das seinen Tag auch nicht mehr retten". Bemerkt Lilli und bindet ihr Haar zurück das bis gerade die Ohren verdeckt hat. Sie greift nach Ihrem Schwert und geht auf Saphira zu, hält kurz inne " Geh' ruhig schonmal voraus, ich schliesse noch eben schnell das Fenster, damit es nicht auf die Betten regnet". Nachdem Saphira den Raum verlassen hat klettert Lilli aus dem Fenster, zieht es zu und kommt knapp vor Saphira am Übungsplatz an.

[Aldo]

Kurze Zeit später kommt Aldo ins Zimmer gestürmt. Eilig öffnet er die Tür, jedoch ohne diese zu knallen. Verwundert schaute er sich um. Hier waren doch eben noch Stimmen, oder wie?!Bin ich wirklich schon so spät? Hastig stapfte er mit den vom Stalldienst verdreckten Stiefeln durch den raum zu seinem Bett, an dessen Pfosten sein Schwerthalter samt Schwert hing. Schon hatte er es gegriffen und eilte auch schon wieder aus dem Zimmer, schließlich wollte er nicht zur ersten Trainingsstunde zuspät kommen, wer weiß wie Velkan und Hanok wohl außerhalb der Freizeit in der Taverne waren. Er hatte jedoch in der Eile nicht bemerkt, was für eine Schweinerei seine Stiefel auf dem Boden hinterlassen hatten. Schnell war die Tür wieder geschlossen und flog förmlich zum Übungsplatz...

[Lillithienne Tasartir]

"Hm, so wie es aussieht, ist wohl ein Kobold oder ähnliches in unserer Abwesenheit durchs Zimmer gehüpft.
Scheint als hätte er zuvor die Pferde verschreckt." Lilli musterte die Spuren einen Moment, die mitlerweile eingetrocknet waren und einmal quer durchs Zimmer und wieder hinaus liefen. Dann öffnete sie das Fenster und begann, Abdruck für Adruck aufzufegen.

[Saphira]

Nachdem Saphira ihre Sachen leise fluchend in eine Ecke des Raumes gestellt hatte, holt sie einen Besen aus der Kammer und begibt sich dran, von der Tür aus den Dreck zusammenzufegen.
"Wer zum Henker hat das hier bitte veranstaltet!"
Nachdem der Dreck zusammengefegt und nach draußen gebracht war, ging sie wieder ins Zimmer und sortierte den vor ihrem Bett gelegten Haufen. Nach kurzem überlegen zieht sie sich einen Schuh aus und betrachtete die Stelle wo Hanok sie mit dem Holzscheit getroffen hatte. Auf ihrem Fuß hatte sich ein wunderschöner, schmerzender blauer Fleck breit gemacht. Kurzerhand holte sie sich ein Tuch und Wasser und beginnt die Stelle zu kühlen.
"Davon werde ich noch ein paar Tage was haben."
murmelte sie vor sich hin und verfluchte ihre Unachtsamkeit

[Aldo]

Nachdem Aldo ein wenig in den Gängen der Fetsung herumgeirrt war, da er sich nicht so ganz an den Weg erinnern konnte, den er mit Velkan gegangen war, fand er endlich die Tür zum Schlafsaal der Küken wieder, öffnete langsam die Tür. Lili und Saphira waren ebenfalls anwesend, Saphira wohl mit ihrem Fuß beschäftigt, was man jedenfalls dem leise gemurmelten Fluchen entnehmen konnte. Er hob dann die Hand zum Gruße und lächelte die beiden an, ehe er sich dann zu seinem Bett schleppte und einfach rückwärts hineinfallen ließ, was sich jedoch nicht als ganz so gute Idee äußerte, da seine Wunde dadurch wieder ein wenig schmerzte, doch er war froh zu liegen und sich ausruhen zu können. Er zog sich dann ganz bis aufs Bett, entledigte sich seiner Stiefel, setzte sich halb aufrecht hin und sah zu Saphira, die ihren Fuß kühlte. "Hanok hat dich wohl doch recht übel erwischt, wie? Aber immerhin hat er dich für deinen 'Wums' gelobt" müde schmunzelte er sie dann an, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und entspannte ein wenig.

[Rika]

Die Tür zum Schlafsaal fliegt auf und Rika stürmt in den Raum. Sie ist etwas überrascht soviel Betrieb in dem Raum vorzufinden. Dann bemerkt sie die Ordnung und runzelt verwirrt die Stirn, mit leichter Panik in den Augen stürmt sie zu ihrem Bett und tastet darunter umher. Als sie jedoch findet was sie gesucht hat, atmet sie erleichtert auf und zieht einen großen Sack hervor in den sie schnell Brot, Käse, Wurst und zwei große Flaschen Vierkant aus ihrer Tasche hinein wirft. Erst dann scheint sie die anderen Personen richtig wahrzunehmen und stellt den Sack wieder ab. Zielstrebig geht sie auf Aldo zu und legt ihm eine Hand auf die Stirn, als sie keinerlei Hitze fühlt nicht sie beruhigt und schenkt Aldo noch ein freundliches Lächeln sowie zwei weitere Stück Obst aus ihrer Tasche "Essen!" murmelt sie leise und wendet sich nun den verbleibenden Frauen im Raum zu.

"H-Hallo ihr zwei! H-Hatte ihr einen guten Tag?" fragt Rika leise, um Aldo nicht weiter zu stören. Bei diesen Worten erblickt sie Saphiras Schmerzen und kniet sich vor das Küken.

"G-Geht es?"