In Minchens Zimmer

[Nell Feldor]

Noch bevor Minchen die Tür erreicht und Xeldron erblickt, sieht man ein Licht aufflakern. Als Minchen dann im Türrahmen steht hört man ein:

" Auuu"

Man kann jetzt sehen wie Xeldron seine Hand festhält welche eine Brandverletzung zeigt.

[Sanja]

Minchens Miene verdunkelt sich.
"Was machst Du denn da? Du weisst doch, dass wir auf den Gängen keine elementaren Fähigkeiten nutzen dürfen. Das gibt nur Ärger."
Schnell zieht sie ihn am Handgelenk in ihr Zimmer und taucht ohne große Umstände die verletzte Hand in kaltes Wasser, das in einem Krug auf ihrem Tisch steht.
Dann schiebt sie ihm ihren Stuhl unter den Hintern, setzt sich selbst auf den Tisch und schaut ihn aufmerksam an.
"Erklär mir das bitte."

[Nell Feldor]

Xeldron schaut auf seine Hand im Wasser. Er wirkt jetzt wieder ganz normal. Seine Brille mit der anderen Hand zurecht rückend sagt er:

" Ich kann mir das auch nicht erklären. Ich habe eigentlich nichts gemacht."

Er schaut ungläubig auf seine Hand

[Sanja]

"Dann erklär mir bitte, was in Dir vorgegangen ist."

Immer noch schaut sie ihn aufmerksam an, jedoch ist ihre leichte Wut direkt verflogen, und Beunruhigung macht sich breit.

[Nell Feldor]

Er holt einen tiefen Atem zug und schaut Minchen durch seine Brille an.

" Ich bin mir nicht sicher, das Ereigniss gerade entsprach absolut keiner Logik. Ich hätte es lieber wenn wir die Sache vergessen, ich glaube nicht das soetwas nochmal passiert."

[Sanja]

Ihr Blick wird eindringlicher.

"Xeldron, wenn Du möchtest, dass ich Dir weiterhin helfe, musst Du mir schon erlauben, Dich zu verstehen. Und das kann ich nur, wenn Du mit mir redest. Wenn Du das nicht jetzt sofort machen willst, dann habe ich dafür Verständnis, dann komm ruhig morgen oder übermorgen wieder zu mir. Wenn Du es lieber aufschreiben willst, dann schreib mir einen Brief. Aber ich kann doch nicht einfach zusehen, dass Du Dir immer weiter normale Gefühlsregungen verbietest und damit immer weiter an die Kante treibst. Also, bitte sprich mit mir."

[Nell Feldor]

Xeldron legt den Kopf schief

" Ich würde gerne mit dir darüber reden, was da vor sich ging, allerdings muss ich das ganze erst einmal sebst verstehen. Am besten ich gehe die Situation später mal in Ruhe nach verschiedenen Gesichtspunkten dursch. Ich hoffe allerdings nicht das das etwas mit unseren Experimenten zu tuen hat. Hoffentlich bekommen wir bald aufschluss darüber."

[Sanja]

"Dann verrat mir wenigstens, was Dich eben so verwirrt hat. Warum Du weggelaufen bist. Also... Du hast doch nicht wirklich gedacht, ich hätte Dir angeboten, mein Lager zu teilen, oder? Ich wollte mich einfach nur kurz anlehnen!"

[Nell Feldor]

Xeldron schaut kurz in die Luft um nachzudenken.

" Nein das habe ich nicht gedacht. Ich weiß doch das du sowas nichtmal denken würdest. Was ich allerdings genau gedacht habe ist sehr Komplex. Ich glaube ich war peinlich berührt weil ich die Situation nicht verstanden habe. Ich mag es einfach nicht wenn sich vor meinen Augen offenbart das ich einfach viel zu wenig über das zusammeleben mit anderen Menschen weiß. Was die Hand angehet. Hmm vielleicht sollte ich Eran danach fragen, ich glaube das er Erfahrung mit solchen Dingen haben könnte."

[Sanja]

Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens steht Minchen auf und stellt sich hinter Xeldron, legt die Hände auf seine Schultern und fängt vorsichtig an, seine Verspannungen zu lösen.

"Du machst Dir viel zu viele Gedanken, Xeldron. Entspann Dich mal. Du brauchst Dir doch keine Gedanken zu machen, dass ich Dich falsch verstehen könnte, oder Dir etwas vorwerfe. Du bist ein guter Freund für mich, und Du kannst mir vertrauen. Ich wünschte nur, ich wüsste, was in Deiner Vergangenheit passiert ist, dass  Du so geworden bist, wie Du bist."

[Nell Feldor]

Xeldron putzt seine Brille schaut kurz hoch und sagt.

" Oh das ist einfach. Ich war schon seit dem ich denken kann so. Die einzigen Ereignisse die von Relevanz sind, Sind der Sturm, der Verlust meiner alten Freunde und das Leben im Süden."

Xeldron entspannt sich.

[Sanja]

Nachdem Minchen Xeldrons Schultern massiert hat, wendet sie sich seinem Nacken und seinen Schläfen zu.
"Hm, das klingt nach einer längeren Geschichte. Wir sollten uns vielleicht mal in eine gemütliche Taverne setzen und länger darüber reden. Wenn Du das denn möchtest. Und Du warst schon immer so... gefühlskalt und beherrscht? Ach, ich wünschte, ich könnte Gefühle lesen und wüsste, was so alles in Dir vorgeht."

[Nell Feldor]

"Wir können uns gerne mal in einer Taverne in ruhe unterhalten. Aber wieso Gefühlskalt? Wer sagt denn das man keine Gefühle hat nur weil man sie nicht für jeden zugänglich zeigt oder sie mit Ausdruck versieht?"

Xeldron nimmt die Hand aus dem Wasser, fast in sein Tasche holt ein Fläschen heraus und träufelt etwas Flüssigkeit über die Hand. Danach steckt er das Fläschen weg, nimmt einen Verband aus einer anderen Tasche und umwikelt seine Hand damit.

[Sanja]

"Das ist richtig. Aber warum zeigst Du Deine Gefühle nicht? Daran ist doch prinzipiell nichts schlimmes. Und wenn Du entspannt bist, kann da doch auch nicht viel schief gehen, oder?"

Sie schaut Xeldron erwartungsvoll an.

[Nell Feldor]

"Hmm als ich noch ein kleiner Junge war, war das anders. Seit dem habe ich mein Verhalten beibehalten und es ist Teil meiner Persönlichkeit geworden. Sich zu verändern ist zwar erstrebenswert, jedoch auch nicht so einfach wie man sich das Vorstellt. Mit welcher Hand fürst du die Feder Minchen?"

Xeldron streckt ein Bein aus.