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Autor Thema: Silbertor  (Gelesen 2074 mal)
Rhoderan
Fahrbimbo
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Titan
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Beiträge: 3502



« am: 19. Juli 2007, 20:50:06 »

Joran Silbergräber, Sturmfalke
Ankja Wildwasser, Späherin
Dorian Torfler, Hundeführer
Gertrud Winkler, Sturmfalke
Rufus Bärenfell, Dachs
Adrian Rotbart, Sturmfalke


Valentins Augen schmerzten und die Feder kratzte langsam und müde übers Papier. Die Liste war lang doch er musste sie zu Ende schreiben.
Fast einhundert Namen.
Drei Tage waren die Orks gegen die Mauern Silbertors gebrandet. dreimal war es den Braunhäuten gelungen durch den Pfeilhagel hindurch die Mauern zu erklimmen und mit ihren schweren Äxten über die Schützen herzufallen, doch jedesmal war es den Dachsen gelungen sie zurückzuschlagen und die Zinnen neu zu bemannen. Die Brandpfeile der Orks hatten die Ställe verwüstet aber den Schiefergedeckten Kasernen hatten sie nichts anhaben können.
Valentin selbst hatte den Ausfall angeführt als die schwere Ramme scheinbar unaufhaltsam auf das Ebertor zugeschoben worden war.
Doch all das war leicht gewesen verglichen mit der Pflicht, die er nun erfüllen musste.
Einhundert junge Soldaten und alte Veteranen die alle bei dem plötzlichen  Überfall ihr Leben lassen mussten.

Die Liste der Verletzten war fast ebenso lang. Der erste Name auf dieser Liste war zugleich auch der bitterste:

Sarah Kupferschläger, Vogt

Sie hatten sie zusammen mit ihrer Patroullien eingeigelt und von Orks bedrängt in einer Schlucht gefunden. Die Orks waren siegessicher, denn es war ihnen fast gelungen Schützen auf den Hang oberhalb der Soldaten zu bringen. Doch mit der Verstärkung hatten sie nicht gerechnet. Victor, der die Eingeschlossenen kommandierte erkannte die Gelegenheit und fiel ebenfalls über die nun ihrerseits eingeschlossenen Orks her.
Doch kam für viele diese Rettung bereits zu spät. Sarah war von einem Pfeil getroffen worden und hatte das Bewusstsein verloren. die Wunde war dunkel verfärbt und ihr Körper war bereits fiebrig. Gift.
Sie nahmen ihre Kameraden mit in die Sättel und ritten auf schnellstem Wege zurück zur Feste, und somit direkt in die Flanke des gegnerischen Heeres hinein. Bis dahin hatte Valentin geglaubt, das Schlimmste sei bereits überstanden, ohne zu ahnen was ihnen noch bevor stand.
Valentin wollte einen Bogen schlagen um die Orks zu umgehen, doch bevor er Befehl geben konnte hatte Fisken seinem Pferd die Sporen gegeben und preschte im vollen Gallop auf die Rücken der Flanke zu.
Es stand einer gegen zwei vielleicht gegen drei, doch mit jeder Sekunde die sie länger unterwegs waren schwand das Leben aus Sarah. Ohne noch zu zögern riß Valentin sein Schwert empor und der gesamte Trupp stürmte auf direktem Weg gen Silbertor.
Die Orks gegen die sie prallten waren schwer beladen mit grossen Schilden und Sturmleitern und viel zu überrascht um nennenswerten Widerstand zu leisten. Sie pflügten gradewegs durch sie hindurch und verloren nur 5 Soldaten, deren Pferde stürzten als sie ins Getümmel geritten.

An die Stunden danach hatte Valentin nur noch wenige Erinnerungen. Immer weiter drängten die Orks vor, Immer wieder wurden sie zurückgeworfen. Nur mit Leitern und Wurfhaken versuchten sie Silbertor zu stürmen. Valentin betete zu den Schwestern und er wurde erhört. Scheinbar hatten die Orks gehofft die Soldaten so sehr überaschen zu können, dass sie auf schweres Gerät und Belagerungsmaschinen verzichtet hatten zugunsten von Schnelligkeit und Heimlichkeit. Und es wäre wohl auch so gekommen, wenn Merrick nicht schnell genug gewesen wäre um Silbertor rechtzeitig zu warnen.

Und nun saß Valentin hier und musste diese Liste schreiben. Sarah lag in ihrem Zimmer das Fieber war geblieben und sie war immer noch nicht wieder zu sich gekommen. Ihr Feldscher Kaerian war bei ihr, doch das Gift war stark und hatte viel Zeit gehabt um in ihrem Blut zu wüten.
Alles was sie nun noch tun konnten war aushalten, bis Verstärkung kommen würde. drei Tage noch, vielleicht vier...
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Ich bin zu alt um jung zu sterben.
Mätti
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« Antworten #1 am: 20. Juli 2007, 11:49:20 »

Erschrocken fuhr Valentin zusammen.
Erneut drangen die lauten Schreie der Männer von den Zinnen.
Wie in Trance bewegte sich Valentin von seinem Stuhl auf, griff nach dem Kurzen und seinem Buckler und rannte ins Freie.
Draussen war die Stimmung anders als Valentin sie erwachtet hatte. Die Schreie die er von den Lippen seiner Männer vernommen hatte waren keines Falls Kampf- oder gar Angstlaute.
Als Valentin nun im Hof der Feste stand begrief er zunächst nicht das die Männer vor Freude schrien.
Ein Schwall Soldaten stürmte an ihm vorbei, und irgendjemand zog Valentin am Arm mit sich.
Der alte Falke traute seinen noch sehr wachen Augen nicht.
Da standen fünf Reiter in der Nähe des Vorratslager, und hinter ihnen wurde gerade die schmale Ausfallpforte geschlossen.
Fünf Reiter in dunkelgrünen Mäntel, durch geschwärzte Lederwämse geschützt.
Ein kleiner, hinterlistig dreinblickender Junge mit roten Haaren war dabei ein schmales Tuch aufzurollen. Valtentin erhaschte gerade noch einen kurzen Blick auf die silbern- blaue Schrift. "... zu Ehren bis in Ewigkeit!" war das einzige das er in der Kürze noch Lesen konnte.
Ein blonder junger Mann war inzwischen von seinem Pferd abgesprungen und kam schnellen Schrittes auf Valentin zu. Mit festen Blick fixiert er den Falken, und Valentin erkannte seinen alten Freund und Späher.
"Bring mich zu Sarah, sofort!".
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« Antworten #2 am: 20. Juli 2007, 20:33:18 »

Kurz hob Valentin die Augenbrauen, als sein Gegenüber ihn so forsch anging. Dann allerdings schien er sich zu entspannen und nickte. "Folge mir."
Zügig überschritt er den Innenhof, hinüber in den Gebäudekomplex, in dem Sarahs Zimmer lag. Währenddessen erklärte er: "Sie wurden überrannt, und der Vogt wurde getroffen. Wundere Dich nicht über ihren Zustand. Diese Drecksbiester haben Gift benutzt. Und wir haben bisher nicht das richtige Gegenmittel gefunden. Kaerian versucht sein möglichstes, um das Fieber runterzudrücken, aber bisher war alles erfolglos. Derzeit stabilisieren wir nur und hoffen, dass sie es selber schafft... oder dass bald Hilfe kommt. Scheinbar hat der Ewige unsere Gebete eher erhört als wir erhofft haben." Er wirft einen kurzen Seitenblick auf seinen ehemaligen Kameraden.
Nach kurzer Zeit betraten sie Sarahs Zimmer. Das Fenster stand weit offen, um frische Luft herein zu lassen; trotzdem hing der Geruch von Krankheit und Fäulnis im Raum. Auf dem Tisch lagen diverse Messer, Scheren und Nadeln sowie frische und durchblutete Verbände herum. Weiter hinten befand sich ein kleines Kästchen mit diversen Flaschen.
Neben Sarahs Bett stand ein kleiner drahtiger Mann, der noch nicht einmal registrierte, dass die Türe geöffnet wurde und zwei weitere Personen den Raum betraten, so beschäftigt war er damit, die Wadenwickel zu prüfen und einen neuen Verband anzulegen.

Auf dem Bett lag Sarah, auf die Seite gedreht und fixiert, um die Wunde zu schonen, die Augen geschlossen. Das Gesicht schweißüberströmt und verkrampft, der Körper wurde in unregelmäßigen Abständen von Fieberkrämpfen geschüttelt. Sie hatten ihr einen Knebel zwischen die Zähne gebunden, wohl damit sie sich nicht die Zunge abbeißen konnte.
Ein Blick auf die Pfeilwunde verriet, dass die Lage ernst war, auch ohne die übrigen Auswirkungen des Giftes. Kaerian hatte die Pfeilspitze entfernt und versucht, die infizierten und faulenden Teile der Wunde zu entfernen, aber der Wundrand war schwarz und ging über verschiedene Blau- und Rottöne in die normale Hautfarbe über. Der Heiler brachte eine gelbliche Salbe auf und schickte sich an, die Wunde wieder zu verbinden.
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Auf meinem Grabstein soll stehen: "Schau nicht so doof, ich läg jetzt auch lieber am Strand."
Mätti
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« Antworten #3 am: 21. Juli 2007, 14:44:55 »

Kaja schaute sich im Raum um.
"Valentin, bitte schick mir Fulrian rauf.
Die Anderen verlassen bitte den Raum."
Kajas Worte waren ruhig, doch so bestimmt das sie keinen Widerspruch duldeten.
Nach einer Weile war er alleine mit Sarah im Zimmer. Langsam nahm er die Verbände ab und untersuchte die Wunden.

Fulrian war inzwischen an seine Seite getreten und reinigete die Wunden mit kühlem klaren Wassser.
Kaja saß still am Kopfende und seine Hände lagen auf Sarahs Stirn.
Sein Haupt war gesengt und seine Augen litten große Schmerzen.
Immer wieder liefen ihm Trännen über die Wangen.  
Leise begann er zu singen, und nach kurzer Zeit stieg Fulrian mit ein. Die Stimmen der beiden jungen Männer erfüllten den Raum.
Draußen verließ die Sonne ihren Tageslauf und der Mond erschien am Himmel.
"Die Zeit der großen Wölfe bricht herein", sagte Fulrian während eines ruhigen Moment.
Kaja sah in müde an. Seine Augen waren rot gefärbt.
"Mein Freund, mein treuer Begleiter. Lass uns in einer Stunde aufbrechen. Es ist Zeit zu kämpfen."
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« Antworten #4 am: 28. August 2007, 00:47:35 »

Seit dem Abend an dem die Mesiter überraschend aus dem belagerten Silbertor verschwunden waren gab es kein Lebenszeichen mehr von ihnen.
Man spekulierte über ihre Mission, und warum sie so plötzlich mit nur wenig an Gepäck aufgebrochen waren.

Die Stimmung unter den Männern besserte sich trotzdem langsam, da es dem Voigt zunhemend besser ging.

Es war ein wolkenverhangener Tag.
Haron überquerte den Hof der Feste um zu den Stallungen zu gelangen.
Am Brunnen bemerkte er eine weiße Taube, deren Gefieder im Sonnenlicht hell funkelte. Leise gurrte die Taube in seine Richtung. Interessiert näherte sich Haron. Von Nahem konnte er einen kleinen Brief erkennen.

Kurze Zeit später brach Sarah das blaue Siegel Grunathas....
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