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Dachterasse des Prytanus Sturmfels
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Autor
Thema: Dachterasse des Prytanus Sturmfels (Gelesen 12479 mal)
Fenya
Administrator
Draco
Beiträge: 2682
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
«
Antworten #45 am:
25. September 2009, 17:25:22 »
Fenya nimmt sich viel Zeit um einige weiter Schlucke Tee zu sich zu nehmen. Dabei streift ihr Blick über die Stadt.
Ich denke es gibt Fragen um diese auch auszusprechen. Keine Frage ist zu unverschämt, keine Frage ist falsch. Man muss nur Zeit und Ort richtig wählen, sonst könnte man sich in missliche Lagen begeben. Ich schäme mich nicht direkt Dinge zu fragen, und fürchte auch keine Antwort. So muss ich jedoch auch hinnehmen wenn man mich fragt, und nicht vor meinen eigenen Antworten scheuen. Wer fragt muss auch Gegenfragen zulassen. Welche Frage dies unweigerlich aufruft: Ich bin bereit jede Frage ehrlich zu beantworten die mir gestellt wird, aber bist du es auch, Gaerion?
Fenya legt einen Augenblick den Kopf schief und beobachtet Gaerions Reaktionen ehe sie weiter spricht
Ansonsten handelt es sich um ein vorsichtiges aneinander herantasten. Wie weit darf man gehen, ist der Zeitpunkt für diese Frage schon gekommen? Ist die Antwort, die man hören wird, das was man will, oder muss man sich eventuell mit dem Gegenteil auseinander setzen?
Fenya legt eine Pause rein, um nachzudenken und auch dem Prytanus einen Moment einhergehender beobachten zu können. Der kritische Blick wird wieder freundlich wenn er ihren Blick erwiedert
Sicherlich würde ich nicht gegenüber jedermann so sein, wie dir gegenüber. Ich nehme mir mehr Freiheiten in diesem Gespräch, als gegenüber eines anderen Prytanus. Was ich lernen will ist viel. Von Dir... nun ja, ich will von deinen Erfahrungen profitieren, vielleicht auf mehr Gebieten als nur einem naheliegenden. Auch wenn es nicht so erscheint, ich mag Bücher manchmal auch. Aber ich bin kein geduldiger Mensch mit Büchern, sie sollen schnelle Antworten liefern. Anders ist es wenn ich von einer Person direkt lerne. Da kann ich geduldig eine Antwort abwarten und nehme mir Zeit die nächste Frage zu formulieren.
Fenya legt den Kopf in den Nacken und betrachtet den Himmel während sie weiter spricht
Ich will mit der Illusionsmagie weiter kommen, hier kenne ich keinen besseren Lehrer als dich. Und auch andere Richtungen des Elementarismus sind interessant, aber auch die generellen Wege. Die Luft nimmt keinen gradliniegen Weg. So wie deine Vergangenheit dich über Umwege zurück nach hier führte, so ist es auch mit dem Lernen
Erneut blickt sie den Prytanus an
Ich denke aus deinen vergangenen Erlebnissen könnte man viel lernen und von dort Schritt für Schritt weiter gehen. Schließlich lernt man aus der Erfahrung. Bist du Willens mir meine Fragen zu beantworten, ohne die Antworten zu scheuen. Wärst du bereit die Etikette beiseite zu legen um mir ein Mentor zu sein?
Hier muss Fenya fast wieder grinsen als wäre ihr die Antwort ohnehin schon klar
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<br /><br />Neo über die Haus-Luft-Mädels:<br />
Wir sind die Girlies!<br />wir könnten die high school cheerleader sein!<br />und der Quaterbeck mit dem du zusammen bist ist Darian
Gaerion Sturmfels
Waldläufer
Beiträge: 157
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
«
Antworten #46 am:
26. September 2009, 03:04:19 »
Einen langen Moment denkt Gaerion nach. Er hat im Zuge dieses Gespräches schon häufiger einen Moment eingelegt, um etwas zu durchdenken. Dieses Mal aber, das merkt Fenya schnell, ist es anders. Es scheint eine komplexe Überlegung zu sein, Gaerion, abwechselnd auf die Stadt, seinen Tee und die Adepta blickend, dort anstellt.
Letztendlich nickt er bedächtig und langsam, dabei das Wort 'Mentor' aussprechend, als wäre alleine dieser Sprachakt etwas gänzlich Neues für ihn.
"Das, was du dort bittest," sagt er, und man ,eint regelrecht den Schalk in seinen Augen zu sehen, "ist eine ganze Menge. Aber ich bin mir sicher, dass dir das bewusst ist."
Er wendet sich ihr ganz zu, ein Bein auf der Brüstung einschlagend, so dass er ihr direkt gegenüber sitzt.
"Die Bindung zwischen einem Mentor, so wie ich das Wort gebraucht habe und so wie du es, glaube ich, verwendest geht weit über das hinaus, was man als normale Schüler-Lehrer-Verbindung betrachten könnte. Als Prytanus bin ich, und bleibe ich, für alle Schüler meines Hauses da. Derzeit auch für Schüler des Hauses Wasser, wenn auch nur übergangsweise. Doch auch wenn sich daran nichts ändert, wenn ein Prytanus, oder ein anderer Lehrer, als direkter Mentor eines Schülers fungiert, so ist doch zwischen den beiden ein weit engerer Bund geschlossen, als es anderweitig vorstellbar ist.
Wenn ich dies nun bejahe, dann soll Wahrheit das Fundament sein. Und in diesem Falle meine ich nicht nur die Wahrheit kommender Berichte, sondern auch bereits die Wahrheit, dass das Bündnis in der Tat aus dem Wunsch heraus begründet wird, zu lehren und zu lernen."
Gaerion zieht sein zweites Bein herauf, so dass er nun im Schneidersitz der Adepta gegenüber sitzt.
"Ich würde dir keine Antwort schuldig bleiben. Allerdings - und ich weiß, dass dies zumindest potentiell eine große Einschränkung ist - soll es mir obliegen, wann du die Antwort erhältst. Wenn du etwas fragst, was in meinen Augen zu diesem Punkt der Lehre noch unangebracht ist, so sollst du die Antwort erhalten, wenn die notwendige Reife erreicht ist. Wenn ich dir eine Antwort verweigere, dann auf Zeit, niemals für immer.
Du wirst am Ende wissen was ich denke, wirst wissen was ich fühle und wirst verstehen, welchen Weg ich gegangen bin. Aber du wirst entlang der Strecke, die wir zurücklegen, Moment erleben, in denen du meinem Urteil vertrauen und abwarten musst. Immer, wie gesagt, mit der Gewissheit, das eine Antwort nah ist.
Im gegenseitigen Vertrauen. Ich werde nicht von dir verlangen, dass du von heute auf morgen all deine Geheimnisse, all dein inneres Wesen vor mir ausbreitest. Was ich vielmehr erwarte, ist, dass du auf den rechten Zeitpunkt warten wirst, um es mit letztendlich zu sagen. Vielleicht, weil du etwas nach der nötigen Zeit benennen kannst. Vielleicht, weil du ein Ventil benötigst. Oder vielleicht, weil du glaubst, ich müsse es in der jeweiligen Situation wissen. Ich vertraue dir in diesem Punkt, erwarte dies aber auch im Gegenzug."
Er blickt kurz noch einmal auf die Stadt, bevor er ergänzt:
"Natürlich würde dies strickt zwischen uns bleiben. Wir beide haben unsere Vertrauten, enge Gefährten, schätze ich. Doch auch hier würde eine entsprechende Bindung einen ganz eigenen Stellenwert genießen. Gleichsam, wie selbstverständlich eine intensive Loyalität in beide Richtungen damit verbunden ist."
Langsam beugt sich der Prytanus zu Fenya vor.
"Nun, was meinst du? Klingt das wie die Worte eines Mannes, den du als Mentor akzeptieren würdest?"
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Fenya
Administrator
Draco
Beiträge: 2682
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
«
Antworten #47 am:
26. September 2009, 08:46:58 »
Fenya lässt Gaerion die Zeit des Überlegens, nach einigen Momenten in denen sie ihn beobachtet schließt sie die Augen und legt ihren Kopf in den Nacken, das Gesicht der Sonne entgegen gereckt. Als Gaerion wieder spricht schaut sie ihn direkt an. Bei seinen Worten kann sie sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach einiger Zeit dreht sie sich diekt zu ihm, so dass sie ihm direkt gegenüber sitzt. Man sieht ihr nicht an ob sie überrascht ist was er antwortet. Als sie schließlich wieder spricht ist bemerkt man. dass aicj ojre Stimme leicht belustigt klingt
Ich denke, wenn man eine solche "Bindung" eingeht sind die Bedingungen des Vertrauens klar
Danach wird sie wieder ernst
Aber ich finde sie fair. Natürlich will man vielleicht vieles sofort wissen, aber auf der anderen Seite ist es sinnvoller wenn einige Dinge eine gewisse Zeit brauchen. Ich werde Loyal sein und Dein Vertrauen nicht mißbrauchen, wenn du es mir anbietest. Mit anderen Worten
Und jetzt muss Fenya kurz lachen
Ja, ich will! Und glaube mir, diese Worte wird so schnell keiner von mir zu hören bekommen.
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Gaerion Sturmfels
Waldläufer
Beiträge: 157
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
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Antworten #48 am:
28. September 2009, 14:45:43 »
Gaerion kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als er ihr Worte hört.
"Ich weiß diese Worte wohl zu schätzen und zu würdigen, Fenya."
Einmal mehr schweift sein Blick, das Lächeln diesmal ununterbrochen, über die Stadt. Er blickt einen Moment prüfend auf den Sonnenstand, dann wieder zu seinem Gast. Gaerion schwingt die Beine wieder auf die Terrasse und wendet sich Fenya zu.
"Der Tag ist schneller voran geschlichen, als ich es selber bemerkt habe. Nun denn, teure Adepta," sagt er und reicht ihr höflich die Hand dar, "darf ich euch bitten, mich zum Goldkrug zu geleiten? Wir können uns dann auf der Reise weiter unterhalten und in einem unseren Weg nach Schieferbruch antreten."
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Fenya
Administrator
Draco
Beiträge: 2682
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
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Antworten #49 am:
24. November 2009, 10:49:47 »
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Es ist frueher Morgen, und noch nicht viele sind erwacht in der Akademie. Obwohl Prytanus Sturmfels sich derzeit in Schieferbruch befindet regt sich auch seiner Dachterasse eine Person.
An den leuchtenden Haaren erkennt man schnell, dass es sich dabei um Fenya Sternberg handelt die sich dort oben auf der Bruestung niederlaesst. Nach kurzer Zeit ist jedoch eine weitere Bewegung zu erkennen und jemand in roter Kleidung gesellt sich zu ihr. Das geuebte Auge erkennt Xeldron Ares vom Hause Feuer.
Dieses seltsame Duo scheint einige Worte zu wechseln, dann steht Fenya auf und stellt sich an den Rand auf eben jene Bruestung wo sie kurz zuvor noch gesessen hatte. Dann dreht sie sich um und deutet Xeldron an sich zu ihr zu gesellen.
Einige Minuten stehen beide schweigend - so scheint es - am Rand und blicken auf die Stadt und die noch schlafende Akademie nieder. Dann fangen sie gemeinsam an einige wohl bedachte Bewegungen zu vollfuehren. So kann man sie fast eine Stunde beobachten bis sie gemeinsam die Dachterasse des Prytanus Sturmfells wieder verlassen.
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Fenya
Administrator
Draco
Beiträge: 2682
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
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Antworten #50 am:
21. Dezember 2009, 13:34:00 »
Früh morgens steigt Fenya auf den verschneiten Balkon der Akademie hinaus. Sie sieht sich kurz um und atmet die frische kalte Luft tief ein. Dann blickt sie hinüber zu der Wendeltreppe die zur privaten Dachterasse des Prytanus führt.
Fenya fasst ihren Mantel enger und geht vorsichtig die Treppen hoch. Oben angekommen blickt sie müde Grinsend über die Akademie, wendet sich jedoch dann der Bürotür des Prytanus zu. Klopft zweimal und tritt dann ein.
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Fenya
Administrator
Draco
Beiträge: 2682
Re: Dachterasse des Prytanus Sturmfels
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Antworten #51 am:
23. Dezember 2009, 11:28:01 »
Es dauert knapp eine Stunde als Fenya wieder auf die Dachterasse tritt. Schnell zieht sie in der Kälte die Kapuze über und steigt die Treppenstufen vorsichtig hinab. Kaum ist sie wieder im Gebäude angekommen lässt sie, die Kapuze noch immer tief ins Gesicht, den Mantel los und eilt schnellen Schrittes ins Krankenzimmer.
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Magister Töpfer
Ork
Beiträge: 52
Re:Dachterasse des Prytanus Sturmfels
«
Antworten #52 am:
10. August 2010, 08:45:42 »
Ein sonderbares Bild zeigt sich der Akademie, als Magister Töpfer mit etwa einem Dutzend Schüler auf die Dachterrasse heraustritt. Beinah ähneln sie einer Schar Gaukler, die sich vor ihrem Kunststück dem Publikum präsentieren. Ihre Kleidung ist bunt und scheint seltsam geschnitten zu sein.
Erst auf dem zweiten Blick sieht man, das die jungen Scholarie überall an ihrer Kleidung dünne Stoffstreifen befestigt haben. Diese werden nun, von dem für diese Jahreszeit ungewöhnlich starkem Wind, wild durcheinander geworfen und ergeben ein farbenfrohes Muster..
Hier und dort hört man eines der jungen Mädchen kurz lachen, weil ihm eines der umherflatternden Bänder im Gesicht kitzelt und viele schauen fasziniert wie sich Stofffetzen in der Luft bewegen.
Aufgeregt schauen die Scholarie auf die sich unter ihnen erstreckende Stadt Tharemis und spielen mit den Federn die sie in ihre Haare geflochten haben. Viele von ihnen tragen selbstgebastelte Windräder, welche sie begeistert in den zunehmenden Wind halten.
Als letzter betritt der Magister selber die Dachterrasse. Auf seinem Kopf trägt er einen breitkrempigen Hut, an dessen Seiten Federn und Bänder befestigt wurden, welche bis auf seine Schultern herab baumeln. Auf der Oberseite des Hutes dreht sich ein kupfergroßes Windrad.
Sich seiner komischen Erscheinung durchaus bewusst, wartet er einen kurzen Augenblick bis sich das überraschte Gelächter der Schüler gelegt hat. Dann lächelt er und winkt die nicht minder komisch aussehenden Scholarie heran. Eng sammeln sich die Schüler um den alten Mann, der auf die Knie geht, damit sie ihn gegen den zunehmenden Wind besser verstehen können. Gestenreich scheint er etwas zu erzählen und die Augen der Schüler um ihn herum werden immer größer. Als er schließlich endet schauen sie alle mit fasziniertem Blick auf den Hut. Einige berühren vorsichtig die ein, oder andere herabbaumelnde Feder. Keiner lacht mehr über den Hut des Magisters oder die sonderbare Kleidung der anderen Schüler. Dieser erhebt sich und legt, beinah väterlich, einem der älteren Jungen die Hand auf die Schulter, bevor er leise mit ihm zu reden beginnt.
Der Junge strahlt als er die Worte des Magisters hört, und geht schnell von einem Schüler zum anderen. Es kommt beinah hektische Bewegung in die junge Gruppe. Nach wenigen Augenblicken, haben die Schüler eine ordentliche Reihe gebildet und stellen sich vor den Aufgang zur Dachterrasse des Prytanus Sturmfels. Dem höchsten Punkt der Akademie.
Die kleine Gruppe geht langsam die enge Treppe hinauf. Alle reden aufgeregt durcheinander, während sie immer wieder hinab auf den Hof der Akademie schauen.
Der ein oder andere ruft Namen hinab um die anderen Schüler auf sich aufmerksam zu machen.
Einige der Scholarie fangen an zu tuscheln, als sie zurückblicken zu der unteren Dachterrasse. Die dort blühenden Blumen neigen nicht mehr den Kopf im starken Wind, wie noch vor wenigen Minuten. Vielmehr sieht alles dort beschaulich und ruhig aus. Der starke Wind scheint den Schülern zu folgen. Hinauf zur Dachterrasse des Prytanus Sturmfels
Nach einem kurzen Aufstieg erreichen die Schüler die Dachterrasse. Der junge Bursche mit dem Magister Töpfer eben noch sprach betritt als erster die steinerne Plattform. In der Mitte derselben steht Prytanus Sturmfels.
Er nippt an seinem Tee und schaut mit einem gewissen Unverständnis auf den sonderbar gekleideten Schüler der gerade seinen Fuß auf die Plattform setzt. Noch bevor der Prytanus das Wort ergreifen kann, ist der junge Knabe vor ihn getreten und verneigt sich leicht. „Guten Morgen Prytanus Sturmfels,“ kommt es höflich aus seinem Mund. Ihm folgen ein Dutzend weiterer Schüler, welche nacheinander vor dem Prytanus stehen bleiben, ihm einen guten Morgen wünschen und anschließend an die Brüstung herantreten. Mit staunenden Blicken genießen sie die Aussicht.
Als letzter betritt Magister Töpfer die Dachterrasse und der Wind scheint erneut deutlich zuzunehmen. Er lächelt erfreut als er Gaerion sieht und kommt auf ihn zu. Die beiden wechseln einige Worte, nach denen der Prytanus selber wieder lächelt und mit verschmitztem Blick auf den seltsamen Hut des Magisters schaut.
Magister Töpfer tritt an die Schüler heran und zeigt lächelnd auf die unter ihnen liegende Stadt. Immer wieder deutet er von den eindrucksvollen Gebäuden der condrianischen Hauptstadt in Richtung des beinah wolkenlosen Himmels und beginnt zu erzählen.
Die Schüler hören aufmerksam zu und schauen immer wieder über die sich unter ihnen erstreckende Stadt und hinauf in die wenigen Wolken.
Es vergehen einige Minuten, in welchen der Magister immer wieder unterbricht und Fragen der jungen Scholarie beantwortet. Kurz muss er die Stimme erheben, als einer der jungen Burschen einen kleinen Stein hinunter werfen will. Schuldbewusst steckt dieser den Stein fort und läuft purpurrot an, während der Magister ruhig weiterspricht und dem jungen später ein aufmunterndes lächeln schenkt, weil dessen röte nicht aus dem Gesicht weichen will.
Als der Magister endet, schlägt er freudig die Hände ineinander und lacht herzlich. Mit beiden Händen beginnt er daraufhin in der Umhängetasche zu wühlen, die bisher völlig unbemerkt um seinen Körper baumelte. Die Augen der Schüler strahlen und alle beginnen in Öffnungen ihrer weiten Gewänder zu kramen. Nach kurzer Zeit zieht jeder von ihnen einen kleinen Papierdrachen hervor. Die meisten sind sehr schlicht, einige jedoch sind verziert und tragen verschiedenste Symbole. Häufig erkennt man Zeichen der ACHT auf dem Papier.
Der Magister zieht aus seiner Umhängetasche eine große Rolle festen Garns und selber einen einfachen Papierdrachen. Mit geübtem Griff befestigt er einen Teil des Garns an dem Drachen und reicht die Rolle an seine Schüler weiter.
Erst auf dem zweiten Blick erkennt man, dass das Papier um den Drachen von Magister Töpfer das Symbol der Bäckerei Wolfslauf trägt. Es ist eine jener Papiertüten mit denen man in der Bäckerreich selten mal Kuchen einschlägt. Einige der Schüler schmunzeln, als sie dies bemerken.
Es vergehen wenige Minuten, bis die Rolle Garn ihren Weg zurück zum Magister gefunden hat. Dann steigen nach einigen wenigen erklärenden Worten etwa ein Dutzend Papierdrachen in die Luft und steigen weit empor. Die Scholarie schauen ihnen begeistert nach und sind völlig damit beschäftigt, sich nicht in dem Garn ihres Nachbarn zu verfangen.
Die ersten bemerkten gar nicht, wie die Glocke erschallt und das Ende der Unterrichtsstunde mitteilt. Erst nach und nach verlassen alle Schüler die Dachterrasse über den gleichen Weg den sie gekommen sind. Jeder von ihnen bedankt sich kurz noch bei Prytanus Sturmfels. Allzu oft wirkt dies aber nur recht halbherzig, da die Scholarie noch damit beschäftigt sind ihren Drachen in der Luft zu halten.
Nach wenigen Minuten befinden sich nur noch Magister Töpfer und Prytanus Sturmfels auf der Dachterrasse. Beinah liebvoll schaut der Magister den Schülern hinterher, von denen nur noch die hoch fliegenden Papierdrachen zu sehen sind. Nach und nach wird einer nach dem anderen eingeholt. Der Magister selber scheint seinen völlig vergessen zu haben, der an der Schnur zerrend wenige Schritt über der Dachterrasse im Wind tanzt.
Magister Töpfer wendet sich dem Prytanus zu und lächelt dankbar. Mit einer beiläufig wirkenden Handbewegung nimmt er den Hut vom Kopf und sucht mit der anderen Hand in seiner Tasche nach etwas. Der Papierdrachen, welcher eben noch im Wind tanzte fällt neben dem Magister zu Boden, während dieser ein in Wachspapier eingeschlagenes Paket aus der großen Umhängetasche zieht und es dem Prytanus reicht. Sie wechseln einige wenige Worte. Schließlich lächeln sie beide und der Magister legt Prytanus Sturmfels freundschaftlich die Hand auf die Schulter, während dieser mit dem Paket im Durchgang zu seinem Büro verschwindet.
Magister Töpfer streckt sich ein bisschen und schaut gut gelaunt in Richtung der Stadt. Dann hebt er den Blick als wolle er am Stand der Sonne die Zeit abschätzen. Er lächelt, zieht erneut den seltsamen Hut hervor und setzt ihn auf. Unverzüglich beginnt eine Brise ihn zu umwehen. Vorsichtig hebt er den Papierdrachen vom Boden auf und lässt ihn empor steigen, mit einem zufriedenen lächeln schaut er zu wie das simple Kinderspielzeug an Höhe gewinnt. Ruhig, gedankenverloren, aber irgendwie glücklich steht der Magister dort und blickt dem Papierdrachen nach.
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Thomas Michalski
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Titan
Beiträge: 4043
Re:Dachterasse des Prytanus Sturmfels
«
Antworten #53 am:
04. Oktober 2010, 15:43:33 »
Es ist ein früher Herbstmorgen, als Prytanus Rarin mit einem kleinen Plan in der Hand auf der Dachterasse des Prytanus Sturmfels ankommt. Er hat die Außenleiter genommen, steigt die in die Dachschräge eingelassenen Stufen empor und tritt an dem kleinen Geländer vorbei, dass den Terassenbereich umschließt. Er blickt an seinem wehenden Bart vorbei auf den Plan, dann wieder über das flache Dach der Akademie hinfort, einmal über die Dächer der schlafenden Stadt unterhalb der dunklen Wolkendecke bis hin zur Kuppel des Haupttempels.
Gaerion Sturmfels tritt leise neben ihn, den Gehstock in der einen und ein heißes Getränk in der anderen Hand, die Robe offen und wie einen Mantel zurückschlagen. Die beiden Hausleiter grüßen sich, teilen für einen Moment die Aussicht.
"Nun gut," eröffnet Rarin nach einem Moment und stutzt, als Gaerion ihm das heiße Getränk darreicht. Er trinkt einen Schluck, lächelt dann zufrieden und guckt den Prytanus Aura irritiert unter seinen Augenbrauen hinweg an. "So ganz hab ich es noch nicht verstanden."
"Warum ist das da?" fragt Gaerion mit einer Handbewegung, bevor er seine Tasse wieder entgegen nimmt.
"Was, Tharemis?" fragt Rarin, mit Zweifel in der Stimme.
"Nein." Gaerion schüttelt den Kopf. "Das da. Das Geländer."
"Damit du dich nicht totstürzt." murmelt der Zwerg.
"Ja, ach, schau. Die ACHT hat ein Flachdach, mehr oder weniger." Rarin möchte reagieren, aber Gaerion winkt leicht ab. "Gibt bestimmt schlauere Begriffe dafür, aber ein Flachdach, mehr oder weniger. Und auf diesem Flachdach hat irgendwer ein Gatter errichtet, damit das Schäfchen nicht zu weit läuft. Dieses Gatter ist, naja, so groß wie ein Sechstel des ganzen Daches."
Rarin nickt, Gaerion deutet auf die andere Seite der vorderen Front. "Dort, da ist mein zweiter Turm, mit den Taubenställen. Entweder ich klettere über das Geländer, oder renne bis in den vierten Stock herunter, quer das Haus entlang und dann wieder zwei Stockwerke rauf, bis ich da im Zweifel ganz oben bin. Obwohl mich eigentlich nichts daran hindern sollte, einfach da hin zu gehen. Außer diesem Laufstall hier."
Es dauert einen Moment, dann lacht Rarin. Er klopft Gaerion auf den Rücken und nickt.
"Jetzt verstehe ich. Ja, ich rede mit unseren Leuten. Da wird sich etwas machen lassen."
Zufrieden schaut Gaerion zu, wie der Zwerg die Außentreppe wieder herab auf den Balkon der vierten Etage herab steigt und dort verschwindet. Der Hausleiter Luft steht noch lange an der Kante des Daches, schaut in die Gärten herab und trinkt seinen Tee.
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"Thomas hat man gefragt, bevor es Wikipedia gab.
Seitdem muss er mit uns verkehren..."
- Mätti, Silverster 2010
Thomas Michalski
Globaler Moderator
Titan
Beiträge: 4043
Re:Dachterasse des Prytanus Sturmfels
«
Antworten #54 am:
05. April 2011, 07:57:39 »
Es ist noch dunkel in Tharemis, aber die Dämmerung hat eingesetzt, als der Prytanus Aura das Dach vor seinen Türmen betritt. Es ist ein stürmischer Morgen und der Wind peitscht regelrecht über das flache Dach der Cantus Harmoniae. Ein einzelner, heller Schweif am Horizont verkündet vom Anbrechen des Tages, dies restlichen Wolken sind nur Konturen in dunkelgrau und schwarz.
Der Hausleiter, in seine volle Robe gehüllt, schreitet ohne Zögern über die Länge des Flachdaches und tritt die leicht abfallenden Schindeln herab, bist er letztlich an der äußersten Kante zum Halten kommt. Unter ihm, von leichtem Morgennebel erfüllt, liegen die Gärten der Akademie, sein Blick aber reicht darüber hinweg bis zu dem Gebäude des Dienstpersonales hin.
Der Wind zerzaust sein Haar, scheine Füße schließen mit der Fußspitze bündig mit dem Dach ab. Behutsam stellt er die kleine Laterne ab, die er mitgebracht hat, richtet sich dann wieder auf und schließt die Augen. Er hat diesen Ort bewusst gewählt.
Der Wind weht in sein Gesicht, zerrt an seinen Ärmeln, lässt den Stoff seiner schweren Robe im Wind schlagen. Der Prytanus Aura neigt seinen Kopf leicht zur Seite, lässt ihn dann einmal rollen, so dass er von allen Seiten von den Böen erfasst wird, die dort oben wehen, viele Schritte über dem festen Erdboden.
Langsam, um jede Nuance der Bewegung bedacht, erhebt er sich auf die Zehenballen, höher und immer höher, so hoch er kann. Der Wind ergreift die Robe des Prytanus, lässt sie sich im Wind hinter ihm Aufstellen wie ein großes Paar Flügel. Die Böen reißen an dem Prytanus, zerren an ihm, wollen ihn mal nach hier, mal nach dort zwingen. Er aber steht ruhig da, nur auf den Zehenballen, direkt am Rand des Daches.
Seine Arme sind gestreckt, leicht vom Körper abgehoben und zum Boden gerichtet, seine Finger sind gestreckt, aber nicht gespreizt. Auch hier findet der Wind einen Griff, scheint seinen Atem wie einen Handschlag um den Prytanus zu nehmen, scheint ihn an die Hand nehmen und vom Dach führen zu wollen.
Er hat diesen Ort bewusst gewählt.
Einen langen Augenblick verharrt der Leiter des Hauses Luft dort. Er schwankt leicht im Wind, begegnet ihm nicht mit Konzentration, sondern Intuition. Dann, schließlich, brechen einige erste Sonnenstrahlen durch die finstere Wolkendecke. Wie goldene Finger tasten sie über Tharemis hinweg, scheinen die Welt durch die geschlossenen Lider des Prytanus zu entflammen. Der Wind scheint eine letzte Chance wahrnehmen zu wollen, eine Sturmbö donnert über ihn hinweg, reißt die kleine Laterne scheppernd auf die Seite und der Prytanus spürt, wie sein Schwerpunkt sich verschiebt, über den Rand des Daches, über die Grenzen des Gebäudes hinaus. Er müsste nur entspannen, müsste nur locker lassen.
Er stürzt nicht. Behutsam, schon quälend langsam lässt er sich wieder auf den gesamten Fuß herab. Noch langsamer öffnet er seine Augenlider wieder und blickt auf Tharemis, wie es vor ihm liegt. Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages nesteln die Dächer entlang und einige Vögelchen im Garten der Akademie hatten begonnen zu singen.
Der Wind zerrte noch an ihm, dich für heute war dieses eigenartige Zwiegespräch ungleicher Partner beendet. Der Prytanus beugt sich herab und hebt seine kleine Laterne auf. Auch sie ist nicht vom Dach gefallen. Er richtet sich wieder auf, reibt sich mit den Fingern der freien Linken durch die Augenwinkel.
Dann blickt er noch einmal empor, hinauf zu den schnell dahinziehenden Wolken am Himmel. Er lächelt nicht.
Er schreitet die kleine Schräge wieder herauf, dreht sich dann noch einmal um und richtet seinen Blick erneut zurück, es ist schwer zu sagen ob zum Himmel oder der Stadt. Er sagt zwei Worte: "Noch nicht."
Dann macht er kehrt und tritt wieder in seinen Turm hinein, verschwindet auf der dunklen Treppe.
Der Prytanus hatte diesen Ort bewusst gewählt.
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"Thomas hat man gefragt, bevor es Wikipedia gab.
Seitdem muss er mit uns verkehren..."
- Mätti, Silverster 2010
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