Büro von Andariel Dagonett

[Bardin Tara]

Tara lächelt, reicht Andariel die Hand, nimmt ihn dann aber doch, wie es für sie üblich ist, kurz in den Arm.

"Nun, ehrenwerter Andariel, ihr wisst doch, seitdem ich die Kinder bei mir wohnen habe habe ich einen Grund für mein erscheinen hier. Es geht um die Nachforschungen über ihre Familien."

Tara setzt sich.

"Am Nachtwall habe ich ja schon den Vater von zweien gefunden, ein gewisser Gerath Wollson, über den ihr mir ja geschrieben hattet. Er wollte sich hier noch um einige Angelegenheiten kümmern und dann nach Amonlonde kommen, doch seither warte ich vergebens auf ihn."

Tara überlegt einen Moment.

"Ich beabsichtige mich jetzt erst einmal einige Zeit hier in Condra aufzuhalten, zum einen, um nach weiteren Angehörigen der Kinder zu suchen. Zum anderen möchte ich, und deswegen komme ich zu Euch, hier in Eurer Akademie meine Studien bezüglich der Elemente weiterführen."

Sie lächelt.

"Ich bin zwar Akademieleiterin in Amonlonde, doch bin ich auf dem Gebiet der Elementare ziemlich allein gestellt. Lediglich Malglin könnte mir ein wenig weiter helfen, doch da er als Feuermagier sehr einseitig belastet ist bringt mir seine Hilfe am Ende nichts, da ich versuche das Gleichgewicht aller Elemente zu wahren. Daher würde es mich nun interessieren, wie ich, nennen wir es einmal... Schülerin, in der Akademie zu Tharemis werden kann."

[Andariel]

*Als Tara ihn in den Arm nimmt wird der Magister mit einem Male Stocksteif und ein erst verärgerter, dann leicht verwirrter Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht. Irgendwie scheint er mit der Situation ein wenig überfordert zu sein...
Als Tara sich setzt, scheint er sich wieder zu sammeln.*

"Äh, ja also.. Malglin. Mir ist auch schon aufgefallen, daß seine Excellenz etwas ... sagen wir mal, einseitige Anschauungen vertritt."

*setzt sich*

"Was die Sache mit euren Studien angeht, sehe ich keine Probleme. Eine Völlige Mitgliedschaft scheidet natürlich aufgrund eurer anderen Aufgaben aus, doch ließe sich wohl eine Teilnahme an den meisten Vorlesungen, und die Nutzung der Bibliothek arrangieren. Auf Wunsch könnt ihr auch eine kurze Lernzeit in den verschiedenen Häusern der Elemente verbringen. In den üblichen Fällen nehmen wir ein  Lehrgeld oder entsprechende Sachleistungen; in eurem Falle jedoch könnte vielleicht die ein oder andere Vorlesung oder Darbietung während der Mahlzeiten diese Leistungen ersetzen, ich denke, die übrigen Konzilsmitglieder werden mir hier zustimmen. Für die Zeit eurer Anwesenheit hier kann euch selbstverständlich eine Kammer zur Verfügung gestellt werden.

Würde dies in etwa euren Vorstellungen entsprechen?"

[Bardin Tara]

Tara überlegt.

"Nun, also ich bin auch gerne bereit Vorlesungen in einem entsprechenden Saal zu halten, allerdings würde ich das erst gerne tun, wenn ich mich ein wenig in die Materie der sechs Elemente hinein gearbeitet habe. Mein Gebiet ist zur Zeit das klassische Vier-Elemente-System in dessem Zentrum die Magie, das Leben steht.
Und was die Kammer betrifft, nun, wenn ihr mir sagen könntet, wo ich eine Wohnung anmieten kann, sagen wir mal für........ *Tara zählt an ihren Fingern ab und murmelt dabei einige Namen* 8 bis 10 Personen, dann wäre mir damit sehr geholfen. Ich würde gerne meine Familie für die Zeit meines Aufenthaltes nach Condra holen, zumal fünf von sechs Kindern von hier kommen."

Sie schaut Andrariel an, doch scheinen ihre Gedanken woanders zu sein.

"Ich hätte da noch eine Frage...."
Tara stockt, gibt sich dann aber sichtlich einen Ruck.

"Ich habe letzten Sommer jemanden kennen gelernt, der im Bereich der Heilkunde über sehr großes Wissen verfügt. Soweit ich weiß, ist er studierter Medicus...... ich werde wohl in Zukunft noch öfter wegen ihm in Schwierigkeiten kommen, denn er hat schwarze Haut und weiße Haare...."

Tara blickt Andariel ernst an und wartet seinen Reaktion ab, ob er verstanden hat, was sie meint.

[Andariel]

* Bei ihrem letzten Satz verengen sich die Augen des Magisters ein wenig*

"Ich denke eure Familie kann im "Goldenen Hirsch" untergebracht werden, einer Herberge nur wenige Straßen entfernt.

Was euren ... anderen Begleiter angeht, so möchte ich euch warnen:
Seine, sagen wir mal ...Anverwandten,  erfreuen sich nicht gerade besonderer Beliebtheit hier. Und sollte er die Reise durch die umliegenden Ländereien und über unsere Grenzen, vielleicht sogar nach Tharemis hinein überleben, so könnte ich doch selbst hier in der Akademie nicht für seine Sicherheit sorgen; Und wenn ich ehrlich sein soll, will ich das auch nicht. Denn auch wenn dieser eine möglicherweise eine der wenigen Ausnahmen der bösartigkeit dieser Rasse darstellt, so kann jegliche Toleranz ihnen gegenüber ein Fehler sein, der    unseren Schülern in einer ernsten Situation vielleicht nicht die richtige Reaktion erlaubt. Ihr wißt, das wir an unserer Schule die Ausgeglichenheit und Toleranz befürworten aber hier ist solche wohl nicht angemessen."

[Bardin Tara]

Tara senkt traurig den Kopf.
"So scheint hier dann wohl genauso wenig angemessen wie in dem Land, was ich Heimat nannte, in dem Orks und Nekromanten friedlich nebeneinander leben."
Dann schaut sie Andariel an. Für einen Augenblick ist ein Anflug von Wut zu erkennen, sie fängt sich aber rasch.
"Ich habe in Elanor Seite an Seite mit Nandor und Noldor gegen Drow gekämpft, ich weiß wie gefährlich sie sind. Nur dieser eine..... ich würde nicht mehr hier sitzen, wäre er nicht letzen Sommer in meiner Nähe gewesen."

Sie knautscht ein wenig an ihrem Rock rum.
"Ihr braucht keine Befürchtungen haben, dass Argentum Do Draco hier erscheinen wird. Ich werde ihm eine Nachricht zukommen lassen, dass er auch in diesem Land unerwünscht ist."

Mit diesen Worten steht Tara auf. Irgendwie scheint sie.... enttäuscht zu sein.

[Andariel]

*Der Ausdruck in seinem Gesicht wird wieder etwas sanfter*

"Ich kann eure Enttäuschung verstehen, aber ihr müßt auch Verständnis für meinen Standpunkt haben.  Von mir aus könntet ihr ihn ruhig in unserem Hause unterbringen, aber ich und meine Kollegen haben leider größere Verantwortung zu tragen, als nur die, uns selbst gegenüber.
 Selbst, wenn wir die politischen Probleme, die solch eine Geste für die Akademie und damit auch für die Schüler und all die Menschen, die hier nach der Zerstörung der Stadt Arbeit gefunden haben, außer acht lassen würden, so bliebe doch immer noch das Dilemma unseren Adepten gegenüber.
Stellt euch vor, sie würden erkennen, daß ihre absolute Ablehnung gegenüber dieser Rasse nicht begründet wäre, daß es auch achtbare Individuen unter ihnen gibt, die, wie ihr zugeben müßt, mehr als nur eine Seltenheit sind. Sie könnten entgegen aller Vernunft zu der Einsicht gelangen, daß jeder dieser ... Elfen ... möglicherweise einen guten Kern haben könnte. Ein kurzes Zögern, ein zugewandter Rücken im falschen Moment, könnten sie ihr Leben kosten.
So sehr ich die Lage eures Freundes bedaure,  und glaubt mir, ich verstehe seine Situation besser als ihr denkt, aber unter keinen Umständen werde ich unsere Schüler in Gefahr bringen, so gerne ich euch den Gefallen auch tun würde..
*eindringlich*"Es tut mir ehrlich leid, aber hier muß ich zuerst an die denken, für deren Zukunft ich in gewisser Weise mit verantwortlich bin"

[Bardin Tara]

Taras Blick wird traurig.

"Ich kann euch verstehen Andariel, denn auch mir liegt die Zukunft am Herzen von jenen, für die ich mich verantwortlich fühle, und dazu gehört diese eine Person.... mein Wunsch ist es einen Ort zu finden, wo jene, die da draußen gejagt und verfolgt werden, für einen Augenblick Ruhe finden in dieser Welt, zu Atem kommen und sich darüber bewußt werden, dass sie nicht alleine sind, wenn sie sich ihre Freundschaften verdient haben."

Sie schaut zu Boden, redet weiter.
"Ich hatte vor vier Jahren all meine Hoffnungen in Amonlonde gelegt. Orks sind da angesehen, selbt einen Nekromanten haben wir bei uns, das Land packtiert mit Wolsmenschen und setzt sich ihnen völlig aus, doch ein einziger Drow ist eine Bedrohung. Dies ist nicht mehr meine Welt und auch hier werde ich nur Gast bleiben."

Sie nickt Andariel zu.
"Ich danke euch für Eure Bereitschaft, dass ich hier an dem Leben der Akademie und am Wissensaustausch teilnehmen darf."

Dann dreht sie sich um und verlässt das Büro. Ihr Schritte leiten sie zum "Haller"