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Autor Thema: Silbertor, im Innenhof beim Morgenappell  (Gelesen 2772 mal)
Sarah
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« am: 07. Oktober 2006, 22:21:46 »

Am nächsten Morgen noch eine Stunde vor Sonnenaufgang sind alle Soldaten aus Silbertor im Innenhof angetreten. Sarah hatte vorher noch lange und ernst mit Rani geredet, eigentlich passte das gar nicht zu der fröhlichen Tempeltänzerin, aber Sarah war froh, jemanden zum Reden da zu haben.

Jetzt tritt sie aus ihren Räumen heraus in die kühle Morgenluft und mustert ihre Soldaten. Ihr Blick fällt auch auf Fisken, der flankiert von zwei Wachen separat steht. Nervös ist er, das sieht sie ihm an. Auch wenn er sich betont gerade hält und seinen üblichen, leicht spöttischen Gesichtsausdruck zur Schau trägt.

Sie wendet sich zu ihrem Trupp und hält eine kurze einführende Rede, die sie aber betont knapp hält. Dann rollt sie die Blätter auseinander; diese Blätter, die sie fast die ganze Nachtruhe gekostet hatten. Mit lauter und fester Stimme fängt sie an und verliest das Urteil, wie gestern angekündigt:

"Kraft des mir durch den Hohen Rat zu Tharemis übertragenen Amtes als Wölfin in Silbertor spreche ich im Namen der Armee zu Condra folgendes Urteil:

Der wegen Verrates angeklagte Soldat Fisken wird freigesprochen.

Urteilsbegründung:
Ein Verrat im Sinne des Gesetzes wird folgendermaßen definiert:
Einen Verrat begeht ein Condrianischer Soldat dann, wenn er (…) vorsätzlich mit einer gegen den Vorgesetzten im Dienste, gegen die Armee Condras, gegen das Land Condra und/oder gegen die Gesetze des Ewigen agierenden Partei zusammenarbeitet.

Fisken war zum Tatzeitpunkt Condrianischer Soldat, er stand seit einem Jahr im Sold der Condrianischen Armee. Somit ist dieser Tatbestand erfüllt.

Freiherr Ohnsorg aus Tibur erfüllt als „agierende Partei“ die Voraussetzungen des Gesetzes in mehrfachem Sinne. Zum Einen hat er während unserer Anwesenheit auf seiner Burg mehrfach den Anwesenden geschadet. Da ich als Fiskens Wölfin ebenfalls zu den Anwesenden gehörte - und vom Hohen Rate nach Grenzbrueck entsandt war - , ist der Tatbestand des „gegen den Vorgesetzten im Dienste Arbeitens“ erfüllt. Zudem handelte es sich bei dem Freiherrn um einen Paktierer des Dämonen Morbus, womit auch der Tatbestand des Agierens gegen die Gesetze des Ewigen erfüllt wird.

Der Soldat Fisken hat im Laufe unserer Anwesenheit auf der Burg dem Freiherrn Ohnsorg Loyalität versprochen und diese auch gehalten. Er hat sich als Leibwächter des Freiherrn verdingt und war währenddessen für jegliche Befehle meinerseits nicht zugänglich. Dadurch wird der Tatbestand des Zusammenarbeitens i.S.d. Gesetzes ebenfalls erfüllt.

Entlastend ist jedoch anzuführen, dass Fisken nicht freiwillig die Aufgaben als Leibwächter angenommen hat. Vielmehr handelte er unter einem fremden Zwang, analog einer Beeinflussung bzw. Beherrschung durch Magie. Bereits während seiner Leibwächterzeit war für verschiedene Zeugen – unter anderem für mich selber und für den ehemaligen Sturmfalken Kaja Schattenlauf – ersichtlich, dass Fisken nur widerwillig Befehle befolgte, die einen direkten Schaden seiner Kameraden zur Folge hätten haben können und dass sein Kampf gegen diesen inneren Zwist deutlich erkennbar war. Eine tatsächliche magische oder sonstige – z.B. alchemische – Beeinflussung kann zwar nicht nachgewiesen werden, da eine Untersuchung des Angeklagten mangels Gelegenheit nicht erfolgt ist, wird aber durch das Gericht aufgrund der gezeigten Reaktionen des Angeklagen als gegeben vorausgesetzt.

Somit war ein Vorsatz seines Handelns nicht gegeben. Der Tatbestand des Verrates impliziert aber, dass der Handelnde vorsätzlich, d.h. mit Wissen und Wollen der Folgen seiner Tat, handelt.

Der Tatbestand des Verrates in seiner Gesamtheit wird also nicht erfüllt. Der Angeklagte ist somit freizusprechen.


(gezeichnet und gesiegelt durch Sarah Kupferschläger)"

Die Wölfin lässt die Hände sinken und schaut zunächst Fisken in die Augen, ernst ist ihr Blick, und der Soldat merkt, dass die Sache zwar hiermit offiziell vom Tisch, die gesamte Angelegenheit allerdings wohl noch nicht ausgestanden ist.

Sie reicht das Urteil an Silke weiter, die die Anklage an der Türe der Wachstube durch das Urteil ersetzt.

Sarah gibt daraufhin noch die Tagesbefehle aus und lässt die Soldaten wegtreten.
"Fisken in mein Zimmer!"
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Rhoderan
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« Antworten #1 am: 11. Oktober 2006, 01:29:09 »

Einen langen Moment herrscht Schweigen auf dem Innenhof. Die meisten Soldaten scheinen noch damit beschäfftigt zu sein herauszufinden was eigentlich grade passiert ist. Die meisten, unter ihnen anscheinend Fisken, haben wohl ab dem Pasus ".... ist freigesprochen." ein wenig dne Anschluss an den Vortrag des Wolfs verloren. Besonders Merrick schaut als hätte man ihm grade mit einem Hinkelstein geschlagen; zweimal.

Nach Sarahs letzem Befehl scheint Fisken einen kurzenm Augenblick zu zögern als wollte er etwas dummes sagen, aber ein ihm gnädiger Gedanke scheint ihn davon abzuhalten.

"Aye Wolf!"

Er macht einen Schritt nach vorne und lässt mit einer wegwerfenden Geste die ihn flankierenden Wachen hinter sich zurück. Dann folgt er Sarah.

In ihrem Raum angekommen schliesst er die Türe hinter ihnen und schaut Sarah an, lächelnd, den Kopf leicht schief gelegt.

"Agierende Partei??? Ich hatte bisher eigentlich immer ein gutes Verhältniss zu Worten, einige von ihnen mag ich sogar richtig. Aber jetzt wo ich weiss zu was sie fähig sind..."
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Sarah
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« Antworten #2 am: 11. Oktober 2006, 08:59:41 »

Sarah grinst zurück. "Tja, Du kannst vielleicht gut Geschichten erzählen, ich muss Gesetzestexte auslegen können. Das ist ein Unterschied... Definitionen, Subsumtionen und was es da nicht noch alles gibt. *Sie wird wieder ernst * Und wenn ich verständlich gesprochen hätte, hätte das nur unnütze - und vielleicht auch schädliche - Fragen aufgeworfen. Es war so schon schwer genug, ein Schlupfloch zu finden."

Die Wölfin wartet ab, scheint eine Erwiderung Fiskens zu erwarten...
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Rhoderan
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« Antworten #3 am: 11. Oktober 2006, 13:35:24 »

Fisken schaut Sarah besorgt an.

"naja Fragen wirds auch so ne Menge geben. besonders von deinen lieben Freunden aus der ACHT. meinst du nicht dass denen das etwas seltsam vorkommen wird, wenn ich frei und lebendig bin?

Die Jungs hier werden sich ihr eigenes kleines Märchen machen was eigentlich genau passiert ist, das geht schon in Ordnung, aber die die dabei waren..."
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Sarah
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« Antworten #4 am: 11. Oktober 2006, 16:54:51 »

Während Fisken redet, schenkt Sarah aus einem Krug eine dampfende Flüssigkeit in zwei Becher. Der Geruch von frisch aufgebrühtem, starkem Kaffee erfüllt den Raum. Sie nimmt am Tisch Platz und bietet Fisken ebenfalls einen Stuhl an. Sobald er sich gesetzt hat, antwortet sie:
"Also, mit Victor habe ich gesprochen, das sollte kein Problem sein. Mandrion interessiert sich nicht für solche Dinge, ebensowenig wie Florian Phönixflug.
Ich habe bereits eine Abschrift und einen Brief verfasst, an Yanus und Lix gerichtet. Die Depesche geht heute noch raus. Yanus stellt garantiert kein Problem dar, das ist sicher. Auf Lix kann man sich ebenfalls verlassen. Ayla ist der einzige Schwachpunkt, wobei da die Frage ist, ob sie glaubwürdiger scheint als die Anderen, wenn nur sie eine abweichende Geschichte erzählt... Aber ich werde versuchen, auch bei ihr etwas zu erreichen... Ich hab da schon eine Idee...
Naja, und Kaja... zunächst einmal ist er nicht da, und auf ihn können wir uns diesbezüglich ebenfalls verlassen.
Siehst Du das irgendwo anders? Hast Du bei einem von ihnen Bedenken?"
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Rhoderan
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« Antworten #5 am: 12. Oktober 2006, 01:55:05 »

Fisken setzt sich und greift einen der Becher. Er geniesst einen kurzen Moment den aufsteigenden Duft und wärmt seine Hände an dem Becher.

"Hast du wahrscheinlich recht, und wenn jemand Ärger machen will soll er sich an mich persönlich wenden.

War dass dann alles weswegen du mich hierhin zitiert hast?"
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Sarah
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« Antworten #6 am: 12. Oktober 2006, 06:34:48 »

Sarah zieht die Augenbrauen hoch. Dann schüttelt sie den Kopf und nimmt einen Schluck aus ihrem Becher.

"Nein, das ist noch nicht alles... Wir müssen noch etwas anderes klären.

Ich denke, Dir ist klar, dass mit dem Freispruch die Angelegenheit nicht gegessen ist... Ich muss... muss mich auf meine Leute verlassen können - in jeder Situation. Und ehe ich Dich wieder auf die Rekruten loslassen kann, wirst Du mir beweisen müssen, dass das bei Dir so ist. Ich werde Dich Boran zuweisen (OOC: Das ist der Soldat, der mit der Pflege und dem Einsatz der Pferde und Spürhunde betraut ist *gg*). Ich denke, bei ihm kannst Du viel lernen. Und bei seinen Schützlingen auch..." Sarah schaut Fisken ernst an, sie scheint das nicht als Witz zu meinen...
"Silva hat gerade einen neuen Wurf bekommen und ich möchte in sechs Monaten schauen, was die Welpen gelernt haben. Und Donas, dieses verdammte schwarze Ungetüm, hat in unserer Abwesenheit jeden abgeworfen, der versucht hat, ihn zu reiten. An den Wachdiensten wirst Du natürlich weiterhin teilnehmen. Du siehst, genug zu tun für Dich." Sarah lehnt sich zurück, nimmt von dem Becher einen Schluck und mustert Fisken, um zu schauen, wie er die Neuigkeiten aufnimmt.
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« Antworten #7 am: 12. Oktober 2006, 12:02:02 »

Fisken schaut seinen Kaffee an.

"Klingt fair.
Hunde, ja? Gut, ich glaube ich mag Hunde. Und Pferde sind auch in Ordnung.
Und bei Licht betrachtet ist Stalldienst wohl nicht schlechter als Windelnwechseln bei Rekruten. Pferdeäpfel sind zumindest handlicher."
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Sarah
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« Antworten #8 am: 12. Oktober 2006, 12:59:17 »

Sarah scheint kurz verdutzt über Fiskens Reaktion.

"Gut, das ging ja schnell... Falls Du noch Fragen hast, dann komm zu mir. Ansonsten... *sie weist an die Wand hinter Fisken* da sind Deine Waffen, bring sie am besten in Dein Quartier und dann meld Dich im Stall. Boran wartet schon auf Dich."

Damit entlässt Sarah ihren Soldaten und wendet sich dem routinemäßigen Tagesablauf zu...
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