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Autor Thema: Auf hoher See  (Gelesen 1709 mal)
Rhoderan
Fahrbimbo
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« am: 12. Mai 2005, 17:01:42 »

"Maratha, Herrin des Meeres und des Windes, Beschützerin derer, die ihr Heil in deine Hände legen stehe uns bei."

Wo begann das Meer und wo endete der Himmel?

Blau in Blau mischten sich beide am Horizont und einzig das einsam da liegende Schiff schien den Unterschied zu machen.
Die Segel hingen schlaff herab und fast keine Bewegung war auf dem Deck zu sehen. Einsam wie das Schiff auf dem windstillen Ozean sass Marius in der Offiziersmesse. Der Kapitän hatte den Priester alleine hier gelassen. Alleine mit der bitteren Fracht, die er in die Heimat bringen musste.

Doch ihre letzte Reise stand wohl unter keinem guten Stern, denn seit zwei Tagen herrschte Flaute und sie kamen nicht voran.

"Anatha, Herrin des Wissens und der Wege, Beschützerin derer, die auf deinen Pfaden gehen, steh uns bei"

Die Perlen der Gebetskette glitten weiter durch seine Finger und seine Lippen sprachen die Anrufungen an die sieben Schwestern nun schon seit vielen Stunden, ungewiss wie lange seine Reise noch dauern mochte.
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Ich bin zu alt um jung zu sterben.
Ayla
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Oh schau mal ein Schmetterling!


« Antworten #1 am: 13. Mai 2005, 01:06:19 »

Die Bewegungen des Meeres waren ruhig und gleichmäßig. Auf dem Achterdeck lehnte Ayla an der Reling. Ihre Blicke waren in die Ferne gerichtet. Ganz weit im Westen war eine Wolke am Himmel zu sehen. Aber auch diese schien sich nur sehr langsam ihrem Ziel entgegen zu bewegen.

Irgendwann würde die Küste Condras dort zu sehen sein. Viele würden dort warten. Warten auf Kunde aus fernen Ländern. Warten auf Erzählungen. Warten auf die Rückkehr der Reisenden aus Grenzbrück. Warten auf einen Bericht der Ereignisse.

Doch Ayla wollte ihre Gedanken nicht in diese Richtung lenken, enthielten sie doch eine so schmerzliche Erinnerung. Deswegen war die Wolke das einzige was ihre Gedenken erfühlte.
Und das Erreichen des Landes war nur ein dunkler Schatten der bedrohlich am Rande ihrer Wahrnehmung lauerte.
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Rhoderan
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« Antworten #2 am: 13. Mai 2005, 12:10:25 »

Der Abend kam und mit ihm der Wind.
Doch war der Wind nicht alleine.

Der Regen schlug wie mit Peitschen auf das Hauptdeck ein. Blitze erhellten für Sekunden die Gestalten die dort standen. Die Wellen warfen das Schiff hin und her. Der Steuermann verliess sich nur noch auf sein Gefühl und sein Glück um sie alle am Leben zu halten.

Die Tür zur Offiziersmesse schlug auf, kalter Regen und Donner kamen herein bis der Kapitain die Tür hinter sich schloss.
"Nun Vater, ihr solltet besser für die Lebenden noch ein paar Gebete übrig behalten. Da draussen tobt das übelste Unwetter in das dieses Schiff bisher geraten ist. und nur die Schwesterrn wissen ob unser Kiel das aushält."
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Rhoderan
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« Antworten #3 am: 18. Mai 2005, 00:51:51 »

Hoffnungslos schlug die Schiffsglocke gegen den Strum an. Die wenigen, die noch an Deck aushielten suchten verzweifelt nach rettendem Ufer am Horizont.

Marius und der Kapitain zuckten beide zusammen als schwerer Donner gegen die Schiffswand schlug.
Der Kapitain erschrack als er das schreckliche Geräusch von berstendem Holz erkannte, welches sich mit dem Donner mischte
"Verflucht. Das klingt als wäre ein Mast geborsten." Er stürmte hinaus, der Priester dicht hinter ihm. Beruhigt erkannte er, dass sein Schiff noch an einem Stück war, als ein Ruf vom Steuermann kam.
"Land! Land in Sicht! Dort! Steuerbord Voraus! Dort ist Licht."

Der Kapitain blickte an die Stelle, auf die sein Steuermann zeigte und tatsächlich dort war ein helles Lcht zu sehen. noch etwas entfernt aber nahe genug, als dass sie es erreichen könnten bevor der Sturm sie in die Teife reissen würde.

"Halt drauf zu und bring uns endlich raus aus diesem Unwetter!" rief er.
Marius war inzwischen neben ihm angelangt und schaute ebenfalls auf das Rettung verheissende Licht. Mit aller Kraft hielt er sich an der Reling fest.
"Aber was kann das sein? Nektor sollte noch wenigstens einen Tag entfernt sein. Kann es sein, das uns der Sturm soweit nach Norden getragen hat?"

"Ich weiss selbst nicht was für ein Licht uns da scheint, aber Hauptsache es führt uns an Land. Alles andere können wir später klären."
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Rhoderan
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« Antworten #4 am: 18. Mai 2005, 01:56:12 »

Die Wut des Sturmes ebbte langsam ab, das Schlimmste lag wohl hinter ihnen. Mit schwerer Schlagseite und viel zu tief im Wasser liegend stampfte die Kira nun auf das unbekannte Feuer zu, in der Hoffnung auf rettendes Ufer.
Der ferne Himmel begann unwirklich zu glimmen, als sie in den ersten Momenten des jungen Tages auf den Hafen von Schieferkant zuhielten.

Je näher sie kamen umso mehr Feuer wurden entzündet, mit deren Hilfe der müde Steuermann sie bis an die Mauer heran brachte.
Entkräftet brach er zusammen als er die Rufe vom Land hörte und sah, wie sein Schiff vertäut wurde.

Der Kapitain kam zu ihm nahm seinen Freund vom Boden auf und trug ihn in die Kabine. Er lächelte als er die glücklichen Gesichter der Mannschaft sah, die dankbar waren, dass er sie durch diesen Sturm geführt hatte.
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