Rikas Zimmer

[Rika]

Es ist ein grauer Nachmittag an einem erstaunlich ruhigen Tag in Silbertor, als ein vorbeieilendes Küken verwundert stehen bleibt. Im Zimmer der Feldscherin scheint sich ein Sturm zusammenzubrauen, ausgelöst von der Bewohnerin des Raumes.

Durch die Ritzen und Öffnungen der Holztür tönen die Fetzen des Gesprächs auf den Flur.

"...nach deinem V-Verschwinden...mir Sorgen gemacht..."

Auf den harschen Ton erfolgt die Antwort so leise das lediglich ein Murmeln durch die Tür vernehmbar ist. Die Antwort scheint jedoch eher auf Taube Ohren zu stoßen, denn kurz darauf geht die Tirade weiter.

"...und dann kommst du wieder und...Erklärung dafür....w-wie ein Idiot...

Nach einem krachenden Geräusch und einem scheinbar dazugehörigen empörten Ausruf, nimmt das lauschende Küken die Beine in die Hand und macht sich auf, ein wenig Luft zwischen sich und diesen unheilvollen Raum zu bringen.

Erst als der eher unfreiwillige Zuhörer schon weit fort ist, öffnet sich die Tür und entlässt eine junge Frau welche sich eiligst von dannen macht. 

[Tmas]

Ein paar Minuten später hat sich in sicherer Entfernung bereits ein neugieriges Trüppchen Küken angesammelt. Nach längerem Getuschel gibt es ein kleines Handgemenge und Tmas wird von mehreren Händen Richtung Rikas Zimmer gedrückt.
"Is ja gut, ich geh ja schon!" Tmas zieht sich seine Stiefel aus und schleicht zur Zimmertüre. Dort angekommen, die Stiefel in der rechten, fischt er aus einer seiner vielen Taschen einen eigenartigen kleinen Gegenstand welcher ausschaut wie eine Mischung aus einer Pfeife und einer Schnabeltasse. "Na mal hören was da los ist...", gespannt hält er sich ein Ende ans Ohr, das andere presst er gegen die Türe.

[Rion]

Victor kommt gerade um die Ecke als er Tmas mit der Apperatur sieht. "Ich glaub, ich trau meinen Augen nicht... was tust du da Tmas?! Spannst du etwa Rika hinterher?"

[Tmas]

"AAAAAAAAAAAH!" der Apparat gibt einen schrillen hohen Pfeifton ab. Tmas reibt sich sein Ohr "Granit und Bims, mein Lieblingsohr, das tut doch weh!".
Ein hektisches, sich entfernendes Getrappel am Ende des Flurs zeugt von der überhasteten Flucht der anderen Küken, welche bis dahin noch in neugieriger Erwartung auf Tmas Kundschafterbericht ausgeharrt hatten.
"Na tlol, wruam bin ich eiengtlcih imemr drejingee, der heir in die Scissheee greitetn wrid?", nicht merkend sprachlich in das zwergische verfallen zu sein dreht sich Tmas zu Rion.

[Rika]

Noch während Tmas sein Ohr bedauert öffnet sich die Tür an der er gelauscht hat und Rika tritt heraus. Ihre Augen huschen hastig von dem Küken zu Victor und wieder zurück.

Mit einer ruckartigen Geste zieht sie die Tür so nah es geht hinter sich heran ohne den Platz den sie innehat aufzugeben.

Ihr Gesicht ist leichenblass, die Hand die nicht den Türknauf hält, ist zu einer Faust geballt sodass die Knöchel weiß hervortreten.

Tmas hatte Rika (aufgrund ihrer vorherigen Zusammenstöße) schon mehr als einmal wütend gesehen, dieses Mal schien er jedoch deutlich zu weit gegangen zu sein.

Ihre Stimme klingt ruhig, allerdings wenig gefasst, als sie ihm in die Augen blickt und beinahe flüsternd das Wort an ihn richtet: "Verschwinde Tmas..."

[Tmas]

Tmas weicht jäh vor der zornigen und leichenblassen Feldscherin zurück, immer noch halb taub auf den Ohren. "WAAS? DAS GEBINDE WIRD NASS?"

[Rika]

Ohne ein weiteres Wort an das Küken zu verlieren, verschwindet die Feldscherin wieder hinter der Tür, welche sich leise schließt.

[Rion]

Viktor klopft Tmas sanft auf die Schulter. "Ich weiß, Rika ist schon ein Prachtweib. Aber wenn du Ihre Aufmerksamkeit erregen willst, solltest du andere Wege gehen. Ich werde dir einen Rat geben. Versuche es lieber mit Blumen oder Gebäck. Oder ein kleines Liedchen."

[Tmas]

Tmas drückt sich seinen kleinen linken Finger ins Ohr, klemmt sich die ausgezogenen Stiefel zwischen die Beine und seine Nase mit der nun freigewordenen rechten Hand zu. Dann presst er Luft durch die Nase und erzeugt Töne die dem kläglichen Geheul eines Welpen nahekommen.
Zwischendurch schnappt er kurz nach Atem und verfolgt Victors Ansprache mit einem Auge bzw. einem halben Ohr: "ich... ei ... Rat geben... umen im Gep...li..chen..."

Mit einem sehr verwirrten Ausdruck im Gesicht schaut der Rekrut den ihn um 2 Köpfe überragenden Victor an.
"Häääh? Du willst mit mir ein BAD nehmen? Natürlich habe ich Runen im Gepäck, aber die leihe ich Dir sicher nicht! Also sowas... pfffffffft!"

Noch mit den Stiefeln zwischen den Beinen eingeklemmt macht Tmas auf dem Absatz kehrt und watschelt unbeholfen zurück zum Schlafsaal der Küken, die eine Hand an der Nase, die andere am Ohr.