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Autor Thema: Irgendwo in der Nähe der Quelle des Dunkelbach  (Gelesen 1205 mal)
Poikilotherm
Gast
« am: 24. September 2008, 10:04:22 »

Nachdem Asgaroth Zwiesel und Zange von Tileam aus über die Moore an den vereinbarten Zielpunkt gebracht hat, ist er an die Quelle des Dunkelbach gewandert. Auf dem Weg dorthin war ihm niemand begegnet den er kannte, auch wenn einige Bauern ihn schräg angeschaut haben - die Nachricht von der Zerstörung von Port Wolfslauf vor ein paar Wochen ist längst auch in den letzten Winkel von Condra gezogen.

"Was tue ich eigentlich hier?" fragt sich Asgaroth - doch eigentlich weiss er die Antwort schon. Er hat es Jelena in Engonien bereits gesagt - Antworten. Antworten auf die Fragen die sein Wesen umtreiben. Die Frage nach der Schuld, nach dem Blut an seinen Händen, nach der Billigung des Ewigen, nach der Gnade seiner Töchter für das, was er getan hat und nicht getan hat.
Vor einiger Zeit hatte er davon gehört das die Priester am Dunkelbach bis zum Dunkelsee pilgern um Antworten zu bekommen - wonach sie suchten wusste er nicht. Aber vielleicht würde es ja ihm helfen. Ausserdem konnte er so recht einfach zum Goldkrug gelangen - immerhin musste er immer noch Sarah die Nachricht von Sir Robert übergeben.

Als er das sprudelnde Quell vor sich sah, sank er in die Knie, legte Bogen, Schwert und Pfeile neben sich, nahm sein Medaillion in beide Hände, schloss die Augen und begann zu beten.

"Nichts auf der Welt ist nachgiebiger und schwächer als Wasser. Doch gibt es nichts Besseres, um das Feste und Starke anzugreifen. In der Tat, es gibt nichts, das seinen Platz einnehmen könnte. Das Schwache kann das Starke besiegen. Das Zarte kann das Starre bezwingen. Es gibt niemanden in der Welt, der das nicht weiß. Laudate Hydracor."

Immer noch knieden dachte er über das nach, was diese Worte, die jedes Kind in Condra kannte ihm sagen sollten. Da ihm aber nichts besseres einfiel, öffnete er die Augen und erhob sich von dem weichen Moosbett.

Sein Schwert schob er zurück in die Scheide, den Köcher auf den Rücken und den Bogen über die Schulter ging er los - immer dem Dunkelbach folgend und darüber rätselnd, ob vielleicht diese heiligen Worten der Schlüssel zu seinen Antworten waren. Vielleicht hätte er doch in den Tempel gehen sollen. Aber die Priester dort...
Er war sich nicht sicher ob sie ihn überhaupt verstehen würden. Jelena wusste, was er meinte - aber eine Antwort hatte sie ihm auch nicht geben können. Jedenfalls keine mit der er zufrieden war - einfach nur aufzugeben und all das beiseite zu drängen war vielleicht eine kurzzeitige Lösung. Aber wenn es das war, was Jelena so ernst, müde und vielleicht ein wenig verbittert gemacht hatte, wollte er nicht diesen Weg einschlagen.
Aber auch der Weg den Lix eingeschlagen hatte, den Weg des Zorns, den Weg Furathas konnte doch nicht alles sein. War der Zorn nicht heiß wie das Feuer? Und war nicht das Feuer eigentlich das Gegenteil von Wasser? Und das sollte doch nicht der alleinige Weg sein? Gerechter Zorn, ja. Aber wo hörte das auf und wo wurde es Unrecht?

Vielleicht konnte Maratha, die, die bisher immer eine schützende Hand über ihn gelegt hatte, oder der ewige nachtblaue Drache ihm einen Hinweis geben. Er hoffte es inständig, denn während er darüber grübelte, was er tun sollte, stand die 6te immer noch in Condra. Was sie wohl tun würden? Was wohl mit Rabenmund war?

Nebel zog auf, als er in die beginnende Dämmerung hineinschritt. Kalt war es geworden. Der Winter würde sicherlich bald Einzug halten....
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