Konzilssitzung

[Maria]

In dem kleinen Raum mit dem runden Tisch sitzt an diesem trüben Frühsommertag nur Andariel Dagonett. Neben ihm lehnt sein Stab.

Andariel wirkt müde. Oder ist es nur Anspannung?

Ein Lufthauch und ein Klingeln wie von Messingglöckchen kündigen Horki an.

"Eure Eminenzichkeit, Magister Dagonett. Die Magistra Kurrendis ist im Bad."

Nachdem er einen Blick aus Andariels Augen auffängt, beeilt sich der Kobold hinzuzufügen:

"Ihr geht es gar nicht gut. Und ihre Kleider waren überall blutig, obwohl sie keine Wunden hat. Soll ich Lix für sie rufen oder zuerst die anderen Hausleiter?"

[Andariel]

*Brütend sitzt der Magister  an der großen runden Tafel, mit dem Rücken zur Tür. Als Horki erscheint wird er kaum zur Kenntnis genommen (Abgesehen von dem Stirnrunzeln bei der "Eminenzlichkeit"...)
Erst bei der Erwähnun des Blutes fährt er plötzlich herum und packt Horki am Schlawittchen. Sein Blick bohrt sich brennend in den des ziemlich erschreckten Horki*

"Was hast du gerade gesagt? Blut?"

"Ja, gnädigliche Prytanität, sie stand da so im Bad und hat versucht es sich abzuwaschen, sie war voll bis oben hin. Und sie war so komisch, hat überhaupt nicht mit mir geredet oder mich angeguckt, obwohl ich doch direkt vor ihr stand und so... also...Könntet ihr vielleicht..."

*Horki versucht die Hand des Magisters , der jetzt nachdenklich ins Leere starrt, von seinem Kragen zu lösen.
Magister Dagonett denkt noch einige Sekunden nach, dann läßt er Horki wie in Trance los*

"Bring die Prima zu mir... sofort". *Die leise Stimme schneidet plötzlich wie eine Klinge durch den Raum.

Zum wahrscheinlich ersten Mal seit er die Akademie betreten hat fragt Horki weder nach noch macht er irgendeinen Kommentar. Selbst er erkennt, wie dünn das Eis ist auf dem er sich gerade bewegt. Ohne ein Wort verschwindet er in einer Wolke aus blauem Dunst*

*Der Magister geht zur Tür, öffnet sie und spricht mit den Gardisten dahinter. Die zucken zusammen als der Magister sie anfährt:*

"Ihr beide!  Geht sofort zum Badehaus und bezieht Posten vor der Tür. Niemand, hört ihr; Niemand wird dieses Haus betreten oder verlassen solange nicht ich persönlich etwas anderes anordne. Das gilt auch für jeden anderen Prytanus, habe ich mich da deutlich ausgedrückt?"

*Die Gardisten zögern erst, doch einen kurzen brennenden Blick später salutieren sie, auch wenn sie anscheinend keine Ahnung haben was in ihn gefahren ist. Als sie schon fast den Flur hinunter sind ruft der Magister ihnen hinterher:*

"Und nehmt ein ein langes Wollgewand mit!"

*Dann dreht er sich um und betritt wieder den Saal*




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[Lix]

*An der Decke des Saals bildet sich eine nervös-gelbliche Rauchwolke. Kurz darauf fällt ein Schuh aus der Wolke, gefolgt von einem kurzen Schrei und einer halb in ihrem offiziellen Kleid steckenden Lix*

"Au! Horki du.... Depp!
Magister Dagonett, was ist passiert? Horki hat ganz entsetzliche Andeutungen gemacht, was ist mit Magistra Kurrendis? Es ist doch nicht etwa wegen ...IHM?

*Sie richtet sich aus dem Kleiderhaufen auf und versucht, gleichzeitig ihr Kleid zu schnüren und sich den Schuh anzuziehen, während sie Andariel verwirrt und sehr besorgt ansieht.*

[Andariel]

*Magister Dagonett tritt gerade durch die Tür, zieht eine Augenbraue hoch und sieht Lix einen Moment an*

"Dies hier ist eine ernste Angelegenheit, also bitte, bemüht euch um etwas Würde."

*Geht an ihr vorbei , ohne sich um ihren desolaten Status zu kümmern und setzt sich an seinen Platz an der großen Tafel*

"Hört zu: Ihr habt von Magistra Kurrendis` Zustand gehört. Dabei handelt es sich so wie es scheint um eine Art "Strafe", für die" *er zögert kurz* "Ereignisse im Steinbruch...
Die Frage von wem kann ich euch erst beantworten, wenn ich mich um einige Dinge gekümmert habe; verschont mich also damit.
Und ja, in letzter Konsequenz geht es um IHN, ich werde mich persönlich um die Klärung dieser Sache kümmern, aber jetzt muß geklärt werden, wie wir mit der jetztigen Situation verfahren.
Der Rat verlangt uns alle, oder zumindest die Prytanii innerhalb einer Stunde zu sehen. Jetzt haben wir vielleicht noch 50 minuten. Ganz besonders legen sie Wert darauf, Magistra Kurrendis zu sehen. Die anderen Hausleiter werden in den nächsten minuten eintreffen.
Ich habe vor, ihnen von den erweiterten Hintergründen nichts zu erzählen, sondern nur von der Vorladung und Jashmes Zustand. Sie selbst würde ich lieber hier lassen, unabhängig was der Rat davon hält, zumindest bis ich näheres weiß.

*er nimmt ein Stück pergament aus seiner Tassche und schreibt etwas auf*

"Ihr werdet euch jetzt ins Bad begeben und versuchen Jashmes Zustand zu beheben und sie Standesgemäß einzukleiden. Nehmt das hier und gebt es den Wachen vor der Tür"´.  

Und jetzt los!"

[Lix]

*Als Andariel den Steinbruch erwähnt, wird Lix sehr bleich. Fahrig richtet sie ihre Kleidung, während sie Andariel konzentriert zuhört. Als er geendet hat, nickt sie bloß knapp, schnappt sich den Zettel und rennt aus dem Saal.*

[Jaschme Kurrendis]

Als Jaschme und Lix den Saal betreten, sieht Jaschme sich um, ob Andariel alleine im Raum ist.
Unerwarteterweise stürmt sie beinahe auf ihn zu, packt mit beiden Händen sein Obergewand

"Verdammt Andariel, was war das für ein Dämon, den wir da haben laufen lassen. Wieso kann er das tun? Alpträume würde ich noch verstehen, aber er hat meinen Körper..."

[Andariel]

*Magister Dagonett schrickt aus seinem Grübeln auf, als die beiden durch die Tür gestürmt kommen.
"Jashme, du bist ja wieder..."
Abwehrend hält er eine Hand vor sich während Jashme ihn schon am Kragen packt.*

*Er murmelt ein paar kurze Silben und schlagartig verläßt für einen kurzen Moment jede Kraft ihren Arm. Dann reißt er sich los.*

Mit nur mühsam beherrschter Stimme:

"Beruhige dich gefälligst. So wie es aussieht, ist ER nicht dafür verantwortlich. Jemand anderes mischt sich da ein."

*zweifelnd sieht er sie an, ganz so als ob er einschätzen wollte wie sehr sie wieder Herrin ihrer Selbst ist. Dann senkt sich sein Blick und er murmelt leise, wie zu sich selbst:*

"Es tut mir leid, ich hätte niemals zulassen sollen das du in diesem Kampf mit hineingezogen wirst."
*Er sieht sie wieder an*
"Eben hat mich jemand besucht und mich gewarnt. Wir müssen diese Kreatur, diesen Dämon aufhalten sonst werden noch andere Dinge geschehen.

Aber jetzt haben wir noch ein anderes Problem. Der Rat hat das ganze Konzil zu sich beordert, hörst du? beordert!

*Er faßt sie an den Schulter und blickt ihr fest in die Augen*

"Hör mir gut zu. Sie wollen vor allem dich sehen, verstehst du?
Ich weiß nicht was genau du getan hast, aber ich fürchte es hat damit etwas zu tun. Das Konzil wird in wenigen Minuten zusammenkommen damit ich jeden informieren kann. Wir haben nur noch etwas über eine halbe Stunde Zeit um auf der Ratsburg zu erscheinen.
Ich weiß das alles muß fürchterlich sein, ich weiß das besser als alle anderen, aber wir müssen klären wie wir jetzt weiter vorgehen.
Es tut mir leid, aber wir, und damit meine ich das gesamte Konzil, können nicht zulassen das du nach diesen Ereignissen als Freie das Gebäude verläßt."

*Er wendet sich Lix zu*

"Adepta, lauft ins Magazin und sprecht dort mit dem Gardisten Yanus, er soll euch die Reifen geben. Der Mann wird Bescheid wissen.
 
Und jetzt setz dich jashme, und erzähle mir was passiert ist."

[Maria]

Jaschme scheint vor Schreck wie gelähmt. "Rat? Beordert? Die Reifen..?
Aber...?"

Sie lässt Andariels Gewand nicht los, nur ihre Knie sacken leicht zusammen und ihre Arme werden schwach.

Andariel kann sie zu einem Stuhl ziehen.

Als Jaschme beginnt, redet sie ohne Pause.

"zuerst war da dieser traum in dem mich ein mädchen anklagt jemanden nach condra gebracht zu haben ich sei am den tod vieler menschen schuld und ich dachte ich dachte das wäre vielleicht sara die ich aus lodrien mitgenommen hätte aber dann war da dieser zweite traum mit der nekanischen inquisition die den condrianischen rebellen half ich wurde wegen der dämoneninvokation verbrannt von dem kalduteppriester und weil xsjara mich nicht gerettet hat weil ich alle umgebracht habe und dann war da der dritte traum nur es war kein traum sondern es war wirklich ich habe menschen gefoltert und blut und dann ist da das mal auf meiner brust ich habe es lix nicht gezeigt aber es ist da genau wie das blut das blut das blut"

Ihre Augen werden starr und sie lässt Andariel los.

[Andariel]

*Als Jashme anfängt zu erzählen ist sein Gesicht unbewegt, doch während sie erzählt und auf den Stuhl sinkt, mit Tränen in den Augen, wirkt er beinahe mitfühlend.
Ohne sie anzusehen antwortet er.*

"Ich weiß nicht ob ich ich dich hier schützen kann, Jashme. Hier sind Dinge in Bewegung gekommen die ich, die keiner von uns mehr unter Kontrolle hat. "

*Langsam wendet er sich ihr wieder zu. Dann, zögernd, als kämpfe er gegen einen Widerstand an, legt er ihr eine Hand auf die Schulter.*

"Du mußt das nicht alleine durchstehen.

Du hast Freunde die sich darum kümmern werden."

Hör doch. Sie kommen."

*Schritte kommen der eisenbeschlagenen Tür näher*

[Lix]

*Lix schiebt sich vorsichtig durch die Tür, eine kleine Kiste unter dem Arm. Wortlos drückt sie Andariel den Behälter in die Hand und versucht unsichtbar zu werden. Was ihr nicht so richtig gelingt...*

[Andariel]

*Andariel wendet sich Jashme zu und öffnet die kiste. Darin liegen zwei bronzene Armreifen. schmale Runenbänder ziehen sich spiralförmig darum und ein schwaches bläuliches Leuchten geht von ihnen aus.*

"Es muß leider sein"

*sagt er noch als er ihr die Bänder um ihre Handgelenke legt. Ein leises Klicken ertönt als die Fesseln einrasten. Ein Zucken geht durch ihren Körper als die Reifen ihr jegliche magische Kraft aus dm Körper saugen. Ihr schwaches Glimmen wird für einen kurzen moment zu einem bläulichen Fanal, bevor das Licht völlig erlischt.

In diesem Moment wird die Tür aufgestoßen und die drei anderen Hausleiter und der Magister, der bis zur öffentlichen Ernennung das Haus der Luft repräsentiert, betreten den Raum.
Wie vor den Kopf geschlagen bleiben alle bis auf den Zwerg stehen als sie erkennen, was hier gerade geschehen ist. *

"Werte Kollegen, Wir müssen uns über wichtige Dinge unterhalten. Schließt die Tür und nehmt platz."

[Andariel]

*Nicht ganz eine halbe Stunde später öffnet sich das Portal der Konzilskammer und die Führung der Academia Cantus Harmoniae verläßt das Gebäude.
Doch dieses eine mal sind es nicht sechs Gleichgestellte, und jedes der Gesichter in der kleinen Gruppe drückt die Besorgnis darüber aus.
Was haben sie zu erwarten? Jeder hat einen Verdacht, warum der Rat sie zu sich bestellt, doch die meisten wollen es einfach nicht wahr haben. Dutzende von Gesichtern; Schüler, Lehrer selbst die Gardisten starren ihnen hinterher. Verwirrung und Nervosität breiten sich in der Akademie aus als man die Stimmung Prytanii bemerkt.
Vor dem Haupttor wartet schon die Delegation des Rates, und der Aufstieg zur Ratsburg beginnt.

[Andariel]

Nicht einmal zwei Stunden später betreten die Prytanii wieder den Konzilssaal. Niemand sagt ein Wort. Jedem hier im Raum ist klar welche Konsequenzen die Ereignisse haben können die hier in rollen gekommen sind. Die meisten Blicke vermeiden es die beiden leeren Plätze anzustarren. Eine Atmosphäre der Ohnmacht und der Fassungslosigkeit liegt über dem Saal.  Dann beginnen die Diskussionen, die Fragen, die Anschuldigungen. Vielleicht eine Stunde später verlassen die Magister den Raum. Es gibt viel zu tun. So vieles muß vorbereitet werden, wenn diese namenlose Bestie aufgehalten und damit Jashme gerettet oder gerächt werden soll.

Nur Magister Dagonett bleibt am Tisch sitzen, tief in Gedanken verloren. Wie konnte es nur soweit kommen? Wieso? Wieso mußten immer diejenigen leiden, Die ihm Gutes wollten? Das alles mußte beendet werden, hier und jetzt! Und wenn diese Verlorene die Einzige Möglichkeit ist, dann sollte es eben so sein.
Der Haller also...
Aber wie nur dahin gelangen?
Sicher würde der Rat kaum so dumm sein und die Akademie nicht beobachten lassen. Und ebenso sicher wird die Kirche ihre Spione ausgesandt haben, vielleicht sogar ein paar dieser Ordensstraßenräuber. Der Weg über die Straße war also versperrt. Bleibt nur noch der Weg...

Magister Dagonett erhebt sich und verläßt den Saal. An der Tür bleibt er noch einmal kurz stehen und betrachtet die große Tafel. Dieser Tisch, dieser Ort und die Menschen hier haben ihn sehr verändert, vielleicht war es jetzt endlich an der Zeit ein paar Dinge zurückzuzahlen. Dann dreht er sich um und geht die langen Flure hinab zu Jashmes Büro. Die Tür ist noch offen und schnell hat er gefunden was er gesucht hat. Er steckt den kleinen, aus Federn geflochtenen Reif an den Finger und verschließt die Tür. Nur ein paar Worte werden dafür sorgen, daß niemand unbefugt hier Eintritt findet. Schnell geht er weiter, all die kleinen Schleichwege nutzend die in der Akademie verborgen sind. Er könnte es jetzt nicht ertragen von einem Menschen angestarrt, sogar angesprochen zu werden. Nur Minuten später steht er wieder in seinem Büro. Schnell werden noch einige Dinge eingepackt, ein Bündel geschnürt. Selbst seinen Stab nimmt er mit. Die kleine Kiste mit dem seltsamen Metallgebilde steht immer noch auf dem Tisch. Die Kugel ist noch weiter geborsten, doch die schwarzen Schlieren sind verschwunden. Seine Figer gleiten über den Boden der Kiste. Wenn man weiß wie läßt er sich leicht öffnen. Ein silbernes Amulett fällt heraus. Ein Pentagramm ist darauf abgebildet und einige Runen, die nicht in diese Akademie gehören. Es wird ihm keinen großen Schutz gewähren, aber er fühlt sich wohler damit. Er geht zurück in die Halle um mit einem der Bediensteten zu sprechen. Der Mann ist verwirrt, aber er tut was ihm aufgetragen wurde. Nur Minuten später verläßt Magister Dagonett die Akademie auf dem Weg zum =>Haller.