Condra e.V. Forum

Intime Foren => Taverne => Thema gestartet von: Rhoderan am 02. November 2006, 18:30:41



Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Rhoderan am 02. November 2006, 18:30:41
Die Abende werden merklich länger und die Nächte kälter. So dass Arelius Vorliebe für schwere Mäntel nun auch weniger auffällig ist, abgesehen von seinem recht speziellen Unterwams.

Er sitzt im Haller an einem der kleineren Tische und geht bei einem Glas heissen Wein mit Schrott-Pfeffer einen Stapel Briefe und Papiere durch, die Angus ihm zusammen mit dem Wein gebracht hat. Die meisten überfliegt er nur kurz andere versieht er mit Bemerkungen oder verfasst kurze Antworten. Als letztes greift er zu einem edlen Umschlag, aus weißem Paier mit einem schweren Siegel. Den Inhalt dieses Schreibens studiert er ausgesprochen aufmerksam und verwahrt das sauber gefaltete Schreiben sorgfältig in einer Tasche in seinem Wams.
Nachdenklich schaut er hinaus auf den Marktplatz, wo grade die Lampen entzündet werden. Sein Blick bleibt an der Fassade der Buchbinderei hängen und langsam und unbewusst beginnt er zu nicken als hätte er eine Entscheidung getroffen.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 02. November 2006, 19:29:48
Jerexehy überquert den Markt im Schutz des anbrechenden Abends und grüßt den jungen Buschen, der die Lampen anzündet freundlich. Er nickt ihr zu und grinst, als ob sich die beiden bereits kennen.

In einen schwarzen Wollmantel gehüllt betrachtet sie den Himmel und die Sterne, die langsam zwischen den einzelnen Wolkenfetzen sichtbar werden. Sie hält kurz inne, als hätte sie etwas entdeckt und geht langsamer. Kurz vor der Brücke hinüber zum Haller schließlich bleibt sie stehen und betrachtet den Himmel eingehender, als lese sie eine merkwürdige Nachricht.

Schließlich senkt sie den Kopf wieder und setzt ihren Weg mit nachdenklichen Schritten fort. Kurz darauf betritt die Nachtelfe den Haller.

Sie nickt Angus zu und lächelt, dann wendet sie sich einem der kleinen Tische im Erker zu, die Theke im Rücken. Sie legt bedächtig ihren Mantel ab und setzt sich, dann sieht sie sich im Raum nach den anderen Gästen um und legt ein kleines Buch und Schreibgeräte auf den Tisch.
Kurz darauf kommt Angus schon an ihrem Tisch vorbei und stellt ihr einen dampfenden Becher vor die Nase. Met.

"Ah..." sie lächelt und nickt ihm zu. "Danke, Angus."
Er nickt ebenfalls und fast könnte man meinen unter seinem Bart sei auch soetwas wie ein angedeutetes Lächeln sichtbar.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 03. November 2006, 13:14:11
Ardon saß und wartete... so wie ihm geheißen ward.
Er hatte die Zeit des Tages genutzt und sich ein wenig in Tharemis umgeschaut... Schön war es mit seinen Brücken. Nun saß er seit gut zwei Stunden im Haller in dem er auch seine Ruhestätte gemietet hatte. Gewöhnliches Volk kehrte hier ein. "Genauso wie zu Hause." dachte er.
Fast... plötzlich betrat ein Wesen den Raum bei dessen Anblick Ardon dass Blut in den Adern gefror. Schlank von Gestalt und verdeckt durch einen Mantel aber das Gesicht... das Gesicht. Ardon hatte im Krieg seiner Heimat gegen die Verfluchten Wesen der Nacht zwei Brüder verloren und fast hätte sein Volk seinen letzten Atemzug im Buche der Geschichte ausgehaucht.
Was er dort sah konnte nicht sein... aber doch... ein DROW!
Wie konnte das sein? Wusste sein Herr davon? Er würde doch niemals sein Volk in die Hände von Drowpaktierern geben und dem Erzfeind Tür und Tor öffnen. Ardon war verwirrt und ohne dass er etwas dagegen tun konnte senkte sich seine Hand zu dem Dolch welcher an seinem Gürtel saß herab. Er bemerkte nicht dass die Anwesenheit des Drows niemanden störte und er starrte das Wesen welches er für einen Drow hielt offenkundig mit hasserfülltem und zugleich bis auf den Grund seiner Seele erschüttertem Blick an.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 03. November 2006, 14:47:33
Jerexehy nimmt vorsichtig einen Schluck von dem heißen Getränk und wärmt sich die Hände am aufgeheizten Steingut des Bechers. Abwesend streicht sie sich einige lange dunkelviolette und tiefschwarze Haar-Flechten  aus den Gesicht. Ihre Blicke wandern aus dem Fenster. Sie scheint sehr weit fort zu sein mit ihren Gedanken.

Schließlich stellt sie den Becher ab und schlägt eines der Bücher auf, die sie vor sich liegen hat. Kaum hat sie jedoch den ersten Satz gelesen, so scheint es, blickt sie von den Seiten auf, ein altbekanntest Prickeln im Nacken. Das Gefühl beobachtet zu werden.

Und tatsächlich, schräg gegenüber, an einem der größeren Tische, sitzt ein Fremder. Sie denkt eine Weile nach, während sie sein überraschtes, verwirrtes, und auch hasserfülltes Starren mit festem Blick erwidert. Schließlich erinnert sie sich, woher ihr der Anblick bekannt vor kommt. Er ähnelt der Gruppe aus der Nordermark, der sie vor Wochen im Goldkrug begegnete.
Ein offiziellerer Aufzug, vielleicht ein Botschafter?

Sie beobachtet ihn also ihrerseits ein Weile während seine Augen einen immer starreren, unsicheren und wütenderen Ausdruck annehmen. Eine Vielzahl anderer Dinge sind auch darin zu lesen, aber keines der Gefühle ist eindeutig fassbar.

Schließlich scheint sie ihre Musterung abgeschlossen zu haben und nickt ihm freundlich zu. Ihr Blick ist nun fragend und aufmerksam.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 03. November 2006, 17:08:44
War Ardon zuvor verwirrt so muss er nun vollends um seine Fassung ringen.
Dieses Geschöpf schaut ihn an mit dem Gesicht eines Drow... oder vielleicht doch nicht? Die Augen sind anders und die Züge des Gesichtes... auch. Es ist schwer zu erfassen aber in diesem Gesicht fehlt der Hauch der Verderbtheit welcher der dunklen Rasse anhängt durch ihre Jahrhunderte währende Verbundenheit mit Ihren dunklen Göttern. Und dann.. hat es... sie ihm zugenickt und dann auch noch freundlich... wie es scheint, denn ist bei allen Elfenrassen die Gemütsregung schwer vom Antlitz abzulesen so macht es die schwarze Haut dieser Spezies nicht leichter dies zu tun. Ebenso wie sich seine Hand ohne sein zutun zum Dolche geschlichen hatte so umkrampft sie denselben nun kurz um daraufhin matt davon abzugleiten. Er ist sich nicht sicher welchen der tausend Gedanken er fassen soll die durch seinen Kopf schwirren aber die Natur des Menschen welche nun mal von Neugier und Offenheit geprägt ist erlangt instinktiv die Oberhand und er nickt zurück... wenn auch weniger freundlich als vielmehr mit offenkundiger Verwirrtheit.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 03. November 2006, 17:54:25
Ein Ausdruck von Heiterkeit fliegt über das Gesicht der Elfe, vermischt mit einer guten Portion Mitleid wie es scheint. Wenn Ardon aufmerksam ist, wird er das erkennen, denn sie gibt sich keine Mühe es zu verbergen.

Schließlich dann nach einer Ewigkeit, wie es Ardon scheinen mag, deutet Jerexehy mit einer offenen Hand auf den Stuhl ihr gegenüber und sieht ihb fragend an. Die Geste ist eine offene Einladung.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 03. November 2006, 18:02:11
Ardon versucht sich zusammenzunehmen. Das was da über das Gesicht des Wesens huscht sind Gefühle welche kein Drow zu fühlen im Stande ist... wohlgemerkt immer nur dann wenn man die Mimik dieser Rasse recht deutet.
Ardon hat sich nun wieder soweit gesammelt dass auch seine militärische Schulung durchdringt. Er strafft sich, atmet einmal kurz durch und nimmt nun auch wahr, dass keiner der anderen Gäste anstoß an der Anwesenheit des... nun ja... Ihr nimmt. Er entschließt sich die Einladung anzunehmen und begibt sich zu dem Tisch, bleibt jedoch davor stehen und bringt ein so freundlich wie möglich unter den gegebenen Umständen klingendes "Guten Abend" hervor. Da er noch immer sehr unsicher ist und die Narben des Krieges tief sind auf seiner Seele kommt ihm ein etwas undiplomatisches aber aufrichtig gemeintes "Ihr seid also kein Drow, darf ich annehmen?" über die Lippen.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Rhoderan am 03. November 2006, 18:13:45
Angus steht hinter dem Tresen und zapft mit geübter Hand grosse Krüge voll mit dem herben Zwergenbier, das hier in Tharemis nur bei ihm zu bekommen ist. Sein Blick scheint besorgt, mit dem untrüglichen Gespür eines Wirtes hat er wohl, anders als fast alle anderen, mitbekommen, dass die Stimmung eine seltsame Nuance anders geworden ist seit Jerehxy die Schänke betreten hat. Es ist nun schon Jahre her, das die dunkle Elfe das erste mal in die Stadt gekommen ist und Szenen wie diese an der Tagesordnung waren. Erst die klaren Worte der Archontin Wolfslauf hatten damals für Frieden gesorgt. Doch die Archontin war nun  tot und mit ihr vielleicht auch der Schutz der über Jerehxy gewacht hatte.

Naja, das mochte vielleicht draussen auf den Strassen gelten, aber nicht hier in Angus McKenzies Wirtshaus! Solange der Zwerg mit dem flammendroten Bart aufrecht stehen konnte würde es hier vernünftig zugehen.

Mit einem kurzen Winken ruft er Gerrick zu sich, seinen Gehilfen und Partner, der erst seit kurzem wieder in Condra ist.
Die beiden tauschen ein paar kurze Worte und Gerrick greift einen schmierigen Lappen und beginnt nahe der beiden die Tische zu wischen.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 03. November 2006, 18:51:16
Jerexehy erhebt sich als Ardon an ihrem Tisch angelangt und hört ihn an.
"Auch euch einen guten Abend." erwiedert sie freundlich, "Bitte setzt euch doch."

Als Ardon sich zögernd und wie es scheint mit allem, was an Abstand möglich ist gesetzt hat, nimmt auch die Elbe wieder Platz.

Sie schlägt langsam das Buch zu, nicht ohne das Lesezeichen akkurat in die Seite zu legen. Dann sieht sie ihn wieder an und faltet die obsidianschwarzen Hände um ihren Becher, der immer noch wunderbare Wärme ausstrahlt. Die schmalen Findernägel schimmern hellviolett auf dem dunklen Untergrund des Bechers.

"Ich bin keine Drow." sagt sie und die Müdigkeit, mit der sie diesen Satz zum scheinbar millionensten Mal wiederholt bleibt nur mühsam verborgen. "Ich komme vom Volk der Nachtelben und habe mindestens so viel Grund die Dunkelsten zu hassen, wie ihr... und wenn ich eure Reaktionen richtig lese, habt ihr genug Gründe..."

Sie schweigt einen Moment. Ein aufmerksamer Beobachter kann für einen Moment sehen, wie sich hell ihre Fingerknöchel abzeichnen, als bekämpfe sie eine plötzliche Anspannung. Aber der Augenblick verfliegt und sie ist wie der ruhig und spricht leise wie zuvor.

"Habt ihr nichts zu trinken bestellt? Angus ist bekannt für sein Zwergenbier..."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 03. November 2006, 19:19:54
Ardon entspannt sich deutlich, dies erkennt man auch an seiner sich aufhellenden Miene.
"Nun dann nehmt meine tiefste Entschuldigung entgegen das ich Euch dem dunklen Volke für zugehörig hielt. Ardon ist ein Name und ich stamme aus der Nordermark. Ihr müsst wissen dass erst in diesem Sonnenlauf der Krieg welcher unser Volk an den Rande der Zerstörung führte und gegen die Drow ausgefochten wurde für beendet erklärt wurde. Allem anschein nach bin ich aber wohl nicht der erste der Euch verwechselt. Nochmals bitte ich hierfür um Entschuldigung. Ich bin nicht vertraut mit den hiesigen Sitten und Einwohnern, den ich bin zum ersten mal in diesen Landen und... so möchte ich hinzufügen... ich habe auch persönliche Verluste während des Krieges hinnehmen müssen. Ich komme aber nun gern Eurem Vorschlag nach."
Ardon wendet sich dem Gehilfen zu und sagt.
"Ich möchte Eure fürsorgliche Pflege welche ihr diesem Tisch nun seit geraumer Zeit zukommen lasst ungern unterbrechen..." dabei spielt ein Schmunzeln um seine Lippen. "...aber wäret ihr wohl so freundlich mir eines dieser Zwergenbiere zu bringen von denen die Dame, wie ihr wohl unweigerlich mitbekommen habt, sprach?"
Er wendet sich wieder der Elbe zu.
"Elbe sagt ihr... nun gut. Und Euer Name wenn ich fragen darf?"


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Rhoderan am 03. November 2006, 19:31:19
Sichtlich entspannt beendet Gerrick die intensive Holzpolitur. Er nickt Angus kurz zu, welcher ebenfalls die besorgte Miene ablegt und sichtlich froh darüber ist, dass es wohl doch ein ruhiger Abend wird.

Sekunden später ist Gerrick mit einem schäumenden Krug zurück und schenkt Ardon von dem dunklen kernigen Bier ein.

"Nichts für ungut. Nichts gegen euch. Aber wir haben hier schon ein paar üble Schlägereien erlebt und irgendwann weiss man eben die Zeichen zu deuten. Aber wie es aussieht ist ja alles im Lot. Geniesst das Bier, der erste Humpen geht aufs Haus."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 03. November 2006, 20:22:54
Die Elbe seufzt und scheint einen Moment sogar verlegen. "Ich weiß Angus Geduld sehr zu schätzen, wißt ihr...Jeder andere hätte mir nach dem ersten Zwischenfall schon Hausverbot erteilt..."

sie winkt ab, "aber genug davon.
Mein Name ist Jerexehy Tinnusellath. Ich lebe in Condra seit einiger Zeit und nehme eure Entschuldigung gerne an, habt ihr doch allen Grund zu zweifeln nach eurem Krieg. Und mein Anblick ist in Condra duchaus eine Seltenheit. Und auch sonstwo, wie ich hinzufügen muß..." Ein Schatten huscht durch ihre Augen, aber schon nach einem Wimpernschlag ist er wieder verbrorgen.

"Das ihr aus der Nordermark stammt, dachte ich mir schon. Vor einigen Wochen bin ich einer Gruppe aus euren Landen begegnet. Ich glaube euer Fürst Jörn Wulfson war auch unter ihnen. Er lud mich sogar in euer Land ein, aber ich fürchte, bis ich das auf mich nehme wird  noch ein wenig Zeit vergehen. Ihr dürft ihm trotzdem bei eurer Rückkehr meine Grüße übermitteln, wenn ihr glaubt, das es ihn freuen wird."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 03. November 2006, 21:07:27
Ardon verschluckte sich fast als er dies vernahm überspielte es allerdings gekonnt. "Ihr seit dem Fürsten begegnet?" Er biss sich auf die Zunge... das kam etwas zu schnell und überrascht als dass er es hätte überspielen können. Dann muss sie wirklich etwas anderes als ein Drow sein sonst hätte sie diese Begegnung nicht überlebt... die letzten Zweifel verschwanden aus Ardons Herz und Kopf. "Dies muss dann wohl im Goldkrug gewesen sein" fügte er hinzu in der Hoffnung es sei noch rasch genug.
"Und er lud Euch in unser Reich ein? dann solltet ihr Euch vorsehen denn manche werden so reagieren wie ich es tat. Nun aber lasst uns zuerst einmal anstoßen. Skael! UND DANKE AN DEN HERRN WIRT!"
Ardon kannte das Bier welches die Zwerge der Nordermark brauten und war gespannt wie sein Gaumen dieses Gebräu des kleinen Volkes empfinden würde.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 03. November 2006, 21:28:47
...Jerexehy hebt den Becher respektvoll in seine Richtung, vermeidet aber ein zusammenstoßen der Gefäße. Eins der Dinge, mit der sie sich wohl nie anfreunden würde.
"Zum Wohle."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 06. November 2006, 13:41:44
Nachdem beide so eine Weile dasaßen und das Schweigen anfing lästig oder gar peinlich zu werden entschließt Ardon sich die Unterhaltung fortzuführen.
"Erlaubt mir zwei Fragen..." beginnt er.
"Hat mein Fürst irgendetwas erwähnt was von Bedeutung für mich sein könnte da ich nun länger von zu Hause fort bin?"
Er nippt an seinem Becher und streicht sich etwas verlegen über das Kinn
"Und die zweite Frage... wäre... nun etwas persönlicher... ihr braucht nicht zu antworten falls Euch dies zu nahe Tritt... aber... weshalb sieht Euer Volk den Verdammten so ähnlich nach aussen hin... oder besser gesagt... woran kann man Euch unterscheiden? Verzeiht die direkte Nachfrage aber die Neugier treibt meine Zunge..."
Er nimmt einen Schluck des dunklen Bieres welches ihn stark an das Zwergenbier der Feste Hammerfaust in der Heimat erinnert und schaut Jerexehy offen an.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 06. November 2006, 13:50:44
Jrexehy empfindet das Schweigen nicht als besonders unangenehm, sieht aus dem Fenster zu den Sternen und betrachtet die anderen Gäste. Sie wirkt nach außen hin völlig ruhig und ausgeglichen.
 Ebenso ruhig hört sie Ardon's Fragen an und ncith einmal bei seiner 2. läßt sich eine andere Regung in ihrem Gesicht ausmachen.

"Was euren Fürsten angeht, so kann ich mcih nciht daran erinnern, das er mir etwas über sie Situation in eurer Heimat berichtet hätte. Zwischen ihm und mir kam es zu einer ähnlichen Situation wie zwischen euch und mir...und zwischen tausend anderen und mir zuvor... und er stelle mir sogar eine ähnliche Frage..."

Sie schweigt einen Augenblick und trinkt. Dann sieht sie ihn an.
"Was glaubt ihr ist der Unterschied? Gibt es nichts, was mich für euch optisch von den Dunkelsten unterscheidet?"


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 06. November 2006, 14:08:05
"Nun..." beginnt Ardon... "Zunächst, bei näherem betrachten, Eure Augen... aber dies kann man im Eifer der Sache übersehen... und..." er gönnt sich einen genaueren Blick... "... Eure Haare soweit ich das erkennen kann... oder habt ihr sie mit Wurzeln gefärbt? Ansonsten würde es mir vor allem bei Nacht schwer fallen Unterschiede zu erkennen... Ach ja... ihr könnt aber schon bei Tage wandeln...oder?"
Ardon wendet sich dem Tresen zu, hebt den leeren Krug und sagt an den Wirt gewandt "Herr McKenzie... ich hätte wohl gern noch einen Krug des Bieres."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 06. November 2006, 18:10:08
"Ah- nein, das Tageslicht ist nicht unser Feind."
antwortet sie.
" Oft wurde mein Volk auch "die, die in der Dämmerung leben" genannt, es ist nach wie vor auch meine bevorzugte Zeit. Der Beginn und das Ende des Tages- die Stunden des Zwielichts-..." kurz gleitet ihr Blick wieder aus dem Fenster bevor sie sich wieder ihm zuwendet.

"Aber hier habt ihr schon einen wesentlichen Unterschied erkannt, so tragen die Dunkelsten das helle Haar, die Edlen unter ihnen reinweiß, silbern und auch hellviolett- mein Volk durchläuft alle Schattierungen von dunkel. Nur die, die nicht reinen Blutes sind, tragen weiße oder helle Zeichen in ihrem Haar- so wie mein Vater es trug, wie eine Narbe..."

Ihre Stimme nimmt einen düsteren Ton an als sie fortfährt.
"Denn es ist wahr- vor vielen Jahrtausenden, vor so langer Zeit, daß niemand der noch lebt davon berichten kann- bestanden enge Verbindugen zwischen unseren Völkern. Handel- und auch Kinder gingen aus unreinen Verbindungen hervor. Aber die Drow betrogen uns, und der Krieg der daraus folgte hätte beinahe unsere Rasse ausgelöscht. Und wer weiß- vielleicht wäre es besser gewesen..." sie sieht auf ihre Hände, dann aus dem Fenster und wird still. Diese Stille nun knistert vor Unbehagen. Und als Ardon schon meinen könnte sie würde nicht weitersprechen, erzählt sie weiter.

"Nun, das ist alles Geschichte, wie sie in unseren Büchern stand. Und außer dem unendlichen Hass ist nichts geblieben. Dennoch müßt ihr wissen, daß wir den Hochelben näher sind als den Drow, wir ehren den Tag und die freie Natur, wir lebten in den Wäldern-" sie stockt und endet ihren Satz. Dann ergänzt sie mit leichterer Stimme: "Legenden besagen, einst seien wir ein Volk gewesen. Andere, wir seien zur gleichen Zeit erwacht- Man kennt die Wahrheit nicht."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 06. November 2006, 19:51:24
Ardon wirkt betroffen... nicht die Art von Betroffenheit welche man  langläufig gegenüber einer schlechten Nachricht empfindet. Es ist vielmehr als hätten Jerexehys Worte ihn berührt... oder vielmehr etwas in ihm.
Gleich einem Riss in der Wirklichkeit hatte sich bei Ihren Worten etwas im tiefsten innern seiner Seele gerührt was zuvor geschlafen zu haben schien. Wie ein alter Wurm der in ewigen Träumen geruht hatte erwachte es nun und wand sich, gleich einem alten Vermächtniss dass der Seele innewohnte und lange vergessen war in der Geschichte der Menschheit, stammend aus uralter Zeit.
Ardon spürte dass sich etwas in ihm regte und musste sich konzentrieren um in der Wirklichkeit zu bleiben. Als er sich einmal kurz schüttelte, dies aber recht offensichtlich, war der Spuk vorbei und die Vernunft gewann wieder überhand... trotzdem... in Ardons Gesicht war nun ein düsterer Zug der viel weniger offensichtlich als Hass oder Ärger war, für den geschulten Beobachter aber am Rande der Wirklichkeit zu sehen, so wie man manchmal Dinge aus dem Augenwinkel mehr ahnt als dass man sie sieht und wenn man es erfassen will sind sie verschwunden.
Ardon schwieg eine Minute, zwei Minuten und noch etwas länger... der Schatten in seinem Gesicht wich.
Er nahm den vor sich stehenden Krug auf, hielt ihn hoch in Jerexehys Richtung und sah sie mit Augen an die Dinge wussten welche ihm selbst verschlossen blieben.
"Auf den Niedergang der Dunklen! Mögen sie für ihre Sünden büßen!Möge das finstre Matriarchat zerfallen zu Staub!"
Wusste Ardon auch nicht woher er diese Worte nahm und dem auch keine aufmerksamkeit schenkte, so sagten seine Augen zu seinem gegenüber "Wir verstehen, den wir haben gesehen."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 07. November 2006, 16:30:56
Die Nachelbe zeigt ein schiefes Lächeln und nickt ihm zu, beobachtet ihn, wie er trinkt und wünscht sich etwas mehr der Offenheit, mit der die Menschen den Dingen begegnen.

Schließlich strafft sich ihre Gestalt wieder und ihre Ruhe scheint wieder hergestellt.
"Geschichte," sagt sie nüchtern, "jedes Volk trägt seine eigene." Sie lächelt und  schaut ihn an.

"Wie übertragen eure Leute die Geschichte über die Generationen? Schreibt ihr sie nieder?"


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 07. November 2006, 16:51:37
Ardon setzt den Krug vor sich ab und winkt dem Wirt dass er ein neues möchte... es schmeckt gut und er dankt Shataar dass die nordermärkische Armee als recht trinkfest gilt.
"Es gibt verschiedene Wege wie wir die Geschichten welche das Leben schreibt festhalten." antwortet er.
"Zum einen schreiben wir sie nieder... ganz recht. Aber darüber hinaus gibt es mannighaftige Möglichkeiten wie wir sonst noch die Erinnerungen wach halten. Da gibt es die Lieder welche von Helden oder auch einfachem Volk erzählen. Die Gedichte und andere formen der Erzählungen welche Teils niedergeschrieben teils mündlich überliefert werden. Desweiteren werden Momente in Farben, Stein und Holz, als Bilder Statuen und Reliefe festgehalten. Wir bedienen uns, so kann man sagen wohl aller möglichen Mittel einen besonderen oder aber auch alltäglichen Moment zu verewigen."
Ardon denkt einen Moment nach dann fügt er noch hinzu "Möchtet ihr noch etwas trinken? Ich lade Euch gerne dazu ein. Eine Sitte welche in meiner Heimat so begangen wird wenn man zu einem gemütlichen Plausch zusammensitzt."
Er schaut Jerexehy freundlich an und wartet einen Moment auf ihre Antwort.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 07. November 2006, 17:08:54
"Mh...gut, ja, ich nehme noch einen von diesem warmen Met. Ich danke Euch."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 08. November 2006, 14:58:03
Ardon wendet sich erneut dem Tresen zu und meint: "Herr Wirt... seid so gut und bringt zu meinem Bier noch einen warmen Krug Met auf mein Kerbholz."
Ardon wendet sich wieder der Elbe zu und sagt: "Habt ihr weitere Fragen zu unserer Überlieferung oder sonst etwas? Ich habe Euch mit Fragen überhäuft, so ist es nur Recht dass ihr nun dasselbe tut."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 08. November 2006, 18:04:50
Sie lächelt müde und lehnt sich zurück.

"Leider muß ich euch sagen, daß die Zeiten, in denen meine Neugierde noch ungezügelt war verebbt sind. Ich habe das Gefühl, die Zeiten und Leben der anderen rauschen an mir vorbei und ich kann keinen Kontakt zu ihnen herstellen. Früher, als ich herkam und studierte fiel es mir nicht so schwer mit all diesem rasenden Leben um mich herum Schritt zu halten..."

Sie scheint in ihren Gedanken zu versinken, wie so oft, fährt dann aber fort:

"Ihr  müßt wissen, daß es vor der Besetzung in Condra sehr viel fremdes Volk gab das zum studieren und reisen herkam. Es war eine bunte Stadt, Tharemis und auch an der Akademie lernten und lehrten viele, die als Gäste hier lebten. Das alles hat sehr nachgelassen aus verständlichen Gründen, und auch die Leute von Condra sind Fremden gegenüber nicht mehr so offen wie in den vergangenen Zeiten. Haben sie doch einmal schon ihr Land dadurch an Fremde verloren."

Plötzlich lacht sie leise und schüttelt den Kopf für einen Moment wie in Erinnerungen verloren.
"Die Menschen hier waren schon immer mißtrauisch und mürrisch- vorallem weiter draußen in den Ländern wo die Leute Bauern sind und nicht sehr reich- einfachen Leute, wie man so schön sagt, nicht wahr. Aber-" sie schaut ihn an, " es sind doch gute Menschen für ihre Verhältnisse. Ehrlich und gutmütig, rauh aber herzlich. Immer noch."

Jetzt schweigt sie, Angus bringt das Bier und den Met. Die dankt und nimmt den Becher in die Hände wie schon zuvor, als wärme sie sich daran.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 09. November 2006, 11:24:46
Ardon schaut fast ein wenig mitleidig zu ihr herüber.
"Ja... das hörte ich schon öfter von den Völkern welchen ein längeres Leben beschieden ist, dass sie sich schwertuen mit der scheinbar rasenden Lebensart von uns Menschen, aber vielleicht ist gerade das unsere Stärke, wenn wir schon keine Körperlichen Vorzüge haben wie viele der alten Völker, dass wir schnell lernen und unsere kurze Lebensdauer, wenn auch nicht immer, geschickt nutzen... ich denke manchmal kommen wir Euch vor wie uns die Kaninchen erscheinen... nur..." er lächelt ein wenig "... hoffentlich etwas intelligenter."
Er nimmt seinen Krug Bier und beobachtet kurz wie sich Jerexehys Finger um den Krug schließen und sie sich zu wärmen scheint... verkneift sich aber sie darauf anzusprechen und nimmt einen Schluck.
Er schaut sich um und beobachtet die Taverne...
"Nun ja.." sagt er, "... dass mit dem Volk des Landes und der Städte ist bei uns ähnlich... überhaupt scheint Condra von der Lebensart viel mit der Nordermark gemein zu haben."
Er lehnt sich in seinem Stuhl zurück und lässt einen Seufzer des Wohlempfindens entfahren.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 09. November 2006, 15:07:50
"Ich hoffe euer Wetter ist weniger wie die Menschen...launig und alles..." sie lacht.
"Euer Fürst wünscht Kontakt zu Condra?"


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 09. November 2006, 23:14:28
"In der tat... das wünscht er. Was das Wetter angeht muss ich Euch enttäuschen... da wir ebenso wie hier Berge und Küste beisamen haben noch dazu mit einem Vulkan in einer Nachbarprovinz... da ist das Wetter schonmal mehr als nur launisch."
"Ich frage mich nur wie der Rat entscheiden wird... ich werde mich wohl auch bald zu Bett begeben da ich morgen früh Antwort vom Rat bezüglich des diplomatischen Kontaktes erwarte..."
Trotz seiner Bemerkung machte Ardon keine Anstalten sich zu Bett zu begeben... Im Gegenteil spielte er sogar mit dem Gedanken sich noch einen Krug zu bestellen.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 09. November 2006, 23:23:51
"Mh, ja, ich verstehe. Es ist spät, nicht wahr?" sie schaut kurz aus dem Fenster als lese sie die zeit am Himmel ab.

"Bald kehre auch ich zurück in die Mauern der Akademie. Sonst komme ich nicht mehr hinein..." sie trinkt ihren Met langsam und wirkt müder noch als vorher als sie den Becher absetzt und unergründlich lange darauf sieht.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 10. November 2006, 00:19:57
"Nun dann... ich denke es ist für uns beide Zeit sich in die Schlaffstatt zu begeben."
Ardon überlegt einen Moment dann sagt er: "Ohne Euch zu nahe treten zu wollen... aber wünscht Ihr dass ich Euch noch zu den Toren der Akademie mein Geleit anbiete oder zieht Ihr es vor den Heimweg alleine anzutreten."
In diesen Worten und in Ardons Gesicht ist nicht der Hauch einer Anzüglichkeit zu erkennen und ebensowenig drehen sich seine Gedanken um solches. Es ist vielmehr seine Militärische Schulung und der Ehrenkodex der Nordermärkischen Armee dass man, wie selbstverständlich, einem, wenn auch nur scheinbar, schwächeren, Schutz und Geleit anbietet.
Ardon sitzz offen und abwartend, aber nicht aufdringlich ihr gegenüber und leert seinen Krug während er auf Ihre Antwort wartet.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Jerexehy am 10. November 2006, 14:04:25
Jerexehy kann sich ein breites Lächeln nicht verkneifen und die stahlen weißen Zähne blitzen, wenn auch nur kurz, in dem dunklen Gesicht. Manchmal, so scheint es Ardon, in einem gewissen Winkel zum Licht, ist ihre Haut gar nicht schwarz sondern von einem dunklen Blauton.
"Danke, Ardon, aber diesen Weg bin ich nun schon so oft gegangen, daß mir die Winkel und Nischen der Verbrecher wohl bekannt sind..." wieder grinst sie kurz.
"Ich möchte euch nicht länger von euern Bett fern halten, aber euer Angebot ehrt mich."

Sie erhebt sich und greift nach ihrem Mantel. Ardon hört Gelenke knacken, als sie sich streckt und den Mantel um sich wirft.
"Wenn euch vor eurer Abreise nach einem weitern Gespräch sein sollte oder ihr noch Fragen habt, sucht ich ruhig in der Akademie auf. Ich bin sicher, daß ich Zeit für einen Met aufbringen kann."


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 10. November 2006, 18:41:38
Ardon stand nun auch auf, wünschte Jerexehy noch einen guten Heimweg und sagte: "Ich werde sicherlich auf Euer Angebot zurückkommen. Habt Dank für Eure Angenehme Anwesenheit... auf bald." Er wartete noch bis sie die Taverne  verlassen hatte und schaute noch eine Weile hinterher selbst als die Tür schon ins Schloß gefallen war, dann begab er sich auf sein Zimmer und schlief mit einer Menge verschiedenster Gedanken ein.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Ilayda am 16. November 2006, 16:39:49
Am nächsten Morgen sitzt Ardon in der gemütlichen Taverne bei einem leckeren, deftigen Frühstück, gerade wie es sich gehört, um einen Tag gut anzufangen: Brot, Speck und Ei, Schinken und Käse sowie einen großer Krug Milch hat Angus vor ihm abgestellt und ihm einen guten Appetit gewünscht. und diesen hat Ardon jetzt auch.

Schwungvoll öffnet sich die Türe und ein junger Ratsgardist betritt den Haller.  Suchend schaut er sich um, erblickt dann aber sehr schnell den Nordmann und tritt zu ihm an den Tisch. "Ich grüße Euch. Ihr seid sicherlich Ardon aus der Nordermark? *kurz wartet er ab, bis Ardon bestätigend genickt hat, ihm bleibt auch wegen des Schinkenstückes im Mund nichts anderes übrig...* Ich soll Euch von Archontin Holzholt eine Einladung übermitteln. Der Hohe Rat bittet Euch heute zur Mittagsstunde in die Ratsburg, um mit Euch über Euer Ansinnen zu sprechen. Äh, verzeiht übrigens, dass ich Euch beim Essen störe..." Abwartend bleibt der Soldat stehen.


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Wulfson am 23. November 2006, 22:20:32
Nachdem er fertig gekaut hatte antwortete Ardon:
"Gerne werde ich der Einladung nachkommen."
Er wartete also einen recht ereignislosen Vormittag ab und begab sich dann zur Ratsburg...


  Neuer Thread?


Titel: Herbst in den Strassen
Beitrag von: Ilayda am 24. November 2006, 08:49:05
Jou, sinnvoll.