Condra e.V. Forum

Intime Foren => Währenddessen in... => Thema gestartet von: Ilayda am 27. Februar 2012, 17:22:46



Titel: ... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 27. Februar 2012, 17:22:46
Die drei Personen waren durchs Stadttor geritten. Vom Süden aus, von der "Schleuse", wenn man es so nennen will, hatten sie Pferde erhalten, und damit waren sie schnell nach Tharemis gelangt.

Sie hatten die Tiere in der Garnison der Stadtwache abgegeben und waren nun auf dem Weg über den Marktplatz hinweg in Richtung Ratsburg...

Währenddessen unterhielten sie sich angeregt, über verschiedenste Dinge, Vergangenes und Zukünftiges und sie hatten sich auf der Strecke besser kennen - und gegenseitig schätzen gelernt. Eine der drei hoffte, dass sich dies nicht in nächster Zeit zerschlagen würde...


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 28. Februar 2012, 15:05:26
So kamen sie zur Ratsburg und wurden eingelassen.

Zunächst verabschiedeten sich die beiden Frauen von dem Legaten, ihre Wege würden sich sicherlich zukünftig noch kreuzen.

Zielstrebig gingen die Frauen durch die Burg, begleitet von einer Ratswache, der sie eskortierte. Bereits das löste bei den beiden wieder Kopfschütteln aus.

An einer Türe blieben sie stehen, der Wachmann klopfte und kündigte sie an. Während einer der Frauen vor der Türe wartete, trat die andere ein.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 29. Februar 2012, 00:44:56
Kurze Zeit später verließ der Vogt den Raum wieder. Zwischendurch waren die Stimmen lauter geworden, was Ira, die vor der Türe wartete, mit einem grimmigen Grinsen quittierte, ansonsten aber nicht groß reagierte.

Sarah blickte Ira an, die schlechte Laune sprang ihr förmlich aus den Augen. Nichts neues bei ihr, aber immer wieder interessant für die Umwelt...

Mit der Faust schlug sie gegen die Wand. "Die kann sich nicht erinnern. Sie kann sich nicht erinnern, Ira. Stell dir mal vor." Ihre Stimme wurde ironisch "Sie geht jetzt im Archiv nachschauen. Ich könnte kotzen. Bis übermorgen sollen wir genaueres wissen.

Der Rat tagt morgen Vormittag. Sarendra hat uns Unterkunft hier in der Burg angeboten... Ich denke, wir bevorzugen den Haller, oder? Ich brauch dringend was zu trinken."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 29. Februar 2012, 13:16:11
Beide verließen die Burg und gingen hinab in die Stadt. Durch die Gassen und Straßen Tharemis´ redeten sie nicht viel, beider Stimmung schien eher dahin zu deuten, etwas kaputt zu schlagen als einen fröhlichen Abend zu verbringen.

Sie kehrten im Haller ein und verbrachten einen lauten, alkoholgeschwängeren Abend, gingen irgendwann zu Bett (die Gästezimmer im Haller waren noch immer so gut wie früher...) und machten sich am nächsten Morgen nach einem Frühstück mit Brot, Eiern, Speck und kaltem Braten wieder auf den Weg nach oben...

... Die Stimmung war nicht besser geworden, im Gegenteil. Nun kam noch der Kater vom nächtlichen Saufen und der Schlafmangel hinzu. Aber ... vielleicht kam das auch gerade recht, um dem Rat die Meinung zu sagen...


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 29. Februar 2012, 16:02:50
Sie wurden bereits erwartet. An der Pforte zur Ratsburg empfing sie ein junger Bediensteter des Rates, um sie dann auf direktem Wege zu der Ratssitzung zu bringen. Es schien eine wichtige und eilige Sitzung gewesen zu sein, wenn die beiden die Körpersprache des jungen Mannes richtig deuteten, aber das konnte ja nicht schaden.
Ein kurzer, etwas eigentümlich-unbehaglicher Moment folgte und Sarah wurde fast das Gefühl nicht los, dass dem Bediensteten eine Frage im Sinne von 'Darf ich Eure Mäntel nehmen?' auf den Lippen lag, sich aber weigerte, angesichts des Anblicks der beiden Frauen aus Silbertor wirklich den Weg ins Freie zu nehmen.

Stattdessen eilte er mit ihnen durch die kalten Gänge der Burg, bis sie am Ratssaal angekommen waren.
Dort mussten sie einen Augenblick warten, doch man versicherte ihnen, dass es sich nur um Augenblicke handeln würde.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 29. Februar 2012, 16:11:38
Sarah wartete angespannt, die Wut, der Ärger, die Frustration und auch das Gefühl, das absolut falsche und gleichzeitig das einzig Mögliche in Sandheim getan zu haben, stauten sich in ihr auf. Sie ging vor dem großen Flügeltor hin und her, mit vor dem Körper verschränkten Armen und regelmäßig, wenn sie an der Wand ankam, dieser einen leichten Tritt verpassend. Ira reagierte ähnlich auf die ihr übliche Art und Weise. Sie schaute grimmig... So verging die Zeit.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 29. Februar 2012, 16:20:41
Der Bedienstete erwies sich als kluger Kopf und stellte sich schweigend und mit einem höflichen Maß an Abstand an eine Wand, das Haupt leicht gesenkt, die Augen bewusst nicht die ganze Zeit auf die Wartenden gerichtet. Er verharrte eine Weile und erst, als im Inneren des Saales Schritte zu vernehmen waren, die sich der Pforte näherten, löste er sich wieder von seinem Warteplatz und nahm bei den beiden Frauen Aufstellung.
Die Türe wurde geöffnet und ein Mann verließ den Saal. Eine leichte Aura der Autorität umgab ihn, das Gesicht ernst und der Blick fest, das Auftreten gepflegt, aber nicht überkandidelt. Er trug keine Waffe bei sich, doch ging eine eigenartige Wehrhaftigkeit von ihm aus. Und vor allem hatten weder Ira noch Sarah eine Idee, wer das war. Der Bedienstete warte Contenance und gab sich nicht die Blöße, eine emotionale Regung in die eine oder andere Richtung zu demonstrieren.

Als der Mann genug Schritte zwischen sich und die Gruppe gebracht hatte, nickt der Bedienstete den beiden Frauen zu und trat, offenbar mit der Gewissheit, dass man ihm folgen würde, in den Saal.
"Der Vogt von Silbertor" erklärte er ein wenig unsinnig, und wenigstens die Befriedigung, ein Augenrollen oder Stirnrunzeln ob dieser Unsinnigkeit in den Gesichtern der meisten Archonten erkennen zu können, ließ ein wenig die Hoffnung aufkommen, dass das hier weiterhin der Rat von Condra war, für dessen Existenz einst viele ihr Leben gelassen hatten.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 29. Februar 2012, 21:32:11
Sarah ging kopfschüttelnd an dem Bediensteten vorbei und  bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.

Dann jedoch richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Archonten.

Sie trat an den Tisch, nickte den Anwesenden zu und nahm Platz. Ira blieb, mit weiterhin grimmigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen, hinter Sarah stehen. Sarah legte die Arme vor sich auf den Tisch und verschränkte die Hände.

"Die Schwestern zum Gruße. Ich bin heute hier, um Bericht zu erstatten aus Sandheim." Sie schaute die sieben Männer und Frauen nacheinander an.
"Ich bin mit 17 meiner Leute zu dem im Auftrag genannten Dorf marschiert. Als wir an der Quarantänegrenze ankamen, war Wolf Keppler mit seinen sechs Soldaten bereits zu der Siedlung gegangen. Wir wurden mit Passierscheinen und Marken ausgestattet - sowie mit einer großzügigen Verpflegung bestehend aus einer Scheibe Brot und einem Apfel und sind dann mit Legat Torftal in die Zone gegangen.
Wir sind am Hauptteil der Siedlung - ein großes Gebäude mit einer Art Versammlungssaal - auf Keppler gestoßen, dem es innerhalb eines Tages gelungen war, mehrere der Dorfbewohner dort zu sammeln. Auch war der Dorfälteste und der Meldung machende Alchemist vor Ort.
Mehrere der Dorfbewohner waren bereits infiziert und befanden sich in Behandlung. Symptome sind eine leicht grünliche Hautfarbe, die Verfärbung der Adern in ein blau-violett. Damit einher geht zunächst Lethargie und in weiterem Verlauf aggressives Verhalten. Danach tritt der Tod ein. Mein Feldscher Brückner gab sich sofort mit seinen Leuten an die Erforschung der Erkrankung und die Entwicklung eines Gegenmittels.

Innerhalb kurzer Zeit stellte sich heraus, dass sich an dem Ort ein Pyrdracor-Unheiligtum befand, welches jedoch versiegelt war. Die Dorfbevölkerung war größtenteils ebenfalls dem Glauben an den Flammenden verfallen, was zu großen Spannungen führte. Auch kam es zu Angriffen auf uns, so dass wir teilweise den Tod der Bewohner in Kampfhandlungen nicht verhindern konnten.

Auch fanden wir nach kurzer Zeit einen weiteren Raum, der verschlossen war. Dieser war dem Ewigen gesegnet und stellte sich als ... zumindest ein Hauptquartier der Heuler heraus. Es befanden sich dort diverse Abschriften der Todeslisten der Heuler, weitere der Kärtchen und einen weiteren Dolch, den sie bei den Opfern zurücklassen, eine große Anzahl der 'Tröte', an der bestimmte Artikel markiert waren sowie viele denunzierende Anschreiben an die Heuler. Es ist festzustellen, dass es wohl zumindest einige Sympathisanten in der Bevölkerung gibt.

Im Laufe der Nacht sprengte einer meiner Männer den Eingang zu dem Unheiligtum. Wir fanden... den Geist eines Pyrdracor-Priesters vor, den wir nicht bekämpfen konnten. Erst im Laufe des folgenden Tages konnten wir in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hat.

Am nächsten Morgen tauchte... der Salamander auf. Es stellte sich heraus, dass dieser ein Mitglied der Führungsriege der Heuler ist. Wir sahen jedoch von einer sofortigen Festsetzung und Exekution ab, da unsere jeweiligen Truppenpriester feststellten, dass dieser Heuler ein... Heiliger sey. Er sey vom Ewigen gesegnet. Interessanterweise wiesen seine ausgebrannten Tätowierungen im Gesicht darauf hin, dass er vorher ein Priester des Flammenden gewesen ist. Zudem  brachte er Wissen darüber mit, was an diesem Ort vor sich ging, so dass wir zunächst dieses Wissen von ihm erhalten wollten.

Einer meiner Soldaten stellte sich als Maulwurf heraus. Er bekannte sich zu den Heulern. Am selben Tag habe ich das Todesurteil gesprochen und vollstreckt.

Während der gesamten Zeit unserer Anwesenheit an diesem Ort bekamen mehr und mehr der Soldaten Einflüsterungen von Stimmen und es stellte sich durch Sichtung der Aufzeichnungen des Pyrdracor-Priesters heraus, dass es hier in viel früherer Zeit einen Kampf gegen einen Dämon gab. Die Kirche des Flammenden hat seinerzeit in Ritual durchgeführt, während dem der Dämon gebannt werden konnte. Das Ritual wurde jedoch nicht vollendet, und der letzte anwesende Priester hat seine Seele an den Ort gebannt, um mit seiner Kraft den Dämon unter Kontrolle zu halten.

Unser Hauptaugenmerk lag nunmehr darauf, diesen Dämon eingeschlossen zu halten, weil wir feststellten, dass sein Einfluss auf die Menschen stärker wurde und es so schien, als würde sein Gefängnis schwächer werden. Die Priester suchten daher intensiv nach einer Lösung für dieses Problem, in Zusammenarbeit mit dem Salamander, der ein entsprechendes Wissen über dieses Phänomen aufwies.

Währenddessen fanden wir ein Mittel, welches die Seuche zumindest verlangsamte. Dies half einigen meiner Soldaten und auch Dorfbewohnern. Jedoch vermuteten wir, dass auch die Symptome der Seuche nachlassen würde, wenn der Dämon gebannt werden würde.

Parallel hierzu wurden wir von ... Homunkuli angegriffen. Wir konnten zunächst keinen Zusammenhang herstellen und auch keine Ursache. Im Nachhinein stellte sich der Alchemist als Verursacher der Wesenheiten heraus, jedoch konnte eine Befragung nicht mehr erfolgen, da er von seinem eigenen Wesen getötet wurde. Eine Motivation für sein Handeln haben wir bis jetzt nicht finden können. Nach dem Tod seines Schöpfers verschwand jedoch auch dieses Wesen. Wir haben es bisher nicht wieder auffinden können.

Die Priester fanden dann zum Abend hin eine... Lösung zur Bannung des Dämons."

Sarah straffte sich und schaute nochmals die Archonten nacheinander an, ihr Blick blieb endlich an Rodan Perlgräber hängen, dem Hydracor-Priester.

"Unsere Priester schlugen vor... dass... wir... mit dem Geist des Pyrdracorpriesters zusammenarbeiten sollen. Sie..." sie atmete tief durch, die Erinnerung schien noch immer an ihr zu nagen. "sie führten zusammen mit dem Geist des Pyrdracorpriesters und dem Salamander einen gemeinsamen Gott... ein gemeinsames Ritual durch. Sie riefen nacheinander die Schwestern... und auch die Söhne des Glutwurms an. Währenddessen aktivierte der Dämon all seine bisher in die Welt gedrungenen Kräfte und versuchte, das Ritual zu stören. Wir Soldaten haben die Wesen des Dämons zurückgeschlagen. Am Ende wurde der Dämon besiegt und verbannt, seine Wesenheiten vernichtet. Da die Angriffe jedoch sehr massiv waren, wurden alle anwesenden Falken teils schwer oder lebensgefährlich verletzt. Im Schutze dieses Tumultes gelang es Salamander, zu fliehen, was nicht nur ich sehr bedaure.

Wie wir vermutet hatten, gingen danach auch die Symptome der Seuche zurück.

Verluste:
Nepomuk, Soldat in Silbertor, verdeckt arbeitender Heuler
Cyon, Dachs. Er starb in der Erfüllung seiner Pflichten.

Zudem gab es in Kepplers Trupp mehrere Tote, dies wird Wolf Keppler Euch aber sicherlich selber berichten.

Mein Vorschlag wäre, Bericht an den Haupttempel zu geben, damit dieser... Frevel, der dort unten begangen wurde, schnellstmöglich aufgelöst wird und der Dämon durch die Macht des Ewigen und Seiner Töchter dauerhaft besiegt wird.

Nach zwei Tagen, die wir benötigten, um in der Siedlung für Ordnung zu sorgen, machte sich mein Trupp auf den Weg zurück nach Silbertor. Wir sind mit Legat Torftal nach hier gekommen, um Bericht zu erstatten. Dieser endet hiermit.

Aber... ich habe noch einige Fragen an den Hohen Rat zu richten!"

Sarah wartete zunächst die Reaktion der Ratsmitglieder ab.




Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 29. Februar 2012, 21:45:09
Eine Weile erfüllt Stille den Raum, einzig das Kratzen eines Griffels auf Papier füllt die Luft. Mehrfach war das sonst fast mechanische Geräusch während des Berichtes ins Stocken, nie jedoch aber zur Gänze aus dem Takt geraten. Sorgenvoll sind die Augen der Archonten auf Sarah gerichtet, vereinzelt ist ein leichtes Nicken zu erkennen. Dennoch fällt es dem Vogt leicht, den Gesichtern der Archonten zu entnehmen, dass das, was sie vorgetragen hat, nicht dem entsprach, mit dem gerechnet wurde.

"Danke", ergreift Archont Draach letztlich das Wort. "für diesen gleichermaßen erschütternden und Fragen aufwerfenden Bericht. Der Legat befindet sich ebenfalls auf dem Weg in die Ratsburg, soweit ich das weiß, vielleicht wird er ja noch während wir hier versammelt sind zu uns stoßen."

"Aber bitte", fügt Archontin de Vries hinzu, "Vogt Kupferschläger, stellt Eure Fragen."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 29. Februar 2012, 22:46:27
"Ich habe mehrere Fragen.
Die erste ist, weswegen wir mit so wenig Informationen in ein solches Gebiet gesandt werden. Ich habe den Boten von Euch, als er das erste Mal bei mir war, explizit um mehr Informationen als 'da ist eine Seuche, geht da hin' gebeten. Leider erfolglos.

Die zweite ist, weswegen bei einem Einsatz in in einem Seuchengebiet mit derart wenigen Informationen der Rat es für richtig hält, uns weder eine größere Unterstützung durch die Heilige Kirche noch durch die ACHT zukommen zu lassen.

Die Dritte ist, und jetzt kommen wir zu den wirklich abstrusen Dingen, seit wann wir uns Neka derartig annähern."

Sie lies die Worte zunächst wirken, ehe sie weitersprach.
"Ich war nun beim Lesen der letzten Tröte schon sehr irritiert, als ich von Landvermessungen in einzelnen Vogteien las, dachte aber zunächst, dass sich diverse Schreiber in der Tröte auch einfach Dinge ausdenken. Als ich aber mit Passierscheinen, Dienstmarken und... Dienstnummern konfrontiert wurde, als ich durch den Quarantänering gehen wollte, war ich ..." sie brach ab und schüttelte den Kopf.
"Genau das ist es, was den Heulern Öl aufs Feuer gibt. Ich verlange, dass der Rat diesem vollkommen abartigen Verhalten sofort einen Riegel vorschiebt. Wir haben vor zehn Jahren für die Freiheit gekämpft und jetzt fangen wir mit derselben Scheiße an, die die Nekaner uns damals aufgedrückt haben.
Wie lange dauert es noch, bis wir wieder Bürgerbriefe kriegen, bis es Volkszählungen geben wird? Wir züchten uns die Heuler selber, wenn wir da weitermachen, wo die Nekaner vor zehn Jahren aufgehört haben."

Sarahs Augen blitzten, und sie schaute die Archonten in Erwartung einer Antwort an.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 29. Februar 2012, 23:19:12
Die Archonten wirkten ruhiger, als Sarahs Worte es vielleicht hätten vermuten lassen, aber dennoch ernst.
"Ihr predigt den Bekehrten", sagt Lohenfels schließlich. "Die heutige Versammlung wurde einberufen, noch bevor wir von Eurer Rückkehr wussten und hatte genau das zum Thema. Wir … sind in der jüngeren Vergangenheit sehr schnell in eine neue Rolle gewachsen. Eine, die gelernt sein will."

"Manchmal", ergänzt Laforte, "glaube ich fest, dass es weitaus einfacher ist, ein Land zu befreien als eines zu regieren."

Lohenfels aber fährt fort: "Man lernt schneller, als einem lieb ist, dass es nun doch gerade ein bestimmter Schlag ist, der vorne in der Reihe steht, wenn es darum geht, sich freiwillig für Verwaltungsaufgaben zu melden. Dieser Exzess, den ihr am Gürtel um Sandheim erlebt habt, wird sich nicht wiederholen. Und der Vögtin von Quellauen wird schnell Einhalt geboten sein. Das versichere ich Euch."
Etwas blitzt in den Augen des Archonten bei diesen letzten Worten.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Fenya am 29. Februar 2012, 23:27:49
In diesem Moment klopfte es an einer Seitentür und diese öffnete sich. Legat Torftal trat ein, gefolgt von Gerlach Dengler und Diana Schneider. Mit wenig bis gar keiner Überraschung im Blick nickt er dem Vogt zu. Und scheind den Rückzug antreten zu wollen, um nicht weiter zu stören.
Die beiden Falken standen einen Schritt hinter ihm und machten ihm Platz als er sich wieder zum Gehen wandte.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 29. Februar 2012, 23:31:23
Sarah blickte sich erstaunt um, als der Legat den Raum betrat. Etwas blitzte in ihren Augen auf, als sie dem Mann in die Augen sah. Dann nickte sie ihm zu. Sie wandte sich dann jedoch wieder um, nicht weiter beachtend, ob der Legat und die beiden Soldaten aus dem Keppler-Trupp im Raum blieben oder diesen verließen.

"Es beruhigt mich zu hören, dass die Erkenntnis wohl auch Euch erreicht hat. Wir können der Schlange nicht den Kopf abschlagen, es werden hundert nachwachsen, wenn wir ihr nicht den Nährboden nehmen.

Was jedoch nicht die anderen beiden Fragen beantwortet, die ich zunächst stellte."



Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 01. März 2012, 00:04:31
"Gute und berechtigte Fragen", bekräftigte Draach und blickte in die Reihe der Archonten. "Gute und berechtigte Fragen."
Dann fällt sein Blick auf den Legaten und bedeutet ihm, mit einer kurzen Handbewegung, zu bleiben.

"Wir haben uns dazu entschieden, zunächst auf das Urteil der Truppenpriester zu vertrauen, anstatt gleich zahlreiche andere Priester in den Ort zu bringen," sagte de Vries. "Auch Priester, die der Grunatha oder der Furatha folgen, vermögen zu heilen und Leiden zu lindern. Umgekehrt sind Truppenpriester mit den Abläufen bei den Falken vertraut und können erfolgreich innerhalb eines Trosses operieren. Ich denke ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass niemand von uns mit dämonischem Einfluss gerechnet hat, der schwerere Geschütze erfordert hat."

"Und was die Akademie betrifft," führt nun wieder Lohenfels weiter aus, "so sind wir – unter der gleichen Fehlannahme – darin überein gekommen, dass wir die Magister der Cantus Harmoniae ja nicht für jede Operation in diesem Land zurate ziehen müssen. Ein Fehler, wie ich schon sagte. Keine Frage, dass wir sofort einen Boten an das Konzil schicken, wie auch natürlich an den Haupttempel."
Für einen Moment sinnt er nach.
"Es kann leicht der Eindruck entstehen, wir würden uns hier gegen die ACHT sperren, um nicht die anderen die Lorbeeren ernten zu lassen. Das schwelt ja seit Schieferbruch immer und überall mit. Aber genau da liegt das Problem. Auch die Landbevölkerung reagiert derzeit, mit allen Gerüchten, schnell sehr gereizt, wenn Elementaristen in Gruppen, vielleicht noch in Begleitung einer Falken-Eskorte, in den Ort kommen."

Neuerliche Pause.
"Wie ich sagte, Vogt, ein Fehler."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 01. März 2012, 07:53:36
Sarah schaute - relativ ungläubig - in die Runde und reagierte heftig.

"Ein Fehler? Ich ... habe in meinem Leben häufig genug Fehler gemacht und es sollte jedem zugestanden werden, nicht in jeder Situation die richtige Entscheidung zu treffen, gerade wenn Entscheidungen schnell getroffen werden müssen. Aber...

dies hier war eine fatale Fehleinschätzung und dies von Anfang an. Allein von Silbertor aus konnte ich wegen des Auftrages nur mit dem Kopf schütteln und habe mehrfach auch in der ersten Anfrage nachgefragt, warum mit so wenig Informationen in ein solches Gebiet gegangen werden soll. Es wird... eine Quarantäne aufgebaut, und ich weiß noch nicht einmal, welche Symptome und welchen Ausgang die Krankheit hat?? Ich habe meine besten Leute in ein Gebiet gesandt, ohne jedwede Information, was uns dort erwartet. Weil ich Euch vertraut habe. Weil ich dachte, der Rat weiß was er tut. Ihr redet von einem Fehler, aber es war leichtsinnig, diese Entscheidung zu treffen. Wenn eine Quarantäne notwendig ist, warum dann nicht mehr Unterstützung von Leuten, die sich mit den Krankheiten auskennen?? Brückner kann.. Wunden flicken und ein paar Heiltränke zusammenbrauen. Aber er ist kein Krankheitsspezialist. Ebensowenig hatte Keppler jemanden dabei, der sich darauf spezialisiert hat.

Die Priester... selbst wenn sie hätten helfen können, wären zwei Priester für einen solchen Einsatz zu wenige. Wir hatten mit mindestens fünfzig Personen aus der Siedlung zu tun und unsere eigenen Leute waren auch in Gefahr.

Ich weiß, dass die Akademie nach Schieferbruch nicht den besten Ruf hat, aber ... wir haben in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet und die ACHT gehört zu Condra. Wenn wir wollen, dass sie sich wieder etabliert, dann müssen wir ihr eine Chance dazu geben. Und ich kenne persönlich genügend Mitglieder der ACHT, die dort unten einen guten Job getan hätten. Zudem haben wir bisher, wenn wir gemeinsam in Einsätzen waren, also die Falken und die ACHT, sehr gut zusammengearbeitet. Und das solltet Ihr aus den Berichten entnommen haben.

Es tut mir leid, aber ... einfach zu sagen, dass Ihr einen Fehler gemacht habt, ist mir zu schwach. Dafür hat der Einsatz von Anfang an zu viele Fragen aufgeworfen..."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 02. März 2012, 03:04:02
"Wir hätten auf Euch hören sollen. Wir hätten anders vorgehen sollen." Archontin Brenning lehnte sich von einer Seite zur anderen, während sie sprach. "Jetzt ist uns das klar. Ebenso, dass es eine große Fehleinschätzung war, unsererseits, nicht Eurerseits."

"Leider," ergriff erneut Lohenfels das Wort und lehnte sich noch etwas weiter vor, "ist es in diesem Land zunehmend schwerer geworden, die Weisen von den Narren zu unterscheiden." Protest ahnend hob er die Hand und fuhr fort, noch bevor Sarah etwas einwerfen konnte. "Ich meine nicht Euch, Vogt. Ihr habt die richtigen Entscheidungen getroffen und die richtigen Fragen gestellt, auf die Euch die falschen Leute leider keine Antwort gegeben haben. Aber ein Alchimist, der uns einen Brief schreibt, noch dazu sehr kryptisch, ist ein Indiz, nicht mehr, nicht weniger. Die Alchemistengilde ist … schwerlich zu etwas zu gebrauchen derzeit und hat sich über die verzweifelten Versuche, die Handvoll verbotener Substanzen dieses Landes unter Kontrolle zu halten scheinbar fast vollständig zerrieben."

Bekräftigendes Nicken von Archont Laforte, dann richtete sich auch sein Blick auf Sarah. "Das Schreiben war in erster Linie hysterisch und kryptisch. Eine Sicherung des Waldes vor allem vorbeugend."
"Der Diplomat Bregens scheint auch in seiner Umsetzung sehr … übermotiviert gewesen zu sein," ergänzte Archontin Holzholt mit einem mütterlichen Lächeln, jedoch einer gewissen Bitterkeit in der Stimme.

Lohenfels indes lehnte sich wieder zurück, nahm einen Schluck aus seinem Krug und bedachte Sarah mit einem neugierigen Blick. "Dieser Alchemist", fragte er, "der Meldung gemacht hat, ist der gleiche Alchemist, der die Homunculi geschaffen und damit den Tross in ernsthafte Gefahr gebracht hat? War er es auch, der Euch nahegelegt hat, dass wir Euch mit weniger Informationen in das Gebiet geschickt hätten, als dem Rat vorgelegen hätte? Auf diesen Vorwurf scheint es mir hinauszulaufen."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 02. März 2012, 08:04:16
Sarah blickte Lohensfels scharf an. Dann wandte sie sich zu dem Legaten, um ihn zu mustern.

Sie drehte sich wieder zurück und antwortete "Nun, der Alchemist hat tatsächlich behauptet, sein Brief an Euch hätte weit mehr Informationen enthalten als uns zur Verfügung gestellt wurden. Jedoch... nachdem der Alchemist sich als ... Schöpfer der Homunkuli herausgestellt hatte, habe ich diesen Behauptungen keine größere Bedeutung mehr beigemessen sondern bin davon ausgegangen, dass er uns angelogen hat."

Ein Lächeln überflog das Gesicht des Vogtes, aber es schien eher verbittert als fröhlich zu sein.

"Ihr solltet mich kennen, würde ich diesen Verdacht noch immer hegen, dann hätte ich ihn schon lange angesprochen.

Wir haben ein Buch bei dem Alchemisten gefunden, jedoch war es noch nicht vollständig durchgearbeitet, als ich nach hier aufgebrochen bin. Sollten sich daraus neue Erkenntnisse bezüglich der Motivation des Alchemisten geben, werde ich noch einen weiteren Bericht fertigen.

Auch gab es ein Stundenbuch des Pyrdracor-Priesters, welches meine Soldaten durchgelesen haben. Das kann dem Rat zur Verfügung gestellt werden, sollte hieran Interesse und Bedarf bestehen.

Nein, mein Vorwurf richtet sich vielmehr darauf, dass bei einer so geringen Informationslage nicht zunächst Aufklärung durch einen einzelnen kleinen Trupp Späher erfolgt ist, ehe etwa zwei Dutzend Falken in dieses Gebiet gesandt werden. Denn dann hätte zielgerichtet agiert werden können. Und es wäre klar geworden, dass die Akademie... oder eine größere Unterstützung aus dem Tempel dem Problem mit weniger Verlusten hätte Herr werden können.

Und mein Vorwurf richtet sich allgemein gegen die ... Bürokratisierung, die gerade stattfindet in ganz Condra. Ich weiß nicht, ob die ganze Angelegenheit mit Passierscheinen und so weiter nur auf dem Mist von Bregens gewachsen ist, aber ... entweder Ihr kümmert Euch darum, oder... "

Sie lehnte sich zurück und seuftste.

"oder die Heuler werden das für uns erledigen."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Fenya am 02. März 2012, 16:44:26
Der Legat schien mit ernster Miene die ganze situation zu beobachten. Hin und wieder konnten Ira oder auch Sarah sehen, wie er kurz Zeichen oder Blicke mit den anderen beiden Falken wechselte. Auch diese beiden sahen nicht sonderlich begeistert aus. Der eh schon kleine Trupp der Falken aus Tharemis hatte in diesen Tagen gleich zwei Verluste machen müssen, und Diana Schneider sah nciht so aus, als hätte sie in den letzten Wochen überhaupt geschlafen....


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 02. März 2012, 17:10:53
"Ihr habt Recht." Lohenfels' Worte verweilten einen Moment im Raum. Keiner der Archonten unterbrach die folgende Stille, sondern neuerliches allgemeines Nicken ging die Runde.
"Während wir hier noch sprechen," fährt er fort, "befindet sich jemand auf dem Weg nach Quellauen, um diesen Wahnsinn dort zu beenden. Und zwar schnell."

Holzholt ergriff daraufhin das Wort: "Wir werden mit dem 'Diplomaten' sprechen" – Sarah glaubte fast, die Anführungsstriche in den Worten der Archontin zu hören – "und zusehen, dass auch er versteht, wo sei Fehler liegt. Oder gelegen hat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er sich einsichtig zeigen wird."
"Das Argument mit den Spähern ist ebenfalls verständlich. Unser Gedanke war jedoch, dass wir – in Unkenntnis der Geschwindigkeit, mit der sich die Lage entwickeln könnte – nicht riskieren wollten, durch einen vorzeitigen Einsatz von Spähern zu viel Zeit vergeudet zu haben."

"Das ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen, Vogt", fuhr Lohenfels fort. "Wenn ich Eure Schilderung richtig deute, war die Lage durch die uns wie Euch unbekannten außersphärischen Einflüsse ja ohnehin bereits so kritisch, dass ein Nachrücken der Kirche, der ACHT oder anderweitiger magischer Institutionen auch gut zu spät hätte sein können."

"Niemand hier wird sich, angesichts der gebrachten Opfer und erlittenen Verluste, anmaßen zu sagen, es sei ja noch mal alles gut gegangen. Der Fehler … Die Fehler sind erkannt und er wird jetzt an uns allen sein, dem gegenzusteuern." Erstmals hatte auch Archont Perlgräber das Wort ergriffen.

"Wir haben durch unser Handeln," Lohenfels wieder, "ja auch nicht nur eure Leute einem unnötigen Risiko ausgesetzt. Legat Torftal, es ist gut, Euch wohlauf zu sehen. Auch Euch sei versichert, dass sich etwas derartiges in diesem Land nicht wiederholen soll."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Fenya am 02. März 2012, 17:38:41
Der Legat nickt grimmig, wobei er sich an sonsten aus der Unterredung des Vogtes heraus hält. In Gerlachs Augen sieht man Spot, Wut und Hohn dem Rat gegenüber einen Wettstreit liefern, während Dianas Augen unbeteiligt, dunkel aber gefählich bleiben...


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 03. März 2012, 10:02:50
"Ihr hattet Zeit, zweimal einen Boten zu mir zu senden. In der Zeit hätte auch ein Späher Sandheim erreicht und hätte erste Erkenntnisse erlangen können, die sowohl mir als auch Roland *ein Seitenblick auf Diana* das Leben erleichtert hätten... Und Ihr hättet eine andere Entscheidung treffen können, was die Einbeziehung von Kirche und ACHT betrifft.

Ich ... höre nur, wie Ihr die Fehler der anderen beseitigen wollt. Mich interessiert aber auch ... unsere weitere Zusammenarbeit."

Sarah lehnte sich weit zurück und verschränkte die Arme vor dem Körper.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 03. März 2012, 12:06:28
Lohenfels' Augen verengten sich zu Schlitzen, als er Sarah neuerlich fixierte.
"Wenn Ihr nur hört, wie ich von den Fehlern anderer spreche, dann hört ihr mir nicht zu, Vogt."

"Ich kann mich nicht erinnern," lenkte Archont Draach ein, "dass der Hohe Rat in diesem Saal jemals zuvor in so kurzer Zeit so freimütig so viele Versäumnisse eingeräumt und in einem Atemzug Besserung gelobt hat. Wir können das Geschehene nicht rückgängig machen, so gerne wir das würden. Was die zeitlichen Abläufe betrifft ---"

"Die zeitlichen Abläufe," so Lohenfels, "sind uns bewusst, Vogt. Schmerzlich bewusst. Was schwebt Euch denn vor … bezüglich unserer weiteren Zusammenarbeit?"


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 03. März 2012, 13:20:36
Als Lohenfels Sarah fixierte, machte Ira, die bisher hinten an der Türe stehen geblieben war, einige Schritte in den Raum. Damit stand sie genau hinter Sarahs Schulter und funkelte den Archonten böse an.

Sarah beugte sich vor und stützte die Hände auf den Tisch, schaute Lohenfels an. Sarah war noch nie dafür bekannt gewesen, besonders ruhig und besonnen zu sein, und jetzt war ihr Ton giftig und aggressiv.

"Ja, Ihr habt eingestanden, dass Ihr Fehler gemacht habt. Aber ... ich habe noch nicht gehört, was Ihr zukünftig anders machen wollt.

Ich erwarte eine engere Zusammenarbeit und bessere Information über meine Aufträge und Befehle. Ich verlange eine offene Informationspolitik. Und ich verlange, dass Ihr ab jetzt massiv darauf achtet, dass wir hier nicht in Neka sind. Ich bin kein hirnloser Befehlsempfänger, dessen einzige Daseinsberechtigung darin besteht zu springen, wenn jemand, der über mir steht, sagt 'spring'.

Ich kann denken und verstehen. Wenn Ihr einen Vogt haben wollt, der loyal hinter Euch steht und Eure Entscheidungen seinem Trupp gegenüber vertritt, dann vertraut mir. Und wenn ich Euren Boten um mehr Informationen  bitte und... ihn wissen lasse, dass ich einem Einsatz skeptisch gegenüberstehe, dann erklärt mir Dinge... und ignoriert nicht einfach meine Einwände!

Das ist es, was mir vorschwebt... bezüglich unserer weiteren Zusammenarbeit!" Sarah betonte das 'unserer' sogar noch mehr als Lohenfels dies getan hatte.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 03. März 2012, 13:47:53
Für einen Moment herrschte Schweigen. Lohenfels betrachtete erst mit unlesbarem Gesichtsausdruck die Rückendeckung durch den Falken, ließ dann den Blick kurz über die anderen Archonten wandern. Nach einem längeren Blickkontakt mit Draach nickte er schließlich.
"Natürlich," sagte er, "wir wären Narren, wenn wir all das nicht selber wollten, nachdem, was vorgefallen ist. Dieser Bote wird euch nicht mehr aufsuchen, der nächste wird besser instruiert sein, wem letztlich was zusteht."

"Ihr müsst auch sehen," ergänzte Archontin Brenning, "dass Ihr Recht habt, wenn Ihr sagt, dass Passierscheine und Landvermessungen Wasser auf den Mühlen der Heuler sind. Zwietracht und Groll zwischen den Vögten und dem Rat erfüllen jedoch den gleichen Zweck. Fehler sind gemacht worden, wurden erkannt. Doch müssen wir auch vermeiden, dass wir uns entzweien lassen, damit nicht am Ende die Heule nur auf uns zeigen müssen um zu sagen, seht, diese dort vermögen Euch nicht zu führen."

Erneutes einhelliges Nicken des gesamten Rates.

"Wir werden auch dafür Sorge tragen, dass man derer gedenken wird, die in Sandheim gestorben sind", fügte Archont Perlgräber hinzu.

"Eines ist aber noch zu ergänzen," übernahm wie so oft zuvor Lohenfels wieder das Wort. "Eines noch ist zu ergänzen. Ihr seid kein hirnloser Befehlsempfänger, das ist richtig und wir wollten auch nicht, dass es anders wäre. Aber, Vogt, Ihr seid Befehlsempfänger. Ihr seid Vogt, Ihr verkörpert den Rat in Silbertor. Das ist ein Poster von großer Macht und Verantwortung. Er gibt Euch viele Möglichkeiten, in unserer Autorität zu walten. Es setzt aber auch voraus, dass, im Zweifel, wir durch Euch Autorität ausüben können.
Ihr tragt selber ein Kopftuch. Nicht alle Vögte in diesem Land tun das, aber ich habe die Hoffnung, dass gerade darum Euch klar ist, dass es Momente gibt, in denen ein Befehl gegeben wird und man sich darauf verlassen können muss, dass der Befehl umgesetzt wird."

"Natürlich nicht in einem Falle wie diesem hier", fügte Archontin Holzholt hinzu.

"Ich denke das ist ausreichend erörtert worden und jedem hier im Raume klar. Aber Loyalität, das ist nicht etwas, was man manchmal geben kann und manchmal nicht. Loyalität ist etwas, das man hat."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 04. März 2012, 02:23:54
"Loyalität, Archont Lohenfels, ist nicht etwas, was man hat, sondern etwas, was man sich verdienen muss." Setzte Sarah bissig hinzu.

Dann wandte sie sich an Brenning. "Richtig, wir müssen vermeiden, dass wir uns entzweien lassen."  Dann zu Holzholt. "Seid Ihr jetzt der Meinung, dass ich den letzten Befehl nicht hätte ausführen sollen? Ich führe selbstverständlich jeden verfickten Befehl aus, den ich bekomme und ich muss mich darauf verlassen können, dass der Rat weiß was er tut und mir nicht *wieder wird die Stimme bissiger* im Nachhinein sagt, dass ich diesen Befehl natürlich nicht hätte umsetzen sollen."


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 05. März 2012, 02:39:11
Die Hand des Archonten Lohenfels fuhr schneidend durch die Luft, ohne Aufprall, ohne Donnerschlag, doch alleine die Heftigkeit dieser einen, vom restlichen Körper fast losgelöst wirkenden, schneidigen Bewegung schien augenblicklich eine Art Stille über den Raum zu legen. Zumindest so lange, bis er mit bedrohlicher Ruhe, die an das Knarzen eines gespannt werdenden Bogens erinnerte, zwei Worte sprach: "Es reicht."

Nach einem kurzen Augenblick ergriiff neuerlich Sarendra das Wort: "Das ist nicht, was ich gemeint habe, und ich denke Ihr wisst das auch. Wir sind uns einig, dass Euer Widerspruch in diesem Falle hätte gehört werden müssen. Aber auch darin, dass Ihr dennoch das Richtige getan und den Befehl befolgt habt. Aber so, wie wir geloben, bereits gelobt haben, dass wir es nicht erneut zu einer derartigen Situation kommen lassen dürfen, müssen wir zugleich darauf vertrauen, dass Ihr der Arm des Rates, der Arm des freien Condras seid, wenn es notwendig ist."

"Woran kein Zweifel besteht", fügte Archontin Brenning hinzu. Erst nun senkte auch Lohenfels die noch immer über dem Tisch schwebende Hand wieder auf das Holz herab. Ob er sich mühsam beherrschte, oder ob es einfach nur Zeugnis einer ausgeprägten Körperspannung war – seine Gesichtszüge ließen keine Rückschlüsse zu, doch die starke Muskulatur, die kraftvollen Sehnen zeichneten sich erkennbar ab.

"Wenn Ihr nun also Euren guten Bericht abgeliefert, Eure berechtigten Bedenken ausgesprochen, Eure Fragen gestellt und Antworten erhalten habt, Vogt," setzte er fort, "und wenn ihr damit fertig seid, Euch im Angesicht des Hohen Rates zu Condra derb und Eurer nicht würdig im Ton zu vergreifen, wäre das alles. Oder wünscht Ihr noch etwas hinzuzufügen?"


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Ilayda am 05. März 2012, 07:37:21
Sarah erhob sich ... langsam... sehr langsam, mit auf den Tisch aufgestützten Händen.

"Sind wir also schon so weit, dass meine Worte hier als zu derb und unangemessen angesehen werden?

Sind wir hier in Condra schon so weit, dass ich hier vom Hohen Rat des Raumes verwiesen werde?" Sie hob eine Hand, schaute in Richtung Lohenfels. "Oh natürlich nicht sooo deutlich in den Worten... aber absolut deutlich in der Bedeutung! Ihr habt viel gelernt in den letzten Jahren und ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt.

Meine Worte waren hoffentlich... wenn auch den Hohen Damen und Herren zu derb, deutlich genug, um meine Position klar zu machen. Dann werde ich mich jetzt zurückziehen, Ihr Edlen."

Nach einer übertriebenen Verbeugung drehte sich Sarah um und nahm kurz Blickkontakt zu Ira auf. Sie sah Ira an, dass diese am liebsten einen oder mehrere der Ratsmitglieder verprügelt hätte, und auch ihr selber ging es nicht anders. Nun, sie konnten nur abwarten, ob das, was sie hier getan hatte, Wirkung zeigen würde. Beide Falken gingen zur Türe, öffneten diese - weit schwungvoller als nötig gewesen wäre - und traten hindurch.

Noch in der Türe drehte sich Sarah um. "Vergesst nicht, dass auch Ihr auf mich angewiesen seid. Ich habe fünfhundert Mann. Fünfhundert, die bereit sind für Condra - und für die Freiheit zu kämpfen."

Sie schaute noch einmal in die Runde, ehe sie den Raum endgültig verließ. Laut schlug die Türe ins Schloss.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Thomas Michalski am 05. März 2012, 10:34:35
Neuerlich erfüllte Stille den Raum. Ein Großteil der Archonten schaute mit einer Mischung aus Sorge und Betroffenheit auf die Türe. Lohenfels' Augen gingen hingegen über die Gesichter der anderen Ratsmitglieder. Seine Augen trafen die von Mafon Draach. Ein langer Blick wurde ausgetauscht.
Dann räusperte sich Archontin de Vries, und wie aus einem Bann geholt richtete der Rat seine Aufmerksamkeit wieder auf die verbliebenen Gäste.

"Nun, das war ein eindrucksvolles Schauspiel", knurrte Lohenfels.

"Legat Torftal," ergriff Archontin Brenning das Wort, "Ihr seht, wir haben einiges zu Besprechen an dem heutigen Tage. Verzeiht, dass ihr warten musstet."

Der Rest des Gespräches verhallte nach außen ungehört innerhalb der dicken Mauern des Hohen Rates zu Tharemis, dem an jenem Tage ein Vogt mit offenem Widerstand gedroht hatte. Niemand, der es gehört hatte, würde das so schnell vergessen.


Titel: Re:... Tharemis nahe der Ratsburg
Beitrag von: Fenya am 05. März 2012, 22:35:11
Es dauerte nicht lange, als die Ratstür erneut aufflog, diesesmal mit Schwung. Diana Schneider kam heraus, das Gesicht bleich. Sie ging, ohne einen weiteren Ton hindurch und verließ den Flur.

Nur wenige Augenblicke hinter ihr waren der Legat und Gerlach Dengler, Gerlach grinste breit während der Legat ernst drein schaute, man sah ihm aber eine gewisse diebische Freude in den Augen. Erst vor der Tür der Ratsburg trafen die drei wieder zusammen. Gerlach grinste Diana an diese schnaubte vor Wut

"Das können die nicht machen! Jarek, verdammt, das können die nicht machen!"
Jarek konnte nicht mehr anders als zu grinsen
"Der Rat von Condra kann das..."

Diana schnaubte und pfefferte einen Stein gegen eine Mauer des Gebäudes, dann wandte sie sich noch einmal an die beiden anderen

"Ich bin im Haller, ich muss dafür sorgen, dass ich vergesse was hier geschehen ist...."
grummelte sie in ihren nicht vorhandenen Bart und verschwand, zurück blieben die anderen.

Der Legat wurde wieder ernst
"Du weiß, dass ein harter Weg vor uns liegt, Dengler? Wir haben einiges vor uns, müssen den Trupp neu besetzen... die Trupps neu besetzen. Es ist an der Zeit jagen zu gehen...."

Dengler grinste, seine Augen verfinsterten sich...
"Ich liebe es der Jäger zu sein..."