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Intime Foren => Akademie => Thema gestartet von: Andariel am 01. Juni 2011, 01:09:49



Titel: Yanus Zimmer
Beitrag von: Andariel am 01. Juni 2011, 01:09:49
Yanus fensterloses Zimmer ist einfach eingerichtet, gleich einer Mönchzelle. Ein schmales, einfaches Bett, ein kleiner Tisch, ein Schrank. Der einzige Luxus besteht aus einer Kiste mit einigen Büchern, die unter dem Bett stehen. Geschichtliches, Lyrik, Taktik. Als Pflichtlektüre zwei Werke über die Grundlagen der Magie.  Auf dem Tisch liegt neben einer kleinen Laterne ein Auszug aus der "Lex Grenzbrückiensis" und eine verzierte Räucherschale.  An einer Wand hängt ein Waffenständer. Eine bunte Mischung aus Waffen hängt darin. Ein Streitkolben, ein Kurzschwert, ein unauffälliges Langschwert und etwas, das wie ein gravierter Holzpflock von gut einem Schritt Länge aussieht. Eine Halterung ist leer.  Daneben steht ein Ständer, auf dem Yanus Kürass hängt.
Ansonsten ist das Zimmer kahl. Keine Regale, keine Kisten. Keine Bilder, Spiegel, Schmuck oder Erinnerungsstücke und nur ein einziger Stuhl. lediglich eine Kiste mit Materialien zur Schuh- und Rüstungspflege steht unter dem Schrank.

Yanus sitzt auf dem Bett und starrt ins leere.
Seine Finger umklammern immer noch den Brief, der Tharik ihm vor einigen Stunden gebracht hat. Dutzende Male hatte er ihn gelesen und jedesmal gehofft, die Buchstaben würden sich durch ein Wunder verschieben, ihre Bedeutung verändern und die furchtbaren Worte in etwas anderes verwandeln.
Es war nicht passiert.
Im Licht der Laterne liest er ihn erneut. Und wieder hat sich nichts verändert.*

"Es darf einfach nicht wahr sein!"

*Mit einen Mal springt er auf und schlägt mit den blanken Knöcheln gegen die Steine der Wand. Seine wütenden Schreie sind auf der anderen Seite der schweren Tür kaum mehr zu hören, selbst als das Blut Tropfen für Tropfen zu Boden rinnt.
Der Schmerz hilft.

"Fides sanctissimum humani pectoris bonum est!"

*Ein weiterer Schlag, und wieder spritzt Blut*

langsam sinkt er mit der Stirn gegen die kalten Steine. Sein Atem beruhigt sich. Warum nur fühlt sich das alles so falsch an?  Warum nur?
Bilder tauchen in seiner vorstellung auf. Dinge die nie passiert sind. Dinge, die er nie erlebt, Gesichter, die er nie gesehen hat. Vorbei, bevor er die Chance hatte, alles wieder gut zu machen.*

"Reiß dich zusammen Yanus!"

*wütend über seine eigene Unfähigkeit ballt er die Fäuste.*

"Du hast so Recht. Jetzt ist nicht die Zeit, den Rücken zuzukehren und abzuwarten."

*Er sammelt sich noch einen Moment, bevor er die Wunden an seinen Händen notdürftig versorgt und sich bereit macht, das Abendliche Kampftraining zu überwachen. Einfach immer weiter machen. Ehre und Pflicht. Gottverdammt tat das weh.