Condra e.V. Forum

Mondkind und Lhaya machen sich also auf den Weg zu Ilaydas altem Haus, in der Hoffnung Mandrion dort zu finden.

Nachdem sie den Weg gelaufen sind, den Lix ihnen beschrieben hat bleibe sie stehen.
"So, das muss es sein." sagt Lhaya, schaut sich um und macht sich auf zur Tür.

Mondkind bleibt ein Stück vor der Türe stehen und ruft "Mandrion? Bist Du hier?"

Das Gattertörchen vor der Brücke ist mit einer Kette verriegelt. Daran hängt ein Schild:

"Zu Verkaufen. Anfragen bitte an den Hohen Rat."

Darunter hängt ein verwischter Zettel, mit einem alten Nagel befestigt:

"...tung Ver.....t! ....ter!"

Auf der Brücke sind, neben Tierspuren, auch ein paar Stiefelabdrücke im Schnee zu erkennen, die vom Haus wegführen.
Auf der anderen Seite, kurz vor der Haustüre, geht eine schmale Treppe hinunter zu einer Art Kellerraum, der ein winziges Fenster, wohl eher eine Schießscharte, hat.
Sowohl die Kellertüre als auch die Haustüre selber sehen schon von weitem nicht so aus, als wären sie kürzlich geöffnet worden - der Schnee türmt sich zentimeterhoch auf den Türschwellen auf.

Lhaya versucht zu entziffern, was auf dem Schild steht. "Achtung... Verkauft? Verrückt? Verdammt?... ter... ter... Mondkind, hast Du eine Idee, was das letzte Wort sein könnte?"

Sie versucht zu erkennen, wohin die Stiefelabdrücke führen und ruft nach Manddrion.

"Verräter??" Mondkind schüttelt den Kopf. "Ergibt für mich alles nicht viel Sinn. Aber ich denke, wenn Mandrion noch hier wäre, hätte er sich gemeldet. Zu überhören waren wir ja nicht. Vielleicht sind das sein Fußspuren, die von hier weg führen..." Mondkind betrachtet einen der Abrücke und versucht sich zu erinnern, ob die Größe wohl zu Mandrion passen könnte. "Am besten folgen wir den Fußstapfen, wenn es geht - falls sie sich velieren, denke ich, sollten wir besser zur Akademie zurückkehren."

Mondkind wirft noch einen letzten Blick auf das Haus, vor allem die Türen und Fenster, um zu sehen, ob irgendwo Licht ist oder sich etwas bewegt.

Die Stiefelabdrücke führen von der Brücke aus bis an das Gatter, aber nicht weiter.
Bei näherer Untersuchung fällt auf, dass auf der Rückseite des Gattertors eine schwarze Feder und ein kleiner Zettel mit etwas Harz festgeklebt sind.

Vom Haus aus sind keine Lebenszeichen zu bemerken.

"Verräter, ja das könnte es sein... So nach dem Motto "Das Haus ist NICHT zu verkaufen, sondern ist bereits verkauft, ihr Verräter. Könnte ich mir sogar vorstellen. Ist es denn dieselbe Schrift, wie auf Mandrions Nachricht?"

Als Lhaya die schwarze Feder erblickt bleibt sie erstmal wie versteinert stehen. "Schau." Sagt sie dann und zeigt zu Feder und Zettel. "Was verbindest Du mit schwarzen Federn?"

"Bleib mal stehen!" ruft Mondkind. Sie schaut sich an, ob denn nicht auch Fußabdrücke vom Gatter wieder wegführen - der Logik nach müsste das ja so sein - vielleicht wieder zurück zum Haus oder in einer anderen Richtung. Schließlich ist es eher unwahrscheinlich, dass sich die Person am Gatter in Luft aufgelöst hat. Wobei... vielleicht hat sich die Person in die Lüfte erhoben....?

Nachdem sie sich die Spuren noch einmal genau angeschaut hat, geht Mondkind ganz dicht an das Gatter heran, um die Feder und den Zettel zu betrachten und zu sehen, was für eine Feder es ist und ob etwas auf dem Zettel zu lesen ist.

Dann fällt ihr Lhayas Frage wieder ein. "Also, das allererste, was MIR zu einer schwarzen Feder einfällt, ist der schwarze Schwan - aber das hier sieht mir nicht nach einer Schwanenfeder aus, muss ich gestehen. Naja, da könnten wir bestimmt Lix fragen, was das für eine Feder ist. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass DIR etwas sehr konkretes anderes dazu einfällt - das wir hier nicht öffentlich benennen brauchen, schließlich wissen wir beide, was gemeint ist."

"Achso, Du kannst ruhig herkommen, ich wollte mir nur eben erst die Spuren ansehen."

Plötzlich kommt Mondkind ein Gedanke: "Oh Mann, das wäre ja ein Ding... vielleicht haben die tatsächlich etwas miteinander zu tun... Ich meine, warum nennt sich dieser Typ ausgerechnet der "schwarze Schwan" und nicht, keine Ahnung, der "grüne Rächer" oder der "blau-gelbe Pirat" oder so... Naja, vielleicht ist er auch einfach eitel oder es ist wirklich Zufall... aber gerade Schwänen sagt man ja nach, dass sie ihr Revier sehr vehement und aggressiv verteidigen. Ein Schwan ist also ein Verteidiger seines "Heimatlandes" - und ist das nicht genau die Rolle, die diese Leute für sich beanspruchen...?"

"Der schwarze Schwan..." Lhaya fängt etwas irritiert an zu lachen. "Das war das Erste, was Eran sagte, als ich ihm das Bild unter dem Brief zeigte. Aber es sieht nicht aus wie ein Schwan... eine Krähe... gut, aber kein Schwan." Nach einer Weile: "Aber vielleicht besteht diese Hüter-Gruppe auch verschiedenen Tieren... gewissermaßen? Der eine ein Schwan, der andere eine Krähe,...?"

"Sag mal, kann man sich als hochgradiger Magier theoretisch in ein Tier verwandeln? Sagen wir... einen Vogel, zu dem diese Feder da vorne gehört? Erkennst Du, was auf dem Zettel steht?"

"Nein, es sieht wirklich nicht aus wie ein Schwan, zumal Schwäne als Symbol eigentlich nie fliegend dargestellt werden."

"Ja, man kann sich in ein kleines Tier verwandeln - ein Vogel geht auch, wobei zum Beispiel eine Krähe schon recht groß ist für einen Verwandlungszauber. Aber sicherlich machbar. Das einzige Problem daran ist, dass die Feder hier festgeklebt ist, und wenn man sich in einen Vogel verwandelt, hat man keine Hände mehr, um etwas festzukleben. Wenn sich die Person hier in einen Vogel verwandelt hätte und einfach davongeflogen wäre, muss sie die Feder schon vorher dabei gehabt haben, denn sie muss sie vor der Verwandlung hier angeklebt haben. Zumindest sieht es für mich so aus, als ob die Feder nicht zufällig am Harz haften geblieben ist, sondern absichtlich hier angeklebt wurde."

Mondkind schaut sich das Ganze noch einmal genau an, während sie weiter überlegt. "Sag mal, diese Episode mit Ilayda scheine ich irgendwie verpasst zu haben - vielleicht war ich mal wieder in Ravernien, oder das Ganze war vor meiner Zeit? Was ist denn vorgefallen?"

"Naja, die Feder soll dann wohl von Weitem deutlich machen, dass eine gewisse Person hier eine Nachricht hinterlassen hat. Ich denke schon, dass sie ein Erkennungszeichen ist... irgendwie. Wobei ich mich dann wieder frage, wieso die Spuren nur in eine Richtung gehen. Aber wenn ich genau in die Spuren trete, dann dürfte ich auch keinerlei Schutzmechanismus auslösen, oder?"

Bezüglich Ilayda: "Ich habe sie nie kennengelernt. Ich weiß nur, dass sie eine Wolfslauf ist und dass Mandrion und sie sich wohl ziemlich gut kannten... und dass sie gestorben ist... Ich nehme an in einem Kampf... welcher Art auch immer. Mehr weiß ich da leider nicht."

Es führen keine Stiefelspuren vom Gatter weg, aber es wäre möglich gewesen, in den Spuren rückwärts zu gehen, oder einfach von der Brücke in den Dunkelbach zu springen.

Die Feder stammt ziemlich sicher von einem Rabenvogel. Der Zettel ist mit der beschrifteten Seite zum Holz hin festgeklebt, wurde aber schon einmal an der Klebestelle abgeknickt, offenbar um ihn zu lesen. Von dieser Seite des Gatters, müsste man den Zettel wohl abreißen um ihn lesen zu können.

Während Lhaya überlegt, wie sie am geschicktesten über das Gatter klettern kann, so dass sie den Boden nachher nur an der Stelle berührt, wo auch Spuren im Schnee sind, schaut sie sich die Tierspuren an.

"Hmm" macht Mondkind, nachdem sie das ganze intensiv studiert hat. "Da sind Restspuren von Magie, so als ob hier kürzlich ein Zauber gewirkt worden wäre... vielleicht hat sich wirklich jemand verwandelt. Aber ich glaube nicht, dass das irgendwie explodiert, wenn ich es abnehme - und man kann es ja auch wieder dran kleben."

Damit greift sie nach dem Zettel und der Feder und löst beides vorsichtig vom Gatter, dreht den Zettel um und liest (leise). 

Lhaya schaut etwas verdutzt: "Ja, das geht natürlich auch..." Und fängt dann an zu grinsen: "... und ist um einiges unkomplizierter."

Auf dem Zettel stehen nur wenige Worte:

"Die Belohnung wurde erhöht. Verschwinde sobald es geht!"

Offensichtlich haben Zettel und Feder noch nicht lange dort gehangen, da beide nahezu trocken sind und es am Morgen noch geschneit hatte.

In Lhayas Kopf rattert es... Belohnung? "Auf wen außer Kaja ist noch ein Kopfgeld ausgesetzt? Weißt Du da was? Auf den Schwan vielleicht auch? Ist das Mandrions Schrift auf dem Zettel? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mandrion derjenige ist, der verschwinden soll, oder?" Resignierend lehnt sie sich gegen das Gatter. "Das darf doch nicht wahr sein... Erst die Chose im Speisesaal, jetzt das... Heute ist echt der Wurm drin..."

"Ich kenne Mandrions Schrift nicht gut genug, um das zu beurteilen. Aber ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass er von ihm stammt. Vermutlich hat jemand das Haus als Unterschlupf benutzt, weil bekannt war, dass es leer steht - und momentan sind die Nächte kalt. Ich denke auch, dass die Feder für den Empfänger der Nachricht einen Hinweis darauf gibt, von wem sie stammt bzw. dass diese Person - für den Empfänger - vertrauenswürdig ist. Entweder ist sie tatsächlich ein Symbol für eine einzelne Person oder auch für eine Gruppenzugehörigkeit. So oder so - vermutlich hat der betreffende die Nachricht schon erhalten und sich verzogen - und zwar so, dass man keine weiteren Spuren findet."

Mondkind seufzt. "Ich glaube, das alles hilft uns bei der Suche nach Mandrion nicht weiter - vielleicht weiß er etwas darüber, und wir können ihn danach fragen, aber....  Also entweder wir gehen zurück oder wir schauen nochmal im Haus nach, falls offen ist. Nur für den Fall, dass Mandrion irgendetwas zugestoßen ist, obwohl ich das nicht für sehr wahrscheinlich halte.

Wenn Du möchtest, nehme ich den Zettel und die Feder mit, dann können wir an der Akademie nach der Vogelart fragen und ob es Mandrions Schrift sein könnte. Wir können ja... ein Stück abreißen, so dass man nicht die ganze Nachricht lesen kann, ich möchte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen."

   

"Ja, klingt gut. Also das mit dem Zettel. Keine Ahnung, wen oder was Mandrion sonst mit 'Wolfslauf' gemeint haben könnte. Ich glaube auch nicht, dass man sich um ihn großartig Sorgen machen müsste. Hoffe ich zumindest. Wir können ja auf dem Weg zurück mal in der Bäckerei vorbeischauen. Vielleicht hat Frau Wolfslauf ja eine Idee, immerhin betrifft es ja ihre Familie... gewissermaßen..."