Condra e.V. Forum

Kurz nach dem Nachmittagstee klopft es leise an Xeldrons Tür.

Man hört wie ein Buch zugeschlagen wird, dann dauert es einige zeit bis endlich.

"Herein"

Strahlend kommt Minchen in Xeldrons Zimmer.

"Hey! Hast Du schon gehört? Rhoderik gibt ein Grillfest. Hast Du Lust, mitzukommen?"

" Aha. Wann und wo findet es statt?"

Xeldron räumt das Buch weg.

"Morgen abend. Wie siehts aus, begleitest Du mich?"

Immer noch strahlend steht Minchen in der Tür.

"hmm morgen Abend also. Bei Rohderick also hmm. Hat Roderick mich den eingeladen"

Xeldron schiebt die Brille auf der Nase ein stück höher.

"Ja, er hat explizit gesagt, dass ich Dich mitbringen soll. Wieso? Denkst Du, Rhoderik will Dich nicht dabei haben? Und wir sind im Akademiegarten."

" Im Akademie Garten also. hmm"

Xeldron hält kurz inne.

" Lange habe ich allerdings nicht Zeit "

"Oh, Du kommst also mit? Wunderbar!"

Das Strahlen wird noch ein Stückchen breiter.

"Ich freu mich so. Das wird bestimmt lustig. Soll ich für Dich etwas zu essen besorgen? Ich wollte das Fleisch holen, und Brot wird wohl gestellt. Und was zu trinken?"

" Ich werde mich schon um die Besorgungen meiner Person kümmern. Ich denke ich schaff das"

Xeldron holt sich ein anderes buch und eine Karte und breitet sie auf dem Tisch aus.

"Gut, dann will ich mal nicht weiter stören. Ich sehe, Du hast zutun. Viel Spaß noch, ich hol Dich dann morgen ab."

Und schon ist Minchen schon wieder draussen.

Nach einigen Tagen der absoluten Funkstille steht Wilhelmina wieder einmal vor Xeldrons Tür. Sie hat den Kopf leicht gesenkt, als würde sie über etwas nachdenken. Dann, nach ein paar Sekunden, hebt sie den Kopf und klopft leicht, aber bestimmt an die Tür.

*Herein* klingt es monoton von innen.

Die Tür schwingt auf, und erst ist sich Xeldron nicht sicher, wer da vor ihm steht. Wilhelmina sieht sehr verändert aus, was nicht nur an der neuen Bekleidung liegt, die sie trägt. Irgendwas in ihrem Gesicht hat sich verändert, auch wenn Xeldron bisher den Finger noch nicht drauf legen könnte.

Sie tritt bis mitten in den Raum, und nach einem kurem Moment, in dem sie den Blick durch die Räumlichkeit schweifen lässt, heften sich ihre Augen auf den Scolarius. Die Mundwinkel wandern leicht nach oben, und in die Augen tritt ein leichtes Glitzern.

"Xeldron. Wir haben lange nicht mehr geredet. Ich wollte schauen, wie es Dir geht, und ob Du gut mit Deinen Studien voran kommst."

*Xeldron nickt leicht und stubst seine Brille an*

" Wr haben uns wirklich lange nicht gesehen. Mir geht es gut und die Studien machen sich prächtig. Wie ich sehe hat dich der Lauf der zeit in den hohen Norden getrieben. Du musst mir bei Zeiten die Aussicht beschreiben, es war lange her das ich auf einem Gipfel der Erkundung stand. Wie ist denn dein empfinden so? "

*Der Scolarius sieht sehr traurig aus.*

Die letzte Frage scheint sie leicht zu verwirren. Es dauert einen Moment, bis sie antwortet:

"Danke der Nachfrage, mir ging es selten besser. Ich denke, dass mich meine Studien sehr weit gebracht haben, ich sehe heute einige Dinge klarer als noch vor einigen Wochen."

Ihr Blick bohrt sich geradezu in Xeldrons Augen. Etwas mit ihren Augen, stellt Xeldron fest, stimmt nicht.
Ihre Stimme verrät keinerlei Emotion, als sie weiter spricht.

"Es freut mich, dass Deine Studien ebenfalls voran kommen. Aber irgendwas bedrückt Dich, mein Freund. Erzähl mir doch Deine Sorgen, vielleicht können wir sie gemeinsam beseitigen."

*Xeldron legt den Kopf leicht zu Seite.*

" Im grunde genommen geht es um das womit ich mich andauernd beschäftige. Kontrolle! Ich finde Kontrolle ist eines dier wichtigesten Sachen im leben, doch seit geraumer Zeit beschäftigt mich die ein Thema. Man kann nur etwas kontrollieren zu dem eine Referenz besteht. Zu dem zu kontrollierenden bestehen meistens viele Referenzen, aber wenn mann alle Referenzen löscht, dann kann man nicht mehr darauf zugreifen, also es auch nicht kontrollieren und das obwohl es für einen selbst nicht mehr existent erscheint. Ich halte es also für allgemein Gefährlich zu versuchen etwas zu Kontrollieren indem man die Referenzen löscht. Das zu kontrollierende ist zwar noch immer da und existent, aber nicht mehr abrufbr, also unkonntrolliert und fast verloren. Es erscheint fast unmöglich auf etwas ohne Referenz eine Referenz zu machen, deswegen finde ich sollte man nie alle Referenzen löschen. Was glaubst du? Findest du das auch?"

*Xeldron schaut sie starr an.*

Wilhelmina hört ihrem Freund aufmerksam zu, nickt dabei immer wieder leicht.

"Ich weiss, worauf Du hinaus willst, Xeldron. Aber ich kann Dir versichern, dass ich weder alle Verbindungen zu meinen Gefühlen gekappt habe, noch sie unkontrolliert wüten lasse. Im Gegenteil, ich denke, ich war noch nie so kontrolliert wie jetzt."

Sie macht eine kurze Pause, und mit ein paar Momenten Verzögerungen wandern ihre Mundwinkel leicht nach oben.

"Erklär mir bitte, warum Du Dir solche Sorgen machst. Wie Du siehst, geht es mir gut. Ich habe bisher keine negativen Nebenwirkungen feststellen können. Und ich denke, ich bin auch fast wieder so weit, dass ich unter Menschen gehen kann. Ich denke, selbst ein Treffen mit Eran wäre jetzt nichts Schlimmes  mehr, was mir Schmerzen bereiten könnte."

*Xeldron krazt sich das Kinn und sieht skeptisch aus.*

" Nun ja ich kenne michselbst und ich kenne die Vergangenheit. Ich verfüge über eine gute Projekt - und Reflektionsgabe. Ich finde du solltest dich mit mir im Detail darüber unterhalten was du getan hast. Vielleicht stimme ich dir dann zu, oder ich kann dir danach meinen Standpunkt näherbringe. So oder so kann man davon nur provitieren."

"Ich weiss leider zu wenig über Dich oder Deine Vergangenheit, dass ich dazu etwas sagen könnte, Xeldron. Leider warst Du bisher nicht bereit, Deine Erfahrungen mit mir zu teilen, deshalb muss ich wohl darauf vertrauen, was Du sagst, ohne den tieferen Sinn dahinter vollständig zu begreifen. Wenn Du mir eine Zeit und einen Ort sagst, können wir uns gerne noch einmal treffen und genau darüber reden, was ich getan habe. Oder wir machen das direkt hier und jetzt. Ganz, wie es Dir beliebt."

"Am Goldkrug in ein paar Tagen wäre mir recht."

Nach kurzem Überlegen nickt Wilhelmina.

"Gut, wenn Du das für den richtigen Ort hältst, dann werden wir uns dort treffen. Ich hoffe nur, dass dann nicht zuviel los ist, was uns von diesem Gespräch ablenken wird."

Wieder scheint sich der Blick aus den schon fast fremden Augen in Xeldrons Augen zu bohren.

"Ich hoffe sehr, dass Du meine Beweggründe verstehen wirst. Ich möchte nicht, dass es Unstimmigkeiten zwischen uns gibt, wenn Du verstehst, was ich meine."

Mit einem weiteren kurzen Nicken hat sie sich bereits zur Tür gedreht und diese halb geöffnet.

"Wenn noch etwas ist, weisst Du ja, wo Du mich findest. Meine Tür steht Dir jederzeit offen."

" Ja gut. Einen schönen Tag noch"

Am Montag zur achten Stunde klopft es vernehmlich an Xeldrons Tür.

an jenem schönen Nachmittag nähern sich Schritte der Tür von Xeldron, verharren dort und jemand klopft kurz mehrfach gegen die Tür.

Es dauert eine geraume zeit als mal endlich ein

"herein"

warnehmen kann.

Fenya betritt neugierig und breit grinsend Xeldrons Zimmer.

Ah Xeldron, mal wieder in der Arbeit vertieft wie ich sehe? Es geht ausnahmszweise um etwas erfreuliches. Minchen hat bald Geburtstag und wir dachten uns eine kleine Feier im nächsten Goldkrug unter Freunden abzuhalten. Gleichzeitig ein gemeinsames Beisammen sein nach der ... nun ja ... "Reise". Ich denke ihr würde etwas Ablenkung nach all der Aufregung gut sein. Und über das ein oder andere Geschenk würde sie sich sicherlich auch freuen...

es erscheint so als würde Fenyas Grinsen noch etwas breiter

und zufällig habe ich eine wunderbare Idee was du ihr schenken könntest...

Völlig verduzt schaut Xeldron Fenya an und muss aus Reflex sofort seine Brille richten.

"Willst du damit sagen, das so gesehen alles schon geplant ist und ich einfach nur anwesend sein muss? Aber ich bin gespannt! Dann las mal hören was du für eine Idee du mit dem Geschenk hattest."

Xeldron kratzt sich der Situation ungläubig und überwältigt am Kopf.

Fenyas Miene wird ernst und wichtig als sie antwortet

Naja, schließlich könnten wir Minchen mal wieder zum lächeln bringen, auf die ein oder andere Art und Weise! Ich habe einen wundervollen silbernen Anhänger gesehen, der würde ihr sehr gut gefallen, und auch gut stehen... und ich glaube am meisten freuen würde sie sich, wenn dieser Anhänger von dir kommt! Wenn du magst besorge ich den Anhänger und lasse ihn verpacken. Du bräuchtest dann lediglich eine Karte oder einen netten Brief dazu zu schreiben.
Ich lasse auch vermutlich einen Kuchen backen. Wie gesagt, Wilhelmina möchte nichts zu großes, aber etwas schön familiäres. Ich wollte halt ihre Freunde aus der Akademie fragen... Xander weiß schon Bescheid, dann wollte ich noch Lix und Ayla einladen, und Christobal vielleicht als Belustigung für uns andere. Es soll ja ein schöner Abend für sie werden, nicht wahr?

Als sie endet weicht das ernste Gesicht wieder dem alt bekannten Grinsen und sie sieht Xeldron erwartungsvoll an.

Xeldron kratzt sich am kinn. Als er spricht hört es sich fast wie ein Monolog an.

" Ah ja. Kontrolle ist gut, aber kontrolle über andere? Naja was solls Kontrolle ist Kontrolle und so wird das ganze wenigstens in die richtige Bahn gelenkt. "

Das Gespräch scheint sich zum Dialog zu wandeln.

"Also gut ich bin einverstanden und überlasse dir in dieser Angelegenheit die Macht über die Situation, aber werde danach ja nicht zu durstig, ich gebe die Kontrolle nicht so gerne ab."

Plötzlich muss Xeldron grinsen

"Und du bist dir auch sicher, dass du das nicht nur tust um mir zu beweisen wie Manipulativ alles ist."

Die Frage scheint von rethorischer Natur und Xeldron muss lachen.

Auch Fenya kann ein Lachen nicht verhindern, und es klingt herzlicher als man es so manches mal von ihr gewöhnt ist. Sie ignoriert den Tonfall von Xeldron jedoch vollständig als sie antwortet.

Nein, hierbei geht es nicht um Kontrolle, es ist ein Angebot. Oder weißt du, was einer Frau wie Wilhelmina gefallen könnte? Wie gesagt: schreib du ein paar nette Zeilen.. ein paar liebe Zeilen. Und wenn du noch etwas beisteuern magst für die Feier bin ich hoch erfreut.
Ich werde mir nicht anmaßen zu versuchen dich zu kontrollieren, das überlasse ich lieber anderen, es geht um eine schöne Feier für eine gemeinsame Freundin, und wenn nicht einer die Leitung übernimmt kann so etwas ganz schnell ins Wasser fallen, findest du nicht?

Ein Grinsen huscht über Fenyas Lippen

Natürlich kannst du auch noch jemanden einladen, wenn du denkst ich könnte jemanden vergessen, oder auch noch selber etwas besorgen. Ich biete Hilfe an, keine Kontrolle.

Das grinsen wird eindeutiger

Und das alles einer gewissen Manipulation ähnelt, nun hast du mir nicht gesagt, dass das Interpretationssache ist? Wenn du denkst ich manipuliere dich: vergelte gleiches mit gleichem!

Xeldrons Blick nimmt eine gewisse Ironie an als er sagt.

"Gleiches mit Gleichem? Ich bin schon längst dabei!"

letzten Endes kann er sich nicht mehr beherschen und bekommt einen starken Lachanfall.

" Nun gut ich neheme deine hilfe an. Wir sehen uns dann beim Goldkrug"

Dann freue ich mich auf eine gemütliche kleine Feier

Lächelnd dreht sich Fenya zur Tür... wirft noch einen letzten Blick über die Schuler

Glaub mir mein Lieber, du wirst es nicht bereuen! Und wehe die Zeilen die du schreibst kommen nicht von Herzen

und schon verlässt Fenya das Zimmer.

Am Tag nach der Rückkehr aus Engonien klopft es zur frühen Mittagsstunde an Xeldrons Tür.

Es herscht einen Moment Stille, bis dann endlich ...

"Herein"

ertönt.

Mondkind betritt den Raum und schaut sich um. "Hallo Xeldron, hättet Ihr einen Moment Zeit für mich?"

*Xeldron sieht Mondkind an, wirk überrascht und rückt seine Brille zurecht.*

" Guten Tag, sprich frei heraus. Ich habe Momentan nichts weiter zu erledigen."

Der Adept schaut sich kurz im Raum um.

" Setz dich doch. Speis oder Trank?"

Xeldron deutet mit einer Gestik auf einen der Stühle.

"Danke." Mondkind setzt sich. "Äh, Tee, falls Du hast, nehm ich gern."

Als Xeldron ihr wieder die Aufmerksamkeit zuwendet, sagt Mondkind: "Ich hatte leider in Engonien keine Zeit mehr, nochmal nachzuhaken. Du wolltest mir doch diese Theorie zum Verwandlungszauber erläutern... mit der Nussschale. Das klang sehr vielversprechend." Aufmunternd sieht Mondkind Xeldron an.

 

Als das Thema viel musste Xeldron schmunzeln.

" Ah ja das Nussmodell."

Xeldron steht kurz auf geht zu einem Regal und holt ein Buch heraus. Er setzt sich wieder hin schlägt eine bestimmte Seite auf und hält sie Mondkind hin. Auf der Seite ist die Abbildung eis Querschnitts einer Wahlnuss zu sehen. Im Inneren der Wahlnuss ist die Abbildung eines Menschen.

"Das Condrianische Nussmodell besagt, das bei der Verwandlung die Strucktur des zu Verwandelnden kompriemiert wird. Wenn dieser dann die passende Größe erreicht hat wird eine Strucktur um die Person gelegt um diesen Zustand beizubehalten. Gleichzeitig ist die Äußere Strucktur auch die Strucktur des Tiers in das verwandelt wurde."

Xeldron tipp Zustimment auf das Bild.

Mondkind mustert das Bild interessiert. "Ihr meint also, der betreffende wird quasi geschrumpft? Auf Miniaturgröße reduziert? Sehr ungewöhnlich... aber andererseits irgendwie auch charmant, immerhin müssen sich dadurch die grundlegenden Strukturen nicht ändern, das heißt die Arme müssen nicht zu Beinen oder Flügeln umgebaut werden. Das macht die Sache möglicherweise einfacher und schneller..." Mondkind schaut sich noch eine Weile das Bild an und liest den Textabschnitt dazu, dann denkt sie nach.

"Ich frage mich, welche Implikationen das hat. Hängt die Wirkungsdauer des Zaubers dann von der Festigkeit der Außenstruktur ab? Und führt deshalb die Beschädigung des Außenstruktur von selbst zur Zurückverwandlung? Was allerdings bedeuten würde, dass der Verwandelte durch den Schaden, der seiner "Hülle" zugefügt wird, nur zurückverwandelt wird, aber noch nicht unmittelbar selbst Schaden erleidet." Erwartungsvoll schaut sie wieder zu Xeldron.

"Also soweit ich das beruteilen zörstört man beide Struckturen bei einem physichen  Angriff. Wenn ich also auf einen in einen Käfer verwandelten Menschen trete ist dieser auch tot und zwar als Käfer, also noch in der fremden Strucktur gefangen. Wenn ich aber die Strucktur auf Elementarer oder Arkaner Ebene angreife, so ist es mir möglich nur die ausenliegende Strucktur zu beschädigen. Dann wird der Mensch unter der Hülle auch wieder freigesetzt. Über die Wirkungsdauer weiß ich leider nicht bescheid."

Xeldron gießt zwei Bescher Tee ein reicht einen davon Mondkind und trinkt an seinem.

"Hm..." macht Mondkind, greift in Nachdenken versunken nach der Teetasse und nippt daran, bevor sie sich ihrer guten Manieren erinnert, Xeldron ansieht und "Danke" hinzufügt.

"Wenn ich also den Käfer mit einem Feuerball bewerfe, wird dadurch nur die Hülle beschädigt?" Ihre Stimme klingt zweifelnd. "Oder muss ich gezielt mit der Kraft an die Hülle herangehen, also quasi einen gezielten Bannzauber oder einen elementaristischen Zauber mit geringer Kraft auf die  Hülle anwenden, um nur diese zu zerstören, ohne das Innere zu beschädigen?"

" Also auch wenn ein Feuerball ein Zauber ist, so fügt er doch physichen Schaden zu. Feuer ist immer echt und daher wird das ganze Gebilde vergehen. Nein ich rede wirklich vom zweiten Punkt den du angebracht hast. Ich denke das eine Art von anti Magie oder Elementarer Diskordanz die äußere Hülle knacken kann."

Xeldron schiebt sich die Brille nach oben und zuckert seinen Tee.

" Auch etwas Zucker?"

"Nein, vielen Dank." Mondkind trinkt erneut einen Schluck.

"Nun, die Konzeption unterscheidet sich ein wenig von der hermetischen, die an der ravernischen Akademie gelehrt wird, aber vielleicht sind die Ergebnisse in der Praxis trotzdem ähnlich. Die hermetische Sichtweise, wie ich sie kennengelernt habe, geht davon aus, dass der Zauber die körperliche Struktur umgestaltet. Allerdings wird das morphologische Feld dadurch nicht verändert, sondern..." Mondkind unterbricht sich und überlegt kurz. "Damit meine ich, dass der Körper ja nicht vergißt, was er ist. Also dass er eigentlich 2 Beine und 2 Arme haben sollte statt z. B. 6 Beine und 2 Flügel... Und der Körper ist immer bestrebt, mit seinem morphologischen Feld übereinzustimmen, also quasi so auszusehen, wie es der "Schablone" entspricht."

Sie schaut kurz zu Xeldron herüber, ob er ihr folgen kann.

"Das morphologische Feld wird durch einen normalen Verwandlungszauber nicht verändert, anders als z.B. bei Werwesen, bei denen die morphologische Form sich mit den Mondphasen ändert, so dass sich in der Folge der Körper umstrukturiert in dem Bemühen, sich wieder dem geänderten morphologischen Feld anzupassen. Daraus ergibt sich, dass die Person nur solange verwandelt bleibt, wie die strukturelle Integrität der Hülle vollständig erhalten bleibt. Wird sie beschädigt, so verwandelt sich die Person quasi "von selbst" wieder zurück, um wieder ihrer angestammten Struktur zu entsprechen."

Wieder schaut sie Xeldron fragend an: "Wie wäre das denn nach Deiner Theorie: Wenn man mittels eines Bannzaubers oder einer elementaren Diskordanz die Hülle fragmentiert, bliebe die verwandelte Person dann geschrumpft oder würde sie sich ebenfalls wieder von selbst vergrößern?"   

" Sie würde sich definitiv wieder von selbst vergrößern, da die Komprimierte Eigenstrucktur nur solange erhalten bleibt bis der Elementarist die Hülle drumgelegt hat. Allerdings ist es denkbar das wenn der Verwandelte stirbt, das er sich zurück verwandelt. Ich kenne dahingegend allerdings keinen Prakxis bericht."

Mondkind nickt. "Ja, das wäre interessant - ein Aspekt, an dem sich die beiden Theorie so unterscheiden, dass es in der Praxis zu einem unterschiedlichen Ergebnis führen könnte. Nach der hermetischen Variante dürfte sich der tote Körper eigentlich nicht zurückverwandeln, weil der tote Körper sich ja nicht mehr dem morphologishen Feld anpassen kann. Aber in aller Regel passiert es trotzdem, und zwar weil der Schaden, durch den der Verwandelte letztlich stirbt, zuerst die Hülle fragmentiert und den Verwandelten selbst erst einen logischen Augenblick später betrifft, also zu einem Zeitpunkt, wenn er nach der hermetischen Variante bereits damit begonnen hat, sich wieder zu restrukturieren. Vermutlich ist dann noch soviel Restenergie vorhanden, dass die Rückverwandlung zumindest beginnt. Ist die Verletzung nicht sofort tödlich, wird der Prozess auch noch abgeschlossen..."

Mondkind sinniert wieder einen Augenblick, während sie ihren Tee trinkt. "Wäre allerdings die Beschädigung des Organismus so massiv, dass er wirklich sofort stirbt, müsste er eigentlich in verwandelten oder erst teilweise zurückverwandelten Zustand verbleiben, bzw. nach dem Nussmodell in verkleinerten oder teilweise verkleinertem Zustand."

Nach einer Pause setzt sie hinzu: "Nun, ich fürchte, Experimente zu diesem Punkt verbieten sich... Aber eine Sache möchte ich Dich noch fragen, über die ich mich nach der Vorlesung noch kurz mit dem Magister in blau unterhalten hatte: Ist der Verwandelte in seiner Tiergestalt magisch und könnte also durch ein "Magie spüren" entdeckt werden, weil die Schale magisch hergestellt wurde? Oder ist die Magie gewissermaßen aufgebraucht, bzw. der Effekt des Zaubers beendet, sobald die Verwandlung abgeschlossen ist? Davon würde ja die Dauer des Zaubers möglicherweise abhängen..."

Xeldron tippt sich nachdenklich mit dem Finger an den Mund.

"Hmm also nach dem Nussmodell ist die Schalenstrucktur magisch und bei dem hermitischen müsste zumindestens die Erinnerung an die alte Gestalt magisch sein. Also würde ich sagen, ja der verwandelte ist magisch. Ich frage mich ob es eine permanente Verwandlung gibt, bei der das komplett auszuschließen ist."

Mondkind nickt zu der Frage. "Ja, diese Frage ist Gegenstand von einigen umfangreichen Arbeiten auf diesem Gebiet. Soweit ich mich erinnere, ist die am häufigsten vertretene Meinung in diesem Punkt, dass dies möglich wäre, indem man dauerhaft das morphische Feld der Person ändert, eben in das des entsprechenden Tieres. Wobei es wohl dazu noch keine Thesis gibt, die mir bekannt wäre, die dazu in der Lage ist. Aber die meisten halten für wahrscheinlich, dass das zu einer dauerhaften Verwandlung führen würde, die auch mittels eines Bannzaubers nicht wieder aufgehoben werden könnte."

Mondkind trinkt ihren Tee aus.  "Ich persönlich sehe da allerdings auch das massive Problem, dass Körper und Geist dann gewissermaßen "auseinanderklaffen", denn normalerweise behält der Verwandelte ja auch in der Tiergestalt seine geistigen Fähigkeiten und Kenntnisse, ebenso wie seine Erinnerungen. Aber die Erinnerungen stehen meiner Ansicht nach in einem Zusammenhang mit dem morphischen Feld, und es zu verändern, ohne den Geist auch zu verändern, könnte möglicherweise zu Schäden am Geist führen, bis hin zu einer Art Spaltung.... *einen neuen Gedanken fassend* Hm, vielleicht ist das sogar der Grund dafür, dass es nicht funktioniert... vielleicht müßte man zuerst dem Geist Erinnerungen einpflanzen, nach denen er schon immer ein entsprechendes Tier gewesen ist, bevor man sich an eine Umstrukturierung des morphischen Feldes macht..."

Mondkind lächelt Xeldron zu. "Nun ja, alles in allem ein interessantes Gesprächsthema. Ich nehme an, der Zauber wird hier einem der transformativen Elemente zugeordnet? Vielleicht sogar Feuer?"