Condra e.V. Forum

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*An diesem Mittag kommt Rhoderik aus dem Büro von Prytanus Sturmfels. Sein Grinsen wirkt wie das einer Katze, die in eine Schale Milch geplumpst ist während er sich die Hände reibt*

"So, dann wollen wir mal schauen, was Angus so auf Lager hat...
Und Musik... wir brauchen Musik."

*Es ist Nachmittag in der Akademie und Ayla geht fröhlich pfeifend durch die Flure. Zielstrebig steuert sie auf das Büro ihres Hasuleiters zu.

Als sie sie Stufen des Turms erreicht hat hüpft sie diese einzeld hoch bis das sie an der Tür des Magisters angekommen ist.

Sie klopft und zieht sich ein stück Watte aus den Ohren damit sie ihren Prytanus auch hört*

Gaerion steht am Fenster und beschaute sich die Straßenzüge der edlen Stadt Tharemis, lässt sich das ungewohnt sonnige Wetter der Stadt ins Gesicht scheinen und nippt dabei gegelgentlich an einem kleinen Becher in seiner Hand.
Er dreht sich um, schaut freundlich zur Türe und bittet Ayla, doch einzutreten.
Dann nippt er noch einmal an seinem Getränk.

*Ayla kommt herrein und lässt die Watte schnell in ihren Beutel verschwinden.
Sie schaut ein mal knapp am Prytanus vorbei und grinst dämlich. Dann richter sie ihren Bick auf Gaerion und nickt ihm zu*

Hallo Prytanus. Ich hoffe ich störe euch nicht bei irgend etwas wichtigem?

*sie macht nur eine kurtze Pause um ihm Gelegeheit zu geben etwas zu sagen, dann spricht sie weiter*

Ich habe etwas für euch.

*Sie nimmt einige bögen Papier aus der Tasche und legt sie auf das Büro. Die Bögen sind ordentlich auch wenn sie mit Ayla üblicher Handschrifft beschrieben sind*

Und ich wollte euch noch bitten ob ich nun wo ich wieder längere Zeit in Tharemis sein werde wieder meinen alten Aufgaben in der Fakultät nachkommen darf?

Gaerion nimmt die Bögen entgegen, schaut kurz darauf, nickt und legt sie auf einen der vielen Stapel auf seinem Schreibtisch. Er setzt sich selbst und bedeutet Ayla, dass sie auch Platz nehmen könne, füllt sich seinen Becher erneut aus einem normalen Krug und schaut zuerst darauf, dann auf den Teekessel, dann fragend zu Ayla.

Unabhängig davon antwortet er: "Sicherlich. Die Fakultät profitiert von jeder begabten, helfenden Hand und ich finde es immer begrüßenswert, wenn Adeptae und Adepti sich entsprechend einzubringen wünschen."

Nach einer kurzen Pause: "Dir und Lix geht es soweit wieder gut nach dem anstrengenden Wochenende? Das war ja mal was..."

*Ayla nimmt nimmt einen Becher doch bevor sie sich etwas einschüttet scheind sie damit beschäftigt zu sien etwas aus der Tasse herraus zu schütteln.
Nachdem sie dan ein wenig dampfenden Tee in ihrer Tasse hat setzt sie sich und schaut zu ihrem Prytanus herrüber*

Ja ich denke alles ist so weit gut gelaufen. Lix ist noch ziemlich geschafft aber gut sie hat alle Arbeit gemacht und das war ab zu sehn. Das wichtigste ist aber das es Flo...äh Magister Phönixphlug jetzt wieder gut geht.

*Ayla trinkt an ihrem Tee und lacht plötzlich los wodurch sie eine Menge versprutzt.

Dan schaut sie wieder zu ihrem Prytanus und verzieht den Mund zu einem Lächeln*

Endschuldigt

Gaerion hatte seinerseits ebenfalls am Tee genippt und gerade zu einem Satz angesetzt, der mit den Worten "Ich bin froh, dass---" begann, den er jetzt abbricht, als Ayla über den Tisch prustet.
Lächelnd legt der Prytanus seine Stirn in Falten und fragt, betont unschuldig: "Ist irgendetwas, Ayla?"

*Ayla schaut entschuldigend zu ihrem Magister herrüber*

"Tut mir leid Prytanus aber...na euer Büro ist zimlich voll von den kleinen Mistviechern...äh ich meinte: Hier gibt es recht viel Mindergeister. Und ihr wisst ja wie gern, besonders die Luft afienen ihre Späße treiben.

Ich habe gehofft ich würde mich mit der Zeit dran gewöhnen. Aber ich fürchte ich werde einfach noch etwas warten müssen"

Gaerion nippt erneut an seinem Tee, schaut dann einen Moment konzentriert durch den Raum. Dann lächelt er und nippt erneut.
"Nun, Ayla, du stehst den 'kleinen Mistviechern' näher als viele andere. Ich denke, es schadet sicherlich nicht, sich entsprechend an das Element zu gewöhnen. Eine engere Verbindung dazu einzugehen."

Er lehnt sich zurück und fährt dann fort: "Ich bin übrigens wirklich sehr stolz auf dich. Das war kein kleines Zauberkunststück, das ihr da aufgeführt habt. Ihr habt da an einigen durchaus sehr machtvollen Strippen gezogen, aber ohne einen der Fäden zum Reißen zu bringen, wie mir scheint.
Das war gute Arbeit von Lix, aber ganz sicher auch von dir."

*Ayla trinkt verlegen an ihrem Tee*

"Ich danke euch Prytanus. Ich gebe mir Mühe nichts kaput zu machen."

*sie lächelt

"Jedenfalls bin ich sehr gespannt ob das was wir gemacht haben auch nachhaltig funktioniert. Aber ich glaube es gibt eine Sorge weniger auf der Welt."

*Ayla trinkt abermals an ihrem Tee uns sieht entpannt, glücklich und froh gemut aus*

Gaerion trägt sein offizielles Ornat, als er am Fenster seines Büros steht und auf die Stadt Tharemis hinausblickt. Er ist in Gedanken, scheint über irgendeiner Frage zu brüten, doch seinen Zügen kann man entnehmen, dass er nicht glücklich ist mit dem, was ihn beschäftigt. Seine Zofe, Sanja, schaut ab und an in den Raum, doch der Prytanus schenkt den Vorgängen keine Beachtung.

Mit einem Blinzeln findet er in das Hier und Jetzt zurück. Er streift das Gewand glatt, blickt einen Moment skeptisch auf den gelben Stoff, um dann für einen Moment heimtückisch zu grinsen.
Das Grinsen erstirbt wieder, Ernst erobert seine Züge erneut. Er nimmt zwei Mappen und ein kleines, weinrotes Büchlein von seinem Schreibtisch und verlässt dann zügigen Schrittes sein Büro in Richtung des Konzilssaals.

*Nachdem die Fremden wirklich viel Treppen hinauf gestiegen waren blieb der Gardist vor einer Tür stehen*

"Einen Augenblick bitte die Herren"

*Er klopft und verschwindet dan schnell hinter die Tür. Nach einigen Augenblicken kommmt der Gardist wieder herraus und hällt die Tür offen *

"Der Prytanus erwartet euch"

Vielen Dank. Mit diesen Worten durchschreiten die beiden die offene Türe und betreten den dahinter liegenden Raum

In den Gemächern des Prytanus Sturmfels steht in der Mitte eine kleine, rundliche Frau mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Sie trägt ein grünes Kleid mit einer Schürze und bedeutet den beiden Gästen, ihr zu folgen.

Hinter einem schweren Vorhang verbirgt sich ein Durchgang, an den offensichtlich eine Wendeltreppe angeschlossen ist, die den Turm hinunter führt.

Die Zofe hüpft die Stufen beschwingt hinunter, trotz der schweren Regentropfen, die wiedermal in regelmässigen Rhythmus auf Tharemis niederschlagen. Unten angekommen breitet sie die Arme in einer einladenden Geste aus.

Die beiden Gesandten finden sich auf einer Dachterasse wieder. Der Anblick, der sich ihnen bietet, ist leicht surreal. Der Tisch und die zwei Stühle stehen verlassen in der Mitte, ein Teegedeck steht immer noch dort und läuft langsam voll Wasser.
Auf dem Geländer, direkt über dem Abgrund, sitzen zwei Gestalten: die eine Person kommt ihnen bekannt vor, auch wenn die Haare nass am Kopf kleben und die Robe schwer vom Körper hängt. Dies muss der Prytanus Sturmfels sein, allerdings nicht in einer besonders ehrenwerten Position.
Die andere Person ist klein, zierlich, die langen, roten Haare liegen trotz des Regens immer noch in einer perfekten Frisur. Ihre nassen, hellen Kleider liegen eng an ihrem Körper und lassen die weiblichen Formen gut erahnen. Wer das allerdings ist, bleibt fürs erste ungeklärt.

---> http://forum.condra.de/index.php?topic=2239.15

*In den Vormittagsstunden klopft es an der kleinen Türe zum Turmzimmer*

Es dauert einen kleinen Moment, dann ertönt ein freundliches "Herein?" aus dem Inneren des Büros.

*Der Gardist öffnet die Türe und bedeutet Mondkind einzutreten während er dem Prytanus kurz zunickt. Fast hat er die Türe wieder hinter ihr geschlossen als er seinen Kopf nochmals ins Büro steckt*

Prytanus, habt ihr Horki heute schon gesehen? Er scheint nirgends aufzutreiben zu sein.

Mondkind betritt das Zimmer und und schaut sich um, während sie den Prytanus mit einem munteren "Seid gegrüßt! Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen?" begrüßt.

Gaerion sitzt hinter seinem Schreibtisch, die Füße offenbar auf einem kleinen Bänkchen hochgelegt und ein dickes, offenbar altes Buch in seiner Hand haltend. Er lächelt freundlich, als er Mondkind sieht, schlägt das Buch beim Fortlegen zu und meint zu ihr: "Manche Gäste kommen doch niemals ungelegen."

"Nun, das freut mich". Mondkind schaut sich kurz nach einer Sitzgelegenheit um. "Interessante Lektüre?" fragt sie dann mit Blick auf das Buch.

"Arbeit." antwortet Gaerion mit einem letzten Seitenblick auf das Buch. Er bedeutet Mondkind, doch Platz zu nehmen.
"Kann ich Euch einen Tee anbieten? Und abseits der Getränke - was kann ich für Euch tun?"

"Tee nehme ich gerne." Mondkind setzt sich.

"Nun, ich trage mich schon seit längerem mit dem Gedanken, die ravernische Akademie zu verlassen und zu einem anderen Institut zu wechseln. Diese Idee hat sich nun im Verlauf meiner letzten Reise, wie soll ich sagen, verfestigt. Nun ja, die ACHT wäre natürlich insofern eine ideale Lösung, als dann die langen Reisen entfallen könnten und es für mich einfacher wäre, meine akademische Tätigkeit mit der Ausbildung im Tempel zu vereinbaren. Andererseits bin ich, wie Ihr ja wißt, Hermetikerin und keine Elementaristin. Deshalb sind vielleicht nicht alle theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen zu 100% kompatibel...  Nun ja, in jedem Fall wollte ich mich erkundigen, welche Möglichkeiten es gäbe, an der ACHT aufgenommen zu werden - sei es als Gasthörerin oder auch als Gastdozentin, sofern erwünscht..."

Mondkind holt endlich Atem und greift nach der Teetasse, während sie die Mine des Prytanus gespannt beobachtet. 

"Nun," Gaerion gießt zwei Tassen mit Tee auf und schiebt eine davon durch eine Gasse zwischen den Dokumenten auf seinem Schreibtisch, die wie dafür gemacht scheint, zu Mondkind herüber, "ich denke, da wird sich mit Sicherheit etwas einrichten lassen.
Die Gasthörerstellen werden zwar nicht bei mir hier vergeben, ich hatte aber bisher nie den Eindruck, dass es besonders problematisch wäre, hier entsprechenden Einlass zu erhalten. Was eine Gastdozentenstelle betrifft, Prytanus Dagonett und ich sprachen schon häufiger darüber, dass es ganz interessant sein könnte, zumindest hermetische Grundkenntnisse vermitteln zu können, vermutlich auf freiwilliger Basis. Man begegnet der Hermetik schlussendlich ja doch mit steter Regelmäßigkeit..."
Er blickt auf und scheint auf eine Reaktion zu warten.

Mondkind trinkt den Tee, während sie der Antwort lauscht. "Ja, ich denke, da habt Ihr Recht. Ich wäre gerne bereit, so eine Art "Grundkurs Hermetik" zu entwickeln und vorzubereiten, dabei könnte ich sicher auch auf einige meiner Vorlesungen von früher zurückgreifen." Sie nippt noch einmal an der Teetasse. "Ich glaube allerdings, dass es gut wäre, wenn ich mich zuerst selbst mit den Grundlagen der elementaristischen Ausrichtung, wie sie hier unterrichtet wird, vertraut mache, damit ich Nachfragen und Schwierigkeiten der Schüler auch verstehe. Das wäre ja sicher kein Problem..."

Mondkind stellt die leere Teetasse zurück auf den Schreibtisch des Prytanus. "An wen könnte ich mich denn wenden bezüglich des Papierkrams, um das Ganze formell in die Wege zu leiten?"

Die Tür fliegt nach einem kurzen Klopfen auf, und Gaerions Zofe stürmt mit einem breiten Grinsen hinein, dicht gefolgt von einem eher unsicher wirkenden Menschen, der sich verwirrt umguckt.

Sanja macht einige Gesten, strahlt ihren Prytanus nochmal breit an, und deutet dann auf den Nebenraum, in den sie direkt verschwindet.

Der Mann hinter ihr scheint garnicht zu wissen wo er hier ist und vor allem was man nun von ihm erwartet ...

"Ehhh ... seid gegrüßt!?" stammelt er vor sich hin.

Der Prytanus Sturmfels blickt von seinem Schreibtisch auf und ihm ist sichtlich die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Sein Gesichtsausdruck verändert sich auch nur unwesentlich, als seine Augen seiner Zofe in den Nebenraum folgen, bevor er wieder zu seinem Besucher guckt.
Er runzelt kurz die Stirn, lächelt dann aber und nickt seinem Gast zu.

"Willkommen im meistbesuchten Büro der Academia Cantus Harmoniae zu Tharemis."

Ein Krähenruf ertönt zur Rechten des Fremden, und als er seinen Blick in die Richtung wendet, sieht er in der Tat mehrere hohe Stangen im Raum stehen, auf denen imposante, schwarze Vögel sitzen. Einer davon breitet seine Flügel leicht aus und schreit erneut, ein anderer scheint den Blick unentwegt auf die Türe zu richten.

"Aber, guter Mann," fährt Gaerion fort, "steht doch nicht so verloren im Raum. Darf ich euch einen Sitzplatz anbieten?"

Der Besucher sieht ein wenig erleichtert aus, als er die Vögel auf den Stangen erblickt, dann antwortet er

"Danke ... ehh gerne" und setzt sich hin.

Mit einem leicht verlegen Lächeln im Gesicht beginnt der Einäugige zu sprechen, während sein Blick nochmals zu den Vögeln und dann wieder zurück wandert ... "Bin ich hier richtig? - Ich meine um mich als Gastschüler zu bewerben?".

Mondkind hatte beim Hereinstürmen Sanyas leicht irritiert die Stirn gerunzelt, war aufgestanden und beiseite getreten, da sie annahm, es handele sich um eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit. Der Fremde hatte sie offensichtlich nicht bemerkt. Als er sein Anliegen äußert, tritt ein Schmunzeln auf ihr Gesicht. "Wie praktisch," sagt sie zum Prytanus, "dann braucht Ihr es nur einmal zu erklären..."

Erschrocken springt der Fremde auf ....

"Ohh ...Verzeihung ...ehm ich wollte ... ich hab euch garnicht gesehen ..."

Als die Raben erneut sein Blickfeld kreuzen, scheint er sichtlich entspannter forzufahren ...

"Aber in der Tat ... wenn wir das gleiche Anliegen haben, handelt es sich wirklich um einen praktischen Zufall"

Dann setzt er sich wieder hin.

Schon nach wenigen Augenblicken unterbricht die Zofe des Prytanus den peinlichen Moment, indem sie mit einer neuen Kanne Tee bewaffnet, fröhlich lächelnd, den Raum wieder betritt.
Sie drückt Solomar eine Tasse in die Hand, schenkt ihm ein, und flitzt dann zum Schreibtisch ihres Dienstherrn, kramt kurz in dessen Unterlagen, findet ein Stück Papier und einen Griffel, und schreibt in einer sehr hübschen, geschwungenen Handschrift ein paar Worte.
Den Zettel drückt sie dann Gaerion in die Hand, strahlt nochmal in die Runde und verschwindet wieder.

Sichtlich verwirrt wandert Solomars Blick nun zwischen den dreien umher ...

Während sie Sanja beobachtet, fällt Mondkind wieder ein, dass Lhaya ihr erzählt hatte, dass sie nicht sprechen kann. Deshalb wohl der Zettel, vermutet sie, und fragt sich, ob es dem Fremden bekannt ist...

"Nun, vielleicht mögt Ihr Euch einmal vorstellen?" erinnert sie ihn höflich.

Der Fremde steht erneu verlegen auf ...

"Ohhh .. Verzeihung ... ich dachte das .. ehh ... mein Name ist Solomar - und ihr seid ?"

bei den Worten schaut er nun alle drei fragend an.

Sanja kramt in einer ihrer Gürteltaschen, und holt einen reichlich abgegriffenen Zettel heraus. Sie reicht ihn Solomar und wartet, bis er ihn gelesen und ihr wieder zurückgegeben hat.

Auf dem Zettel steht:

"Mein Name ist Sanja. Ich bin Zofe des Prytanus Sturmfels und lebe in der Academia Cantus Harmoniae zu Tharemis."

Solomar liest den Zettel und sprich sie jetzt direkt an

"Nun dann seid gegrüßt ... "
" ... Sanja, Zofe des Prytanus ?? Sturmfels "

Sanja zeigt auf den zauseligen Mann hinter dem Schreibtisch, der so gar nicht wie eine Respektsperson wirkt, dann nochmal auf das Wort "Prytanus", grinst noch einmal, und läuft nochmal nach nebenan.

Gaerion beobachtet das Geschehen in seinem Büro mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der sich gerade nicht entscheiden kann, ob er lachen oder den Kopf schütteln soll ob dessen, was gerade in seinem Büro geschieht. Als Sanja dann auch noch auf ihn zeigt, räuspert er sich, beugt sich vor, faltet die Hände zusammen und betrachtet die drei zur Ruhe kommenden Personen in seinem Büro einen Moment.

"Mein Name," er richtet diese Worte vor allem an Solomar, "ist Gaerion Sturmfels. Ich bin Prytanus Aurae, was so viel bedeutet wie Leiter des Hauses Luft. Dies ist," er blickt kurz von einem zum anderen, "mein Büro, in das ihr euren Weg gefunden habt."
Er blickt nun erstmals auf den Zettel, den seine Zofe ihm gereicht hat. Er runzelt die Stirn, kann aber bei gezeigter Vezweiflung ein breites Grinsen nicht ganz verbergen. "Ja, Sanja, gerne."

Er nimmt sich einen Moment, blickt von Mondkind zu Solomar und zurück.
"Eure Anliegen sind ähnlich, aber nicht gleich. Mondkind, es wird gar kein Problem sein, Euren Weg hier an die Akademie zu finden. Wir, nun, arbeiten derzeit an einer Stellenausschreibung, die Eure geradezu einmalige Position in Condra glaube ich perfekt ausfüllen würde und ich hoffe, sie wird Euch auch zusagen.
Das allerdings ist ein Gespräch für einen späteren Zeitpunkt. Ich werde mit Prytanus Dagonett sprechen und die notwendigen Formalitäten aus der Welt schaffen. Ich denke nicht, dass das eine Schwierigkeit sein sollte.
Bleibt ruhig, wenn ihr mögt, ich denke nicht, dass unser neuer Gast Geheimnisse mit sich bringt."

Jetzt wandern Gaerions Augen wieder zurück zu Solomar. Das Gesicht des Prytanus ist schwer zu deuten - ist das Neugierde? Vorsicht? Oder vielmehr Stress? Es lässt sich nicht genau erfassen.
"Ihr sagtet, Euer Name sei Solomar?" Er sammelt eine Schreibfeder und schaut etwas verloren auf seinem Schreibtisch umher. Er nimmt ein Blatt, dreht es zwei Mal, legt es dann mit der unbeschriebenen Seite nach oben vor sich und schreibt den Namen in eigentümlichen Buchstaben auf.
"Wie kommt es denn, dass es Euch zu unserer altehrwürdigen Cantus Harmoniae verschlagen hat?"

Mit einer großen Schale Kekse bewaffnet betritt Sanja wieder den Raum, stellt die Schale auf einen kleinen Beistelltisch, den sie in die Mitte schiebt.
Zu Mondkind gewandt macht sie eine Geste, die aussieht wie Kringellöckchen neben ihrem Gesicht.

Dann setzt sie sich in eine Ecke, seufzt schwer, ihr Gesicht verfinstert sich, und sie nimmt eine Stickarbeit auf, die aussieht, als hätte ein kleines Kind sich zum ersten Mal mit Nadel und Faden versucht.

"Ja ganz recht ..."

antwortet der Fremde,

"... ich höre auf den Namen Solomar und ... naja ich habe auf der Straße nach hier jemanden getroffen der sich selbst als ... ich glaube Elmentarist aus dem Hause Feuer bezeichnete -  wir kamen ins Gespräch und er hat mir erklärt, dass man hier seine ... magischen Fähigkeiten erweitern könne ... ich hoffe das stimmt so?"

Solomar's Blick wandert nur wieder zwischen den Blicken allen Anwesenden umher ... er wirkt ein wenig eingeschüchtert.

Mondkind hat den Worten des Prytanus mit großem Interesse gelauscht, ihre Augen blitzen interessiert. Als der Prytanus endet, nickt sie einfach und zieht sich ein wenig zurück, um das Gespräch des Prytanus mit dem Fremden nicht zu stören.
Nach einem kurzen fragenden Blick in Richtung Prytanus ("Darf ich"?) nimmt sie sich dann einen der Kekse vom Tisch. Danach bleibt sie im Hintergrund, und scheint Sanja beim Stricken zuzuschauen. Trotzdem lauscht sie Konversation interessiert, obwohl es nach außen nicht unbedingt so wirkt.

"Ihr verfügt über magische Fähigkeiten?" fragt Gaerion mit ehrlichem Interesse. Seine Feder kratzt einige weitere Male über das Blatt vor sich. Solomar kann erkennen, dass er nicht nur Worte, sondern auch kleine Zeichen vermerkt, kann deren Sinn allerdings nicht erfassen.
Gaerion schreibt derweil, ohne hinzusehen. Seine Augen ruhen weiter auf seinem Gast und, auch wenn Ton und Mimik freundlich sind, mustern ihn mit einem gewissen Maß an Wachsamkeit.
"Was für eine Art von Befähigung denn?"

"Naja unterschiedliche Dinge ... nichts böses!"

antwortet Solomar energischer als er eigentlich wollte.

"Ich kann zum Beispiel ein Feuer ohne Feuerstein und Zunder entfachen, oder Licht aus dem Kopf meines Stabes erscheinen lassen um mir nachts den Weg zu erhellen und ... "

... dann schaut er sich nochmals um und spricht jetzt etwas leiser weiter, so als müsse er sich selbst zügeln ...

"Ich kann Verletzungen von anderen Menschen auf mich nehmen oder sagen wir ich weiß nicht ob das bei allen Menschen funktioniert - Bei der Tochter meines Herren klappt es jedenfalls."

Gaerion nickt stumm bei der Erwähnung von Feuer und Licht, knappe Notizen machend, doch schaut er stirnrunzelnd auf, als Solomar die Befähigung im Umgang mit Wunden erwähnt.
"Ihr habt also keine formelle Ausbildung bisher genossen, das verstehe ich richtig?" fragt er, weiterhin freundlich, während er ein zweites Blatt aus dem Wust seines Schreibtisches zu Tage fördert und auch beginnt, darauf zu schreiben. Dort verfasst er offenbar einen zusammenhängenden Text, allerdings ist auf die Entfernung des Schreibtisches nicht lesbar, was genau er schreibt.
"Und es ist bisher nicht evaluiert worden, welcher genauen Natur eure Befähigung, welchen Ursprungs eure Gabe ist?"

Solomar scheint ein wenig ins Schwitzen zu kommen ...

"Naja ... ehm eine Ausbildung in dem Sinne hatte ich nicht. Ich bin bei unserer .."

er hält kurz inne, als würde er die richtigen Worte suchen und fährt dann fort ...

"ehh ... Dorfheilerin trifft es wohl am ehesten ... groß geworden. Bei ihr habe ich mir so einiges abgeschaut. Was das evaluieren angeht, so muss ich gestehen, dass ich überhaupt nicht weiß, was dieses Wort bedeutet."

Solomar scheint sich wieder zu fangen und fährt nun ernst aber nicht unfreundlich fort

"Ich weiß woher ich meine 'Gabe' stammt... " 

... das Wort "Gabe" betont er allerdings leicht verächtlich ...

" – aber dies ist eine Sache über die ich nicht sprechen möchte. Ich suche jemanden, der mir zeigt wie ich meine heilenden Fähigkeiten weiter verbessern kann. Letzten Endes kann ich Verletzungen nicht heilen sondern nur auf mich übertragen und das bringt weder mich noch die Leute aus meinem Dorf weiter.Ich weiß, dass sich die Schüler hier der Akademie gegenüber verpflichten – allerdings habe ich auch schon erfahren, dass man hier gegen Bezahlung  als Gastschüler unterrichtet werden kann. Für mich würde nur letzteres in Erwägung kommen, da ich bereits einen Herren habe."  

Gaerion beugt sich vor, seine Augen zu Schlitzen verengt.
"Nur um nachzufragen: Ihr wisst, woher Eure Gabe kommt, wollt das aber nicht mit der Akademie, oder auch nur mir hier teilen. Ihr wünscht aber, von uns unterrichtet zu werden, allerdings nicht, euch gegenüber der Akademie zu verpflichten. Ihr habt einen Herren, seid aber demnach nicht aus seinem Dienst entbunden, um die Ausbildung hier wahrnehmen zu können, habe ich das soweit richtig verstanden?"

Solomar sieht etwas überrascht aus, so als würde er die Situation gerade erst begreifen:

"Ja ... eh ... das klingt wenn man es so formuliert ziemlich dreist, aber wenn ich ehrlich bin, entspricht es genau den Tatsachen. Ich diene meinem Herren und seiner Tochter. Und ich versuche ihnen mit den mit zur Verfügung stehenden Mittelen best mögliche Dienste zu erweisen ... und ja ... ich möchte mein Wissen über meine ... Gabe...  mit niemandem teilen ..."

... Solomar's Blick wandert nun auch noch mal zwischen den anderen Anwesenden umher, es sieht fast so aus als würde er bedauern was er sagt ...

"... und nochmals ja,  ich würde gerne unterrichtet werden ohne mich der Akademie gegenüber zu verpflichten. Ein ehm Elementarist dieser Akademie hat mir erzählt, dass so etwas möglich ist - Wenn dem nicht so ist, tut es mir wirklich Leid euch belästigt zu haben."

Der Gesichtsausdruck des Prytanus verfinstert sich merklich.
"Ihr habt Recht, es ist dreist. Und ja, man hat euch richtig informiert, eine solche Gasthörerschaft ist möglich. Eure Loyalitäten liegen andernorts, das verstehe ich nun. Dann sollen Euch die Belange der Cantus Harmoniae auch gar nicht behelligen."

Seine Stimme ist nun kalt.

"Ich werde alle notwendigen Papiere an die richtigen Stellen weiterleiten. Man wird euch dann die Dokumente vorlegen und über die Konditionen unterrichten. Entschuldigt, aber das ist nicht meine Zuständigkeit, aber ich werde auch dort vermitteln.
Solomar, ihr erinnert mich an einen Patienten, der sich weigert, die Symptome zu schildern und nun hofft, dass der Medicus aus Glück zur richtigen Tinktur greift. Nun, ich wünsche Euch viel Glück."

Gaerion macht einen Strich unter das Pergament, das er geschrieben hat und faltet es nun zusammen. Noch einmal richtet er seinen Blick auf den Gast.
"Noch eines. Das nächste Mal, wenn ihr irgendwo vorstellig werdet und jemand anderes als Referenz anführt, erweist ihm entweder den notwendig Respekt und merkt Euch seinen Namen, oder erweist Eurem Gesprächspartner den notwendigen Respekt und nennt ihn ihm."

Solomar schaut nun verdutzt sein Gegenüber an:

„Verzeiht wenn ihr das Gefühl habt ich würde euch gegenüber keinen Respekt hegen, dem ist nicht so. Was die Namen der Leute angeht mit denen ich auf dem Weg nach hier gesprochen habe, so wären es wohl unzählige Worte gewesen, die ich mir hätte merken müssen. Ich glaube nicht dass dies etwas mit Respekt zu tun hat! - Ich habe jeden hier in diesem Raum mit dem gleichen Respekt behandelt den man mir in diesem Land hat zukommen lassen – nun ich habe es zumindest versucht“

... Solomar kommt jetzt wieder ein wenig ins Schwitzen versucht aber ruhig forzufahren ...

„Aber wenn ihr wirklich so von mir denkt, dann braucht ihr auch niemanden zu informieren oder irgendwelche Papiere ausstellen! Ich werde schon jemanden finden, der bereit ist mir etwas beizubringen – wenn nicht hier dann wo anders. Es war nicht meine Absicht eure kostbare Zeit zu rauben ... bis vor einer halben Minute wusste ich ja noch nicht mal dass es euch oder dieses Zimmer hier gibt, geschweige denn, dass ich mich rechtfertigen muss woher ich ich meinen Fl ... meine Begabung habe. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!“

dann nickt er den beiden anderen Anwesenden zu und versucht dabei recht freundlich zu wirken

„und euch selbstverständlich auch.“

Er steht auf, orientiert sich noch kurz und geht dann zur Türe.

"Solomar." Gaerion blickt den Mann auf dem Weg zur Türe noch einmal an.
"Die Academia Cantus Harmoniae ist ein Ort der Lehre und Lehre soll Euch, wenn Ihr das wünscht, zuteil werden können. Doch sind wir kein Kolleg, das versucht, möglichst optimiert Magier in die Welt zu entlassen. Wir sind das Lied der Harmonie, wer erklingen im Einklang und stehen gemeinsam.
Wie glaubt ihr denn, dass man Euch etwas beibringen kann, wenn nicht klar ist, wie man Euch etwas beibringen soll? Ich bin mir sicher, Ihr würdet jemand anderes finden, der bereit wäre, Euch etwas beizubringen. Nur frage ich mich, ob Euch das im gleichen Maße dienlich wäre. Wenn Ihr Eure Begabung besser verstehen wollt, muss es an Euren Lehrern sein, Euch Eure Begabung besser zu vermitteln. Wie aber soll das funktionieren, wenn Ihr daraus ein Geheimnis macht?"
Sein Ton ist wieder sanfter, freundlicher, als er fortfährt.
"Glaubt mir, wir haben in diesen Hallen schon sehr viel gesehen. Wir haben schon viel durchgemacht, haben selbst schon vielen verlorenen Seelen den Weg gewiesen. Wenn ihr Anleitung sucht, so könnt ihr sie hier finden."
Gaerion beugt sich vor.
"Der Preis dafür, ja, für Gasthörer ist er in profanen Münzen zu messen. Aber der Preis, für jene, die wirklich und wahrhaftig daran interessiert sind zu lernen, ist nicht Geld. Er ist Vertrauen.
Wenn ihr nicht bereit seid, uns zumindest in einem Mindestmaß zu vertrauen, dann ist Euer Weg zur Türe nur Recht und Gut. Ihr verwirkt nicht mal den Anspruch auf die Gasthörerschaft.
Wenn ihr aber willens seid, nicht als grimmer Einzelkämpfer, sondern mit uns an Euren Fähigkeiten zu arbeiten, wenn ihr ehrlich willens seid, zu verstehen, was Eure Befähigung und wo Euer Platz im Weltenlauf ist, dann setzt Euch wieder hin. Sprecht mit mir, erklärt wenigstens Euer Dilemma und lauft nicht davon.
Die Wahl ist Euer."

Solomar greift nach der Türklinke, dreht sich aber dann um, sein Gesicht spiegelt eine Mischung aus Wut und Hoffnung ...

"Vertrauen ... eins sehr schönes Wort. Ich vertraue meinem Herren und er vertraut mir - allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass man den Menschen nicht zu viel anvertrauen sollte, zumindest dann nicht wenn man sie nicht wirklich kennt"

... es wirkt als würde Solomar über irgend etwas nachdenken, dann fährt er fort:

"Ich glaube ich kann eure Bedenken durchaus nachvollziehen und auch euren Standpunkt. Ihr seid nicht der erste, der mich auf Grund meiner Verschwiegenheit entsprechend einschätzt - Allerdings habe ich ganricht vor diese Hallen als "optimierter" Magier zu verlassen! - Ich suche einen Weg meine Gabe"

... er scheint das Wort "Gabe" mehr auszuspucken als zu sprechen ..

"für etwas gutes zu gebrauchen - etwas von dem ich sagen kann, ich kann damit jemandem helfen. Die Frau bei der ich groß wurde, hat Menschen geholfen und gelichzeitig geschadet, ihr standen diese Möglichkeiten seit ihrer Geburt zur Verfügung .... es war ihr Schicksal ...  aber sie war anders als ich es bin ... ich bin..."

...er scheint nach Worten zu suchen...

"ich bin speziell ... und wenn ihr von Vertrauen sprecht, so kann ich euch euch verischern, dass ich gegen niemanden hier einen Groll hege, geschweige denn jemanden in diesen Hallen etwas böses zufügen möchte - allerdings kann und möchte ich euch nicht wirklich viel über meinen Zustand erzählen ... ich kann euch gerne über meine Heimat berichten und in wessen Dienste ich stehe, aber nicht mehr ... ... zumindest jetzt noch nicht - Ich habe diesen Teil meines Lebens akzeptiert und versuche damit so gut umzugehen wie möglich. "

Es wirkt als hätte Solomar diese Worte schon mehr als einmal verlauten lassen ...

"Wem ihr vertraut, und wem nicht, Solomar, das ist Eure Entscheidung. Eure Wahl."
Gaerion betrachtet sein Gegenüber einen langen Moment, bevor er fortfährt.
"Dennoch sollte Euch klar sein, dass dies in diesem Fall mehr ist als eine Wahrung des Privaten. Niemand möchte, dass ihr Freund und Feind offenlegt. Es geht auch nicht darum, Eure innersten Geheimnisse Preis zu geben, zumindest, solange sie nicht Teil der 'Gabe' sind, wie ihr sie nennt.
Doch steht ihr in Konflikt mit der Fähigkeit, die Euch gegeben wurde, das merkt man Euch an. Ihr seid Euch unsicher, wo ihr Platz im kosmischen Gefüge liegt, wisst ebenso nicht, welchen Platz es Euch zuweist, dass Euch diese Macht gegeben wurde. Nun steht Ihr hier und bittet um Rat. Rat, den man Euch hier geben kann. Ihr wärt erstaunt, mit was für Dingen wir uns hier schon befasst haben. Wie vielen Menschen, die unter 'wilden Ausbrüchen' einer Gabe litten, wir Anleitung und Weg weisen konnten, ohne sie auf eine Doktrin einzuschwören oder dergleichen.
Ich biete Euch jetzt ein letztes Mal diesen Stuhl hier vor mir an, und sei es nur bildlich. Wenn ihr jetzt aber schon mit Sicherheit zu sagen wisst, dass Ihr Euch uns nicht anvertrauen wollt, dann nutzt die Türe, vor der Ihr steht.
Falls Ihr Zeit braucht, sei sie Euch gewährt, solange Ihr letztlich bereit und jetzt bereits Willens seid, Euch mir oder einem anderen Lehrer hier anzuvertrauen. Unter vier Augen, wenn Ihr wünscht. Wenn Ihr Euch erst davon überzeugen wollt, in der Cantus Harmoniae unter Freunden zu sein, dann sei es Euch auch freigestellt, ein, zwei Wochen der Orientierung zu nutzen, Euch davon zu überzeugen.
Nur eines noch: Solltet Ihr zur Orientierung bleiben, dann soll kein Makel, keine Herkunft und kein Feind Euch im Wege stehen, bei uns zu bleiben. Sollte ich aber erfahren, dass ihr entgegen Eurer Worte durch eben dieses Schweigen in irgendeiner Weise wissentlich eine Gefahr für ein Mitglied dieser Akademie, Schüler, Lehrer oder profanes Personal, dargestellt haben, dann werdet Ihr das mir gegenüber zu verantworten haben."

Den letzten Worten des Prytanus hängt der unverkennbare Klang einer ernsten Drohung nach. So, wie er sie sagt, klingen sie jedoch kaum anders als die Frage, ob noch jemand einen Tee möchte.
Seine Züge sind freundlich, ein Groll ist ihm nicht anzumerken. Neugierig beäugt er den Mann an der Türe und wartet auf seine Entscheidung.

Solomar scheint eine ganze weile zu überlegen ... dabei wechseln seine Gesichtszüge stetig.

"Nun dann, wenn ihr wirklich eine Unterredung mit mir führen wollt um sicher zu gehen, wo ich stehe und was mich zu dem macht, was ich bin ... dann können wir darüber sprechen .... alleine ..."

... die letzten Worte schienen ihm sehr schwer gefallen zu sein ...

"Aber ... ich habe euer Wort - egal wie unser Gespräch verläuft, dass ich danach die Akademie verlassen kann und zwar genau so wie ich sie betreten habe ohne das mich irgendwer oder irgend etwas daran hindern wird - und auch meine Begleiterin wird unbehelligt bleiben. - Sollten wir zu dem Entschluß gelangen, dass ich hier bleiben kann, werde ich mich selbstverständlich euren Wünschen beugen, sofern diese nicht im Widerspruch zu denen meines Herren stehen ... ich weiß das ist viel verlangt, aber ich habe leider meine Gründe ..."

Ein Ausdurck von Bedauern legt sich auf Solomars Gesicht als er seine Bedingen kund tut.

Gaerions Züge lassen kein Urteil darüber zu, was er von den gesprochenen Worten hält.

"Was ich Euch garantiere, ist Folgendes: Ich werde mir Eure Geschichte anhören, werde objektiv entscheiden, wo das Euch im Kontext der Cantus Harmoniae und der elementaren Hexalogie platziert und wir werden zusammen eine Lösung finden, die Euer Anliegen ehrt. Wir werden nicht verlangen, dass Ihr dem Treueeid Eurem Herrn gegenüber zuwider handelt und wir werden nicht verlangen, dass Ihr ihm entsagt. Nicht zumindest, solange Ihr als Gasthörer vor Ort seid und Euch nicht regulär einschreibt. Wir werden Euch nicht in den Dienst der Akademie zwangsverpflichten. Eure Begleiterin soll durch Euren Dienst, Eure Lehre und Eure Worte nicht benachteiligt sein.
Condrianisches Recht und Akademierecht werden für Euch gelten wie für jeden Menschen, der sich in dieser Stadt und diesem Land bewegt."

Noch einmal blickt er erwartungsvoll auf seinen Gast.

Solomar scheint wieder eine ganze Weile über die soeben vernommenen Worte nachzudenken.

„Eure Worte klingen aufrichtig und ich bezweifle nicht, dass ihr es auch gut meint. Ihr wisst bereits dass ich nicht von hier stamme und dementsprechend kenne ich mich auch nicht mit condrianischem Recht aus ... das soll nicht heißen dass ich eure Gesetze anzweifle, allerdings habe ich auf meinen Reisen viele Kulturen kennen gelernt und in manchen Ländern wurden Menschen schon auf den Scheiterhaufen gezerrt, nur weil sie die falsche Haarfarbe hatten oder den den falschen Göttern gedient haben ...“

jetzt schaut er sein Gegenüber fragend an ...

Im Hintergrund: Bei dem Wort "alleine" von Solomar will sich Mondkind bereits erheben. Sie versucht, Sanjas Aufmerksamkeit zu erregen, um sie mit hinaus zu nehmen. Doch es gelingt ihr nicht, und dann ist der Moment plötzlich vorbei. Sie spürt die Spannung im Gespräch und fürchtet, wenn sie diese unterbricht, vielleicht auch nur durch eine Bewegung den Blickkontakt zwischen Solomar und dem Prytanus unterbricht, wird dies vielleicht zunichte machen, was der Prytanus bereits erreicht hat. Also bleibt sie angespannt sitzen, reglos - nur die Augen wandern von einem zum andern -, aber bereit, sich auf ein Zeichen hin jederzeit zu erheben und Sanja mit hinaus zu bitten.

Sanja scheint von dem Gespräch völlig unbeeindruckt zu sein. Offensichtlich ist es nicht das erste Mal, dass sie solche Gespräche von ihrem Dienstherrn miterlebt.

... der Moment kommt Solomar wie eine Ewigkeit vor ...  :icon_wink:

Gaerion denkt einen langen Moment nach, bevor er antwortet.
"Ich werde Euch an dieser Stelle keine Nachhilfe in condrianischem Recht geben, aber das muss ich auch nicht. Unser Recht fußt, in weiten Teilen und oft dort, wo es am besten funktioniert, vor allen Dingen auf gesundem Menschenverstand. Selbst für das Akademierecht gilt das.
Insofern, lasst mich anders formulieren, was ich bereits sagte: Ich werde mir Eure Geschichte anhören und im Zweifelsfall zu Euren Gunsten entscheiden, denn letztlich seid ihr derjenige, der uns um Hilfe ersucht. Sollte aber natürlich Eure Geschichte ein Element enthalten, dass - als Beispiel - davon zeugt, dass Ihr in der Vergangenheit direkt und mutwillig gegen die Akademie, den Hohen Rat zu Tharemis oder die Kirche Hydracors vorgegangen seid, so kann Euch mein Wohlwollen nicht vor den Konsequenzen dessen schützen, die das nach sich zieht.
Wer in seiner Kunst nicht geschult wurde, der trägt oft Geschichten in seinem Herzen von großen Tragödien, die indirekt oder direkt dadurch verursacht wurden. Etwas in der Art möchte ich gar nicht gegen Euch halten. Soweit ich in meinem Amt dafür verantwortlich bin, soll Euch nichts geschehen.
Ich möchte Euch nur darauf hinweisen, dass ich nicht die höchste Gerichtsbarkeit in Condra bin. Weder die eine", sagt er, den Blick auf seinen Gast gerichtet, mit einem Blick auf dem Fenster, dem Hydracor-Tempel entgegen, "noch die andere."

Solomar scheint diesmal schneller zu antworten als noch zuvor :

„Gut – ich werde versuchen es in Worte zu packen. Ich verstehe noch nicht alles was meine Begabung angeht, aber bereits eine Menge und vor allem habe ich verstanden damit zu leben. Da es sich um sehr private Dinge handelt, wäre es mir jedoch lieb....“

er macht eine entschuldigende Geste gegenüber den beiden anderen Anwesenden

„dies unter vier Augen zu besprechen.“

Gaerion nickt Sanja und Mondkind zu.
"Entschuldigt bitte."
An Mondkind gewandt:
"Ich weiß, dass dies gewissermaßen Euer Gespräch war und das gerade etwas konfus war. Ich bitte das zu entschuldigen, gerade im Hinblick auf" - er lächelt - "die zukünftige Zusammenarbeit.
Wisset, dass ist ihr mir hier jederzeit willkommen seid, gerne auch heute, später am Tage noch einmal."

Mit dem Blick auf Solomar ergänzt er:
"Ich denke, wir werden zumindest die grundsätzliche Natur Eurer Begabung recht schnell zumindest eingeordnet haben."

Sanja schaut von ihrer Stickerei auf. Mit einer hochgezogenen Augenbraue erhebt sie sich, legt den Stickrahmen beiseite, und legt ihrem Dienstherrn im Vorbeigehen ihre Hand kurz auf die Schulter.

Dieser lächelt, als er die Geste bemerkt, kurz, und wirkt danach ein wenig entspannter.

Leise verlässt Sanja den Raum in ihr privates Zimmer.

Solomar scheint jetzt nochmals die Situation bewusst zu werden wie er überhaupt nach hier gekommen ist und welche Umstände vorherrschen...

"Verzeiht ... ich bin nicht mit der Absicht nach hier gekommen, euer Gespräch zu stören. Selbstverständlich komme ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt ... wenn es besser passt ... nochmals nach hier."

Nach einer Unterredung unter vier Augen blickt Gaerion seinen Gast noch immer freundlich an.
"Ich denke, es wird nichts einer Gasthörerschaft im Wege stehen, Solomar.
Ich werde das Personal anweisen, Euch und Eurer Begleiterin den Weg zu Zimmern zu weisen, die ihr beziehen könnt. Ich werde Euer Anliegen, in angemessener Diskretion und Eure Geheimnisse Eure Geheimnisse sein lassend, das Konzil informieren, auf dass der Gasthörerstatus offiziell gemacht wird."

Er lehnt sich zurück, scheint sich zu entspannen.
"Alles weitere wird, so denke ich, schlicht die Zeit zeigen. Aber ich bin sicher, wir finden eine zweckdienliche Methode, Euch mit Eure Gabe in Einklang zu bringen.
Willkommen an der Academia Cantus Harmoniae zu Tharemis, Solomar."

Solomars Gesicht verrät, dass er nicht mit dieser Antwort gerechnet hatte. Verblüfft schaut er sich um, als würde er erwarten, dass irgend etwas passiert. Dann aber beginnt er zu sprechen:

"Ich ... ehh ... danke - Also ich meine .. ihr akzeptiert das einfach so? .... Entschuldigt ich habe einfach nicht mit dieser Reaktion gerechnet."

Solomar versucht seine Überraschtheit nun in den Griff zu bekommen, nickt seinen Gegenüber zu und beginnt nochmals:

" - Danke vielmals! - Ich weiß euer Verständnis WIRKLICH zu schätzen." 

"Wir sind hier", erklärt Gaerion, sichtlich entspannt, "um denen, die Hilfe brauchen, zu helfen. Wir sind hier, um jenen unser Wissen zu vermitteln, die es brauchen. Auch in, nun, besonderen Fällen."

Gaerion beugt sich vor, verschrenkt seine Arme vor sich auf dem Tisch.

"Es wird ein paar Sonderregelungen geben, denke ich, bis wir die Gabe wirklich einordnen können. Zu eurem Schutz, dem der anderen Schüler, Lehrer und akademiefernen Personen. Aber blickt nicht mit Sorge darauf, es werden keine harten, und vor allem vermutlich keine langfristigen Einschränkungen sein.
Ich bitte euch allerdings, wenn ihr auf eure Gabe zurückgreift, schaut, dass ihr nach Möglichkeit ein erfahreneres Mitglied der ACHT in eurer Nähe habt. Nicht nur, um eventuelle Konsequenzen von außen abzuwägen, sondern auch, um einfach Einsicht zu erhalten. Denn nur in der Praxis wird man eure Gabe wirklich einzuschätzen wissen, nehme ich an.
Vereinbart?" schließt er mit einem Lächeln.

Solomar ewiedert das Lächeln ehrlich:

"Ja - selbstverständlich. Es liegt mir fern irgendwen in Gefahr zu bringen. Ich glaube ich verstehe was ihr meint und werde ich strikt daran halten. Vielen Dank ... ich hoffe dass ich mich eines Tages revengieren kann."

Dann reicht er Gaerion die Hand ...

Gaerion erhebt sich ein Stück, streckt seine Hand aus und - ergreift nicht die Hand, sondern den Unterarm seines Gastes und schüttelt ihn einmal kräftig.
Mit einem zufriedenen Lächeln nimmt der Prytanus wieder Platz, betrachtet Solomar noch einmal neugierig und lehnt sich dann zurück.

"Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?" fragt er letztlich.

Solomar scheint sichtlich erleichtert.

Er denkt kurz nach und fragt dann leicht verlegen:

"Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich da noch ein paar Fragen. Ich war leider noch nie auf einer Schule. Alles was ich kann habe ich daheim gelernt oder selbst in Erfahrung gebracht ... ich bin mir nicht ganz sicher wie es weiter geht ... was muss ich denn jetzt machen? Also wo muss ich mich melden? ... und ... "

... Solomar' Gesichtsfarbe wechselt ins Rote ...

" ... könnte mich vielleicht noch jemand hinaus führen - es ging eben alles ein wenig schnell, ich bin mir nicht sicher ob ich noch weiß wie ich zum Ausgang gelange."

Gaerion wirkt nicht herablassend, doch er lächelt ob der Verlegenheit seines Gastes.
"Sanja?" ruft er, wartet dann einen Moment, bis seine Zofe den Raum wieder betreten hat.
"Sanja, magst du unserem neuen Gasthörer hier helfen, ein Zimmer für sich zu finden und ihn mit allen Einrichtungen soweit vertraut zu machen.
Einen Lehrplan werden wir in seinem Fall individuell erarbeiten müssen, doch dafür muss ich vorher die notwendigen Formalitäten erledigen, wenn du dich also kümmern könntest?"

Zurück zu Solomar gewandt, ergänzt er: "Sanja wird euch helfen. Sie sie eine sehr ... beruhigende Person in solchen Dingen."

Solomar nickt Gaerion freundlich zu , seine Verlegeheit scheint zu schwinden und ein Lächeln macht sich auf seinen Gesicht breit:

"Vielen Dank .... und einen schönen Tag noch."

Dann wendet er den Blick Sanja zu und nickt auch ihr grinsend entgegen:

"Also dann ...  ich bin mal gespannt wohin ihr mich führt - aber diesmal werde ich versuchen mir den Weg merken."

Sanja kichert, leise, als sie den jungen Mann an die Hand nimmt und ihn durch die verwinkelten Gänge der Akademie führt. Erst vor einem offensichtlich unbewohnten Zimmer macht sie halt, öffnet die Tür schwungvoll und lässt Solomar eintreten. Grinsend verschwindet sie dann wieder, jedoch nicht, bevor sie ihm nicht per Handzeichen klargemacht hat, wann es wo Essen gibt, und dass sie ihm danach weiter helfen wird.

Einige Stunden später klopft es erneut an der Türe des Büros.

Die Sonne steht noch nicht am Himmel, da ist Fenya schon auf dem Weg die vielen Stufen hinauf zum Büro des Prytanus Sturmfels. Auf der vierten Etage nimmt sie jedoch den Weg über die Dachterasse der Akademie hinauf zur privaten Dachterasse des Prytanus.
Dort angekommen nickt sie Gaerion zu, der sie etwas verwirrt anschaut als er gerade seine Tasse Tee trinkt. Man hat fast das Gefühl als würde er sie plötzlich ignorieren, denn er dreht sich weg.

Fenya steigt die paar Stufen zu Gaerions Büro hinauf. Dort angekommen schaut sie sich kurz um. Ihr Blick fällt auf seinen Schreibtisch und ein verschwörerisches Lächeln kommt über ihr Gesicht. Kurz nimmt sie einen Briefbeschwerer auf Seite, aus ihrer Tasche kramt sie ein Blatt Papier und einen grillel. Mit ein paar schnellen Zügen schreibt sie sich die Informationen die sie entdeckt hat ab, legt den Stein zurück und verlässt das Büro.

Auf der Dachterasse angekommen nickt sie dem Prytanus zu und wählt ohne ein weiteres Wort die Treppe nach unten.

Am Morgen nach der Taverne klopft es an der Türe des Büros von Prytanus Sturmfels, Nereus wartet das "Herein" von drinnen ab ehe er die Tür öffnet und eintritt. Dem Prytanus nickt er freundlich kurz zu ehe er die Türe hinter sich schliesst.

Wenig später verlässt er das Büro wieder, sein Gesichtsausdruck schwankt dabei irgendwo zwischen leichter nervöser Anspannung und einer gewissen Erleichterung. Dann macht er sich auf den Weg in sein Zimmer...

Gaerion sitzt - nicht an seinem Schreibtisch. Ausnahmsweise steht er an einem etwas abseitigen Schrank und kramt darin herum. Ja, kramen trifft es ganz gut, denn es wirkt so unkontrolliert wie wirr, was er tut.
Letztlich zieht er mit einem "Aha!" ein altes, ranziges Buch aus einer eigentlich viel zu kleinen Tasche, die dennoch schon einer Menge anderem Krempel Heimat bot, der derzeit um den Prytanus verteilt auf dem Boden liegt.

Er steht auf, pustet etwas von dem Einband (Staub?) und blickt dann, so überrascht wie neugierig zu Sanja.
"Ja?" fragt er, während er mit dem Buch in der Hand zu einer zweiten Tasche wandert, die auf dem Schreibtisch steht und ebenfalls bereits über Gebühr gefüllt ausschaut.

Sanja stürmt, wie immer strahlend, in das Büro, einen reichlich verwirrten Brutus im Schlepptau. Sie stellt ihn vor den Schreibtisch, tätschelt ihm nochmal die Schulter und setzt sich dann auf den Boden neben den Schrank,

Forsch schaut er sich kurz in dem Büro um. So eine Art Unordung hätte er hier wirklich nicht erwartet, aber jeder hat ja so seine eigene Idee von Ordnung, und der Prytanus wird schon wissen wie er am besten Arbeiten kann.
"Ah, guten Tag Prytanus! Ich wollte mich, wie wir demletzt besprochen haben, einschreiben und mich über alles Weitere informieren."

Der Prytanus nimmt sich einen Moment Zeit, das Dokument, dass er offensichtlich gerade schreibt, zu vollenden. Er blickt zwischen zwei Zeilen kurz mit den Augen auf und deutet ein Nicken an, schreibt dann aber erst einmal weiter.
Nach einem weiteren Moment hat er den Text offenbar vollendet, streift den Federkiel auf einem kleinen Tuch ab, legt ihn danach vorsichtig neben sein kleines Tintenfass und schraubt dort, mit kleinen Bewegungen seiner recht langen Finger einen Deckel auf.

Er pustet ein, zwei, dreimal über den Text drüber, hebt dann das Blatt an und hält es schräg zu einer der Kerzen auf seinem Schreibtisch. Er nickt zufrieden, legt es vor sich auf den Tisch und öffnet eine seiner Schubladen, fördert ein winziges Stück Siegelwachs hervor.
Er legt es in eine kleine Schale mit langem Griff und hält sie, eher gelangweilt, über die gleiche Kerze. Brutus schaut eher mit Irritation auf die langen Wachsfäden, die von der Platte des Schreibtisches eine lange und beständige Reise, dem Boden entgegen, angetreten haben.

Nun aber, während der Inhalt der Schale zu schmelzen beginnt, blickt Gaerion seinen Gast endlich an.
"Die Einschreibung, ja. Hast du schon mit jemandem gesprochen, der da in irgendeiner Form zuständig ist?"

"Uhm öh...."
Er kratzt sich am Kopf
"Nein, ihr sagtet ich könnte direkt zu euch kommen... zumindest habe ich das so noch in Erinnerung. Ihr meintet, dann bräuchte ich nicht unbedingt zum Herrn... wie war sein Name noch gleich....  Darnet? Oder nein... irgendwas mit Zapfen?"

Etwas missmutig schaut Gaerion zuerst auf das nicht richtig schmelzen wollenden Wachs, dann zu seinem Besucher.

"Der Name des Mannes, den ihr meint, lautet Andariel Dagonett. An-da-riel Da-go-nett. Er ist der Leiter des Hauses Eis hier an der Akademie. Und da das Haus Eis für die Verwaltung zuständig ist, ist er es in gewisser Weise auch."

Er schüttelt die Schale kurz.

"Aber nein. Der explizite Ansprechpart für euch hieße eigentlich Magister Oldenthal. Sanja wird euch gleich den Weg zeigen können.
Seid ihr in irgendeiner Form vorbereitet? Habt ihr eine grundlegende Idee, was euch erwartet? Unterlagen? Bedarf an Unterlagen? Fragen, die nach Antwort langen?"

Reglos lässt Gaerion die Flüssigkeit auf das Pergament gleiten und drückt, mit erstaunlicher Hingabe, ein Siegel hinein. Er legt die Utensilien zur Seite, das Blatt auf die andere, nimmt ein weiteres Pergament und bereitet die Tinte erneut vor.
Er hebt die Augen wieder zu Brutus.

"Uhm öh...."
Er kratzt sich am Kopf
"Ich habe nichts dabei an irgendwelchen Papieren... und auf irgendwelche Fragen habe ich mich auch nicht vorbereitet. Wie ich eben schon sagte, ihr meintet, ich könnte einfach zu euch kommen und... ja, dann wars das, soweit ich weiss"

Spät am Abend klopft es an der Türe des Prytanus*

Es dauert eine Zeit bis von drinnen Geräusche kommen. Schritte nähern sich der Tür, doch hören sie sich nicht nach denen des Prytanus an. Die Tür schwingt auf und Fenya steht im Türrahmen. Sie blickt zu Eran hoch und lehnt sich dann lächelnd in eben jenen.

Eran! Welch Überraschung dich hier zu sehen! Du möchtest bestimmt mit Gaerion reden. Er ist gerade beschäftigt....

Fenya macht eine Pause weil sie im Raum ein Geräusch hört und dreht sich kurz um, dann schaut sie wieder zu Eran

Er ist gerade in Schieferbruch, schon seid 2 Wochen. Ich hatte ein paar Dinge hier vergessen, ausserdem sollte ich ein paar Sachen für ihn nachschlagen und einen Zettel an die Tür hängen. Kann ich ihm irgendetwas ausrichten von dir?

Während sie redet hängt sie einen Zettel an die Tür des Prytanus worauf zu lesen ist: Prytanus Sturmfels' Büro befindet sich vorrübergehend in Schieferbruch, Mittelstrasse 10. Bei dringenden Nachrichten bitte an Adepta Minor Fenya Sternberg wenden.

Auffordernd schaut Fenya zu Eran und wartet auf eine Antwort

Nervös geht Cindan den Weg zu Prytanus Sturmfels. Er klopft an der Tür und wartet das er hinein gebeten wird.

Nach einer Weile fällt ihm der Zettel ins Auge, der an der Türe hängt.
Darauf steht:
"Prytanus Sturmfels' Büro befindet sich vorübergehend in Schieferbruch, Mittelstrasse 10. Bei dringenden Nachrichten bitte an Adepta Minor Fenya Sternberg wenden.
Bei dringenden Nachrichten bitte an seine Zofe Sanja wenden."

Es ist am Nachmittag als Nereus vor der Türe des Prytanus steht, die Hand schon zum anklopfen erhoben aber noch abwartend während er nach irgend einem Zettel Ausscahu hält der ihm verrät ob der Prytanus nun wieder in seinem Büro an zutreffen ist oder noch immer in Schieferbruch weilt.

Nachdem er keinen Zettel an der Türe gefunden hat klopft er dreimal kurz, aber beherzt an dieselbe an und wartet auf eine Anwort von der anderen Seite.

Er muss nicht lange warten, bis nicht nur aus dem Inneren des Raumes ein erstaunlich gut gelauntes "Herein bitte!" ertönt, sondern sich die Türe vor seiner Nase öffnet. Gaerion, ein Buch in der Rechten, hat sie offenbar aufgezogen und stapft nun wieder zu seinem Schreibtisch zurück, der mehr als sonst noch unter Büchern zu ächzen scheint.
Die Robe des Prytanus liegt gefaltet über der Rückenlehne seines Stuhles, er selber ist in Tunika und Weste gehüllt - offenbar hat er sich auf eine längere Bürostunde eingestellt.
Er setzt sich hin und deutet auf den Stuhl, der dem Schreibtisch gegenüber steht.

Nereus folgt dem Prytanus in das Büro und zieht die Türe hinter sich wieder zu. Nachdem er sich kurz in dem Zimmer umgesehen hat nimmt er auf dem angebotenen Stuhl Platz und icht Gaerion kurz zu.

"Danke. Ich will eure Zeit nicht länger als unnötig beanspruchen." begrüßt er ihn mit einem Blick auf den Stapel an Papieren die sich auf dem Schreibtisch türmen. "Eigentloch bin ich nur gekommen um wegen der Bücher die ihr vor mir ausgeliehen hattet etwas nach zu fragen."

Gaerion sortiert scheinbar willkürlich ein paar Unterlagen auf seinem Schreibtisch um - für Nereus wirke es eher, als wäre es gerade sehr wichtig, dass das dritte Blatt vom ungeordneten Stapel 3 nun oben auf dem ebenso chaotischen Stapel 5 zu liegen kommt - und sucht dann, zunächst vergebens, etwas hinter den Stapeln.
"Ja..." murmelt er, dann freudig seine Tasse hinter einem alten Buch hervor ziehen "...worum geht es denn da im speziellen?"
Er nimmt einen Schluck, verzieht das Gesicht und nimmt einen weiteren.

"Nun, in dn Büchern die ihr mir hattet zukommen lassen befanden sich noch einige Notizzettel. Die meisten konnte ich euch zuordnen und scheinen Verweise auf andere Bücher und Textstellen zu sein...allerdings." bei diesen Worten zieht er ein paar Zettel aus seiner Tasche. "Gabe es auch andere." Er reicht sie dem Prytanus. Auf einigen stehen Sachen wie Neugierde... und mir selbst sowas vorwerfen daneben gibt es aber auch ein paar andere die mit einer Art kryptischen Schrift versehen sind und nicht zu entziffern.

"Da diese Zettel in den Büchern waren die ihr mir über die Adeptin Fenya habt zukommen lassen, wollte ich fragen ob sie auch bereits bei euch darin lagen. Ich habe keine Ahnung ob sie etwas zu bedeuten haben aber ich fadn es doch scon etwas seltsam...eigentlich wollte Fenya euch deswegen auch gefragt haben. Aber da ich schon länger nichts mehr von ihr gehört habe dachte ich, ich nutze die Gelegenheit um selber einmal nach zu fragen."

Interessiert beobachtet Nereus den Prytanus dabei.

"Aaaaaalso..." Gaerion beugt sich vor und stellt die Tasse wieder ab, bevor er weiterredet:
"Was genau ist jetzt die Frage, auf die du hinaus möchtest?"
Er wirft einen kleinen Blick auf die Zettel vor sich.
"Natürlich waren Lesezeichen in den Büchern, Nereus. Wir sind ein forschendes und wissenschaftliches Haus, auch wenn unsere hermetischen Kollegen das manchmal in Frage stellen. Natürlich stecken wir Lesezeichen und Notizen in die Bücher, um besondere Seiten zu markieren, uns Notizen zu machen. Damit wir..." - noch einmal schaut Gaerion auf die Zettel vor sich - "mit ihnen die entsprechenden Stellen später wieder finden können."

Er lässt diese Aussage einen Moment sacken.

"Die Bücher sind großteilig Bücher der hiesigen Bibliothek. Weiß der Rabe, wie viele vor mir bereits Zettel darin gelassen haben. Diese Zettel sind häufig eine spannende Art und Weise, zu rekonstruieren, was der vorige Leser aus diesem Buch wohl gezogen haben mag. Wenn er es kodiert hat, nun, er wird sicherlich seinen Grund gehabt haben.
Allerdings ... kommt es mir so vor, als würdest du gerade auch versuchen, mir hier zu suggerieren, dass die Adepta Sternberg die Zettel in dem Buch hinterlegt haben könnte, ja?
Warum sollte sie das tun?"

Nereus winkt ab als wolle er keinen falschen verdacht aufkommen lassen.

"Das Lesezeichen in Büchern vorkommen ist sicher keine Seltenheit. Aber ich habe beobachten können das Benevias sehr penibel daruafachtet diese wieder zu entfernen wenn er die Bücher in der Bibliothek wieder einräumt. Und ihr habt die Bücher ja aus der hiesigen Bibliothek und sie mir direkt nachdem ihr sie nicht mehr brauchtet zukommen lassen...wenn sie also nun, bevor sie zu mir gelangt sind, den Weg nicht mehr in die Bibliothek gefundne haben und auch niemand anders sie gehabt hatte so frage ich mich wer und warum solche Lesezeiche in den Büchern verteilt.
Bei anderen Werken wäre es mir relativ egal gewesen...aber..." er sieht sich kurz um als wolle er sicher gehen das niemand sonst zuhört
"...bei diesem Thema bin ich ein wenig vorsichtig geworden."

Gaerion folgt Nereus' Blick neugierig durch sein Zimmer. Fürwahr, man fühlt sich nur bedingt unter vier Augen. Mehrere Türen führen in die privaten Räume des Prytanus, seine Fenster bieten ohne Glas und Läden den weiten Blick auf die Stadt Tharemis hinaus und zwei große, schwarze Vögel scheinen das Gespräch auf ihren Stangen neugierig zu beäugen.

Als er Nereus' Bedenken hört, winkt Gaerion allerdings ab.

"Es sind nun wirklich nicht die schlimmsten Bücher, die wir bei uns in der Bibliothek haben. Einige davon enthalten, wenn du mich fragst, wenig mehr als Humbug. Andere sind sicherlich konkrete und korrekte Schilderungen, aber es ist jetzt nichts, was man bei uns großartig unter Verschluss halten würde."

"Aber..." ...Gaerions Augen suchen explizit den Blickkontakt zu Nereus... "...du hast meine Frage gar nicht beantwortet.

"Eben...bei, wie ihr es nennt, schlimmeren Büchern hätte ich es verstehen können warum jemand solche Notizzettel darin hinterlassen hat. Aber bei diesen hier...und was eure Frage angeht. Ich wüßte nicht wieso sie solche Zettel darin hinterlassen sollte. Allerdings war sie es die mir die Bücher von euch brachte. Wenn ihr mir nun sicher sagen könnt sie befanden sich schon vorher darin, dann hat es wohl alles nichts zu bedeuten."

Abwartend sieht Nereus den Prytanus hinter seinem Schreibtisch an.

"Nein, sicher sagen kann ich dir das nicht, Nereus." sagt Gaerion nach einem Moment des Nachdenkens.
"Es waren Lesezeichen in dem Buch, dessen bin ich mir sicher. Ob es jetzt im speziellen diese hier waren? Ich bin mir da unsicher, würde es nicht beschwören wollen."

Er blickt einen Moment zu den Vögeln, dann lächelt er.

"Aber spielen wir das Gedankenspiel doch einmal weiter. Angenommen, die Zettel waren vorher nicht darin. Dann hat es etwas zu bedeuten - deiner Argumentation nach. Nur: Was könnte das sein?
Was für einen Verdacht hegst du?"

Nereus nickt kurz, ganz so als hätte er mit dieser Antwort gerechnet.

"Hmm, interessant das noch Lesezeichen in den Büchern waren, normalerweise achtet Benevias sehr darauf in der Bibliothek das alle schön ordentlich von Notizen befreit wieder in den Regalen stehen. Nun, einen Verdacht hege ich nicht...das ist es ja. Eigentlich gibt es niemanden denn ich verdächtige weil ich mir nicht vorstellen kann was jemand damit bezweckten will. Besonders mit diesen beiden verschiedene ...die, ich nenen sie mal, beleidigenden und die verschlüsselten. Hatt euch Fenya denn überhuat gefragt, sie meinte sie wollte einmal nachfragen ob ihr wüsstet ob diese Lesezeichen schon vorher darin waren?"

Gaerion nickt und nimmt einen weiteren Schluck von seinem - offenkundig eher fiesen - Getränk.

"Ja, die Adepta Sternberg hat mich natürlich darauf angesprochen. Es sähe ihr unähnlich, so etwas nicht gewissenhaft zu erledigen. Ich sagte ihr, ich würde einmal mit euch darüber sprechen, aber hatte bisher keine Gelegenheit dazu, dass ganze mir die zur erörtern. Ich hielt es auch bisher nicht für sonderlich wichtig, die Vorfälle in Schieferbruch haben mich ebenfalls entsprechend aufgehalten. Deine Präsenz in meinem Büro hier zeigt mir aber ja nun, dass ich mich da vielleicht geirrt habe, es scheint dich ja durchaus zu beschäftigen."

Gaerion stellt den Kelch beiseite und beugt sich zu den Zetteln vor.

"Also, einige davon habe ich beim blättern definitiv in dem Buch vorgefunden. Warum sie Benevias entgangen sein sollten, weiß ich nicht, aber kann auch nur am Rande meine Sorge sein. Das frag ihn besser selbst.
Der hier..." ...Gaerion zeigt auf einen derer, die Nereus wohl mit "verschlüsselt" meinte... "...kommt mir definitiv bekannt vor. Definitiv. Bei denen anderen bin ich mir unsicher, aber ich habe ihnen auch über ihre bloße Präsenz hinweg keine Aufmerksamkeit geschenkt."

Er gönnt sich eine kurze Pause zum Nachdenken.

"Doch bleiben wir bei unserem Gedankenspiel - was vermutest du, könnte dahinter stecken?"

Nereus schein einige Zeit zu überlegen während er auf die Zettel schaut.

"Nun, wenn sie schon vorher in den Büchern waren haben sie wohl nichts zu bedeuten...zumindest nicht in der Hinsicht wie ich mir darüber Sorgen gemacht habe. Möglicherweise nur ein dummer Zufall."

"Ihr habt Euch Sorgen gemacht, Nereus?"
Gaerions Blick ist weder kritisch noch streng, eher interessiert.
"Worüber?"

"Nun...wie gesagt, wahrscheinlich war es nichts. Aber dem Umständen des Themas mit dem sich die Bücher befassen und das worüber ich mit euch und auch Prytanus Dagonett sprach war ich doch zunäcst ein wenig...verwundert."

"Nereus," setzt Gaerion erneut an, diesmal etwas direkter, "bitte etwas weniger kryptisch. Was ist es, dass dir Sorgen bereitet? Du kommst nicht einfach die Treppe zu meinem Turm hoch, fragst nach den Zetteln, bringst sie sogar mit und dann ist es nichts.
Also - was bereitet dir Sorge?"

Nereus betrachtet den, ihm gegenübersitzenden, Prytanus aufmerksam.

"Nun, ich denke ihr wisst doch was ich meine, ich hatte mit euch ja bereits auf der Ayd'Owl kurz darüber gredet ehe ich mich in der Sache an Prytanus Dagonett gewandt habe. Aber ich möchte versuchen diese Dinge nicht all zu oft zu diskutieren ehe ich nicht genaueres weiß. Deshalb war ich eben zunächst etwas skeptisch was diese Notizzettel, vor allem die kryptischen, in den Büchern ohl zu bedeuten hätten. Aber wenn sie nun schon vorher darin gelegen haben so glaube ich das nur ein Zufall war und nicht von Bedeutung."

"Ich wäre an deiner Stelle hingegangen und hätte mir, wenn es dich schon interessiert, die Zettel im Kontext ihrer Seiten angeschaut. Weiterhin hätte ich versucht, zu ergründen, ob es verschiedene Urheberschaften gibt, denn das einzige, was die Kodierten in Misskredit bringen können scheinen mir die offensichtlichen Schülerstreiche darunter zu sein. Wenn das Thema so wichtig und die Sorge so groß ist, wäre es vermutlich Narretei, die Zettel einfach zu ignorieren."

Gaerion lehnt sich wieder zurück.

"Und ja, natürlich weiß ich, woher dein Interesse an den Büchern rührt. Warum ausgerechnet diese Lesezeichen dich besorgen, das war meine Frage. Aber gut, du musste sie natürlich nicht beantworten."

Gaerion nimmt ein Blatt vom ersten Stapel herunter und legt es vor sich.

"Wäre das dann alles?"

"Oh seid unbesorgt, ich habe mir die Stellen mit den kryptischen Lesezeichen markiert. Ich wollte einfach nur wissen ob sie ebn schon vorher in den Büchern gelegen haben oder nicht bevor ich mir weitere Gedanekn dazu mache. Trotzdem vielen Dank für eure Zeit."

Bei diesen Worten erhebt sich Nereus wieder um den Prytanus seiner Arbeit zu überlassen und schliesst die Türe hinter sich.

Bevor Nereus die Türe ganz geschlossen hat, hört er noch einmal die Stimme des Prytanus.
"Vertrauen, Nereus. Ohne Vertrauen werden wir alle zu Grunde gehen."

Am Abend nach der Bekanntgabe der Testergebnisse klopft Mondkind an die Türe des Büros.

Es vergeht ein Moment ohne dass auch nur das leiseste Geräusch aus dem Inneren des Zimmers des Prytanus dringt. Gerade schon drängt sich die Frage auf, ob er vielleicht nicht auf seinem Zimmer ist, als Gaerions Stimme aus dem Inneren ertönt: "Herein bitte!"

Mondkind betritt den Raum, schließt die Tür und lächelt den Prytanus an. "Schön, dass ich Euch erwische. Habt Ihr ein wenig Zeit, Prytanus?"

Mondkind schaut sich kurz im Raum um, ob es so aussieht, als würde sie bei irgendetwas stören.

"Ich wollte mit Euch über die Auswertung des Einstufungstest sprechen, die - wie Ihr ja sicher schon vermutet habt - bei mir doch zu einigem... Stirnrunzeln geführt hat. Ich... weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll, aber vor allem.. würde ich gern verstehen, wie Ihr zu diesem Ergebnis gelangt seid. Deshalb komme ich zu Euch und nicht zu Prytana Tyfon." 

Als Mondkinds Blick direkt bei Betreten des Raumes umherschweift, meint sie, im letzten Moment ein im Wand flatterndes Kleid und einen roten Haarschopf auf dem Balkon verschwinden zu sehen...
Gaerion sitzt hinter seinem Schreibtisch und blickt Mondkind neugierig an als sie eintritt, nickt, als sie erklärt, worum es geht.

Gaerion deutet über zwei Teetassen auf seinem Schreibtisch hinweg auf den Stuhl ihm gegenüber und meint nur "Setzt Euch doch bitte. Ich bin mir nicht sicher, ob die Erklärungen helfen werden, aber ich möchte sie gerne geben."

Mit Blick auf die Tassen meint Mondkind noch: "Oh, ich hoffe, ich habe nicht gestört..."

Dann setzt sie sich. "Naja, wißt Ihr, ich habe den Test als sehr aufschlußreich empfunden. Ich kann einfach nicht davon lassen, mich selbst und mein Verhalten zu analysieren, und mir sind schon ein paar Dinge aufgefallen, die auf eine andere Affinität schließen lassen, als ich sie zunächst angenommen hatte. Oder die möglicherweise darauf schließen lassen, dass ich vielleicht überhaupt keine besonders ausgeprägte Affinität besitze... Was ich übrigends als eine interessante Frage ansehe: Hat jeder Mensch eine elementare Affinität? Oder jeder mit magischem Potential? Oder wird man gerade deshalb Elementarist, weil man eine solche Affinität hat?"

Sie gibt Gaerion kurz Zeit, etwas darauf zu erwidern, bevor sie zum eigentlichen Thema zurückkehrt.

"Nun ja, ich gehe im Ansatz bei meiner Analyse erstmal davon aus, dass die Zuordnung zu den Häusern vom Vorliegen bestimmter persönlicher Eigenschaften und Charakterzüge abhängt, und zwar jenen, die als Denotationen zu den jeweiligen Elementen passen. Ist dieser Ansatz korrekt?"
 

Gaerion blickt lächelnd auf die beiden Tassen.
"Bei nichts, was man nicht später fortsetzen könnte."

Dann hört er sich Mondkinds Fragen an, nickt gelegentlich, um dann zu antworten:
"Fangen wir vorne an. Jeder Mensch besitzt, wenigstens in Grundzügen, das, was ich eine elementare Affinität nennen würde. Das geht nicht immer, manchmal auch zumindest oder nur auf den ersten Blick nicht mit ihrer Persönlichkeit einher, ist aber immer irgendwie verankert. Und ja, einer der Zwecke der Einstufungstests ist es, diese Affinität anhand von Handlungen und Antworten auf Fragen zu ermitteln.
Das kannst du generell in jedem unserer Häuser beobachten. Weder Benevias noch Rhoderik gleicht Dagonett, aber sie alle sind "typisch Eis" auf ihre eigene Art und Weise. Weder Xeldron, noch Xander, noch Eran gleicht Xjara, aber es sind Feuer-Elementaristen. Oder vergleiche meinetwegen Rita mit mir."

Er blickt in seine Tasse, stellt aber offenbar mit Bedauern fest, dass nichts mehr darin ist.

"Weiterhin wird es kompliziert dadurch, dass die Charakterisierungen der Elemente sehr vielschichtig und nicht immer ganz trennungsscharf sind. Meine Zweitaffinität ist Eis, aber ist es nun Logik, die mich dahin bringt? Ist es eine gewisse Affinität zu dem, was man den "Vanitas"-Aspekt des Elementes nennen könnte? Ich habe das ja in Engonien recht lange in meinem Vortrag diskutiert..."

Er denkt einen Moment nach, bevor er fortfährt.

"Die letzte wichtige Prämisse ist die, dass ein Elementarist nur sekundär ist, was er ist, weil er bestimmte Formeln, Sprüche, Fähigkeiten oder wie auch immer ihr es nennen wollt, besitzt.
Ein Luft-Elementarist ist nicht Luft-Elementarist, weil er versteht, seine Umgebung so zu manipulieren, dass ein Windstoß entsteht. Ein Luft-Elementarist besitzt ein starkes, intuitives Verständnis für die Eigenschaften und Eigenarten all dessen, was wir in der elementaren Hexalogie als 'Luft' deklarieren.
Ist das ein geeignetes Fundament für eure Fragen?"

Bei dem Vergleich des Prytanus mit Rita kann Mondkind ein kurzes Schmunzeln nicht unterdrücken. Sie lauscht aufmerksam und meint schließlich:

"Nun, dass ist ein wichtiger Punkt, der mir noch nicht so klar war bislang. Das Wort "Affinität" im eigentlichen Sinn bezeichnet ja normalerweise ein "sich hingezogen fühlen" zu etwas, also quasi etwas zu mögen, vereinfacht ausgedrückt. Daher nahm ich an, die Affinität hinge damit zusammen, zu welchem Element man sich hingezogen fühlt oder welches eben besonders gut zu einem selbst passt. Aber ich schätze, Verständnis kann man im Prinzip auch für etwas haben, was man nicht besonders mag..."

Sie denkt einen Moment darüber nach. Dann meint sie "Trotzdem würde ich sagen, dass jedenfalls die allermeisten Elementaristen ein ganz wesentliches oder typisches Merkmal ihrer Elemente auch in ihrem Charakter oder Verhalten aufweisen. Rhoderik und Prytanus Dagonett sind natürlich unterschiedlich, trotzdem zeichnen sie sich beide dadurch aus, dass sie sehr gradlinig und korrekt sind und zumindest nach außen hin meist "kühl" wirken - also die eigenen Emotionen nicht stark zur Schau stellen oder großes Mitgefühl für andere zeigen. Meistens. Und sowohl Fenya als auch Rita als auch Ihr seid sehr gesprächig, was meines Wissens einer der Hauptaspekte von Luft ist - also Kommunikation.
 
Kann man also eine elementare Affinität zu einem Element besitzen, von dessen Hauptaspekten der Charakter keines aufweist? Könnte jemand, der völlig impulsiv und nicht logisch handelt, ein besonderes intuitives Verständnis für Eis haben?"

Gaerion lächelt erneut.

"Das sind mehrere, teils sehr unterschiedliche Fragen. Ich beginne noch einmal vorne. Davon auszugehen, dass man ein Argument nicht 'mag', ist im Grunde nicht vereinbar mit der elementaren Hexalogie. Die sechs Elemente sind gleichberechtigt und es gibt keine guten und schlechten Elemente. Natürlich habe auch ich so meine liebe Mühe mit Aeris, dem Erz, aber das hat nichts mit 'mögen' zu tun. Erz ist ein wichtiger Bestandteil der Hexalogie, genauso wie Luft, Wasser oder auch ... Feuer."

Ruhig sucht er Augenkontakt, als er das letzte Element nennt.

"Das sollte man grundlegend im Hinterkopf behalten. Wenn die sechs Elemente in irgendeiner Form wertig sind, dann gleichwertig.
Und ja, Ihr habt Recht, Rita, Fenya und ich, aber sicher auch Ayla, wir sind sehr kommunikative Menschen. Aber das ist wiederum das singuläre Denken, vor dem ich warne. Man müsste nicht zwangsläufig gesprächig sein. Eine denkbare, andere Konnotation ist die Illusion, die Täuschung. Auch ein Aspekt der Luft. Vielleicht gar die Täuschung, man sei gesprächig?"
Gaerion kann sich bei dem Gedanken offenbar ein Grinsen nicht verkneifen.

"Zur letzten Frage: Ist ein Mensch denkbar, der, auch vor sich selbst als oberster Beurteilungsinstanz, keinen einzigen Aspekt seines Elementes in seinem Verhalten aufweist? Vermutlich.
Aber mir wäre kein solcher Fall bekannt."

Mondkind erwidert den Blick ruhig, und auch sie muss zwischendurch lächeln.

"Nun ja, mögen hat für mich erstmal nichts mit Wertigkeit zu tun. Natürlich sind alle Elemente gleichberechtigt - auch wenn einige meiner Brüder und Schwestern das etwas anders sehen - aber trotzdem bedeutet dass nicht, dass ich, ganz persönlich und von meiner Warte aus, sie alle gleich toll finden muss. Wenn man es mal hierarchisch betrachtet - zum Beispiel stehen auch alle Prytani auf einer Stufe, aber trotzdem muss ich mich nicht mit allen gleich gut verstehen. Dass ich den einen vielleicht weniger gern "mag" als den anderen bedeutet ja nicht, dass ich ihn deshalb weniger respektiere. Wir sind nur vielleicht nicht so ganz auf einer ... Wellenlänge. Naja, und so ähnlich ist es auch mit den Elementen, denke ich."

"Genau darauf wollte ich hinaus. Kommunikation ist eine der Haupt-Denotationen von Luft, ebenso wie Illusion *dabei blickt sie Gaerion an, als suche sie seine Bestätigung*, jedenfalls soweit mir bekannt ist. So wie Kälte, aber auch Starre, Tod, und die Klarheit der Denkstrukturen, also Logik, Haupt-Denotationen von Eis sind.

Ich würde nicht soweit gehen zu sagen, dass ich überhaupt keinen einzigen Aspekt von Feuer habe, sicherlich nicht. Ich habe mir einige Gedanken dazu gemacht, und selbst Feuer kann ich die eine oder andere positive Eigenschaft oder Denotation abgewinnen, die ich ein Stück weit auch in mir selbst sehe. Aber ich würde es - zumindest derzeit - so beurteilen, dass ich keine der Haupt-Denotationen von Feuer aufweise. Im Gegensatz zu Hauptdenotationen von anderen Elementen - ich halte mich zum Beispiel auch für gesprächig." Dabei grinst Mondkind kurz, wird dann aber wieder ernst.

"Deshalb wundert mich diese Zuordnung so sehr. Weshalb ich drei Möglichkeiten sehe: Entweder ich habe eine falsche Vorstellung der Haupt-Denotationen von Feuer, oder ich schätze mich selbst falsch ein, oder der Test liegt irgendwie falsch. Und deshalb würde ich gern wissen, aufgrund welcher konkreten Eigenschaften, die zu Feuer passen oder auf eine Feuer-Affinität hindeuten, Ihr zu dieser Einstufung gekommen seid."


 

"Bleiben wir kurz beim Eis."

Gaerion beugt sich vor.

"Bleiben wir bei Rhoderik. Rhoderik ist ein Lebemann. Er ist geck, er ist ein Draufgänger, er scheint bewusstseinsbeeinflussenden Substanzen nicht abgeneigt, er hat ein sehr inniges Verhältnis zu allem Weiblichen, er hat eine große Klappe und ich habe unter anderem irgendwo hier den Bericht eines Akademie-Gardisten, der besagt, dass Rhoderik in eine Schlägerei mit den Begleitern eines Ritters geraten sei, weil er diesen ... ungebührlich angeredet hätte.
Kühl ist das nicht. Starre, Verfall, Niedergang und Tod haben in etwa so viel mit Rhoderik zu tun wie kurze Sätze mir mir. Logik, klare Denkstrukturen? Nun, vielleicht. Aber nicht so, wie es auf dem Reißbrett aussehen sollte. Dennoch ist der Mann in Haus Eis ganz sicher richtig aufgehoben und bekleidet immerhin bereits den Rang eines Exemptus."

Gaerion blickt für einen Moment zum Fenster heraus, greift dann von einem der zahlreichen Stapel auf seinem Schreibtisch einen Stapel blätter herunter und sucht kurz, bevor er fortfährt.

"Blickt man auf Eure Prüfung, so zeichnet sie - das will ich gar nicht in Abrede stellen - ein sehr vielschichtiges Bild. Es gibt einen Schlüssel, den im Detail zu erläutern an dieser Stelle zu weit führen würde, nach dem wir die Bewertungen vorgenommen haben, darum will ich mich auf zwei Beispiele beschränken:
Die erste, das ist die offensichtliche, war die Situation mit dem Irren, der die rothaarige Frau über den verschneiten Pfad jagte. Es gab sehr unterschiedliche Möglichkeiten, diese Situation zu lösen. Die junge Rita etwa hat die Situation durch Kommunikation gelöst, mit etwas, was wir intern manchmal auch die "Ayla-Methode" nennen. Oder man konnte sich, wie Euer Begleiter, um die Frau sorgen.
Ihr nicht. Ihr habt euch kampfbereit gemacht und den Weg versperrt."

Er macht eine kurze Pause.

"Das ist nicht wertend gemeint, etwa als Vorwurf, ihr hättet euch nicht um die Frau Sorgen gemacht. Aber ihr habt eine Art defensiv ausgerichtete Offensive gewählt, was letztlich zu einer Beurteilung gen Feuer geführt hat."

Die Tür fliegt auf und eine Gestalt in einem grünen Kleid wuselt in den Raum. Als sie Mondkind und den Prytanus am Tisch sitzen sieht, schaut sie kurz erstaunt, nippt an ihrer Teetasse, winkt dann freundlich, schnappt sich eine der Tassen auf dem Tisch und verschwindet durch die Terassentür.

Danach ist sie erstmal nicht mehr zu sehen, nur ein Lachen dringt gelegentlich durch die unverglasten Fenster.

Mondkind schaut Sanja einen Moment irritiert hinterher. Dann blickt sie zurück zum Prytanus.

"An dieser Stelle habe ich keinerlei Einwände. Er lief mit einem Streitkolben hinter ihr her, nicht etwa mit einer Holzfälleraxt oder Forke. Deshalb habe ich ihn als Kämpfer eingestuft, und mich selbst in Kampfhaltung begeben. Wie Ihr ja gelesen habt, habe ich diese Situation auch als Feuer eingestuft.
Demnach ist also Kampf eine der Haupt-Denotationen von Feuer..." Beim letzten Satz ist nicht ganz klar, ob es eine Frage oder eine Aussage ist.

"Und die zweite Situation?"

"Ja ... Magistra, Kampfgeist ist ein wichtiger Aspekt von Feuer. Allerdings, wenn ich das kurz anmerken darf, eine Konnotation, das Denotat in diesem Falle wäre der Feuer-Aspekt der elementaren Hexalogie in seiner Gesamtheit. Und ich würde generell nicht zu vorschnell sein darin, die ganze Zeit zwische Haupt- und Nebenbedeutungen zu unterscheiden. Die Problematik der Trennschärfe hier erläuterte ich ja schon."

Er wartet einen kurzen Moment.

"Die zweite Situation war das Gespräch mit dem streitenden Ehepaar. Eine Prüfung, die letztlich viele Aspekte des Elementes Wasser aufbieten konnte, insbesondere jene der tieferen Ebene der Persönlichkeiten. Beide Schauspieler der Gruppe Roggendorf berichteten im Nachhinein, Ihr hättet sie selten ausreden lassen, wärt häufig dazwischen gegangen, wenn sie Dinge erläutert hätten und damit lagt ihr dort auch schon fast in Antithese zu dem, was man im Sinne des Wassers dort hätte tun können.
Somit, in Analogie der elementaren Balance, gerade unter Berücksichtigung der Gegenelement-Konstellationen, wird klar, warum wir auch bei dieser Prüfung letztlich auf Feuer plädiert haben."

"Nun, auch in dem Punkt stimme ich Euch im Ansatz zu, und bin bereits selbst zu dieser Schlussfolgerung gelangt. Dass diese Prüfung sich um den Aspekt des Wasser drehte, der Emotion betrifft, dass sie auf emotionaler Ebene zu lösen gewesen wäre - während ich allerdings versucht habe, den beiden auf logischer Ebene zu erklären, wie sie besser auf ihren Partner eingehen könnten etc. Es ist gut möglich, dass ich sie mal unterbrochen habe, das war mir nicht so bewußt - aber ich hätte meinen Lösungsversuch eher Eis als Feuer zugeordnet."

Mondkind überlegt kurz, und fährt dann fort: "Ich denke, es war eine wesentliche Erkenntnis, dass genau dieser Aspekt, der der Emotionalität, bei mir eher eine untergeordnete Rolle spielt - gerade deshalb kam ich selbst zu dem Schluss, wohl keine - jedenfalls keine besonders starke - Wasseraffinität zu besitzen, weil mir ein Haupt-Aspekt fehlt. Aber, wie Ihr ja gerade erklärt habt am Beispiel Luft, wäre das nicht einmal zwingend, denn es würde ausreichen, wenn ich einen anderen Hauptaspekt aufweisen würde...wie auch immer.

Ich habe mir nach dem Test ein Blatt genommen, mich hingesetzt und Sätze aufgeschrieben: "Ich gehöre in Haus Wasser, weil...Ich gehöre in Haus Luft, weil..." und so weiter für alle Elemente. Und für jedes Haus konnte ich spontan und schnell einen solchen Satz schreiben und ihn mit gewisser Überzeugungskraft aussprechen - außer für Feuer."

"Ich möchte Euch erklären warum, vielleicht könnt Ihr mir dann helfen, einen Aspekt des ganzen zu sehen, der mir bisher verborgen ist. Feuer ist für mich ein unstetes, ein unkontrolliertes, ein chaotisches Element - und ich habe ein starkes Bedürfnis nach klaren Strukturen, nach Regeln und Ordnung - wie es auch in der festgestellten Zweitaffinität Erz zum Ausdruck kommt. Feuer steht für mich auch für Impulsivität, die berühmte "Heißblütigkeit", und ich lasse mich einfach nicht auf eine solche Weise gehen - wie der Test ja schon gezeigt hat, die Emotion wird bei mir vom Verstand dominiert. Und zuletzt: Feuer steht auch für Zerstörung - gerade das ist ja ein Teil des Aspekts Kampf - viele Kampfzauber verwenden Feuer. Aber ich habe mich entschlossen, in meinem klerikalen Wirken dem schöpferischen Aspekt zu dienen und die Schöpfung, das Leben an sich zu bewahren - und das steht genau in Antithese zu Feuer."

Man merkt an Mondkinds Stimme, dass ihr an dieser Sache viel liegt. Als Gaerion bereits antworten will, sagt sie noch - deutlich leiser als bisher, so als wäre ihr diese Erkenntnis gerade erst gekommen: "Es kann sein, dass mir die Vorstellung Angst macht, zu Feuer zu gehören."

Gaerion wartet einen Moment und als er sich sicher ist, dass Mondkind nichts mehr hinzufügen wird, fährt er seinerseits fort.

"Vielleicht sollten wir es nicht Emotionalität nennen. Nennen wir es Leidenschaft, nennen wir es Hingabe. Um es mit einem ganz simplen und saloppen Beispiel zu bringen: Wir würden dieses Gespräch nicht führen, Ihr wärt nicht gerade hier bei mir, wenn Euch nicht diese Leidenschaft treiben würde."

Er seufzt.

"Ansonsten muss man denke ich an diesem Punkt ganz klar sagen, dass Wasser und Feuer im Kontext des Elementarismus nicht vergleichbar sind mit dem, was Wasser und Feuer im Wirken der Kirche darstellen. Auch in der Vermutung, Feuer stünde für Zerstörung, darin liegt eine Wertigkeit.
Eine Sturmflut fegt über die Küstenlandstriche, Hochwasser spült halbe Dörfer hinfort.
Ebenso machen Orkane Familien heimatlos und verwüsten Landstriche, Erdrutsche und Schlammlawinen rauschen in die Tiefe, in der Natur wird Leben ebenso genommen wie gegeben, Pflanz' und Tier kann töten, eiskalte Nächte rauben denen ohne Zuflucht mit ihrer Wärme auch ihre Kraft und Schnee verbirgt alles, wovon man sich ernähren kann, unter seiner erbarmungslosen Decke.
Jedes Element kann vernichten, jedes Element kann töten.
Die Elemente sind nicht gut oder böse, die Elemente sind."

Noch einmal pausiert er, bevor er noch einen Satz ergänzt:
"Vergesst bitte auch nicht, das Gegenelement zu Feuer ist nicht die Ratio des Eises, sondern das Tiefe und das oft verborgene Wesen des Wassers."

"Nun, ich schätze, darin liegt ja gewissermaßen das Problem. Natürlich kann jedes Element zerstörerische Kraft entfalten - trotzdem wird zwischen den "lebensspendenden", ohne die kein Lebenwesen existieren könnte, und den anderen unterschieden, aus denen nicht unmittelbar Leben erwächst. Ohnehin schon bedauerlich, dass keine Affinität zu einem der "lebensspendenden" Elemente, denen Hydracor mehr verbunden ist - und ja, es ist mir völlig bewußt, dass dies wertend ist - festgestellt wurde, aber ausgerechnet Feuer...
Naja, es gibt, wie Ihr ja wißt, ohnehin Stimmen in der Kirche, die den Feuerelementarismus sehr kritisch sehen und..." in diesem Moment unterbricht sich Mondkind, und ihr Gesichtsausdruck verändert sich völlig. Die Anspannung fällt von ihr ab, und ein strahlendes Lächeln tritt auf ihr Gesicht. "Natürlich." sagt sie leise, dann blickt sie den Prytanus wieder an und sagt: "Ich danke Euch sehr, Prytanus, für Eure Geduld mit mir. Ich werde versuchen, die schöpferische Kraft des Feuers zu erforschen...."

Dann erhebt sie sich, wendet sich zur Tür und sagt: "Nochmals danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt. Nächstes Mal *der Blick zur leeren Tasse* bringe ich auch Tee mit. Aber jetzt muss ich mal mit Prytanus Wellenschlag sprechen, ob ich mit meinem Büro umziehen sollte."

Gaerions Gesicht hat einen bedeutend ernsteren Eindruck angenommen.

"Natürlich, wenn Ihr das Gespräch einfach abbrechen möchtet und eine argumentationslosen Rückzug antreten wollt, Ihr wisst ja offenkundig, wo die Türe ist.
Aber verlasst diesen Raum mit dem Wissen, dass es nicht an mir war, dieses Gespräch zu beenden. Ihr habt einen Posten an der Cantus Harmoniae angenommen und das Konzil hat Euch gerne, wissend um Euren speziellen Hintergrund, in unseren Reihen willkommen geheißen. Das war nicht alleine meine Entscheidung.
Danach habt Ihr Euch dem Einstufungstest unterzogen, wie jeder andere Elementarist an dieser Akademie auch."

Er erhebt sich.

"Meint Ihr denn, Ihr wärt die einzige Person, die am Anfang Fragen und Schwierigkeiten mit Ihrer Zuordnung besitzt? Oder die einzige Person, die zumindest eingangs Fragen hat, wie eine Gleichberechtigung von Wasser und Feuer mit den anderen vier Elementen im Zuge der elementaren Hexalogie mit Ihrem Glauben konform gehen kann.
Wir haben Euch unter anderem den Lehrstuhl zugedacht, weil wir hofften, in Euch eine Mittlerin zu haben, die eben diesen Leuten helfen kann. Vor diesem Hintergrund lässt mich nicht dieses Gespräch, aber dieses Ende nun mit mehr Sorge zurück, als mir lieb ist."

Er schüttelt den Kopf.

"Es wäre nicht darum gegangen, dass Ihr die Zuteilung akzeptiert, sondern dass Ihr versucht, sie nachzuvollziehen. Zu lernen, denn das tun wir alle, immer, bis zu unserem Tod, ob Schüler, ob Lehrer.
Feuer ist kein lebensspendendes Element? Denkt an mich, wenn Ihr euch in einer eiskalten Winternacht versucht, an einem Brunnen zu wärmen.
Ich würde mir wünschen, Ihr würdet etwas mehr Zeit in die Philosophie investieren, die hinter der Hexalogie steckt. Das würde sicherlich manche Frage beantworten.
Die Unterscheidung, die Ihr ansprecht, ist mir übrigens neu. Feuer zählt zu den drei goldenen Elementen, anders als Wasser, sicherlich. Es steht dort unter anderem Seite an Seite mit Humus, das fachlich vita heißt. Denkt mal darüber nach."

Mondkind hebt beschwichtigend die Haende. "Bitte verzeiht mir, ich wollte Euch nicht vor den Kopf stossen. Es war sicherlich nicht ganz angemessen, dass Gespraech so abrupt zu beenden. Aber ich glaube, ich habe gerade einen Grund gefunden... fuer das Warum. Und genau das war es, was mir gefehlt hat, um letztlich die Bereitschaft zu finden, zu akzeptieren - und nachzuvollziehen. Bitte, Ihr braucht Euch nicht zu Sorgen - ich habe meine Fragen keinesfalls ueber Bord geworfen. Es ist nur so, dass ich... ich habe diese Zuordnung einfach innerlich abgelehnt, und das hat sich gerade geaendert. Und deshalb kann ich jetzt einfach besser an die Sache herangehen."

Ïch weiss, die Einteilung ist nicht unumstritten, und die in goldene und silberne ist mir vertraut. Wie ich schon sagte - ich halte es fuer moeglich, fuer warscheinlich sogar, dass ich einfach noch nicht alle Aspekte der Hexalogie, alle Haupt- und Nebenbedeutungen, richtig verstehe, und dass ich mich deshalb nicht so einordnen wuerde, wie Ihr es getan habt. Aber ein wesentlicher Punkt war, dass ich es nicht WOLLTE. Ich werde dem offener gegenueberstehen, und ich werde Euren Rat befolgen und die hinter der Hexalogie liegende Philosophie noch weiter studieren.

Ich hoffe auch durchaus, dass ich zukuenftig wieder mit Fragen zu Euch kommen kann, wenn ich nicht weiterkomme?" Fragend schaut sie Gaerion an. Noch immer wirkt sie aber voller Eifer und freudig aufgeregt.

Gaerions Stirn liegt noch in Falten, doch er lächelt leicht und nickt.

"Ich stehe jederzeit für Fragen und Antworten zur Verfügung, Magistra. Das ist es, was ich unter meinem Amt schlussendlich verstehe - wir Prytani leiten die Akademie, aber wir Prytani leiten auch jene, die die Akademie bilden, durch ihre Zeit innerhalb der Hallen der ACHT."

Noch einmal nickt er.

"Ich wünsche Euch eine gute Nachtruhe."

Mondkind lächelt. "Ich danke Euch, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt. Und ich werde bestimmt wiederkommen... es gibt immer noch viele Fragen.
Mir ist gerade noch eine eingefallen, die ich besser noch stellen sollte, um mich zu vergewissern, dass ich... in der richtigen Richtung weitergehe: Mit nachvollziehen, da meint Ihr - dem Wesen des Elementarismus entsprechend, der eher einen intuitiven Zugang zur Magie beinhaltet als die strenge Logik der Hermetik - dass man die Einstufung emotional nachvollziehen kann - also das tiefere Verständnis für das Element gewissermaßen NACHFÜHLEN kann?" 

Nachdem Mondkind den Ausführungen des Prytanus gelauscht und sich nochmals verabschiedet hat, schließt sie die Tür hinter sich und schaut kurz den Gang hinauf und hinunter. Als niemand zu sehen ist, macht sie mit einem fröhlichen Lächeln ein paar seltsame, an einen Tanz erinnernde Schritte und Hüpfer. Als sie sich nähernde Schritte hört, wird sie jedoch sofort wieder ernst und geht gemessenen Schrittes zurück in Richtung ihres Büros.

Etwas später nähert sich Jost der Tür des Prytanus.
Er holt ein paar mal tief Luft und klopft etwas unsicher an.

Dreistimmiges Gelächter schallt ihm aus dem Inneren des Raumes entgegen, gefolgt von einem ungewohnt fröhlichen "Ja bitte? Herein!" des Prytanus Sturmfels.

Jost öffnet vorsichtig die Tür und tritt in den Raum herein. Dabei schaut er sich etwas fragend im Raum um.

Prytanus Sturmfels sitzt gemeinsam mit der Adepta Fenya Sternberg und seiner Zofe Sanja vor seinem Schreibtisch, rund um zwei auf einem Tablett arrangierte Kerzen und Umgeben von einem ganz abenteuerlichen Sortiment von Teetassen und Weingläsern.
Gaerion beendet gerade, was auch immer er erzählte:
"Darauf der Krake zur Möwe: 'Ach, Armee?! Ich hatte Arme verstanden...'" und grinst in die Runde.

Fenya lacht freundlich aufgrund des eben erzählten und dreht sich dann zu Jost um und grinst diesen an.
Danke für den schönen Abend, Sanja, und natürlich auch danke, Prytanus Sturmfels. Ich werde mich dann zurückziehen und noch etwas lesen. Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe!

Mit diesen Worten steht Fenya auf, begrüßt Jost nocheinmal im vorbei gehen und verlässt den Raum.

Jost stockt kurz ein wenig, grüßt Fenya, und spricht zu Prytanus Sturmfels:
"Entschuldigt die ... Störung ... Habt Ihr vielleicht in den nächsten Tagen einmal kurz .. Zeit?
Es geht um die Prüfung, und ich würde gerne .. etwas Wissen."

"Gute Nacht und behütete Träume, Fenya."
Gaerions Blick folgt der Adepta, bis sie den Raum verlassen hat. Dann richtet er ihn wieder auf seinen Gast.
"Sicherlich. Ist es eine ... komplexere Frage, oder sollen wir jetzt direkt darüber sprechen?"
Gemütlich gießt sich der Prytanus noch einen Finger breit Wein in sein Glas.

"Eine komplexere Frage wohl nicht. Nicht für Euch ...." *Jost wirkt ganz kurz abwesend* "Es geht darum, daß ich gerne wüsste, wieso meine Erstaffinität Wasser, und die zweite Erz geworden ist, ich denke schon die ganze Zeit darüber nach".."Nicht das ich etwas dagegen hätte! Es interessiert mich nur brennend", setzt er kurz nach.

Gaerion grinst, erhebt sich - offenbar nicht ganz im Sinne seiner Kniegelenke - und geht zu seinem Schreibtisch.
"Wenn ich je ein Thema gesehen habe, mit dem du Besuch verscheuchen kannst..."
Er lehnt sich gegen den Tisch, blickt Jost an und nickt.
"Nun gut, aber anders herum. Du hast dir Gedanken gemacht - dann verrate mir doch zunächst einmal, was du dir überlegt hast, und dann sage ich dir, weshalb wir uns entschieden haben."

Etwas verunsichert fängt Jost an:
"Ich .. Ich bin mir nicht sicher .. Aber die Situation mit dem Streitenden Ehepaar .. die hatte viel mit .. Gefühlen zu tun .. Ich habe mir überlegt, ob diese Situation eventuell etwas mit meinem ersten Element zu tun haben könnte." *bei den Worten schaut er immer wieder verunsichert den Prytanus an, und versucht seinen Blick zu deuten* "Naja, und da Erz für Schutz steht vermute ich, daß die Prüfung mit der Frau, die verfolgt wurde, etwas mit der Einordnung als Zweitelement zu tun haben könnte." *wieder schaut er etwas unsicher*
"Wo ich schon lange am Überlegen bin ist, was mit der Prüfung mit dem Spiel war. Ich hatte diese Prüfung für mich als Logik oder als Berechnung eingeteilt .. Aber wäre das nicht Eis?"
*schaut den Prytanus auf Antworten harrend an*

"Fangen wir vorne an," meint Gaerion. "Deine Deutung der einzelnen Prüfungsaufgaben ist generell nachvollziehbar und fügt sich souverän in unser Elementarsystem. Aber nehmen wir die Prüfung mit dem streitenden Ehepaar. Siehst du, natürlich schreit das förmlich nach Wasser, mit einer unterliegenden Schichten psychologischen Chaos'. Aber das heißt nicht, dass das Ergebnis dort Wasser sein muss. Wozu würde die Prüfung dann taugen.
Eine andere Gruppe etwa hat beide systematisch getrennt befragt und sozusagen nur die oberste Schicht angekratzt, wieder eine andere hat die beiden gar nicht ausreden lassen. Nur weil die Situation eine elementare Affinität besitzt, heißt es nicht, dass sich das automatisch auf die Prüflinge überträgt."

Er nippt an seinem Getränk.

"Wir haben im Anschluss mit jedem Vertreter der Theatergruppen sowie den Helfern aus unserer Akademie gesprochen, haben eure Textaufgaben ausgewertet und dann gewissermaßen daraus einen Konsensus gezogen. Wie ich auch der letzten, die hier fragen kam, schon erklärt habe, werden wir nicht jeden einzelnen Punkt im Detail diskutieren. Nicht nur, aber auch um die Mechanik dahinter nicht vollkommen transparent werden zu lassen. Denn dann müssten wir zur nächsten Prüfung ganz an einer anderen Stelle ansetzen, was in dem Interesse von niemandem ist.
Ich nehme an, dass das soweit nachvollziehbar ist."

*jost schaut ein wenig traurig*
"Ja, das verstehe ich. Auch wenn ich gerne gewusst hätte, was der Hauptgrund für meine Einordnung in das Element Wasser war...".
"Naja, wie dem auch sei, habt dank für Eure Zeit!" *jost verneigt sich noch kurz und dreht sich dann zur Tür*

"Jost..." Gaerion blickt ihm nach. "...ich habe ja nicht gesagt, dass das Gespräch damit enden muss.
Und ich fürchte, in deinem Fall gibt es den Grund nicht, es war vielmehr ein Zusammenspiel von sehr vielen Nuancen. Deine Prüfungsreaktionen und -antworten wiesen Aspekte von Wasser und Erz, aber sicherlich auch Eis und Feuer. Die genaue Gewichtung erfolgten dann jeweils anhand der Stärke der Ausprägung, der Grundaffinität der Situation und verschiedenen anderen Aspekten."

Ein Schluck.

"Stellt die Zuteilung für dich ein Problem dar?"

*Jost dreht sich wieder um*
"Nein, ein Problem stellt die Einstufung für mich nicht dar. Auch wenn ich ein wenig verwundert war.
Aber ich denke das ging einigen meiner Mitschüler auch so" *lächelt kurz*
"Ein Problem stellt es schon deshalb nicht dar, da ich noch keine ganz genaue Vorstellung habe von dem,
was mich erwarten wird."

"Ich mag Euch aber noch eine Frage dazu stellen:
Ihr sagtet, daß mein Handeln auch Aspekte von Eis und Feuer hatte. Ich frage mich nun, wie das mit meinem
bisherigen Verständnis des Elementarismus sein kann. Also ich bin doch im ersten Aspekt Wasser, wie kann dann
Feuer in meiner Handlung mit dabei sein?" *er schaut dabei etwas verwirrt* "Verzeiht, wenn die Frage etwas .. dumm .. erscheint!"

Gaerion lächelt kurz, nickt und deutet dann auf einen Stuhl neben seinem Schreibtisch.
"Setz dich bitte."
Er selbst wandert um den Tisch herum und setzt sich auf seinen eigenen Stuhl - wäre das Glas Wein nicht in seiner Hand, wirkt es nun, wir an jedem anderen Arbeitstag.

"Dass dein Handeln Aspekte von Eis und Feuer gezeigt hat, hat generell erst einmal nichts mit der allgemeinen Affinität zu tun. Unser Elementarsystem, die Hexalogie, geht von einer Balance der Elemente aus. Damit einher geht die Erkenntnis, dass immer alle Elemente an etwas beteiligt sind, sei ihre Spur auch noch so gering. Und es heißt umgekehrt natürlich dann auch, dass nie eine elementare Manifestation ein singuläres Ereignis sein kann.

Zumindest nicht in dieser Welt. Aber das führt vom Thema ab. Soweit alles klar und nachvollziehbar?"

*jost setzt sich auf den Angebotenen Stuhl*

"Ja, ich denke soweit habe ich das verstanden."
*schaut den Prytanus erwartungsvoll an*

"Jedes Element hat primäre und sekundäre Eigenschaften. Und Handlungen wiederum, die entsprechenden Eigenschaften zugeordnet werden können, werden analog auch den Elementen zugeordnet. Ich sprach heute noch beispielsweise von der Leidenschaft als Beispiel für eine Eigenschaft des Elementes Feuer. Eine entsprechend leidenschaftliche Handlung wäre demnach eine, die man Feuer zudenken würde.
Das Gegenelement von Feuer ist in der Hexalogie Wasser. Doch auch ein Schüler des Hauses Wasser kann mit Leidenschaft an etwas herangehen, ebenso wie etwa Schüler aus Luft und Erz. Das System ist eines der Zwischenräume und Graustufen, der Nuancen und Einschätzungen, keines von absoluter Zuteilung."

Er lächelt.

"Und gewissermaßen ist es damit auch immer eine Art Mehrheitsentscheid, was die Prüfung ergibt. Oder zumindest in den meisten Fällen."

Er lehrt den Rest des Glases in einem Zug.

*jost sieht etwas verwirrt aus*

"Also sind die .. Prüfungsergebnisse eher etwas wie eine .. Empfehlung?
Oder habe ich das nun falsch verstanden?
Ich verstehe, daß man Eigenschaften vielen Elementen zuordnen kann.
Das war sicherlich auch ein Sinn der Prüfung, oder? Also das wir uns etwas mehr
bewusst werden, daß die Grenzen sehr eng gezogen sind .. Zumindest glaube ich das,
wenn ich darüber nach denke!"

*Jost schaut erneut den Prytanus an*

Gaerion schaut ihn für einen moment forschend an, bevor er antwortet.
"Nein, es sind keine Empfehlungen. Auf eine Empfehlung kannst du hören oder nicht, das ist hier nicht der Fall. Egal wie sehr ich auch versuchen würde, es anders zu sehen - ich bin ein Luft-Elementarist, und könnte das auch nicht ändern.
Diese gefühlte Ungenauigkeit erfolgt aus der Auswertung, die schwierig ist, da kein Messverfahren, kein Testsystem an die Genauigkeit der Wirklichkeit heranreichen kann. Wie sollte es auch?"

Er blickt einen Moment zu seinem Fenster, dann wieder zu Jost.

"Und im Grunde glaube ich nicht, dass man sagen kann, dass die Grenzen sehr eng gezogen sind. Im Gegenteil, die Grenzen sind sehr weit und überlagern einander sogar. Allerdings haben sie alle einen klar definierten Mittelpunkt, und das ist sie dann, die primäre Affinität."

Jost schaut nachdenklich, überlegt einen und auch zwei Momente lang, und antwortet dann:
"Ich glaube ich habe es verstanden. Und ich bin schon jetzt Neugierig, was meine Affinität, mein Weg mir bringen wird.
Es wird denke ich noch einige Zeit ins Land gehen, bin ich diese Grenzen zumindest ansätzlich einmal selber spüren, erfassen werde, aber das ist nicht schlimm."

Gaerion Sturmfels betritt eiligen Schrittes zu schon nächtlicher Stunde sein Büro. Er schließt seine Türe, blickt sich gehetzt um und denkt dann einen kurzen Moment nach, als überlege er seine nächsten Schritte. Er stellt seinen Gehstock behutsam neben der Türe ab, durchmisst dann mit wenigen, ausholenden Schritten den großen Raum und ergreift Pergament und Federkiel.

Er beschreibt einen Zettel, legt ihn dann beiseite. Er beschreibt einen zweiten, legt ihn neben den erste. Er nimmt ein Schälchen, entzündet eine Kerze, stellt die Schale auf ein Gestell darüber und drapiert Siegelwachs darauf. Er schreibt einen dritten Zettel, kurz diesmal, faltet ihn sorgfältig und siegelt ihn dann. Ebenso einen vierten und fünften.
Er läutet die kleine Glocke auf seinem Schreibtisch, lässt das Spektakel über sich ergehen und übergibt einen der verschlossenen Briefe. Er wartet nicht, bis der Lavendel-Geruch nachgelassen hat.
Die Schale wieder herab stellend lässt Gaerion die Kerze entzündet, durchmisst den Raum erneut und öffnet den Krähenkäfig an der Rückwand. Zwei Krähen schickt er ohne Nachricht hinaus, beide mit der selben, geflüsterten Losung. Der dritten bindet er eines der gefalteten Dokumente an das Bein, bringt den Vogel persönlich zum Fenster, flüstert "Vâr" und lässt ihn fliegen. Danach schließt er Fenster und Käfige.

Er ergreift wieder die Kerze, gießt den flüssigen Wachs im Halbkreis auf den Boden und kniet darin nieder. Er zieht ein rotes Band aus seiner Tasche, legt es um seinen Arm, atmet tief ein und spricht einige leise, fremd klingende Worte. Der Wind in dem Raum nimmt erheblich zu, Buchseiten werden umgeschlagenen und sein Haar zerzaust, als ein Elementar sich vor ihm manifestiert. Den Prytanus scheint dies zu schwächen, doch zögert er nicht. Er instruiert das Wesen vor ihm, wirft dann den zweiten, verschlossenen Brief in den Wirbel und erhebt sich, noch bevor der Wind vergangen ist. Die Kerze bläst er aus, während er wieder zu seinem Schreibtisch geht und dort die restlichen schreiben ergreift, zur Tür schreitet, noch einmal durch den Raum blickt und dann, den Gehstock ergreifend, in kleinen, kränklichen Schritten seinen Weg durch die Flure antritt.

leicht gelangweilt schlender Fenya die Treppen hinauf, sie wirft kurz einen Blick auf die Terasse der Schüler, zieht dann jedoch die Schultern zusammen als würde es sie frieren während sie den Regen betrachtet. Schließlich seufzt sie und entscheidet sich für die Wendeltreppe.
Am Büro des Prytanus angekommen klopft sie artig an, drinnen ertönt ein leichtes gepolter gefolgt von des Prytanus Stimme "Einen Augenblick bitte!"
Fenya legt die Stirn in Falten, sieht sich kurz um und legt zuerst das Ohr an die Tür, dann lugt sie kurz durch das Schlüsselloch. Bald darauf kommt ein "Ja bitte?"
Fenya öffnet die Türe, und sieht, wie eine Magistra Yennefer den Raum über die Dachterasse verlässt. Ohne sich ein grinsen zu verkneifen spricht Fenya
Ihr habt mich rufen lassen, Prytanus? Aber wie ich sehe komme ich ungelegen,...

Gaerions Blick wandert noch einmal zur Balkontüre, dann zurück zu Fenya. Er schenkt ihr ein verschmitzes Lächeln, wandert dann zu seinem Tisch herüber und setzt sich.
"Nicht im Geringsten, Adepta." erklärt er. "Wir waren ohnehin gerade fertig. Mögt ihr Platz nehmen?"
Er deutet auf den Stuhl gegenüber dem seinen und beginnt dann, einige Unterlagen auf seinem Schreibtisch umzuschichten. Offenbar nicht mit Erfolg, denn sein Wühlen verlagert sich in den Augen der Adepta verborgene Stapel hinter dem massiven Holzpult. Er nuschelt dabei etwas von "...es geht um deine Queste...", bricht dies aber mit einem zufriedenen "Ha!" ab und taucht, ein wenig zerzaust von der vornübergebeugten Suche, wieder auf, einen Stapel Unterlagen in seiner Hand haltend.

Fenya gluckst leicht vor Lachen, während sie sich dem Prytanus gegenüber setzt... vergnügt beobachtet sie das "treiben".

Ja?

fordert sie ihn schließlich auf weiter zu sprechen.

"Du hast dich..." beginnt er, während er offenbar die Dokumente noch einmal durchschaut, "...hat als durchaus talentiert in einigen Bereichen erwiesen, vor allem in der Ritualmagie. Das möchte ich in jedem Falle fördern."
Zufrieden nickt Gaerion und legt die Mappe vor sich auf das Pult, jedoch eindeutig noch auf 'seine Hälfte' des Tisches, weniger direkt vor Fenya als mehr ihr gegenüber.
"Außerdem hattest du in der vergangenen Zeit Interesse an Elementaren und Geistern geäußert, richtig?" Sein Blick ist forschend, als er bei diesem Satz seine Schülerin mustert.

Fenyas Lächeln erstirbt

Danke für das Lob in Bezug auf meine Fähigkeiten, und ihr habt recht mit Eurer Aussage, Geister interessieren mich.... Das Wort "Geister" scheint seltsam betont, als wisse Gaerion was sie meint, aber niemand sonst.

"Es wäre ein Narr, der Interesse und Begabung nicht verbindet, wenn er es kann. Seien wir also keine Narren.
Diese Dokumente hier sind Abschriften aus verschiedenen Quellen, die sich mit dem ... Thema befassen. Die meisten der Texte sind alt, einige sehr alt. Fast alle sind aus einer Zeit, die eher vor das Bestehen der ACHT zu datieren ist."
Er dreht den Stapel um 90 Grad, so dass die Schrift nun Fenya zugewandt ist.
"Denkst du, du kannst dich mit dem wirren Geschreibsel alter Theoretiker auseinandersetzen, Fenya?"

Fenya grinst: Wenn ihre Schrift leserlicher ist als die Eure - mit Sicherheit!

"Bei den meisten," erklärt Gaerion, kann sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. "Vielleicht nicht bei allen".
Er schiebt, relativ feierlich, das Bündel der Adepta entgegen.

"Zu deiner Aufgabe:
Erwähle dir eine Art von Entität, zu der du vermittels einer dieser alten, manche würden sagen veralteten, Techniken Kontakt suchst. Die Dokumente bieten eine Reihe von Varianten an, ich bin mir sicher, dass du darin etwas passendes finden kannst. Etwas, was deinem Interesse entspricht.
Erarbeite einen Ritus hexalogischer Qualität und Theorie auf Basis dieser alten Studien. Konzipiere eine Methodik zur fortgeschrittenen Kommunikation mit der besagten Entität und dann, nachdem du den Ritus mir zunächst zur Prüfung vorgelegt hast – stelle diese Kommunikation her.
Wenn sich aus dem Kontakt zwingende Folgehandlungen ergeben ... dann sind diese unter Umständen, nach Rückstprache, Teil der Queste."

Fenya nickt

Scheint mir zu gefallen, da werde ich ja noch Spaß dran haben. Danke Prytanus
sie nickt und nimmt den stapel entgegen.

Sonst noch etwas?

"In der Tat, Adepta. Eine andere Stärke von dir ist das Ausnutzen sozialer Verbindungen.
Nun, es ist jedoch deine Queste. Ich möchte daher verhindern, dass du mit Lehrpersonen an der ACHT darüber redest, um zu verhindern, dass du auf diesem Wege abkürzt. Unterrichtende Schüler sind natürlich ausgenommen.
Auch wenn einer der Lehrer nach dem Inhalt deiner Queste fragt, sag ihm, ich hätte dir Auskunft darüber verboten und verweise ihn doch bitte direkt an mich."
Er lächelt freundlich.
"Ich nehme an, du erkennst den Nutzen dieser Regelung."

Fenya nickt
Also, das Lehrpersonal darf nicht informiert werden, notfalls aber Schüler. Ich denke, dann müsste ich mich bei Lix beeilen Fenya lächelt
Aber nein, ersteinmal aus eigener Kraft, und dann wenn ich Hilfe brauchen finde ich diese bestimmt auch ausserhalb des Lehrerkollegiums. Ich verstehe worum es geht

"Hervorragend. Und ich möchte ebenfalls regelmäßig über den Fortgang informiert werden, denn Methodik ist wichtig für die Beurteilung."
Er nickt.
"Danke Fenya. Das wäre es soweit."

Danke Prytanus

Sie nimmt den Stapel und dreht sich in Richtung Tür

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag...
grinst sie noch über die Schulter.

"Ebenso, Adepta. Ebenso".

Nachdem sie die Türe hinter sich geschlossen hat, erhebt sich Gaerion zügig, geht zu einer seiner Krähen herüber, bindet ihr ein kleines Dokument an die Kralle und schickt sie ohne große Worte in die Lüfte.
Für einen Moment schaut er nachdenklich aus seinem Fenster und folgt dem Flug des Vogels mit seinen Augen, dann kehrt er wieder zu seinem Schreibtisch zurück.

*Einige Zeit nachdem Fenya den Raum verlassen hat klopt es erneut*

*Es klopft an der Tür des Prytansu, ohne eine tatsächliche Erwiderung zu warten tritt Gamrick in den Raum und kreuzt die Arme zu Zeichen der Begrüßen*
Ehrwürdiger Prytanus Sturmfels, wir benötigen einen Augenblick euer Zeit und Aufmerksamkeit. *er verneigt sich leicht und tritt ohne Umschweife an den Schreibtisch des Prytanus heran und legt einen Zettel vor ihm ab.*
Ich hoffe ihr werdet mir meine reduzierten Manieren verzeihen, wenn ich euch mitteilen, das bei einer routinemässigen Untersuchung des Raumes von Adeptus Minor Xeldron Ares, aufgrund leichter elementaristischer Wirkung, dieser Zettel aufgefunden wurde. Darüber hinaus fehlt seit einem Tag von dem Adepten jede Spur und in seinem Zimmer wurde Blut aufgefunden. Ich habe bislang niemanden ausser euch informiert.

*Man hört leichte Besorgnis aus seiner Stimme, und er nimmt Haltung an, während der Prytanus die wenigen Zeilen liest*

Gaerion verändert seine Haltung kaum, als er den Brief ausgelesen hat, aber seine Augen wandern von dem Schriftstück zu dem Gardisten.
"Ich möchte, dass Ihr gut nachdenkt. Wo genau habt ihr diesen Brief gefunden. Wie lag er dort? War er versiegelt? Versteckt? Offenkundig aufzufinden? Beschreibt mir den Vorgang. Präzise."

*nickt und überlegt einen Augenblick*
Der Brief lag in den Gemächern des Adeptus Minor Ares, wie ich bereits sagte. Ich betrat die Gemächer und wurde erst nach dem dritten Blick auf diesen Brief aufmerksam. Er steckte halb verdeckt hinter dem Spiegel, welcher im Raum angebracht war. Er war nicht wirklich als versteckt zu bezeichnen, jedoch.... unauffällig. Zu offensichtlich als das der Brief nicht hätte gefunden werden sollen.
Versiegelt war er selbstverständlich nicht, das hätte ich euch unverzüglich gesagt.

Ich hoffe damit ist die Frage ausreichend beantwortet. *schaut fragend und scheint weitere Befehle abzuwarten*

"Spiegel."
Gaerion spuckt das Wort mehr aus, als dass er es sagt.
Er fährt auf der Stelle herum, geht zu seinem Schreibtisch, greift ein scheinbar wahlloses Stück Papier, seinen Federkiel und etwas Tinte und beginnt, zügig etwas auf dieses Blatt zu schreiben.
"Gamrik," sagt er, während er schreibt, "gab es ansonsten etwas Auffälliges? Einen Geruch vielleicht? Irgendetwas, was deine Aufmerksamkeit in dem Raum erregt hätte?"
Er hat seinen Schrieb beendet und eilt zu seinen Krähen herüber, einen Vogel auswählend und mit dem Brief versehend.

*Gamrik überlegt eine ganze Weile und nickt dann.*
Nichts das ich als Auffällig beschrieben hätte, wenn ihr nicht so genau nachfragen würdet.
Als ich das Zimmer betreten habe, dann glaubte ich für einen kurzen moment ein Lachen zu hören. *er runzel kurz die Stirn.* Ich dachte zuerst es wären die Schaniere gewesen, aber diese waren leise als ich das Zimmer verließ.

Darüber hinaus *er räuspert sich leise.* Glaube ich das jemand während ich dort drin war Harfe gespielt hat, aber mir ist in diesem Flügel kein Schüler bekannt der solch ein Instrument spielt. Ich hoffe ihr nehmt diese Äusserungen nicht als albern hin, aber sie kamen mir in der Tat merkwürdig vor.

*wartet wieder ab*

Gaerion nickt nur.
"Es gibt in diesem Haus nichts Albernes."
Dann greift er den Vogel anders, tritt an sein Fenster und flüstert noch einige Worte, bevor er ihn entsendet. Sein Blick folgt dem Flug des Vogels, der jedoch nicht weit reist, sondern direkt wieder ein anderes Zimmer der ACHT ansteuert. Gaerion wartet noch einen Moment und bedeutet dem Gardisten mit einer Handbewegung, geduldig zu sein.
Als kein Blitz, kein Donnerschlag und keine weiteren Phänomene auftreten, wendet er sich offenbar zufrieden ab.
"Gamrik, ich möchte, dass ihr mich zu dem Zimmer des Scholarius begleitet. Augenblicklich. Wurde nach anderen Prytani geschickt?"

Während er das fragt, greift sich Gaerion seine ranzige Ledertaschee und kontrolliert noch einmal etwas darin.
Offenbar zufrieden blickt er zu dem Gardisten.

*Gamrik nickt.*
Ein Gardist zu jedem Prytanus. Jedoch hatten wohl nicht alle das Glück ihr Gegenüber in dem Zimmer anzutreffen.
Ich kann euch nicht sagen, wer noch Erfolgreich war.
Natürlich begleite ich euch Prytanus!
*Grüßt erneut und tritt aus der Tür um auf dem Gang auf Gaerion zu warten.*

Es dämmerte bereits der Morgen, als Prytanus Gaerion Sturmfels die Mauern der Academia Cantus Harmoniae wieder erreicht. Nur die Torwachen sahen ihn eintreten, er wirkt verlebt, geschwächt und geschunden. Seine Robe, ungewohnt offen wie ein Mantel getragen, ist mit Blut besudelt. Sein Gang wirkt schleppend, doch irgendetwas an der Art, wie er eintritt, sagt, dass er keiner Hilfe bedarf.
Er hat Acht gegeben, ungesehen herzukommen. Die Torwachen meidet er nicht, doch auch danach verschwindet er in den Gängen, wie ein Schatten an der Wand, der vergeht, wenn man ein Licht darauf richtet. Es ist früh und die Schülerinnen und Schüler der ACHT schlafen noch, das Personal wusste der Hausleiter Luft zu umgehen.

Gaerion erreicht seinen Turm, öffnet die Tür geschwind und schließt sie wieder hinter sich, lehnt seinen Rücken dagegen, als wenn er die Außenwelt aussperren wolle. Er lehnt den Hinterkopf gegen das Holz, atmet dort, sicherlich für eine Minute. Vollkommene Stille dominiert sein Büro, zumindest, bis ein einzelner Flügelschlag von den schwarzen Vögeln zu hören ist. Er nickt, wie zu sich selbst, schreitet dann zu den Gefiederten, nimmt einen von ihnen behutsam von der Stange und krächzt mehr, als dass er artikulieren kann, das Wort "Rikus". Dann entlässt er den Vogel in den Himmel, dessen Horizont beginnt, sich in ein helles Blau zu färben.

Der Prytanus geht zu seiner Türe zurück, nimmt die Robe ab und hängt sie dort auf. Auch die Weste nimmt er, beschaut für einen Moment die Stickerei darauf, als ob ihn etwas wundere, und hängt sie daneben. Gaerion durchmisst den Raum, kniet mit seiner Ledertasche neben einem alten Koffer nieder. Mit einem lauten Schnappen springen die Schnallen des Koffers auf und der Prytanus nimmt eine kleine, versengte Kiste aus seiner Tasche, gibt sie in den Koffer und schließt den Deckel.
Zu lange kann man die Verschlüsse des Koffers nicht hören. Gaerion hat sich umentschieden, scheint es, entnimmt die Kiste dem Koffer wieder und gibt sie zurück in die Ledertasche. Diese lässt er neben seinem Schreibtisch zu Boden gleiten und fällt, vollkommen ermattet und offenbar am Ende seiner Kräfte, auf seinen Stuhl. Erneut beschränkt er sich scheinbar darauf, zu atmen.
Leer geht sein Blick in eine Ferne, die niemand sehen kann, ohne Regung bleiben seine Züge. Dann aber fokussieren seine Augen, verengen sich auf einen konkreten Punkt. Der Prytanus Aura sitzt dort und Gaerions Augen sind auf die roten Flecken gerichtet, die sich in seine Robe gesogen haben. Er blickt auf das Blut, erinnert sich, woher es stammt.

So sitzt er da. Zusammengesunken, ermattet und angeschlagen. Fast gebrochen. Aber nur fast.
So sitzt er da. Und lächelt.

Gaerion sitzt in seinem Büro, sitzt dort in der Stille. Er hockt vertieft über ein krudes, kleines Buch in rötlichem Ledereinband und schreibt immer wieder Passagen dort hinein, um danach für eine Weile nachdenklich zu verharren. Auf die wenigen Leute, die ihn seit dem vergangenen Wochenende zufällig auf einem der Flure getroffen haben, hat er einen wesentlich entspannteren, aber aber angeschlagenen Eindruck gemacht. Er wirkt zufrieden, aber zugleich teilnahmsloser als sonst
.
Ein leises klopfen dringt an das Ohr des Hausleiters Luft. Er erhebt sich und schlendert zu dem Fenster, vor dem ein schwarzer, stolzer Vogel sitzt. Das Tier und der Elementarist tauschen einen langen Blick aus, dann nimmt Gaerion einen Zettel vom Fuße des Vogels ab.
Aufmerksam liest er die Nachricht, blickt dann für einen Moment in den Himmel. Sein Blick scheint einer hellen Wolke vor dem strahlend blauen Himmel zu folgen, er beobachtet wie der Wind sie formt, voran treibt und bald außer Sicht schiebt. Als wäre ihm dies eine Antwort, nickt er und faltet den Zettel im gehen sorgfältig zusammen. Er nimmt seine Robe vom Haken – noch immer gezeichnet von den roten Spuren des vergangenen Wochenendes – und zieht noch seinen Mantel darüber. Er blickt für einen Moment zu dem Gehstock, schüttelt dann aber den Kopf und verlässt lächelnd sein Büro.

Nach einer langen Strecke mit vielen Treppen kommt der Gardist scheinbar in einem Turm vor einer Tür zum stehen.

Der Gardist klopft. Nachem ein "Ja bitte" von innen ertönt öffnet der Gardist die Tür und sagt mit lauter Stimme

" Darian von den Sturmfalken "

Er hällt die Tür auf und scheind darauf zu warten was passiert

Darian nickt dem Gardist zum Dank zu und betritt dann das Zimmer.

Gaerion blickt von seinen Unterlagen auf und mustert seinen Besucher. Für einen kurzen Augenblick erscheint ein angedeutetes Lächeln auf seinen Zügen, es wirkt ehrlich, aber nicht unbekümmert.
"Darian," sagt er und nickt leicht, "es freut mich, dass du meiner Einladung nachgekommen bist."
Er erhebt sich, wirkt dabei matt und weniger dynamisch, als Darian den Mann sonst so kennengelernt hat.

"Möchtest du gerne Platz nehmen?" fragt der Prytanus mit freundlichem Unterton in der Stimme. Dann richten sich seine Augen kurz auf den Gardisten und für einen kurzen Moment hat seine Stimme Biss und sein Blick Härte, als er zu dem Wachmann anweist: "Lasst uns alleine."

"Danke, gerne", und nachdem der Gardist die Tür hinter ihnen geschlossen hat, endledigt sich Darian seines Schwertes und Schildes, lehnt diese neben die Tür an die Wand und nimmt auf dem ihm angebotenen Stuhl platz.

"Nun ich danke dir dafür das ihr mich hierhin eingeladen habt. Es scheint ja in den letzten Wochen die ich ausserhalb Condras verbracht habe eine Menge vorgefallen zu sein."

Gaerions Lächeln nimmt einen bitteren Zug an. Dann nickt er erneut, schenkt sich Tee ein, füllt eine zweite Tasse und schiebt sie vorsichtig – der helle, deutlich sichtbare Dampf deutet an, dass obschon der Kessel auf keinem Stövchen gestanden hat, das Getränk fast zu kochen scheint – dem Falken entgegen. Er nippt an seinem Krug, scheint kurz nachzudenken.

"Das ist untertrieben. Sehr sogar. Ich bin mir unsicher, wie offiziell dieses Gespräch gerade ist, lass uns also annehmen, dass ich in erster Linie für mich als Privatmann spreche und nicht die Meinung des Konzils der ACHT verkörpere. Aber da die Ereignisse auch dich betreffen, hast du ein Anrecht, davon zu erfahren."

Erneut eine Pause. Ein lauer Wind kommt auf, leichter Durchzug erfüllt das Büro, doch Darian kann nicht ausmachen, aus welcher Richtung. Allerdings bemerkt er, dass sämtliche Fenster des Büros, anders als sonst in der Nacht, offenbar nicht verglast sind, sondern frei von jedem Schutz scheinen.

"Wir haben vor einigen Wochen – einige Schüler wussten es offenbar schon länger, aber haben niemanden informiert – erfahren müssen, dass die ACHT offenbar das Ziel einer Reihe von magischen … nun … Angriffen war, deren Sinn und Zweck uns nur grob bekannt ist. Wir haben eine grobe Idee, wer oder was dahintersteckt, wir haben auch bereits erfolgreich Gegenmaßen ergreifen können.
Der Grund, weshalb du hier bist, ist der, dass eines der Schlüsselereignisse, die uns letztlich auf die Spur der Ereignisse gebracht haben, die Entführung meiner Schülerin Fenya durch eben jenen Widersacher gewesen ist."
Sofort hebt Gaerion eine Hand, um eventuelle Einwürfe zu unterbinden.
"Ich möchte chronologisch fortfahren, dir aber sogleich sagen, dass Fenya wieder bei uns ist und zwar gerade Pflege erhält, es ihr aber soweit gut geht. Ich hoffe, Lix hat diesen Teil der Botschaft explizit übermittelt."

Aufmerksam schaut Gaerion sein Gegenüber nun an.

Anfangs scheint Darian ein wenig angespannt zu sein und als der Prytanus ihm die Tasse mit dem Tee entgegen schiebt, starrt er zunächst misstrauisch in den aufsteigenden Dampf. Erst als Sturmfels an seinem Krug nippt und die ersten Worte gesprochen hat, entspannten sich seine Züge und er beugt sich nach vorne um die Tasse zu nehmen.

Während der kurzen Pause wendet sich sein Blick kurz auf eines der Fenster, als der Prytanus jedoch weiter spricht, ist sein Interesse für den Wind auch schon wieder verflogen. Geduldig und ohne dass sich seine Miene irgendwie verändert, lauscht er den weiteren Ausführungen des Prytanus, auch als er die Entführung von Fenya anspricht. Zwischendurch trinkt er nur einmal kurz von dem Tee.

„Das hat sie und ich bin froh es auch noch mal von dir zu hören. Fenyas Magd hat mir eine Nachricht zu kommen lassen, in der sie mir mitteilte das Fenya verschwunden sei. Das in Verbindung mit einer schweren Grippewelle die wohl die Akademie heimgesucht haben soll, hat mich anfangs etwas stutzig gemacht. Daher danke ich dir für deine Offenheit mir gegenüber und es sei dir versichert, dass wenn das hier ein offizielles Gespräch wäre, nicht ich vor dir sitzen würde."

Darian senkt kurz seinen Blick, lehnt sich zurück und nimmt noch einen kurzen Schluck von dem Tee.

"Nun soweit ich weiß spielte wohl auch ein Spiegel eine Rolle in dieser Geschichte?"

Gaerion scheint das Zögern beim Tee offenkundig nicht entgangen zu sein, er geht jedoch nicht weiter darauf ein.
Auf Darians letzte Frage hin denkt er einen längeren Moment nach, bevor er antwortet.
"Ja, Spiegel spielen eine Rolle. Oder spielten, ich bin mir da recht unsicher. Es ist, soweit wir die Vorgänge bisher aufgeschlüsselt haben, offenkundig ein Schüler der Akademie durch einen Spiegel hindurch angegriffen worden und Fenya hat das getan, was auf irrsinnige Weise typisch für sie zu nennen ist – sie ist wohl Kopf voraus in die Bresche gesprungen. Der Schüler ist relativ bald bei uns wieder aufgefunden worden, Fenya hingegen musste durch uns aufgespürt werden."

Zögern.

"Unser Widersacher arbeitete mit einer Gehilfin zusammen, einer Frau namens Labella – vielleicht hast du den Namen schon einmal gehört?
Wir haben einen Weg gefunden, Labella ausfindig und dingfest zu machen. Der Ort an dem sie – und an dem Fenya – sich aufhielt, war nicht … diesseitig, was es nötig gemacht hat, eine Art … Weg dorthin zu öffnen. Du kannst soweit folgen? Ich weiß, in diesen Dingen neige ich dazu, in unverständliches Fachbretonisch zu verfallen…"

Gaerion nippt an seinem Tee, umfasst die Tasse dann mit beiden Händen und schaut Darian offen an.

Darian nickt kurz.
„Ich denke schon das ich dir soweit folgen konnte und was dein Fachbretonisch angeht, ist es nicht schlimmer als das von anderen Magiern.“ Ein kurzes Grinsen schleicht sich auf Darians Gesicht. „Um deine Frage zu beantworten: Ja, der Name... Labella ist mir auch schon zu Ohren gekommen.“

Einen Moment Stille.
„Also ihr habt einen Weg zu Labella und diesem Ort hingefunden. Was genau hat man Fenya dort angetan?“

"Es ist wichtig zu verstehen," fährt Gaerion fort und übergeht Darians Frage dabei kurz, "dass dieser Weg, den wir geöffnet haben, nicht stabil war. Weniger wie eine Türe vielleicht, mehr wie der Eingang zu einem Höhlensystem, der die gesamt Zeit über Gefahr läuft, in sich zusammenzubrechen."
Er trinkt einen Schluck.
"Zudem war es notwendig, dass Labella ihrerseits die erste Öffnung vornimmt. Wir haben sie daher in eine Falle gelockt, haben es geschafft, sie auf … diese Seite des Durchgangs zu bringen und dann eine kleine Gruppe von Elementaristen auf das Himmelfahrtskommando geschickt, Fenya herauszuholen.
Diese Elementaristen, das waren Ayla, Eran, eine weitere Schülerin des Hauses Luft sowie ich persönlich. Wir haben Fenya dort gefunden, haben sie wieder herausholen können. Während jene auf dieser Seite Labella unschädlich gemacht haben, konnten wir mit einigen Hürden Fenya durch das Portal bringen und alle wieder herausholen, nur Sekunden bevor alles in sich zusammengebrochen ist."

Eine Pause.

"Ich wäre persönlich gekommen, um mit dir zu reden, aber ich bin auch heute noch immer Geschwächt von der … Reise. Daher musste ich dich bitten, herzukommen.
Was nun deine Frage betrifft: Fenya hat mehrere schwere innere und äußere Verletzungen erlitten, während sie in Gefangenschaft war, aber nichts, was nicht mit unseren Mitteln zu behandeln wäre. Sie ist auch psychisch nicht unversehrt, wer wäre das schon nach einem Monat der Gefangenschaft, aber ich denke wir wissen beide, dass – wenn jemand die nötige Halsstarrigkeit besitzt, wieder zu sich zu finden, dann sicherlich Fenya."

Für einen Moment lächelt Gaerion, blickt in seinen Teekrug herab, wird dann aber wieder ernst.

"Derzeit befindet sich Fenya unter Bewachung in der Fakultät. Der Anlass ist einfach, dass wir wissen, dass … was auch immer die Akademie angreift, in der Lage war, die Bardin Labella für seine Zwecke zu verdrehen. Dieser Widersacher … es ist ein Dämon, weshalb diese Vorsicht geboten ist. Zudem sind unsere besten Kräfte damit beschäftigt, die körperlichen Versehrungen so schnell und effektiv zu beheben, wie es uns möglich ist.
Wenn es nach mir persönlich geht, möchte ich Fenya so schnell wie möglich wieder ohne jede restliche Einschränkung frei unter uns wissen. Das restliche Konzil … nun, es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht dafür einsetze.
Und ich denke, es sind höchstens noch wenige Tage, bis es soweit ist."

Darian hört dem Prytanus aufmerksam zu und nickt zwischendurch unwissentlich einige Male, als sich einige Teile des Puzzels in seinem Kopf zusammenfügen.

Als der Prytanus endet, lässt er dessen Worte einige Momente sacken und schaut Sturmfels eindringlich an. Er tippt dann einige Male mit dem Zeigefinger gegen seine Tasse und leert den Rest des Tees in einem Zug.  

„Hmm, ein Dämon… Es musste ja auf so etwas hinauslaufen…“ Darian stellt die Teetasse auf dem Tisch ab und rückt sein Kopftuch neu zurecht. Dann lehnt er sich wieder in den Stuhl zurück. „Wisst ihr denn was dieses Wesen hier wollte? Du sagtest ihr hättet Labella festgesetzt. Habt ihr aus ihr irgendwas aus ihr herausbekommen?“

Gaerion schüttelt bitter den Kopf. "Ich sagte, wir hätten Labella unschädlich gemacht. Ich weiß nicht, was genau vorgefallen ist, da ich zu dieser Zeit hinter dem Spiegel war, aber Labella ist tot und der Kampf war erbittert. Kennst du Wilhelmina Lenzing? Minchen? Ich habe schon Menschen gesehen, die von weniger gestorben sind, als sie dort ertragen hat.
Und nein, wir wissen nicht, was der Dämon von uns will. Wir sind uns sehr sicher, dass es kein Zufall ist, dass er bei uns zugeschlagen hat und wir arbeiten daran, mehr herauszufinden.
Er ist für das Erste seiner bisherigen Waffe, Labella, beraubt und wir glauben, uns damit ein gewisses Maß an Zeit erkauft zu haben. Aber was genau er hier möchte, ist schwer zu sagen. Ob er an Individuen interessiert ist, an etwas, was sich in der Akademie befindet oder vielleicht an etwas, was älter ist als die ACHT, das können wir noch nicht sagen."

Gaerion stoppt, als einer der schwarzen Vögel krächzt, die sich am Kopfende des Raumes frei auf schweren Holzstangen bewegen, und blickt den Vogel einen Moment an.

"Meine Priorität war bisher, Fenya sicher wieder in die ACHT zu bringen. Das ist erfüllt. Derzeit versuchen wir, unserem Widersacher einen Schritt voraus zu kommen. Leider ist vieles, was einzelne Schüler wussten, nie bis zu uns getragen worden. Das Vorwissen, dass du anscheinend mitbringst, ist bereits größer als das, was lange Zeit zu uns durchgesickert war. Wir haben sehr viel reagieren und wenig agieren können.
Vor zwei Wochen haben wir erstmals die Initiative ergreifen können – und es hat uns viel Kraft gekostet. Es ist keine Situation, die Raum böte für jene Fehler, die bei blindem Aktionismus früher oder später auftreten."

„Bei einem Feind der vermutlich jeden seiner Schritte aufs kleinste plant, trifft das wohl zu und man kann von Glück reden das das noch niemandem das Leben gekostet hat.“

Nachdenklich schaut er in Richtung der Vögel und einige Augenblicke verharrt sein Blick dort, bis er sich wieder Sturmfels zuwendet und mit ruhiger, beherrschter Stimme zu ihm spricht.

 „Eine Sache gibt es da die mich interessiert.“ Eine kurzes zögern. „Dadurch das du mir hiervon berichtet hast, hast du vermutlich den Unmut des Konzils und auch von vielen anderen auf dich gezogen. Oder tust es noch, falls sie von unserer Unterhaltung erfahren sollten.
Nun ja, du weißt unter was für umständen Fenya und ich uns verlobt haben, was macht dich da so sicher, dass ich derjenige bin der ein Anrecht hat davon erfahren? Du handelst dir nichts als Ärger ein, nur um dein Gewissen mir gegenüber zu beruhigen? Was macht dich so sicher, dass ich mit diesem Wissen nicht zum Rat oder zur Kirche gehe?“

Gaerion betrachtet den Falken für einen langen Augenblick.

"Bin ich mir sicher, dass du dieses Gespräch nicht zu Kirche oder Rat trägst? Nein, keinesfalls. Vielleicht verlässt du dieses Büro gleich, verlässt dieses Gebäude, überquerst keine zwei Straßen und stehst schon vor dem Haupttempel. Das ist denkbar …"

Er beugt sich vor.

"… aber ich glaube es nicht. Was ich bisher von dir gehört habe, deutete auf einen verlässlichen Menschen hin. Es gibt nicht viele Falken, die ich zu meinen Freunden zählen würde, aber jene, die ich kenne, sprechen gut von dir. Ja, ich kenne die Umstände eurer Verlobung, aber verlobt seid ihr nichtsdestotrotz. Und ich sehe nicht ein, weshalb es jetzt an mir sein sollte, zu beurteilen, wie groß dein Anrecht ist, irgendetwas zu erfahren.
Viele Leute unterschätzen Fenya, oder haben sie unterschätzt. Ich habe offen gestanden noch nie bereut, ihrem Urteil vertraut zu haben. Und sie scheint durchaus viel von dir zu halten. Das soll mir, im Zweifelsfalle, auch reichen."

Plötzlich schnaubt der Prytanus kurz amüsiert, blickt Darian dann direkt an.

"Außerdem bist du gerade hier. Darf ich dich fragen, warum? Ich weiß, ich habe dich eingeladen. Aber warum bist du gekommen?"

„Nun Prytanus, was wenn nicht die Liebe, die schon immer tief in meinem Herzen schlummerte und nur auf Fenya gewartet hat, könnte mich dazu bewegt haben?“ Ein schelmisches Grinsen wandert auf Darians Gesicht. „Darüber hinaus habe ich gehört das der Tee den die Prytani servieren von einem außergewöhnlichen Geschmack sein soll und wenn man einmal so eine Einladung erhält, wäre es doch unhöflich ein solches Angebot abzulehnen.“

Darian starrt auf einen Punkt irgendwo vor Gerions Tisch und wird von einen auf den anderen Augenblick wieder ernst.

„Aber genug damit“ Er hebt seinen Blick wieder und schaut dem Prytanus direkt in die Augen. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du mir das alles erzählt hast. Vielleicht sollten wir uns auch später weiter unterhalten. Aber kannst du ich jetzt zuerst zu ihr bringen oder mir sagen wo ich sie finde?“

"Nein, das kann ich beides nicht." Gaerion schüttelt bedauernd den Kopf. "Für die Dauer der Überprüfung, ob alles mit ihr in Ordnung ist, ist es leider nicht möglich, Besucher zu ihr vorzulassen. Was ich dir gerne anbiete, ist, einen Boten nach dir schicken zu lassen sowie klar ist, wann sich das ändert. Wie ich schon sagte, tue ich, was ich kann, damit dies eher noch heute als morgen passiert, aber das ist leider nichts, was ich leichtfertig alleine entscheiden kann.
Vor allem aber ist es denke ich auch wichtig, dass die Überprüfung der Freiheit von dämonischen Einflussnahmen ordentlich durchgeführt wird. Ich möchte, dass Fenya nicht für den Rest ihres Lebens ein Mal des Zweifels tragen muss, wenn diese Ereignisse zur Sprache kommen. Und damit das möglich ist, muss sie diese Zeit fürchte ich absolvieren."

Er denkt kurz nach, fährt dann fort.

"Auch Botschaften oder Briefe sollten nicht zu ihr gelangen. Das heißt, wenn du nun hier eine Botschaft für sie an mich übermitteln würdest oder aber, etwa mit Feder und Tinte hier, einen Brief an sie schreiben würdest und hier auf dem Schreibtisch zurücklassen würdest, so wäre es mir nicht erlaubt, ihn zu übermitteln. Natürlich ist das nicht immer einfach, ich neige dazu, zu viel zu sagen und manchmal Dinge an den falschen Orten liegen zu lassen. Verstehst du, was ich meine?"

Er schenkt dem Falken ein diebisches Grinsen und schaut ihn erwartungsvoll an.

Darian schaut den Prytanus irritiert an. „Ähm, ich glaube nicht wirklich…“ Die nächsten Worte spricht er langsamer, während er Sturmfels fragend ansieht. „Aber ich habe aus irgendeinem Grund das Bedürfnis, Gedanken aus meinem Kopf auf ein Stück Pergament zu schreiben, um dieses dann zufällig auf deinem Tisch liegen zu lassen, um... “

Kurze Pause.

„Ach verdammt. Kannst du mir bitte einfach mit Feder und Tinte aushelfen?“

Gaerion nickt lächelnd, schiebt ihm ein Tintenfässchen sowie einen Bogen Pergament herüber, legt eine Feder daneben und denkt dann kurz nach.

"Ich werde einmal kurz nach den Vögeln schauen. Ich hoffe du findest es nicht unhöflich, dass ich dir dabei den Rücken zuwende."
Spricht es, erhebt sich und tritt kurz zu den schwarzen Tieren herüber. Obwohl sie sich eigentlich nicht ungewöhnlich verhalten – davon abgesehen, dass sie nicht fortfliegen, obwohl kein Käfig und kein Fenster sie hält – hat Darian doch das Gefühl, dass sie ungewöhnlich zugänglich auf den sich nähernden Prytanus reagieren.

Leise spricht Gaerion einen Augenblick mit den Tieren, die tatsächlich auf seine Worte zu hören scheinen, bevor er sich wieder umdreht und einen neugierigen, offenen Blick zu dem Sturmfalken an seinem Schreibtisch wirft.

"Das macht mir natürlich nichts aus" Der Falke schaut dem Prytanus hinterher und schüttelt ungläubig den Kopf. Eigentlich hasste er sowas fast genau so sehr wie Kobolde, aber vermutlich würde der Prytanus seinen Brief wirklich nicht lesen, auch wenn Darian ihn hier einfach liegen lässt. Als sein Blick auf das Pergament fällt, denkt er einen Moment nach, bevor er zu der Feder greift und diese daraufhin kurz in das Tintenfass tupft.

Die ersten Zeilen schreibt er etwas zögerlich, danach unterbricht er sich nur, um der Feder mehr Tinte zu geben oder weil er sich darüber amüsiert was er da gerade schreibt. Nach einigen Augenblicken legt er dann die Feder beiseite und ließt sich seinen Brief mit einem Grinsen im Gesicht noch einmal durch. Sorgfältig faltet er das Dokument und legt es dann dem Prytanus auf den Schreibtisch.

"Ich hoffe deinen Vögeln geht es gut? Sie scheinen dich ja wirklich zu mögen"

Gaerion nickt, wendet sich noch einmal kurz zu den Vögeln um, schlendert dann aber zurück an den Schreibtisch.

"Vögel sind angenehme Zeitgenossen. Und teils unglaublich intelligent. Man unterschätzt sie leicht, irrt sich in ihnen weil sie sich zwar eindeutig verhalten, aber ihre Körpersprache einfach eine andere ist als unsere. Ein Vogel blickt dich an, gerade dann, wenn er fort zu sehen scheint. Eine fast essenzielle Wahrheit.
Manche sind bunte Tiere und singen wunderbare Lieder, sind aber in Wirklichkeit hinterlistige Biester. Manche sind schwarzgefiedert, wirken struppig oder bedrohlich, haben aber einen guten Kern." Gaerion setzt sich.
"Sie sind komplex und nicht auf den ersten Blick voll zu verstehen. Ich mag das sehr."

Den Brief lässt er geschwind in einem Stapel Unterlagen verschwinden und steckt diese dann zusammen in eine kleine Tasche.
"Unterlagen … muss ich dauernd mit mir herumtragen …" murmelt er entschuldigend.

Dann aber sammelt er sich, wird wieder ernst und betrachtet Darian noch einmal eingehend.

"Gibt es sonst noch etwas, was du gerne wissen möchtest? Gerüchte, die ich vielleicht widerlegen oder auch bestätigen kann? Halbwahrheiten, die du gerne auf die eine oder andere Seite der Linie gelegt haben möchtest?"

„Wenn ich ehrlich bin gibt es noch eine Menge Gerüchte von denen mich deine Meinung interessieren würde, allerdings haben die meisten nichts hiermit zu tun. Das würde den vielen Geschichten die man in den Tavernen hört, auch ihren Reiz rauben. Und Sachen die noch hier mit zu tun haben, sind mit dem Tod von Labella jetzt vermutlich ohne Bedeutung. Daher sollten wir es lieber dabei belassen.“

Darian rutscht mit dem Stuhl ein Stück zurück und erhebt sich von dem Stuhl.

„Ich denke ich werde morgen nach Silbertor zurückkehren, wenn du mir eine Nachricht zukommen lassen würdest, wäre ich dir sehr verbunden. Und wenn es etwas gibt, wie ich euch hierbei unterstützen kann, dann lass es mich wissen“

"Natürlich." Gaerion nickt bedächtig. "Ich danke dir für dein Kommen und werde tun, was immer mir möglich ist. Silbertor sagst du? Gut, ich habe eine sehr zügige Botenverbindung dorthin."
Verschmitzt blickt Gaerion kurz zu den Vögeln herüber.
"Aber wenn es dir möglich ist, bleibe doch mindestens bis morgen Mittag in der Stadt. Ich will sehen, was ich tun kann, um Dinge zu beschleunigen. Ich wünsche dir schon einmal eine gute Reise und kann dir versprechen, ehrlich versprechen, dass ich tun werde was ich kann, um Fenya wohlbehalten aus der ganzen Sache herauszubringen."

Er denkt einen Moment nach.

"Wir sollten dieses Gespräch irgendwann fortsetzen."
Mit diesen Worten tritt er noch einmal um den Schreibtisch und reicht dem Falken die Hand.

Darian schüttelt die ihm entgegen gestreckte Hand. „Ja das sollten wir. Ich denke bis morgen Mittag sollte kein Problem sein, ich bin ja erst vor einigen Stunden hier angekommen und werde erst einmal die Kaserne aufsuchen." Der Falke geht zur Tür und legt sich seine Halterungen mit Schwert und Schild wieder um die Schulter. Als er die Tür offnen will, dreht er sich noch einmal um und schaut den Prytanus an.

"Nun, Danke Sturmfels" Darian nickt dem Prytanus zum Abschied zu und verlässt dann sein Büro.

Darian verlasst das Büro und läuft fast in den Gardisten der nur ein paar Schritt von der Tür entfernd steht.

Dieser nickt Darian zu und schikt sich an ihn aus der Akademie zu begleiten.

Es ist abend an der Akademie. Das Abendessen ist schon vorbei und die meisten Schüler haben sich eine angenehme Abendbeschäftigung gesucht. Manche vieleicht auch in die Stadr zum Haller verschwunden.

Nur wenige sind noch in der Bibliothek, haben sich in Bücher vertieft oder arbeiten fiebrig an den letzten Hausaufgaben für morgen.

Doch im Studierzimmer des Prytanus ist wie immer noch Licht um diese Zeit. Besonders nach den Ereignissen der letzten Tage gibt es viel zu tun das auf Erledigung wartet.

Und so steht Ayla vor der Tür ihres Prytanus. Ihre Mine ist ernst. Sei atmet ein mal durch mach eine energische Geste und murmelt "verschwindet". Dann streicht sie sich das Haar aus dem Gesicht und Klopft.

Sie wartet auf das "herrein" betritt dann das Büro und schließt die Tür hinter sich sorgfältig   

Nach einer Weile öffnet sich die Tür des Prytanus wieder und Ayla kommt herraus. Sie wirkt ein wenig verwirrt und bleibt in der Tür noch ein mal stehen und dreht sich zum Raum hin.

"Ja Prytanus...vielen dank für eure Zeit"

Dan schließt sie die Tür und macht sich auf dem Weg in ihr Zimmer