Condra e.V. Forum

Eilig schreitet Asgaroth die kleine, abfallende Strasse zum Goldkrug hinab. Dauernd blickt er sich um, lauscht, beobachtet, immer auf einen Angriff aus der langsam hereinbrechenden Dunkelheit gefasst.

Die Taverne ist hell erleuchtet, das warme Licht scheint in die dunkle, kalte Nacht hinaus. Der Winter hält Einzug in Condra, erst heute Mittag sind die nächtlichen zarten Hauche des Allvaters wieder geschmolzen.

Sich auf ein Feuer freuend aber auch besorgt wegen den schrecklichen Nachrichten die ihn in der Taverne heimsuchen werden, geht er die letzten Meter über den knirschenden Kies zu der kleinen Tür der Taverne.

Er tritt ein und schaut sich um, voller Sorge vor dem was ihn erwartet.

OT: Zeitlich gesehen soll das hier etwa 1-2 Tage nach dem Tod von Jartan stattfinden...

Drinnen sitzen einige Leute, möglichst darauf bedacht nah am Feuer zu sitzen.

Asgaroth mustert sie verstollen während er zur Theke geht, keiner von ihnen kommt ihm bekannt vor. Hoffentlich erkennt ihn keiner, vorsichtshalber hatte er bereits am morgen den Wappenrock ausgezogen um nicht direkt als Möwe erkannt zu werden.

"Zum Gruße Herr Wirt! Habt ihr einen Becher eures bestimmt hervorragenden Elfentranks für mich? ... Seid bedankt. Irgendwelche Neuigkeiten? Ich hab in den Dörfern ringsum und auf den Strassen von Tharemis nach hier schon eine Menge Gerüchte gehört, es wäre etwas passiert... Ist denn da was dran?"
und legt statt einem 2 Kupfer auf den Tresen.

Der Wirt sah den jungen Mann skeptisch an, nahm die Kupferstücke und ließ sie unter dem Tresen verschwinden.
Asgaroth versuchte entspannt zu wirken und nicht aufzufallen.
Ein weiterer Gast trat an die Theke.

"Nun ja.... Also.... da ist dieser Wolf.... bessrer gesagt, da WAR dieser Wolf. Arme Socke, ihn und einen seiner Küken hat es im Wald erwischt... Mausetot die beiden..." berichtet er, während er dem anderen Gast das bestellte Bier einschenkt.

"Ah! Ihr wisst nicht zufällig den Namen dieses Wolfes, oder? Ein Küken ist auch tot, sagt ihr? Schlimme Sache..."

" Keine Ahnung wie der hieß!", sagte der Wirt
"Sein Name war Jartan!" sagte der andere Gast an der Theke, ohne seinen Blick vom Bierkrug zunehmen.

"Interessant... Wo war er denn stationiert? Silbertor wird doch wohl nicht einen guten Mann verloren haben? Der Allmächtige steh' uns bei, wenn es nun schon soweit kommt... Weiss man denn wer's war? Dieser Verfall hier ist ja schon fast gotteslästerlich! Und der neue Vogt Edlenviel tut nichts? ..." sprudelt es aus Asgaroth heraus, der zunehmend versucht seine Nervosität zu überdecken. Kein einziges bekanntes Gesicht gesehen zu haben nach solch einer Tat stimmt ihn nachdenklich. Was ist bloß aus dem Rest der Einheit geworden?

Dem Gast der neben ihm an der Theke steht gibt er ein Bier aus, prostet ihm zu. Vielleicht kann er von ihm ja etwas erfahren... Ob Sarah da war? Was soll werden ohne Einheit, ohne Wolf?

Der Gast neben ihm läßt seinen Blick nich von seinem Bier weichen
"Ihr stellt ziemlich viele Fragen...,",sein Blick erhob sich. Seine Augen, kaum zu erkennen, schauten Asgaroth nun direkt in die seinen.
Asgaroth wurde immer nervöser...Er versuchte mit einer unwissenden Miene und einem gequältem Lächeln die Situation zu beruhigen.

Leicht geqäult lächelnd schiebt er dem Mann unauffällig ein Kupferstück zu. "Ja... Wenn man lange nicht im Land war, da beunruhigen einen solche Nachrichten. Aber wo bleiben meine Manieren... Garothas ist mein Name..." und reicht dem Mann an der Theke die Hand.

Der Mann sah auf die ihm entgegengestreckte Hand. Er erwiederte den Händedruck nicht, steckte sich jedoch das Kupferstück in die Tasche.
Er nahm seinen Krug und gab Asgaroth mit einer Kopfbewegung zuverstehen, daß er ihm folgen solle.

Asgaroth nimmt seinen Krug und folgt dem Mann, allerdings darauf bedacht möglichst eine Rückendeckung zu haben.

Sie setzten sich an einen Tisch in einer dunklen Ecke.
" Ich weiß was Du bist!", sprach der Mann. "Du gehörst zu denen."
Asgaroth schaute leicht irritiert, leicht ertappt.

Unwillkürlich fährt Asgaroths Hand zum Dolch, zuckt aber sofort zurück.

"Was soll ich sein? Was meint ihr? Wer seid ihr überhaupt? Ich habe mich vorgestellt, wer seid ihr? Seid ihr etwa in die Sache verwickelt?" schaut er den Mann misstrauisch an. Unwillkürlich ruckt sein Kopf zur Seite um den Rest der Taverne kurz zu beobachten, ob irgendwer im Raum noch zu dem Mann gehört.

"Beruhige dich, du erregst nur Aufsehen.! Ich kannte Jartan, guter Mann, hat mir mal geholfen. Du bist eins seiner Küken, ich habe dich damals kurz bei ihm gesehen." er sprach ruhig
"Mich gesehen??" Asgaroth versuchte immer noch auf unwissend zu machen, merkte aber, daß es nicht viel nützte.
"Ich bin genauso erschüttert über seinen Tod, wie du! Und sein Küken...
- schade drum!"
Asgaroth leerte in einem Zug seinen Becher.

Aufgeregt sprch er weiter: "Gut. In Ordnung. Ich bin Asgaroth, sein Küken." Immer noch misstrauisch fragt er weiter: "Wer bist du? Wenn du ein Freund von Jartan warst, sollte ich dich doch zumindest schonmal gesehen haben, oder? Was kannst du mir zu seinem Tod erzählen? Weisst du etwa wer der feige Mörder ist? Wo ist überhaupt seine Leiche? Es sind nicht zufällig Leute unserer Einheit hier vorbeigekommen? Und was machst du überhaupt hier?"

"Ich kannte ihn nur flüchtig, weiter nichts. An dem Abend als es geschah war ich nicht hier. Ich hörte nur, daß Jartan direkt neben der Taverne  am Wegrand gefunden wurde von einem Sturmfalken. Der Wolf wurde informiert und man stellte nur noch den Tod fest. Kurze Zeit später hat man ein paar Schritt weiter die Leiche des Küken gefunden. Wer es war, weiß ich nicht! Aber es gaschahen seltsame Dinge danach." Er blickte sich um.

Gespannt hört Asgaroth dem Mann zu. Bei den letzten Worten senkt er ein wenig den Kopf zu ihm hin und wartet gespannt auf die "Dinge danach". Vielleicht würden die einen Hinweis liefern wo er als nächstes Suchen sollte.

Der Mann stand auf, ging zur Theke und holte sich ein weiters Bier.
Asgaroth saß sehr unruhig auf seinem Platz am Tisch. Er grübelte, doch da setzte sich der Mann schon wieder an den Tisch, nahm einen Schluck aus seinem Becher und erzählte weiter:" Man erzählt sich hier von einem Vorfall, daß einer der Sturmfalken irgendwelche Schatten gesehen haben soll. Meiner Meinung nach ist das weit hergeholt."
Asgaroth stockte der Atem."Schatten?", sagte er fast zu sich selbst. Auch er hatte die Schatten schon gesehen, aber....     Sein Gedankengang wurde durch das öffnen der Tür gestört.

Beim Geräusch der sich öffnenden Tür dreht Asgaroth ein wenig den Kopf um die Tür besser zu sehen....

Zwei Männer, dunkel gekleidet betraten den Goldkrug. Sie sahen sich kurz um und kamen auf Asgaroth und seinen Tischnachbarn zu. Sie standen leicht versetzt hintereinander. Der Hintere hatte die Hand an seinem Schwertgriff, der Andere forderte Asgaroths Gesprächspartner auf mit ihm die Taverne zu verlassen. Er trank seinen Becher leer, stellte ihn auf den Tisch und sah für einen kurzen Moment Asgaroth eindringlich an. Dann folgte er den 2 Gestallten durch die Tür nach draußen.
Was ging hier vor?, fragte sich Asgaroth. Dann stand er auf und sah sich um. Die andere Gäste saßen ruhig an ihren Tischen, tranken ihr Met oder Bier, spielten und unterhielten sich. Scheinbar hatte keiner etwas mitbekommen. Er überlegte nicht lange, zog seine Handschuhe an und verließ mit einem mulmigen Gefühl die Taverne.
Draußen war es dunkel und mittlerweile regnete es. Es war kalt.
Weit und breit kein Lebewesen. Wo waren sie hin?

Schweren Schrittes und Aufmerksam näherte sich Nell Feldor der Taverne. Er hatte seinen Mantel an und die Kapuze ins Gesicht gezogen. In der Hand hielt er eine gespannte recht große Armbrust. Er erstarrte allerdings als er 3 Gestallten aus dem Goldkrug gehen sah und versteckte sich hinter einer der Hecken die um den Goldkrug wuchsen.

Kurz darauf sah er Asgaroth aus der Taverne folgen. Was um alles in der Welt macht der hier? dachte sich Nell. Er vergewisserte sich noch einmal, daß auch kein anderer in der Nähe war.

Sich in der hereingebrochenen Dunkelheit in den Schatten haltend, schaut sich Asgaroth vorsichtig auf den 3 Wegen um, ob er die 3 Leute oder Spuren von Ihnen entdecken kann.

Ein metallisches Aufblitzen aus Richtung der Hecken lässt ihn schleunigst in den Bäumen am Hang zur Wiese in Deckung gehen. Warum hatten die 3 sich dort versteckt? Ein Hinterhalt? Sollte der Fremde es wohl gar auf ihn abgesehen haben? Aber er hatte ihn so eindringlich angesehen...

Leise fluchend versucht er leise den Hang hinunterzukommen, Richtung Abort.

Da hört ein vertrautes Geräusch. Er dreht sich um und schaut zu der Richtun aus der es kam. Er geht langsamen Schrittes auf die Hecken. Da gibt sich Nell zu erkennen.
Agaroth ist zunächst erleichtert. " Hast Du hier 3 Männer vorbeikommen sehen?"

*Nell runzelt die Stirnn schaut dem ihn untergeordneten an und lächelt*

"Ja hab ich! Ist was passiert?! Und was machst du überhaupt hier?"

"Weiss nicht so genau. Ich bin hier wegen Jartan. Drinnen war ein Mann mit dem ich mich über ihn unterhalten habe, er kannte Jartan, hatte mal Hilfe von ihm bekommen. Zwei Männer kamen rein, der eine mit der Hand am Schwert, der andere forderte den Mann auf mit rauszukommen. Der Rest der Gäste scheint davon nichts mitbekommen zu haben, bzw. hat es ignoriert. Er sah mich beim aufstehen sehr eindringlich an, daher wollte ich mal sehen was genau die denn von ihm wollen. Wo sind sie lang gegangen?" und blickt Nell erwartend an. Zugleich ist er erleichtert das Nell ihn noch nicht zusammengefaltet hat wegen seinem Wappenrock.

Nell schaut skeptisch rein und räuspert sich.

"Also sie sind dort lang"

Nell zeigt in die Richtung

"Was ich nicht verstehe ist warum du die Kerle nicht gefragt hast was sie von dem Mann wollen !!! Ich meine bist du nicht im Dienst? Hast du nicht die berechtigung auffällige oder Verdächtige zu befragen Soldat? Jetzt aber schnell hinterher ich zeig dir die Richtung und du bleibst hinter mir."

Nell läuft los in die Richtung in der die Männer verschwunden sind. Er lauscht und achtet auf spuren werend er sich hastig umschaut.

Asgaroth steckt die Schelle kommentarlos ein. Was hätte er auch sagen sollen? Wenn man nicht direkt als Möwe erkannt werden will, muss man sich auch anders verhalten. Und wie hätte es ausgesehen, wenn er die Leute angesprochen hätte, ohne offiziell zu sein? Egal...

Schnell folgt er Nell als dieser losläuft, sich schräg hinter ihm in den Schatten haltend. Da Nell ein gutes Tempo vorlegt, fällt Asgaroth bald ein wenig zurück in seiner leise knarzenden Rüstung.

Sich zusammenreissend läuft er schneller, bald ist er wieder hinter Nell.
Von den Männern bislng nichts zu sehen, eigentlich sollten wir sie doch langsam mal sehen... Ob sie irgendwo in den Wald abgebogen sind? Bei der Dunkelheit sieht man auch überhaupt keine Spuren...

Asgaroth holt Nell ein und fragt ihn leise:
"Nell... Warte mal... Siehst du noch Spuren von ihnen?"

Im Wald herrscht stille. Nur der Regen, der durch die Blätter auf den Waldboden fällt ist zu hören.

Nell bleibt stehen und schaut sich nochmal um. Er sieht nichts krazt sich am kopf und schüttelt ihn langsam.

" Ich glaube wir haben sei verloren. Verdammt. Naja komm erstmal mit zum Goldkrug. Ich geb dir einen aus und dann reden wir über die Sache"

Er macht eine Geste mit der Hand und wendet sich ab

Schweigend folgt Asgaroth Nell zur Taverne, dabei immer noch den Wald beobachtend.

Nell hat einen strammen Schritt, aber er bleibt kurz stehen um seine Armbrust zu entspannen und mit ihr entspannt sich auch der junge Falke. Rasch erhascht er das Licht der Taverne und folgt diesem. Als er die Türe erreicht streicht er sich die Kaputze aus dem Gesicht und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Mit einem Knarren der Türe tritt er ein, deutet auf einen freien Tisch abseits der Teke und legt seine Ausrüstung ab. Er setzt sich wartet auf Asgaroth und seuftz leise.

" Nun dann fang mal an ich lausche dir nun."

Asgaroth setzt zu Nell und hebt an zu erzählen:

"Also... als ich aus Anrea zurückkam bin ich als erste in Richtung Schieferbruch gegangen da die Einheit dort zuletzt war. Auf dem Weg hörte ich dann von Jartans Tod vor mittlerweile zwei Tagen. Also beschloss ich inkognito hierher zu kommen und mich umzuhören, vielleicht findet sich ja was um den Mörder zu schnappen. Die Gerüchte haben gelautet das Jartan und das Kücken hinterrücks ermordet worden sind, daher war ich so vorsichtig den Wappenrock fürs erste auszuziehen. Mein Plan ist nun nach Port Wolfslauf zu gehen, der Rest der Einheit ist hoffentlich auch dort. Vogt Rabenmund wird dann wohl neue Befehle haben. Vielleicht schickt er uns ja sogar auf eine Auklärungsmission...."
und blickt Nell erwartungsvoll an.

Nell holt tief Luft. Sein Gesicht wirkt selten Ernst, aber jetzt ist es Ernst.

"Ich bin kurz nach Jatans Tot hier eingetroffen. Ich habe nichts gesehen außer seinen Leib. Beides Kehlschnitte und die Leute die vor Ort waren hatten nur spekulationen parat. Es wird sicher schwer werden, aber du hast recht du solltest dich nicht zu erkennen geben sonst könntest du der nächste sein. Die Ausübung der Tat ist seltsam... Den ersten, das Kücken fand man nach Jatan tief im Wald. Ich vermute mal das er das Kücken als erstes getötet worden ist. Jatan lag so wie ich gehört habe direkt vor der Taverne! Etwas ungewöhnlich findest du nicht? Jeder andere hätte die Leiche versteckt. Ich vermute mal es sollte eine Warnung sein oder so etwas. Es hatte auf jeden Fall symbolic. Du solltest dich nach Feinden von Jatan erkundigen oder von den Falken. Allerdings ist der Mord innerhalb deiner Einheit geschen also solltest du nach Feinden deiner Einheit suchen. Erinnerst du dich an irgendwelche Vorfälle? Die von Bedeutung sind in Hinblick auf deine Einheit?"

Es ist eine lange Zeit ruhig während Nell Asgaroth ansieht.

"Hmmmm... Die Orks damals werden wohl kaum etwas damit zu tun haben. Bei unseren Übungen und Manövern haben wir auch niemanden verärgert... Im Ausland war bislang von der Einheit nur ich, da ist aber weder was passiert" (ein sehr kurzes schiefes Lächeln zieht über sein Gesicht) ", noch war je Jartan daran beteiligt. Aber warte mal... Da war was... Grog war so ein Problem... Keine Ahnung ob der Freunde hatte und ob die sauer über seinen Tod sind. ich kenne aber auch niemanden der mit dem befreundet wäre oder sein wollte, es sei den er wäre auch so ein gemeiner Dieb. Andererseits würde ich so einen feigen Mord auch nur einem solchen zutrauen... " (denkt nach) "Das ist aber auch die einzige Sache, die mir so spontan dazu einfällt... Auf jeden Fall werde ich erstmal in Deckung bleiben und nach Port Wolfslauf gehen, die Einheit muss wieder beisammen sein. Ich frage mich nur wer jetzt Wolf werden soll... Aber das wird der Vogt bestimmt lösen..." (weitere kurze Pause) "Jedenfalls bist du der erste der mir brauchbare Informationen liefern kann..........."

Asgaroth und Nell unterhalten sich noch ein Weile über anderes, dann steht Asgaroth auf: "Ich muss am besten heute noch nach Port Wolfslauf aufbrechen. Wenn ich mich ranhalte, bin ich morgen früh in Tharemis. Vielleicht finde ich da jemanden der mich auf einem Wagen mitnimmt, sonst werde ich da ein wenig verschnaufen. SO oder so bin ich in spätestens 2 Tagen in Port Wolfslauf. Ich hoffe der Rest der Einheit ist dort... Mal sehen was der Vogt sagt."
Er nimmt sein Handschuhe, packt seinen Becher weg und verabschiedet sich von Nell.
Dann geht er hinaus in die kalte Nacht, den Weg Richtung Tharemis einschlagend. Er geht zügig voran, ein Auge immer auf den Wald abseits des Weges gerichtet.

Mit einem steinernden Gesicht und völlig durchnässt kommt Ulf am Abend in die Taverene zum Goldkrug. Seine Freunde scherzen und lachen über die zerissene Aufmachung ihres Freundes, doch dieser nickt ihnen nur beinah apathisch zu, und setzt sich auf eine der freien Bänke. Wirn, der Wirt des heutigen Tages, legt sich das spreckige Handtuch über die Schulter und geht die wenigen Schritte hinüber zu dem Tisch. Gedankneverloren betrachtet er für einen kurzen Augenblick die Gestalt, die schon so einige Tage hier verbracht hat, nun aber gar nicht mehr dem Gast von einst ähnelt. Das Haar hängt strähnig und fettig in sein Gesicht und die Haut scheint wächsern und bleich, als habe er lange nichts gegessen. Mit beruhigender Stimme tritt Wirn näher: "Hey Ulf, was bekommst du?" Vorsichtig betrachtet er weiter den Gast, während dieser langsam den Kopf hebt und im ersten Augenblick nicht richtig zu verstehen scheint das er angesprochen wurde. Dann klärt sich jedoch für einen Augenblick seine sicht und er scheint sich seiner Umgebung gewahr zu werden. "Met und einen Schnaps Wirn. Und eine Brotplatte, ich habe das Gefühl als hätte ich Tage nichts gegessen."
Wirn verschwindet schnell wieder hinter dem Tresen, während Ulf sich umsieht. Er scheint nicht ganz zu begreifen was geschehen ist. Nachdenklich fällt sein Blick auf seine Hände. Die Haut ist an mehreren Stellen aufgeschürft und dreckverkrustet. Die Nägel teilweise eingerissen. Er hatte gegraben. Langsam steigen in seinen Erinnerungen die Gedanken empor. Er erinnert sich an die aufgewühlte Erde und der geruch des frischen Erdhaufens. Aber warum?
Da war noch jemand bei ihm! Sein Kopf beginnt mit einem mal zu schmerzen und als könnte er den Schmerz damit aus seinen Gedanken halten schlägt er sich mehrfach mit dem Handballen gegen die vom filzigen Haar bedeckte Schläfe.
Es dauert einen moment bis der Schmerz soweit nachlässt, dass er wieder klar denken kann. Vor ihm steht mittlerweile der bestellte Met und die Brotplatte. Heißhungrig macht er sich über beides her.
Vermutlich hat er nur schlecht geträumt. Er wird gleich seinen Karren nehmen und nach Hause gehen. Seinen Karren? Wo hatte er seinen Karren gelassen?
"Mein Karren! Sieh haben meinen Karren!" Mit einem mal fängt er an zu lachen, verwirrt schauen einige Leute zu ihm und zwei Freunden treten an seinen Tisch. "Ulf ist mit dir alles in Ordnung?" Völlig wirr schaut dieser die beiden Männer an und gestikuliert wild mit den Händen. "Gegraben und gefahren, gegraben und gefahren ich habe gegraben und gefahren." Beinah wie ein Kinderlied summt er immer wieder diese Zeilen. Dann legt er sich auf die Bank nieder und als wäre das alles zu viel gewesen, ist er mit dem schließen seiner Augen eingeschlafen.

Es war ein langer Abend gewesen für Hanok. Deshalb war er letztendlich sehr schnell in einen traumlosen Schlaf gefallen. Als er nun in Mathos Stroh erwacht, braucht Hanok einen Moment, bis ihm alle Details einfallen. Seine Laune sinkt mit jedem bisschen Erinnerung, das zurück kommt. Einen Mann namens Fisken verfluchend rappelt der Falke sich auf und schaut sich um. Wie gewöhnlich hatte sich eine illustre Schar Reisender für die Nacht im Goldkrug eingekauft. Hanok lässt seinen Blick schweifen auf der Suche nach der Tileamer Wasserratte von Gestern abend. Irgendwo musste der Bote doch sein...?

Unten im Schankraum herrscht die für diese Uhrzeit übliche Mischung aus heiter schwatzenden Frühaufstehern und übermüdeten die Sonne verfluchenden Säufern.

Draußen streicht der feine Dauerregen über den Hof und verteilt den Hydracorischen Segen leise aber ergiebig.

"Heda. Hanok!" Bora sitzt winkend an einem Tisch. Vor ihm ein dampfender Krug und eine Brotplatte von der er sich grade kräftig bedient.
"Ich hab über gestern abend ein bisschen nachgedacht. Ich denke, du bleibst bei deiner verbohrten Meinung?" Bora lacht laut auf als hätte er einen echten Knaller erzählt.
"Herrje, du siehst aus als hätte dich jemand durch den halben Wald geprügelt. Lach doch mal. Setzt dich erstmal und iss etwas. Gabs gestern abend noch Spass mit den Eckis? Ich hab von oben nur ne Menge Lärm gehört."

"Es gibt immer nur Spaß mit den Eckländern, aber ich bekehre die jetzt zu Hydracor!" erwiedert Hanok grinsend während er sich setzt. Mit einer Geste seiner Hand ordert er ebenfalls Frühstück und Getränk bei der armen socke, die Heute ihre Schulden bei Mathos abarbeitet. Das stellt der Besitzer des Goldkrugs aber auch immer außerordentlich geschickt an.

"Sagen wir mal, ich bin neugierig geworden. Ich werde zumindest mit dir nach Tharemis reisen und dort mal eine kleine, inoffizielle Fahndung anstoßen nach dem Typen. Deswegen sollten wir auch nicht allzu lange rumtrödeln..." Der Falke wird von der Bedienung unterbrochen, die ihm sein Frühstück hinstellt.

"So, was sagtest du? Etwa einen Kopf größer als ich, blond, Kinn- und Backenbart?"

"Naja in deinem Fall eher anderthalb Köpfe größer."
" Aber ja, so sah er aus. Dunkelblond und eher schlacksig als Kräftig.
Mein Vorschlag wäre folgender: Wir gehen zurück nach Tharemis und reden mit dem Hehler, der das Ding hatte. Irgendwo zwischen Tileam und Silbertor gab es ein Leck, so dass dieser Kerl sich hier als du ausgeben konnte.
Und ich hab so ein Gefühl, dass dieses Leck nicht bei unseren beiden Vögten lag.

Am einfachsten wäre es natürlich wenn wir wüssten WAS zum Kuckuck in der Kiste drin war, dass sich Eusi mit der Kupferm... mit deinem Vogt zusammen getan hat..."

"Achja nebenbei Lust auf ein kleines Spielchen? "

"Auf dem Weg zu deinem Hehler lass uns noch einen Zwischenstopp bei den Falken machen. Damit ein paar Augen mehr nach deinem Typen schauen..." Hanok nimmt einen kräftigen Schluck aus seinem Kug.

"Und das würde ich gerne vorher tun, damit ich wahrheitsgemäß antworten kann, dass ich keine Ahnung habe, wer der Hehler ist." Jetzt grinst der Falke kurz, bevor er ernst fort fährt.

"Und was in DER Kiste war, interessiert mich immer mehr. ... Ich habe Gestern schon genug mit den Eckländern gespielt. Lass uns schnell aufessen und los, der Vorsprung des Typen ist eh schon zu groß. Und vergiss nicht, DU musst dem Schönling erklären, was mit seinem Kistchen passiert ist. Da hast du lieber ein paar Antworten parat. ... Ansonsten kannst du in Zukunft vermutlich einhändig spielen, nach dem, was man so hört ... wenn überhaupt."

Hanok grinst erneut, nur diesmal ... kühler. "Aber das ist natürlich bestimmt nur Gerede..."

Boras Grinsen wirkt gequält als Hanok seine Ausführungen beendet.

Er spuckt den Bissen Brot den er grade im Mund hat aus und schiebt den Rest seines Frühstücks von sich.

"Na danke, dass hab ich grade gebraucht." Er steht auf und klatscht in die Hände. Die Bewegung scheint ihm zu helfen seine gute Laune wieder zu finden.
"Aber Recht hast du. Also auf nach Tharemis. Tu mir nur einen Gefallen, wenn wir in der Stadt ankommen, halt dich zurück und lass dein Kopftuch erstmal weg. Vielleicht würde dir ein Strohhut gut stehen? Einige Leute werden ein bisschen ... zurückhaltend wenn sie merken, dass du aus Silbertor kommst."

Er klopft Hanok auf die Schulter als er an ihm vorbei geht. An seiner rechten Hand sind kleine dunkle Farbspritzer zu sehen, die sehr sicher gestern noch nicht da waren.

"Was los? Ist dir dein Hunger vergangen?" grinsend schiebt sich Hanok ein Stück Wurst in den Mund und beißt herzhaft in seinen Käse. Den Rest des Frühstücks wickelt er sich ein für später.

"Da wir zuerst zu den Falken gehen, lasse ich mein Kopftuch nochmal auf, wenn's dem Herrn genehm ist. Können uns auch kurz vor Tharemis trennen, wenn du nicht mit einem Falken gesehen werden willst, und dann nach meine Garnisonsbesuch treffen. Wie's beliebt."

Während er spricht versucht der Falke die Farbspritzer näher zu betrachten, um zu sehen, ob es eher Blut oder Farbe ist. Oder Dreck, das würde Hanok dem Gesellen auch noch zutrauen.

*Klingt gar nicht mal so übel. In der Garnison hab ich eh noch ein paar Spielschulden offen, da ist es gar nicht mal schlecht wenn ich mich da nicht sehen lasse.

Dann lass uns bis zum Schlüsselbach zusammen reisen, da kannst du dann dem Dunkelbach zur Garnison folgen und ich nehme die Panoramaroute nach Tharemis.

Kennst du denn Haller? Angus schuldet mir noch was... oder wars andersrum? naja egal, jedenfalls komm ich mit dem Rostbart gut aus. Ich warte dann dort auf dich, sagen wir zum Mittagessen?"

"Für heute ist mir jedenfalls der Appetit vergangen. Also lass uns endlich aufbrechen."

Er steht auf, streckt sich nocheinmal und packt erstaunlich schnell seine Habseligkeiten zusammen und ist wenige  Sekunden später abreisebereit.

Die Flecken an seinem Händen sind nur dann Blut, wenn er einen wahrhaft blaublütigen mit leichtem Nasenbluten erwischt hat.

Hanok steht auf. "Jo, machen wir so. Aber ich werde keine Ewigkeit auf dich warten! Am Ende ist es dein Arsch, der in der Schwebe hängt, denk dran!"

Der Falke steckt sein Essen weg und reist mit Boras los.